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Full text of "Die Welt, 1985, Germany, German"

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Mittwoch, 18. Dezember 1985 - D * * 

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V UAhL , teri Springer Postf. 10j»64. «0 Eweal.Td. QM54MÖ ti 
. IlWu Wktaige Trirfon-Nnnnaera der WEKT: 2enJolr«ia)Cion Bonn (02 28) 
Apt **q| Jovi t faaseifNomubae Kettwig (0 SO M) 10 15 24 / VertriebsabtaOmg 
'■'Ki ' 1 g^rthm^CMS) 3*7-1 - PfflehtMgtt an alten dentschen Wertnaniertifl««! 




WELT 



U NABHÄ NGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND 

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Nr. 294 - 51. W.- Preis ] .20 DM - i H 7109 a 

BdjEjn 35.00 bfr Daa«=ark fi'J. dta, Pnnhmfh TM F. Unrchrctexi un Cr 
GroStnu^nieD SS p Kali« 15ftj L JuEO&lawiru JTü.OO Din. Luunotrx 23 'ju Kr. 
Nyteriandg 22 ) tn. torerctn T.M r.Vr Dv.rnrtah 14 «5. Portugal u« Ev. 
ScSndefl 650 skr, Schwei: 2,00 rlr Spanws 150 Pis. Kaoansche Inseln 173 r»s 


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EmapaiDenEG-AuBemninä te ni 
ist es gestern gelun gen, die Ver- 
tiagrtextefiir die geplante Reform, 
der Gemeinschaft fertägzusteäkn. 
jetzt müssen nur noch Dänemark 
and Italien ihren allgemeinen 


TnrnriEStePen. Pen Dänen ging es 

lyfoer za weit, den Italienern 
nicht weit genug. (S. 5) 

Brannte Erstmals gab die 
JJDR“ jetzt za, aus politischen 
Gründen Briefe aus der Bundesre- 
puhlik mit der neuen Vertriebe- 
nen mari ce postwendend zurück- 
zuidüdcen. Das Ostbediner Blatt 
„BZ am Abend“ warf der Bun- 
despost vor, den „Revanchismus 
über den Briefkasten kommen“ 
zn lassen. 

Arbed Saaxstahl: Die saazländi- 
sebe Landesregierung hat e in Ul- 
timatum zur Bettung des VoBdm- 
ger Konzerns gesteift. Sie werde 
die bereits beschlossenen Finanz- 
hilfen von 350 Millionen Marie nur 
auszahlen, wenn sich auch Bund, 
Gewerksc ha ften, Arbeitnehmer 
und. Gläubigerbanken an der-Sa- 
nierung beteiligten. 

Bisdate Der Stzaßenguterver- 
kphr zwischen der Bundesrepu- 
blik und den Nied erlanden ist 

durch den Streik der niederiändi- 
ehen Lkw-Fahrer an den Greoz- 
übergängen zum Erliegen gekom- 
men. Auch der Pkw-Verkehr wur- 
de teilweise stark behindert. 


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Rmnänien: Unter dem Druck der 
chronischen Nahrungsmittel- 
knappheit Hat die Staatsfubxung 
ein zusätzliches Ministerium für 
die Nahnxngsmittelindustrie tmrf 
die Beschaffung landwirtschafth- 
cher Produkte geschaffen. Außer- 
dem sofle m Netz von Betriebskü- 

Aibeiter und i h re F brniilifa c4ng»»- 
riefatet werden. 

Verridt: Pakistan nnH Tn^iw; ha- 
ben sich verpflichtet, die Nuklear- 
anlagen in den jeweiligen Lan- 
dern nicht zu sabotieren, teQte der 
pakistanische Präsident Zia nach 
seinem Treffen mit dem indischen 
Mmfclu rpy S girieH te" Gandhi in 
Neu-Delhi mit (S. 10) 

Aljghsnistam Trotz des Wmterein- 
bruchs gehen, die heftigen 
Kämpfe zwischen afjghanischbso- 
wjetischen Truppen und den Wi- 
HpTgta-ndskäTTip fiam weiter. Am 
27. Dezember jähxt sich mm w»h. 
sten Mal des Tbg der sowjetischen 
Invasion. (S. 4) 

Gottfcrfeg: Der irakische Präsi- 
dent Hussein hat bei seinem Be- 
such in Moskau die Bereitschaft 
seines Landes bekräftigt, den vor 
mehr als fünf Jahren ausgebro- 
chenen. Krieg mit Iran am Ver- 
handlungstisch b eizulegen Wie 
die NachriditenagenturTassmel- 
dete, habe auch Staatschef Gxo- 
myko auf eine solche Konflikt-Re- 
gung gedrängt CS. 5) 



ZITAT DES TAGES 


99 Der Soldat, der sich aus 
Furcht vor langfristigen Nachtei- 
len anpaßt, der vorsorglich zu- 
rücksteckt und mit seiner Mei- 
nung ängstlich hinterm Berg halt 
ist nach meiner Beobachtung 
nicht die Regel 99 

Generahnspektenr Wolf gang Altenburg 
auf der 28. TTnmmantiP urtH g iin g der Bun- 
deswehr in Karlsruhe (S. IO) 

FOTO: GONIHBI OED 


Kohl stellt klar Bei SDI geht 
es vorrangig um die Sicherheit 

Kabinett entscheidet heute über Verhandlungen / Kompromißformel zu 116 


DER KOMMENTAR 


Angst und Wirklichkeit 


PETER GILLIES 


WIRTSCHAFT 


Steaerrefimuen: Auf bis zu Ol 
Idhazden ~ Mark netto vens- 
«»hhg t Minister Stoltenberg dag 
Volumen da- Steuarefonnenvon 
1989 las 1995, die also der zweistu- 
figen Steuersenkung 1986188 von 
knapp 20 Milliarden hinzuznrech- 
nen sind. Voraussetzungen seien, 
anhaftendes Wirtschaftswachs- 
tum und Fortsetzung der Haus- 
haltsdisziplm. (S. 2 und 11) 

Geldmenge; Morgen beschließt 
der Zentralbankgat der Bundes- 
bank das Geldmengenziel für 
1988. Da Sachverständigenrat 
aus dem Haus der Bundesbank 
hatte eine Ausweitung des Ziet 
koiridors von drei bis fünf Pro- 
zent in diesem und auf vier Ins 


sechs Prozent im nächsten Jahr 
empfohlen. (S. 11) 

TWA .>W«i; Über ein internatio- 
nales Bankenkonsortium offeriert 
die Deutsche Bank 3,4 Müftonen 
D afanler -B enhAMen «« dem 
Fück-Besitz zum Kurs von 1120 
DM. (5- ID 

Börse: An ifan Aktienmaikten 
kam es zu der Hwarteten Konsoli- 
dierung. Der Re nterrn iaikt war 
weiter freundlich. WELT-Aktien- 
index 259^4 (261,15). BHF-Reu- 
tenindex UD4JBQ6 (104,727). BHF- 
Perfbrmance Index 109^36 
(109,061). DaQannitteQcuxs 2^120 
(2^224) Mark. Goldpreis pro Fein- 
unze 321,15 (318^0) Dollar. 


KULTUR 


Der Genoahnusikdi- 

rektOT des PhiThnwnrmicnhAT^ 

Staatsorchesters in Hamburg 
Hans Zendor, wird seinen Vatiag 
vorzeitig zum Efade der laufenden 
Späelzeit kundigen. Er k&me 
nicht, wie erhofft, längerfristige 
Flaue verwirklichen. (S. 21) 


SchansptekR .Von 1000 Leuten 
tim 900 die Arbeit, 90 geht es gut, 
nmin flm Gates nnd ein Saukerl 
hat däa Glück, ein Künstler zu 
sein.“ So sieht «i^H ) nyt Tom 
Stoppard gespzochm, der heute 
59jährige Schauspieler Martin 
Benrath. (S. 21) 


SPORT 


Skh Der sefawedisdie WeätnKister 
Jonas Nilsson (22) gewann in Ma- 
donna di Campligjo (Italien) sä- 
neu ersten Weltcup-Slalom. Zwei- 
ter würde der Jugoslawe Bojan 
Krizaj vor dem I looHtemternor 
Paul Frömmelt (S. 8) 


Handhall: Nach drei Jahren ist 
die deutsche Njatj oarimunachaft 
der Frauen in die Weltklasse zu- 
rückgekehrt. Ifit dran 16:15-Sieg 
über Polen bei der B- Weltmeister- 
schaft schaffte sie den Aufstieg in 
die A-Gruppe. (S. 9) 


AUS ALLER WELT 


Pate Nach der kaltblütigen Er- 
mordung Paul CasteHos, Chef der 
tnSrhtiffitpn anierikipisAep Mr- 
ßa-Famüie Gambino, auf offen» 
Stiafie in New Yorkbeffirchtetdie 
Polizei den Ausbruch eines neuen 
22 ) 


Sdum vor seinem 


Schwenk um die Sonne über- 
raschte der HaQeysche Komet die 
Astronomen. Er schleuderte eine 
ungewöhnliche Materie-Fontäne 
Hunderttausende von Küometem 
weit in den Raum. (S. 22) 

Wetten Neblig-trüb, etwas Nie- 
derschlag. 7 bis 10 Grad. 


Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe: 


Meinungen: Wie Frankreichs So- 
zialisten heute Wirtschaftspolitik 
raschen- Von J. Schaufuß S.2 

Kambodscha: Der Alptraum ist 
geblieben -Eindrücke einer Reise 
-Von Peter Iseli S.3 

Niedmachsen: Mit Ibbaabunn 
(bängt die CDU Gerhairi Schrö- 
d«ind»Defenswe S.4 

Bdgten: Schlag gegm den Tenor 
- Nach Serie von Anschlägen vier 
^C^MStgtiedervshaftet S.5 


Fotube Personalien und 
an die Redaktion 


CoJgba. Beim 
Für Buodeskamter Helmut Kohl 
geht es bä der Teilnahme deutscher 
Finnen am aini>riiranitt»hpn Weih- 
raumfbrschungsprgr a mm (SDD und 
damit auch bei der angestrebten Rah- 
menverembanmg mit Washington 
nicht nur um die technologische Ent- 
wicklung, sondern primär um die Si- 
cherheitspolitik. Dies hat K oh l ge- 
stern - 24 Stunden vor dem Beschluß 
des Buudeskabinetts über die Auf- 
nahme von Verhandlungen mit der 
US-Regierung über Rahmenbedin- 
gungen Sir eine SDl-Beteüigung - in 
MTwm Runrifiiwlriwtpw iagr kiarge- 
mach t. 

KnW: „Für uns Europäer »mH als 
Deutsche ist es evistenyirfl , riaR die 
d eut s ch e und europäische Sicherheit 
von den Überlegungen der Welt- 
mächte nicht abgekoppelt wird. Das 
ist der entscheidende Punkt Ich bin 
im ü b rigen dä* MpfnnTtg ( Haß wir da- 
bei eine gute Chance haben.“ 

Als VerhanHlungsffihm r wird das 
Kabinett Bundeswirtschaftsminister 
Bangemann (FDP) benennen. In Re- 
gierungskreisen rechnet «mn mit ei- 

npm PTr«dTmmigpn TW»lilnfl | obwohl 

die Gremien dar FDP beschlossen 
hatten, ein ltmfasaATMteg däZtSCh- 

amerikanisches Technologie- Abkom- 


mpn ancteTi«» einer gpyif»lt auf sdi 

gerichteten Ver einhaning anzustre- 
ben. Wester wird das Kabinett d en 
Entwurf zur Neufassung des Neutra- 
litätsparagraphea 116 verabschieden 
und den Umweltbericht 1985 des 

T ^pni«ican7iff Knhi präzisierte ge- 
stern im Süddeutschen Rundfunk zu 
SDI: „Es geht jetzt um die Ent schei- 
dung, ob -wir Tnogiirhgt vernünftige 
Bahmenb e dingungea für die deut- 
schen Finnen erzielen könneni Der 
Wirtschaftsminister heißt Bange- 
irwTiTt Folglich wird er auch in dieser 
Frage die Verhandlungen führen. Es 
ist gar nichts Besonderes, auch keine 
FDPjSperifllitat, sondern eine Frage 

der fj pw»hSfta«n4nnwg j y 

Freien Danokraten hatten er- 
. lassen, daß sie statt des von 
der CDU/CSU befürworteten SDI-Re- 
g jerungsab konunens lediglich eine 
generelle Vereinhaung über technolo- 
gische Zusammenarbeit setzen woll- 
ten. Tatsächlich wird es jedoch um 
ane auf die SDI-Forschimg zielende 
ibarung gphon, die möglicher- 
weise Weh eine generelle Verbesse- 
rung bisher nur unzurekfoen d ge- 
l technologischen Zusammen- 
arbeit jnit den USA erbringen wird. 


Wie der Kanzler gestern ankündig- 
te, rechnet er damit, daß auch die 
italienische Regierung wie die bri- 
tische eine SDI- Vereinbarung anstre- 
ben wird. 

Im Entwurf zur Novellierung des 
Paragraphen 116 AFG wird die von 
Gewerkschaften und Arbeitgebern 
gteirhwmn Raw abgelehnte Kompro- 
mißformel «Enthalten sein, außer- 

halb eines bestreikten Tarifgebietes 
an mittelbar betroffene Arbeitnehmer 
dann kein Arbeitslosen- oder Kurzar- 
beitergeld bezahlt wird, wenn dort 
von der Gewerkschaft «annähernd 
gleiche Hauptforderungen 1 ' gestellt 
worden sind. Damit soll die Finanzie- 
rung von „Stellvertreterstreiks “ 

durch h«»ti Staat verhindert werden. 
Weiter schreibt der Entwurf; der jetzt 
dem Bundesrat zugeleitet wird, fest, 
das aiiBprfiaih der «tepiTtenHi» n Bran- 
che prinzipiell an alle mittelbar Be- 
troffenen - etwa Reifenhersteller bei 
Streiks in der Metallindustrie - Loh- 
nersatz durch die Bundesanstalt be- 
zahlt wird. Schließlich ist eine Klau- 
sel vorgesehen, nach der die Bundes- 
anstalt prüfen kann, ob die Aussper- 
rung in einem drittbetroffenen Unter- 
nehmen tatsächlich durch den Streik 
in einem anderen Tarifgebiet bedingt 
ist 


E ine gute deutsche Schrek- 
kensvision ist stets ausstaf- 
fiert mit kalter Technik, mit Com- 
putern, Robertem und einschlägi- 
gem Teufelswerk. Die Angst, die 
dort ihr strenges Regiment führt, 
nennt einen Schweißautomaten 
stets einen JobkiUer“ und erwar- 
tet von jeder neuen Technik nur 
die Produktion neuer Arbeitslo- 
se-. 

Die Wirklichkeit ist anders. Die 
«Meta-Studie” des Bundesfor- 
schungsministeriums faßt die Er- 
kenntnisse zusammen, die so un- 
bestritten wie unpopulär und un- 
bekannt sind: Arbeitsplätze gehen 
nicht durch einen lebhaften tech- 
nischen Wandel verloren, sondern 
werden im Gegenteil durch ihn 
erst erhalten. Branchen, die be- 
sonders zügig neue Produkte und 
Verfahren schufen, stellten Mitar- 
beiter ein, jene dagegen, die den 
Strukturwandel verschliefen oder 
verschleppten, mußten Leute ent- 
lassen. Wenn in der Branche, die 
60 Prozent aller Industrieroboter 
einsetzt, gleichzeitig die Beschäf- 
tigung am stärksten steigt, muß 
man noch nicht „Chip-Chip-Hur- 


ra“ rufen, darf aber das Klischee 
von der arbeitsplatzgefährdenden 
Technik anzweifeln. 

Technisch sind die Deutschen 
auf den Strukturwandel recht gut 
eingestellt, psychologisch sind sie 
es mitnichten. Eine europäische 
Vergleichsstudie ergab, daß die 
Deutschen eine besondere Gräm- 
lichkeit befallt, hören sie das Wort 
„Computer". Es ist ihnen zutiefst 
unsympathisch, enxüttehea die 
Aliensbacher Meinungsforscher, 
fest so unsympathisch wie die Be- 
griffe „Werbung", „Konsum" oder 
„Sozialismus“. 

I n der Elektronik haben sich al- 
le Zukunftsängste materiali- 
siert - am stärksten bei den Deut- 
schen, die doch als zweitgrößte 
Exportnation so blitzschnell auf 
Wandlungen reagieren müßten. In 
keinem Land Europas ist die Ab- 
wehr gegen die elektronischen 
Gesellen so stark wie bei uns; im 
besten Falle vermögen wir unsere 
Ängste auf Resignation zu verklei- 
nern. Da hülfe die Verbreitung der 
Erkenntnis schon, daß neue Tech- 
niken nicht nur Angst schaffen, 
sondern auch Arbeitsplätze. 


Für Biedenkopf ein Platz in Bonn? 

Kühles Klima in der nordrbein-westMischeii CDU /Spekulationen auch um Norbert Blüm 


WILMHKRI.YN, Düsseldorf 

In der nnrdr hein- aiPs ti51i«»>M»n 
CDU mehren sich die Zächen, daß 
die Vorsitzenden der beiden Landes- 
verbände von Rheinland und Westfe- 
len-Lippe ein«» grundsätzliche Eini- 
gung über die Personalfrage erzielt 
haben. Aber sowohl Dieter Pützhofen 
als auch Professor Kurt Biedenkopf 
vereinbarten Stillschweigen. Sie wol- 
len noch eimnal im Januar kommen- 
den Jahres Zusammentreffen. 

Die TAamg_ die IwHot Vorstellun- 
gen gerecht wird, sieht vor, daß sich 
Biedenkopf Hpto Fusionspartei- 
tag im März als L Vorsitzender der 
geeinten CDU in NRW zur Verfügung 
stellen wird. Das bedeutet gleichzei- 
tig den Verzicht P ützfaofeps auf eine 

l ra m pft amtiHotnr gpgpn iten Westfe- 
Tpwhirf, obgleich die rheinische CDU 
auf Grand eines kompImertenVer- 
teünngswbiHsseis ein leichtes Über- 
gewicht auf dem Parteitag haben 
wird. 

Mit seiner Wahl soll Biedenkopf 
aber auch öffentlich erklären, daß er 


ein Butydestagsmandat anstrebe und 
seine Forderung auf Platz eins be- 
kräftige. Dabei ließ er schon durch- 

ViKrfcgnj ftaft prlipVtAr »UP iiT l aTiMWit « . 

rier nach Bonn gehen möchte, anstatt 
ein Regierungsamt nnTimphmpn In 
dieser Funktion verspricht er sich 

mehr Freiheiten. 

In Teil zwei des angestrebten Über- 
einkommens soll festgelegt werden, 
daß Biedenkopf spätestens 1988 den 
Platz frei'gibt für den Krefelder Ober- 
hfir gm-mris teT. Pn tal i^ fe n selbst hatte 
sich als erster festgelegt, aber Öffent- 
lieh erklärte, Aufjg&benf&id sei 
die Landespöfitik, und „wer Landes- 
vorsitzender der geeinten CDU ist, 
wird auch deren Spitzenkandidat für 
die Landtagswahl 1990“. Ifit dieser 
Aussage wollte er offensichtlich auch 
Bied enko pf dazu bewegen, Farbe zu 
bekennen. 

Beide wollen eine „Lösung von 
draußen“ vermeiden. Damit wird der 
TTr>mpr noch nicht ftHfipgclasscoe 
Ran umschrieben, nach dem sich 


Bundesaibeftsmin ister Nmhm-t pK»m 
zur Verfügung stellen könnte. Blüm 
selbst dementiert zwar, aba weiter 
als bis zur Bundestagswahl im Januar 
1987 will auch er nicht blicken. Im- 
merhin erntete er für eine unzurei- 
chende Rede vor dem rheinischen 
Parteitag im Oktober wahre Begeiste- 
rungsstürme. 

Un geklär t ist immer noch der Zu- 
schnitt eines CDU -Bezirkes „Ruhige- 
tuet". Die Westfalen befürchten, ein 
geeintes Revier sei ein zu großer 
Machtblock, die Rheinländer boten 
als Kompromißfonnel an, nur den 
Kein des Gebietes zwischen Duis- 
burg und Dortmund zusammenzufas- 
Kpn_ Offen ist auch die Bestellung ei- 
nes Generalsekretärs, der vom Partei- 
tag gewählt werden muß. Das Klima 
zwischen Biedenkopf und Pützhofen 
ist sachlich und kühl, nachdem sch 
der Krefelder vehement gegen eine 
Neuauflage der von Biedenkopf ange- 
strebten Füzokratie-Dehatte im Re- 
vier ausgesprochen hatte. 


Unklarheit 
im Vertrag über 
Kulturaustausch 

Co. Bonn 

Der Ständige Vertreter Bonns in 
Ost-Berlin, Hans-Otto Bräutigam, hat 
gestern darauf hingewiesen, daß die 
Bundesregierung teim Kulturab- 
kommen mit der „DDR“ die „Ver- 
handlungsmöglichkeiten in der der- 
zeitigen Situation voll ausgeschöpft“ 
habe. Er bezog sich damit auf die 
Einbeziehung WestrBedins, die nicht 
nur durch die Frank-Falin-Klausel, 
sondern auch durch die Vereinba- 
rung einer Reibe konkreter Projekte 
sichergestellt worden sei. 

Weder Bräutigam noch wistanriigp 
Bonner Politiker erwähnten jedoch 
auch nur mit einem Wort, ob Westber- 
liner Künstler künftig bei Auftritten 
in der „DDR“ von der Ständigen Ver- 
tretung der Bundesrepublik reprä- 
sentiert und betreut werden können. 
Genau dies haben die Sowjets bisher- 
verweigert und damit die Realisie- 
rung des deutsch-sowjetischen Kul- 
turabkommens verhindert 
Bette 2: Lücke im Kulturabkommen 


Honecker mußte Warschau besänftigen ? T ürge , rk ^f 

Ost-Beriin liefert hochwertige Güter nach Prien / Kritik an Zroaunmenarbeit mit Bonn irritierte „DDR“ UgäDOS bCCDuCt 


„Ein gutes 
Jahr für den 
Umweltschutz“ 

gbaBonn 

Bundesinnenminister Zimmer- 
mann rechnet 1986 mit dem Abschluß 
eines Abkommens mit der „DDR" 
über die Zusammenarbeit im Um- 
weltschutz. Auf Abteilungsleiterebe- 
ne sei man in mehreren Besprechun- 
gen im Laufe dieses Jahres „ziemlich 
weit“ gekommen. Dasselbe gelte für 
die Verhandlungen mit der CSSR. 
Zur Bihwi» seiner Umweltpolitik sag- 
te der Ministen „1985 war ein gutes 
Jahr für den Umweltschutz.“ Mit ei- 
ner Reihe von Maßnahmen habe die 
Regierung ihr selbstgesetztes Pen- 
sum drei Jahre nach Amtsantritt 
praktisch erfüllt. Zimmennann ver- 
wies dabei insbesondere auf ehe 
Großfeuerungsanlagenverordnung, 
die Einführung des schadstoffermen 
Autos und des bleifreien Benzins so- 
wie auf die veränderte Technische 
Anleitung zur Reinhaltung der Luft, 
deren dritterTeil im Frühjahr in Kraft 
treten soll 

Seite 10: Auflagen kaum tragbar 

Zusammenspiel 
mit der RAF 


H. R. KABUTZ, Berlin 

Staats- und Parteichef Ho- 
necker mußte bei seiner Stippvisite 
in Warschau die Unruhe und Irrita- 
tion der Polen übe: die anhaltende 
deutsch-deu t sc he Zusammenarbeit 
durch eine kostspielige Übereinkunft 
besänftigen. Die „DDR“ zahlte dafür 
mH «bw Abschluß 
Wiy tqrha ftgW TPrnhanmgpn rintm hn - 

faen Preis. 

Die Abreden gehen bis ins Jahr 
2000 und zwingen Ost-Beriin bei- 
spielsweise, hochwertige Konsumgü- 
ter n«*h Polen ZU liefern. Kohlt» invi 
andere Brennstoffe zu beziehen und 
verstärkt polnische Dienste beä der 
Restaurierung ganzer Altstadt-Kerne 
in der „DDR“ in Anspruch zu neh- 
men - gegen Devisen, wie es in War- 
schau üblich ist. 

Die „DDR“ -Presse verschwieg ge- 
stern den eindeutig interessantesten 
Teil von Honeckers Amdhig nach 
Warschau: Die amtliche Nachrichten- 
agentur PAP war darin offener und 
meldete, Honecker und sein Gastge- 


ber, General Jaruzelski , hatten ein 
Vier-Augen-Gespräch geführt, das 
„doppelt so lange wie im Besuchspro- 
gramm vorgesehen“ gedauert habe. 
Bei dieser Gelegenheit fa w npw mit Si- 
cherheit die starken polnischen Be- 
denken gegen einen „Sonderweg“ 
Ost-Berüns gegenüber der Bundesre- 
publik zur Geftrmg. 

Sie waren Ende Oktober in der auf- 
lagestärksten Zeitung der Haupt- 
stadt, JZyrie Warszawy", formuliert 
worden und stammten vom Mitteleu- 
ropa-Experten des Blattes. Ausge- 
rechnet am Thge der Veröffentli- 
chung »feg Kommunique des Gip- 
fels, den de Warschauer Pakt damals 
kurz vor Genf in Sofia abhielt, kamen 
die Sorgen der Polen in diesen Bei- 
trag unverhohlen zum Ausdruck. 

Autor Wojöech Pomianowski 
mahnte, Ost-Beriin habe den strategi- 
schen Zielen Bonns in Richtung Wie- 
dervereinigung zwar eine Absage er- 
teilt, gleichzeitig lege die „DDR“ je- 
doch bei der Gestattung ihrer Bezie- 
hungen 7irm westlichen Nachbarn 


„viel Pragmatismus" an den Tag. Der 
Dialog zwischen Bonn und Ost-Beriin 
habe jedenfalls ein „b isher nicht ver- 
zeichnetes Niveau" erreicht, obwohl 
die international wirkenden politi- 
schen Spannungen anhielten. 

Der Vergleich zwischen dem Han- 
delsverkehr zwischen der Bundesre- 
publik. und der gleichem als EG-In- 
land betrachteten „DDR" müden Be- 
zügen zwischen Warschau und Ost- 
Beriin rrwhte dann vollends die kri- 
tische Distanz Warschaus gegenüber 
der SED-Führung deutlich. Der Jour- 
nalist verwies auf das Rekordergeb- 
nis von 15,5 MiPiardpn Verrech- 
nungseinheiten für 1984. Dagegen 
nahmen sv»h die 23 Milliarden Mark 
Gesamtumsätze im ersten FfaThj ahr 
1985 zwischen den beiden Jßruder- 
ländem“ ausgesprochen ärmlich aus. 

Dies alles mag Erich Honecker be- 
wogen haben, die Polen trotz damit 
verbundener weiterer Belastung der 
miripldoi Thceh en Wirtschaft durch 
ökonomische Versprechen freund- 
• Fortsetzung Seite 16 


DW. Nairobi 
Nach drpjpinhaih mnnatigp n Ver- 
handlungen haben die Militärregie- 
rung und die Rebellenbewegung Na- 
tionale Widerstandsannee (NBA) von 
Uganda gestern in der kenianischen 
Hauptstadt Nairobi einen Friedens- 
vertrag unterzeichnet Die Unter- 
schrift leisteten der ugandische 
Staatschef General Tito Okello, Re- 
bellenführer Yoweri Museveni und 
Kenias Staatspräsident Daniel Arap 
Mol Die öffentliche Unterzeich- 
nungszeremonie löste unter der Be- 
völkerung wahre Freudenstürme aus. 
Ugandische und westliche Beobach- 
ter erklärten jedoch, es werde voraus- 
sichtlich noch lange dauern, bis nach 
mehr als 20 Jahren des Blutvergie- 
ßens in Uganda der Friede wiederher- 
gesteüt werden könne. 


W. K_ Bonn 

Die deutschen Sicherheitsbehör- 
den erwarten nach der Festnahme 
des mut m aß l i che n führenden Mit- 
gliedes der belgischen „Kampfenden 
ko mm u n istischen Zellen“ (CCO, 
Pierre Carette und dreier Komplizen, 
Einblick in Aufenthaltsräume und 
Bewegungen von Angehörigen der 
Unksterroristischen „Rote Armee 
Fraktion“ (RAF). Es handele sich um 
einen Schlag von großer Bedeutung 
für die weitere Bekämpfung des 
Linksterrorismus in West europ a, sag- 
te ein hoher Beamter der WELT. Der 
33jährige Carette war nach bisherigen 
Ermittlungen bei Anschlägen der 
„Action directe“ beteiligt und bei 
dem Bombenanschlag in Oberam- 
mergau Sprengstoffbeschaffer. 

Selten 2 und 5: Weitere Beitrage 


Roboter müssen keine Jobkiller sein 


Aus Zimbabwe kommen neue 
Attacken gegen Südafrika 

Terroristen legen Minen I Zivilisten werden angegriffen 



der 

S.6 


Turnte Deutschland Weltklasse? 
- Trotz eines Boris Becker ist es 
noch lange nicht soweit S.8 

Fernsehen: Michael Kehlmann 
verfilmte Joseph Roths Roman 
Jftucht ohne Ende“ S.9 

BKA: Reviremeot-DieneueFüh- 
nmg muß sich mit neuen Banden 

befassen- Von W. Kahl & 16 

WELT-Report: Auto-Leasing - 
Der „AJbonnemett-Pkw“ über- 
zeugt die Fahrer SJIlristt 

Bukarest: Denkmale für dm Par- 
teichef oder Die Zerstörung des 
alten Bukarest S.22 


DW.Bohh 

Bi Unternehmen, die unter Wachs- 

him«ffiwmphe feirign imd rw» h ZU 

■wenig neue Technologien 
sind nach Auffassung von For- 
schungsmmister Heinz Riesenhuber 
(CDU) Arbeitsplätze am ehesten ge- 
fahrdet Riesenhuber stützt diese äi- 
«rh Steinig auf die Auswertung einer 
umfassenden Untersuchung über 
„ArbeäsmarkJwirfcungzn moderner 
Technologien“, die als sogenannte 
Meta-Studie im Auftrag des For- 
artamgsminigtgriHmg aßebishfiTVOr- 
liegenden Arbeiten in diesem Bereich 
erfaßt hat 

Nicht ein forcierter technisch-orga- 
nisatorischer Wandel sei das auslö- 
sende Moment für den Vertust von 
Arbeitsplätzen in den vergangenen 
Jahren gewesen, sondern eher das 
GegeoteaL Wachstums-, Produktivi- 
täts- und Wettbeweibsschwächen, 
betonte der Minister. Zusätzliche 
neue Daten über die Entwicklung 
vom August 1984 bis August 1985, die 
bei einem Presseseminax des Ministe- 


riums vorgdegt wurden, sollen diese 
These stutzen. Danach wurden wäh- 
rend dieses Zeitraums in innovations- 
starken Branchen, darunter vor allem 
im Automobilbau und der Elektro- 
technik, 60000 neue Arbeitsplätze 
(plus 2£ Prozent) geschaffen. In 
Branchen mit nur durtfoschnitt- 

licben Innovationshätifi^teit entstan- 
den 37 000 neue Arbeitsplätze (plus 
2,9 Prozent), in innovaüonsschwa- 
chen Bereichen, so insbesondere dem 
Baugewerbe, wurden dagegen 16000 
(minus 0,9 Prozent) abgebaut 

Aus der vom Kölner Institut für 
Sozialforschung und Gesell- 
schaftspolitik angefertigten Meta- 
Studie geht nach Angaben Riesenhu- 
bers bevor, daß zwischen 1973 und 
1980 rund 80 Prozent aller eingespar- 
ten Arbeitsplätze in produktivitäts- 
schwachen und mit i n tprnaHmalpr 
TCnnkmr gn». auf den Absatzmärkten 
konfrontierten Branchen vertoren- 
g i n g pri- Als Beleg für die positiven 
Folgen des Ansatzes moderner Tech- 
nologen werden in der Studie vor 


allem die Autohersteller genannt Ob- 
gleich dort inzwischen an die 60 Pro- 
zent aller in der Bundesrepublik vor- 
handenen Industrieroboter eingesetzt 
sind, stieg die Zahl der Bes chäfti gten, 
Die Hälfte da Unternehmen des ver- 
arbeitenden Gewerbes setze bereits 
die Mikroelektronik bä Produktion 
und Produkten ein, erläuterte da- Mi- 
nister. Damit stehe die Bundesrepu- 
blik Deutschland im Europavergieich 
an erster Stelle vor Großbritannien 
(47 Prozent) und Frankreich (38 Pro- 
zent). 

Eingeräumt wurde von Experten 
des Knlnpf Instituts i .Carrimgs, daß 
vor allem Hilfe , und angelernte Ar- 
beitnehmer sowie ältere Arbeitskräf- 
te und berufstätige Frauen, die den 
Qualifiyiwiingginf nTdgupgen nur 
bedingt gerecht werden, mit dem 
Vertust ihrer Arbeitsplätze rechnen 
müssen. Angesichts der heftigen öf- 
fentlichen Diskussion darüber, ob die 
neue Technik ein Jobkiller oder ein 
Jobknüller ist, wurde zugleich vor ex- 
tremen Positionen gewarnt 


M- GERMANI, Johannesburg 

Südafrikas Ver tEMigungBPuagt Er 

Magnus Maltm hat Zimhah mra davor 
gewarnt, weiterhin zuzulassen, daß 
Terroristen des ANC Minan in Süd- 
afrika legten. Damit reagierte er auf 
eine Explosion vor zwä Tagen auf 
der WÜdfann „Chatsworth“ im Nord- 
ttansvaai Zwä Erwachsene und vier 
Kinder tm Alto: von zwä bis neun 
Jahren wurden getötet, drei Erwach- 
sene und zwä ffindererhttoj teilwei- 
se schwere Verietzungen. 

Bereits vor drei Wochen waren in 
dieser Gegend verschiedene 
explodiert, die ein Todesopfer und 
verschiedene Verletzte gefordert hat- 
ten. Alle Spuren fühlten direkt nach 
Zimbabwe. 

Inzwischen gab der Sprecher des 
ANC in Lusaka, Tom Sebina, zu, daß 
seine Organisation die Explosionen 
ausgelöst habe. Es handele sich um 
die Re ic he Art von Minen bä Explo- 
sionen der vergangenen Wochen. Er 
begründete den jüngsten Anschl ag 
d a mit , daß im Nordtransvaal än grö- 
ßerer Truppenaufinarsch der süd- 
afrikanischen Armee im Gange sei; 


gleichzeitig bedauerte er den Tod von 
Zivilisten. Diese Aussage steht im Ge- 
gensatz zu dem Beschluß, den ANC 
vor einigen Monaten auf seiner Kon- 
ferenz in Sambia gefaßt hatte: Die 
Organisation wolle sich künftig auf 
leicht verwundbare Ziele, also Zivili- 
sten, konzentrieren, hatte es gehei- 
ßen. 

Malan sagte vor Pressevertretern, 
weitere Aktionen von ANC-Terrori- 
sten an der Grenze zu Transvaal mit 
Zimbabwe konnten zu einer ähnli- 
chen Situation führen, in der rieh die 
Swapo in Angola befindet Politische 
Beobachter schließen daraus, daß bä 
weiteren Anschläg en die von Außen- 
minister Pik Botha nach den ersten 
Explosionen geäußerte Warnung 
wahrgemacht werden könnte, daß die 
s üdafr ikanische Armee die Terrori- 
sten bis nac h Zim babwe hinein ver- 
folgen werde. 

Die Regierung Mugabe hat den 
Vorwurf bisher immer zurückgewie- 
sen, daß sie dem ANC erlaube, Nach- 
schub- und Ausbildungslager in Zim- 
babwe einzurichten. 


A 


-Tr- 


2 


MEINUNGEN 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch, 18. Dezember 19% / 


DIE# WELT 

.UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND 


Eines Ministers Seufzer 

Von Peter Gillies 


deren Verhinderung verantwortlich machen- Daß ein Finanz- 
minister von sich behauptet, er habe seine Hauptaufgabe - die 
Konsolidierung - noch nicht gelost, ist eher selten. Die Staats- 
kasse ist zwar mit der Einsicht bekanntgeznacht worden, daß 
man mit dem Geld der Steuerzahler auch sparsam umgehen 
kann, aber das Ziel ist noch sehr, sehr fern. 

a Gerhard Stoltenberg kommentierte gestern eine Studie über 
die Finanzpolitik der nächsten Jahre. Es wurde ein sehr sor- 
genvoller Kommentar, denn die Ansprüche aller an die soziale 
Absicherung bleiben hoch, die Bereitschaft, dafür mehr Steu- 
ern und Abgaben zu zahlen, ist jedoch längst an Grenzen 
gestoßen. Die Spielräume für die Steuerreform der neunziger 
Jahre, über die so einnehmend debattiert wird, eröffnen sich 
nur, wenn zweierlei Zusammentritt: ein stetiges Wirtschafts- 
wachstum und eiserne Ausgabendisziplin. 

Hinzu tritt allerdings das Problem der kommunizierenden 
Böhren*. Man darf sich nicht der Steuersenkung rühmen, wenn 
man gleichzeitig die Sozialabgaben erhöht und damit das Ziel 
verfehlt, den Staatsanteil zu senken und der privaten Initiative 
eine Gasse zu schlagen. Nicht weil eine Regierung die nächsten 
Wahlen gewinnen will, sind Steuerentlastungen von Zeit zu 
Zeit nötig, sondern weil unser Steuersystem auf beständige 
Wucherung programmiert ist Hier müssen immer wieder neue 
entlastende Schnitte vorgenommen werden. 

Wie weit wir vom Ziel entfernt sind, zeigt unter anderem die 
Zinslastquote des Bundes. Er muß heute für die Verzinsung 
seiner Schulden etwa das Vierfache dessen aufwenden, was 
noch 1970 nötig gewesen war. Die Bugwelle der Altschulden 
zehrt an der Kraft des Staatsschiffes. Wer also jetzt wieder 
ausschenken will, sollte die Spielräume von morgen nicht 
unbedacht verringern, sondern besser über die fälligen Struk- 
turentscheidungen bei Renten-, Kranken- und Arbeitslosen- 
versicherung nachsinnen. Von allen Bürden eines Finanzmini- 
sters ist wohl diese die schwerste: die Solidität, die über 
Legislaturperioden hinausreicht 

Hamburger Connection 

Von Helmut Hetzel 

yfit der meisterhaft ausgeführten Aktion der belgischen 
IVA Polizei, die die Verhaftung des womöglich gesamten 
Führungskaders der Terrorgruppe „Kämpfende Kommuni- 
stische Zellen“ (CCC) am Montag in Namur zur Folge hatte, ist 
den Belgiern ein Schlag gegen den Terror gelungen, wie ihn 
keine westliche Polizei spektakulärer vollbrachte. 

Vor allem auf die Festnahme des in Belgien meistgesuchten 
Mannes Pierre Carette können Justizminister Jean Gol und die 
belgische Polizei stolz sein. Der familiäre Hinteigrund des 
mutmaßlichen CCC-Chefs - sein Vater war vor seiner Pensio- 
nierung hoher Beamter des belgischen Sicherheitsdienstes - 
mag erklären, warum es den Sicherheitskräften lange Zeit so 
schwer fiel, der CCC auf die Spur zu kommen. Carette wußte, 
so ist zu vermuten, vieles über die Arbeitsweise der Sicher- 
heitsdienste, deren Strukturen und Ennittlungsstrategien. 

Interessant ist, wo der junge Carette seine politische Soziali- 
sation - wie man das so nennt - erhielt Wieder einmal bestätigt 
es sich, daß die marxistischen Sympathisantengrüppchen die 
Rekrutieningsfelder des Terrors and und daß, wer sie unter 
Beobachtung hält, es nachher leichter hat, Menschenleben zu 
schützen. 

Zwar liegen bisher noch keine definitiven Erkenntnisse 
darüber vor, ob die CCC Weisungen direkt aus Moskau erhielt 
Festzustehen scheint nach der Verhaftung von Carette, daß die 
CCC, zieht man die Verbindungen zur deutschen RAF und der 
französischen Action directe in Betracht, in gewisserWeise ein 
Kind der deutsch-französischen Terrorehe ist 
Die CCC-Bomben waren hauptsächlich gegen die NATO, 
außerdem gegen Banken gerichtet Dadurch wurde die Allianz 
allerdings nicht geschwächt Noch auch wurden die Banken 
daran gehindert, weiterhin ihren Geschäften nachzugehen. 
Man mag es ironisch oder man mag es bezeichnend finden, daß 
die gewalttätigen Feinde Amerikas ausgerechnet in einem der 
allertypischsten amerikanischen Lokale speisten, in einem 
Hamburger-Restaurant als man sie schnappte. Aber es ist 
nichts Ironisches dabei, daß im freien Westen so etwas wie 
freiwillige Vorausabteilungen der Sowjetarmee operieren. 

Familienpolitik 

Von Evangelos Antonaros 

N eben dem Vorwurf, er regiere das Land immer autoritärer, 
wird neuerdings eine weitere Anschuldigung gegen den 
griechischen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou vorge- 
bracht: Nepotismus, also Förderung der eigenen Familienan- 
gehörigen und ihres Bekanntenkreises. 

Kostas Nikolaou, Leiter der griechischen Sendung bei der 
Deutschen Welle während der Obristenzeit, Gründungsmit- 
glied der regierenden Pasok-Partei und bis vor einigen Wochen 
Vizepräsident des Europa-Parlaments, hat Papandreou be- 
schuldigt „unter dem Deckmantel von demokratischen Ge- 
pflogenheiten zu einer autoritär-totalitären Aratsausübung zu 
tendieren“. Die griechischen Freiheiten und Bürgerrechte 
seien daher in Gefahr. 

Mag sein, daß diese überdramatisierte Feststellung von einer 
persönlichen Verbitterung herrührt Neu ist sie allerdings 
nicht Mit Entrüstung hatte kurz zuvor die Athener Presse auf 
Papandreous Entscheidung reagiert den seit Jahren üblichen 
täglichen Kontakt der Presse mit dem jeweiligen Regierungs- 
sprecher abzuschaffen. Ihm, der dem Athener Parlament seit 
vier Jahren nur ein knappes dutzendmal seine Aufwartung 
gemacht hat waren die bohrenden Fragen zu unangenehm 
geworden. Erst als der Journalistenverband mit einem Streik 
drohte, machte Papandreou einen Rückzieher. Aber er hatte 
die Widerstandsfähigkeit seiner Kritiker getestet. 

Unbehelligt dagegen front Papandreou dem Nepotismus. 
Seine Familienangehörigen und etliche „Nahestehende“ sind 
nach bester balkanesischer Tradition in Ämtern und Würden. 
Seine Ehefrau steht bei der Frauenorganisation der Regie- 




Abgebkasen 


KLAUS BÖHLE 


Lücke im Kulturabkommen 


Von Berat Conrad 


Ai 


us dem Text des Kulturab- 
kommens mit der „DDR“ er- 
geben sich Fragen, die bisher er- 
staunlicherweise noch niemand ge- 
stellt hat Beispielsweise diese: 
Wird der Ständige Vertreter der 
Bundesrepublik Deutschland 
Künstler aus Wpct -Bgrlin, die in der 
„DDR“ gastieren, dort offiziell be- 
grüßen, betreuen und auch wieder 
verabschieden können? Wird die 
KED-Führung „DDR“-OffizieUen 
erlauben, an Empfang e ^ des Stän- 
digen Bonner Vertr eter s für West- 
berliner Gast-Künstler oder -Wis- 
senschaftler teilzunehmen? Wird 
die Ständige Vertretung bei der 
technischen Vorbereitung und 
rhiT phfiihning der Gasts pi el e Hilfe 
Ipj sft pn können? 

Diese Fragen leiten sich aus den 
bitteren Erfahrungen mit dem 
deutsch-sowjetischen Kulturab- 
kommen vom 19. Mai 1973 ab. Hat 
daran zwölf Jahre später bei den 
V Arhflnriliingen mit Ost-Berlin nie- 
mand mehr gedacht? Oder hielt 
man die Praktiziening der Außen- 
vertretung Berlins in diesem 
P unkt, der bisher ehw Rpqtigianing 
des deutsch-sowjetischen Kultur- 
abkommens verhindert hat, gegen- 
über dem Wunsch nach einem 
sichtbaren innerdeutschen Erfolg 
für zweitrangig? 

Hier die Fakten: Das während 
Breschnews Bonn-Besuch 1973 
von den Außenministern Andrej 
Giomyko und Walter Scheel Unter- 
zeichnete Kulturabkommen ent- 
hält in Artikel 16 jene Frank-Falin- 
Formel, die jetzt auch in Artikel 13 
des Abkommens mit der „DDR“ 
ihren Niederschlag gefunden hat: 
„Entsprechend den Viermächte- 
abkommen vom 3. September 1971 
wird dieses Abkommen in Über- 
einstimmung mit den festgelegten 
Verfahren auf Berlin (West) ausge- 
dehnt“ 

Das war daiwala als Erfolg für 
Berlin gefeiert worden, und das fin- 
det auch diesmal breiten Beifall. 
Tatsächlich hat die Frank-Falin- 
Formel aber im sowjetischen. Fall 
keinen Nutzen gebracht Denn als 
deutsche und sowjetische Diplo- 
maten daxangmgen, ein erstes 
Zweijahresprogramm „zur Ver- 
wirklichung der Ziele dieses 
Abkmznens“ laut Artikel 12 auszu- 
handeln, lehnte Moskau jede Hand- 
lung, die eine Außenvertretung 
West-Berlins bedeutete, in diesem 
Z usammenhang konsequent ab. 
Da g in g es dann um so banale und 


andernorts absolut normale Dinge 
wie Begrüßung und Betreuung 
durch den Botschafter der Bundes- 
republik, offizielle Bonner Emp- 
fange flhnlichpg 

„Wer konnte behaupten, daß da- 
durch der Status von Berlin beein- 
trächtigt worden wäre?“ hielt da- 
mals Günther vah Well (beute deut- 
scher Botschafter in Washington) 
in einem vielbeachteten Aufsatz 
den Sowjets vor. Er fugte hinzu: 
„Unerklärlich ist, wie die Sowjet- 

nnio n r paliRt iqrhpng pispaTmphrnpn 

kann, daß die B undesregierung an- 
gesichts der politischen und recht- 
lichen je jrastanHp sein konn- 
te, von ei ner Berlin-Klhb cBefaung 
abzusehen.“ 

Der Appell van Wells verhallte 
ergebnislos: Bis heute haben sch 
die Sowjets nicht bereit erklärt, ihr 
Veto gegen eine vernünftige Prak- 

«dwiing fe Ber - 

lins durch Bonn in einem Zweijah- 
resabkommen für dar Kulturaus- 
tausch aufzugeben. Daran haben 

auch Tm jy-henziMtlirh gnfg pflamffl - 

te Hoffnungen - etwa n a*»h Mos- 
kau-Besuchen des früherem Bun- 
deskanzlers Helmut Schmidt und 
des jetzigen Bundeskanzlers Hel- 
mut Kohl — nichts ande rn knnnpn 
Typisch für Bonns Hilflosigkeit 
in diesem Dilemma ist, wie es dar- 
aufhin im Abkommen mit Ost-Ber- 
lin zunächst einmal die Bestim- 
mungen über die Durchführung 
protokollarisch herunterstufte. War 
im deutsch-sowjetischen Text noch 
die Absicht bekundet worden. 



Wanjm sollte 


Westberliner 
n dürfen? 


Künstler nicht empfanger 

ter Bräutigam 


Ständiger Vertreter I 


FOTO: DPA 


„Zweijahresprogramme für die Zu- 
sammenarbeit zu vereinbaren“, so 
ist d ie s ma l nur davon die Rede , daß 
die Partner „zur Durchführung des 
Abkommens Arbeitspläne abstim- 
men“, (fie jeweils den Zeitraum von 
zwei Jahren umfassen. Das ist eine 
wesentlich flexiblere Formel, die 
zeigt, daß man die Regdung 
schwergewichtiger Statusfragen in 
diesem Rahmen erst gar nicht ins 
Auge gefaßt hat 

So wird es denn als Erfolg gefei- 
ert, daß im Vorgriff auf den eisten 
„Arbeitsplan“ schon zweiundzwan- 
zig Veranstaltungen vereinbart 
worden sind, an denen West-Berlin 
dreimal beteiligt ist JWe Öffent- 
lichkeit kann daran erkenne^ daß 
die DDR nfeht nur aufgrund der 
Vertragsklausel die Möglichkeit 
sieht, daß West-Berlin einbezogen 
ist, nein, sie lqinn dargn prlrpnnpn i 
da ß die DDR anrh bereit ist, das zu 
tun“, erklärte gestern Bonns Stän- 
diger Vertreter in Ost-Berlin, Hans 
-Otto Br äutigam. 

Das ist in der Tat em erfreuliches 
Faktum. Aber liegt nicht das Auf- 
treten von Westberliner Künstlern 
in der „DDR“ *md die Abhaltung 
von mitteldeutschen Ausstellun- 
gen in den Westsektoren eigentlich 
im eigenen Interesse der „DDR“? 
Auch die Sowjets hatten ja nie et- 
was dagegen, daß Westberliner 
Künstler nach Moskau k amen 
Problem war stets nur ihre vom 
Kreml abgefeimte Repräsentanz 
durch den d eut s ch en Botschafter. 
Und weshalb soll das, worauf die 
Bundeskanzler Brandt, Schmidt 
und Kohl einhellig gegenüber 
Moskau bestanden, gegenüber 
Ost-Berlin - hier. Repräsentanz 
durch den Ständigen Vertreter - 
weniger wichtig sein? En Veracht 
m diesem Punlrt wäre em bedenkli- 
cher Präzedenzfall 

Das müßte man eigentlich auch 
dem Osten Mamachen können 
d en n Modau s (und d amit der 
„DDR“): Widerstand gegen eine 
praktische Anwendung da im 
V fennacfateabkommen bestätigten 
Regel der Auß e n v er tretu ng West- 
Berlins durch die Bundesrepublik 
ist, bei Licht besehen, die Infrage- 
stellung eines sonst vom Osten für 
heilig erklärten Zustandes: des Sta- 
tus quo im Nachkriegseuropa. 
Oder ist er nur dann heilig, wenn, er 
im Interesse des Kreml liegt? 


IM GESPRÄCH Salgado Zenha 

Der ewige Zweite 

Von Rolf Görtz 

S ie waren Jugendfreunde. Sie gin- 
gen 7n<o»Tvmgp zur Schute, wähl- 
ten dasselbe Studium und «öffneten 
ihre Anwaltsbüros nahe dem Lissabo- 
ns Rassio-Platz. Sie hatten dieselben 
Ideale und gingen dafür ins Gefäng- 
nis des Salazar-Regimes. Gemeinsam 
gründeten sie mit zwei Dutzend 
Freunden in Düsseldorf ihre Partei, 
die Sozialistische Partei Portugals. 

Aber immer war der eine vorne, da 
Erste, der Siegen Mario Soares. Er 
heiratete Maria Barosa, die Schau- 
spielerin, die der andere im stillen 
verehrte: Francisco Salgado Zenha, 
immer der Zweite, der Strengere, Ge- 
nauere, immer ein wenig Ironische, 
wenn nicht Bittere. 

Jetzt stehen sie einander als Feinde 
gegenüber. Bade kandidieren für die 
portugiesische Präsidentschaftswahl 
in einigen Wochen. Hatte Mario Sof- 
ies trotz der großen Wahlniederlage 
vom Oktober berechtigte Ausächt, 
die portugiesische Linke wenigstens 
im zweiten Durchgang auf steh zu 
vereinen, so ist diese Aussicht jetzt in 
Frage gestellt Neben der Linfcshatho- 
likin Maria de Lurdes Pintasügo kan- 
didiert auch Salgado Zenha als dritter 
P ragidentsebaftRanw arter der Un- 
ken. Ganz überraschend ließ er sich 
von der Reformpartei des scheiden- 
den Staatspräsidenten General Anto- 
nio Ramsiho Eanes auf stellen. Ihn 
werden also die meisten Ea nisten, der 
linke Flügel der sozialistischen Partei 
und alle Kommunisten wählen. Bei 
der Stichwahl im zweiten Durchgang 
muß einer von beiden rie h mit dem 
Kand id aten d^Hörgeriirhen, Profes- 
sor Freitas do Amaral, messen. 

R fllffldo Tenfaas Kandidatur er- 
scheint als psychologische Konse- 
quenz jener zu spat vorgenommenen 
Abnabelung des mit 62 Jahren etwas 
Alteren von dem ihm intellektuell 
keineswegs überlegenen Mario Soa- 
res. Als es vor fünf Jahren darum 
ging, ob die Sozialistei General 


c • 

/ i/. 

rll 


Mit dem Jugendfreund bitter ver- 
feindet: Salgado Zenha FOTO: WB» 

Eanes bei seiner Wiederwahl zum 
Staatspräsidenten ein zweites Mal un- 
terstützen oder nicht, trennte sich 
Soares - wenn auch vorübergehend - 
von seinen Vorstand. Und diesmal 
folgte ihm Salgado Zenha nicht mehr. 
Auf der Suche nach ein» Galionsfi- 
gur hatten linke Sozialisten, die späi 
aus Hem T j gw Pay_ 

te stießen, Salgado Zenhas stille Un- 
zufriedenheit mit der Rolle der ewi- 
gen Nummer zwei erkannt und so 
lange geschürt, bis es zum Bruch 
kam. 

Mit Salgado Zenha als ihrem Spre- 
cher setzte äch damals (1980) die Par- 
teilinke durch Sozialisten und Kom- 
munistei gründeten für Eanes jene 
Wahlkomitees, die heute das organi- 
satorische Rückgrat der Reformi- 
sten- Partei des Generals bilden. Es 
soll eine Volkspartei werden, in der 
Kommunisten, Linkssozialisten und 
Tifnitär -y ^vrinUgtAn den Ton angeben 
Un d mit Salgad o Zenh a als P rä grient 
will die Ranes-Partei die soziali- 
stische Partei von Soares - bis vor 
kurzem die stärkste des Landes - auf 
den drittel Platz verweisen. 


DIE MEINUNG DER ANDEREN 


Die M waMa— i dem SPD-Kandscfcandl- 


imri bot ” 1 ^ einig e phrasenähnliche 
Selbstverständlichkeiten. (Bonn) 


Äünctjntr Äerkur 5 leue 3 Mrr 3 eiömg 


Die aste Grundsatzrede von Jo- 
hannes Rau als Kanzlerkandidat der 
SPD war von erlesener Lauheit, hatte 
die Kont u ren hum saugfahigen 
Schwammes und denNeuigkätswert 
einer Zeitung von vorgestern. „Bru- 
der Johannes“ blieb sich treu. Er bot 
etwas für Herz und Gemüt, Kaviar 
fürs Volk und Naturkost für eine Ge- 
sunder-Leben-GeseflschafL 


Ganz gleich, auf welchem politi- 
schen Feld er sich auch bewegte, da 
gab es nichts, was man nicht vorher 
so oder so ähnlich - und oft schon 
besser - gehört hätte, sei es bei der 
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, 
der Steuerreform oder der Forderung 
nach einer „zweiten Phase“ der 
Entspannungspolitik. Und selbst ein 
Kandidat der antritt, Kar der „alter 
Bürgerinnen und Bürger“ zu sein, 
darf nicht so wenig Konturen gri ffen, 
daß er schon nirgendwo mehr aneckt. 

<Jkit«ral-Aitjciger 

Bau ist nicht die ganze SPD. Auf 
diesen Unterschied wird die Union 
immer wieder hinweisen. Rau als ei- 
nen Politiker darstellen, der sich in 
lebenswichtigen Fragen nicht auf sei- 
ne eigene Partei verlassen kann. Poli- 
tische Munition gegen den Kohl-Her- 
ausforderer konnte die Union aus 
dessen gestriger Rede kaum formen, 
dafür war säe zu allgemein, blieb weit- 
gehend im Unverb i n dl ich en stecken 


Obwohl Rau in vorhergehenden I 
Erklärungen immer wieder beteuert I 
hat die SPD strebe 1987 die Rück- . 
k ehr an die Macht alfain aus eigener ; 
Kraft an und rin wwdnte mit den : 
Grünen komme für ihn in Bonn unter 
keinen Umständen in Frage, äußerte " 
er rieh in sein« Ahlener Rede für 
diesen Punkt merkwürdig unbe- 
stimmt. Ke Sozialdemokraten 1 
wünschten keine neue Paiteikoali- 
tion, sondern vielmehr ein Bündnis 
unterschiedlicher sozialer Kräfte, ei- 
ne „Koalition der Bürger“. Deshalb 
weide man rieh im Wahlkampf das 
Thema Parteienkoalition «ich nicht 
aufeebwatzen lassen. Was das nun für 
den Fall einer rotrgrünen Mehrheit 
bei der nächsten Bundestagswahl 
konkret bedeuten würde, bleibt da- 
mit im NebeL 

LA STAMPA 

Es fe h len noch 13 oder 14 Monate 
bis zu den Wahlen, aber die Parteien 
schärfen schon die Waffen. Dies ha- 
ben jetzt - mit unterschiedlichem 
Ausgang -die Sozialdemokraten und 
die Grünen getan. Die SPD hat eine 
gute Leistung vollbracht, die Grünen 
haben enttäuscht Die SED hat ihr 
lang same s und intensives Bemühen 
zur Rückkehr zur Mitte fortgesetzt; 
die Grünen haben ihre Neigungen 
nun Radikalismus bestätigt Zusam- 
mengepommen lassen diese baden 
Ereignisse auf jeden Fall derzeit die 
Wahlchancen von Hehnut Kohl un- 
verändert Diese Chancen smd durch 
die wirtschaftliche Klute üppig und 
äußerst günstig. (Turin) 


'V.-i - 


w- 


Von der Erfahrung Blässe angekränkelt 

Wie Frankreichs Sozialisten heute Wirtschaftspolitik machen / Von Joachim Schaufuß 

prankreiebs Sozialisten haben 



nett an, sein ältester Sohn Georgios ist Staatssekretär im 
Kvriturministerium. Zyniker wollen sogar wissen, daß Kostas 
Laliotis, bis vor zwei Wochen angehender Star der Sozialisten 
und Regierungssprecher, hinausgeekelt worden sei, weil er 
dem künftigen Aufbau von Papandreous Sohn im Wege ge- 
standen habe. Papandreou Junior sprach von „haltlosen und 
vulgären“ Lügen. Aber dem stehen vulgäre Fakten gegenüber. 


rieh gemausert. Man könnte 
schier von einer Mutation sprechen 
beim Vergleich der Wirtschaftspo- 
litik von heute mit den beiden er- 
sten sozialistischen Jahren. 

Damals hatten die Sozialisten 
mit da- Rose in der Hand ihren 
Wählern den Himmel auf Erden 
versprochen: Weniger arbeiten und 
mehr verdienen. Höchste» 39 
Stunden in der Woche und minde- 
stens fünf Wochen Urlaub im Jahr 
- bei vollem Lohnausgleich, ver- 
steht sich - sowie die massive Er- 
höhung der Altersrenten, Familien- 
zulagen und MrndpsflnhnPi waren 
die ersten Errungenschaften. 

Diese Volksbeglückungspoliiik 
sollte die französische Konjunktur 
ankurbeln mit dem Ziel der Über- 
windung der Arbeitslosigkeit Das 
war das wichtigste Wahlverspre- 
chen Mftterxands. Tatsächlich aber 
nahm die Zahl der Arbeitslosen 
von 1,7 auf inzwischen 2^ Millio- 
nen zu. Jetzt sagt der Präsident, 
daß seine Experten dte Lösung des 
Problems seinerzeit viel zu optimi- 
stisch eingeschatzt hätten. 


Aber der eigentliche Grund für 
die so stark gestiegene Arbeitslo- 
sigkeit war der Verfall derjntema- 
tfonalen Wettbewerbsfähigkeit 
Frankreichs infolge der gestiege- 
nen sozialen Belastungen als Kehr- 
seite der Volksbeglückung. Außer- 
dem weigerten steh die Unterneh- 
men wegen des verstärkten E nti a s - 
3 nngssrlK it ?es , Personal einzustd- 
fen. So profitierten vom französi- 
schen Konsumboom vor altem die 
Importeure. Mit der Folge, daß die 
Austendsdefmte Zunahmen. 

Mehr der Not der rapide gestie- 
genen Au s l a nd sverschuldung und 
dadurch verschlechterten Kredit- 
würdigkeit gehorchend als aus ei- 
genem Antrieb stellte die Regie- 
rung im März 1983 das Steuer auf 
Austerity. Vor allem dank einer ri- 
gorosen EmkommenspolifiR ge- 
lang es, die Tnf fa tinn s rnt e von vier- 
zehn auf knapp fünf Prozent zu 
drucken. Noch starker verminderte 
sich - unter dem Druck der Ar- 
beitslosigkeit - der Lol 
Mit der Folge beträchtlicher 
kraftverhiste. Wie weit diese Fakto- 
ren die französischen Parlaments- 


Wahlen vom nächsten März beein- 
flussen werden, ist schwer zu sa- 
gen. 

Bisher jedenfalls waren die Fran- 
zosen weit weniger inflatkmsemp- 
fmdhefa als die Peitschen - so 
lange ihre Kaufkraft stimmte. An- 
dererseits ist das ArbeftsLosenpro- 
bfem inzwischen durch gaMnaSrhe 
soziale Maßnahmen entschärft 
worden. Nicht zuletzt aber ver- 
sucht die Begierun& mit euer Fül- 
le von kleineren TjheratidgningB . 
maßnahmen den Bürgerlichen 
Wind aus den Segeln za nehmen 
Gewiß gehen deren Iiberalirie« 
iungsverspreeben sehr viel weiter. 
In der Präzis wäre aber zunächst 
woM kaum mit einer schärfte Wen- 
de zu rechnen, sondern eher mit 
einer aPmahBchen Beschleuni- 
gung der bisherigen Liberatisze- 
rimgspolitik. Schließlich, haben 
Frankreichs Liberale im Wirt- 
sebaftsbereteh eine recht dirigi- 
stische Vergangenheit 
Umgekehrt stehen die französi- 
schen Sozialisten heute in manchs 
Begetem g sogar wer tiger wert imlcs 
als die deutschen Sozialdemokra- 


ten. Das gffl niett ms* für ihre reali- 
stischere Emsteähmg gegenüber 
dem Umweltschutz und gegenüber 
der Kernenergie, sondern inzwi- 
schen annfa für «fas Arbertslosen- 
problem. Die frühere Vorstellung 
von Bundeskanzler Schmidt, die 
Aibeftriosenquote unter die Mati- 
onsrate zu drücken, ist furkfitter- 
rand Überholt Man konnte ihn heu- 
te als einen Rmatikw der Infla- 
tkmsbekärapfang bes chreib en. 

Der dunkle Punkt der sozialisti- 
schen Ara bteäben natürli c h die 
umfangreichen Verstaatlichungen, 
welche ffie Bürgerlichen wieder 
rüc k g äng ig mache n, wollen. Zwar 
sind auch hier ideologische Abstri- 
che gemacht worden. Es geht den 
So z i al sten heute rächt m» h r dar- 
um» üte S t aats unt enirinaen in den 
Dienst der Arbrätsplattoeschflf- 
fung zu steifen. Aber auf mehr als 
eine „Durchlüftung“ des öffentli- 
chen Sektors - etwa Teüprivstisie- 
rung von Tochtergesellschaften - 
wollen sie rite nidrt erlassen. 

Allerdings haben an ch die Bür- 
gerlichen in dieser Beziehung kei- 
ne ganz reine Weste. Sie möchten 


wohl dwthaTK jhxe EigenvexstaalU- 
chungen, insbesondere von Re- 
nault und den drei Großbanken 
(unter der provisorischest '‘Regie- 
rung de Gaulle 1946), aufrechter- 
halten. Daß sie überdies ausMntn* 
sehe Beteiligungen an den zu priva- 
tisierende Un ternehme n auf 
höchstens zwanzig Prozent be- 
schränken wollen, ist ein werterer 
Schönheitsfehler. . 

Für die Bundesrepublik 
Deutschland scheinen demnach 
dfe nächsten französischen Wahlen 
von geringerer Bedeutung zu sein 
als die lafetew i die ompn radikalen 
Bruch mit der bestehenden^* - 
schaftsordming herbeigeführt 
ten. Ffar den Fall bürgerh- 


$■* 

t 

%■ 

\ 


m 


das Verhältnis der Regterung zu 
dem Ins 1988 im Amt bleibend^ 1 
Staatsp räsidenten au ch als wirt- 
schaftspolitisches Problem ewö' 
sen. Bei einer schwachen bürgert*" 
eben Mehrheit in der National? 8 ?' 
Sammlung wffl Mitterrand, wfejf 






%ldo£N 


och, 18. Dezember 1985 - Nr. 294 


DIE ® WELT 


l 




-ite 


5f;V"l - .1 


w 



Glänzende Zahlen versüßen die 
VW -Party in „Himmelsgarten “ 


Dreißig Jahre Volkswagen in 
US A>das ist ein Grand zam 
lern: Der Erfolg war riesig, 

Ize Gegenwart ist strahlend, die 
nknnft scheint erfolgverspre- 


•'•i, |. 


Von HORST-A, SIEBERT 

m ja&mnelsgaiten 1 * des Hotels 
St Moritz on-tbe-P&rk, von dem 

’äüf New Yorks berühmten 

Central Park blickt, feiert die Volks- 
wagen of America Inc. (VWoAj heute 
ihren 30. Geburtstag. Das Hauptquar- 
jtier der lOQprozentigen Wolfsburger 
. ÜS-Tochler befindet sich zwar seit 
■. Jahren, schon in&riöy. nahe der Auto- 

rfndt Detroit, aber die Wahl der etwas 
v ^ verwitterten Nobelklause hat einen 
guten Grund: Hier scldugen 1955 der 

• \ von Heinz Nordhoff in. die Veremig- 

' • "»kr r ten Staaten entsandte Will van de 
? Kamp und der 25jährige Amerikaner 
' '• J. Stuart Perkins ihr erstes Büro aul 
* lu einer Suite, nur unterstützt von 
"’^V-raÄ einer Se k retärin, bastelten van de 
: : : sJ?- Kamp und Perkins, der später zum 
; Vrvq J T2! s '. Präsidenten des Unternehmens auf- 
’ . stieg monatdang an Händlemetz 

1 liw «5 und Organisationsfonn. Erst als 
* .. Wolfsburg weiteres Personal schick- 

•<- . te, zog die kleine Mannschaft in ein 

^ ; Büro im sechsten Stock der 720 Fifth 
Avenue, ebenfalls eine feine Adresse, 

1 • . V ■ ^ uol Gegründet wurde zunächst die 

• .-;X| Volkswagen United States, die aber 

‘ ’‘ r 'nnr**- bald sanft entschlief! Ihr folgte 

■ die VWoA als alleiniger Importeur. 

■ !' ll V- Nahezu 100 Gäste, darunter viele 

• ; inzwischen pensionierte und abge- 

p wanderte Kämpen der zweiten und 

• : . • T!^ dritten Stunde, begeben ach heute 

■ Ui»; aff eine nostalgische Fahrt in die Ver- 

gangenheit Zurückblicken können 
•• Z-rj. gjg uxrtz Rückschlägen und Fehlent- 
^ Scheidungen auf ein gewaltiges Werk. 

: •••< ä* Der Erfolg spricht für sich: Auf US- 

• 'tT. Straßen rollen mehr als fünf MiTlio - 
• * ’ ^ nen Volkswagen, davon, immer noch 

drei Millionen Käf er Einschließlich 

Audi kann die Heimatzentrale auf 

M - 1300 Händler bauen. Durch VW fen- 

den 40 000 Amerikaner einen Job. 

— - ^ Wolfsburgs nicht wiederholbare 

... , Erfolgs-Story bleibt der Käfer, der 

"; : '7~t-.noch heute in den USA von vielen 
- ^ liebevoll .Bug“ und natürlich „Beei- 
le“ genannt wird. REt ihm eroberte 
*• ji ,* \i f i die Volkswagen AG in den goldenen 

' 11 ; ■%HUl«lT ). Jahren 1968 bis 1970, als das Mengenr 
ge scbäft Vorrang hatte, 'volle fünf 
. r Prozent des amerikanischen Pkw- 
Marktes. Zur Zeit sind es 2,8 Prozent, 
. . ** wovon L8 Prozent aus deutscher Pro- 

duktion stammen- . .. : v .- 
Im Spitzenjahx 1968 wurden 


er dringend t»*» Ka»f amerikani- 
scher Maschinen und Anlagen benö- 
tigte. waren Dollars. Nordhoff heuer- 
te einen Holländer namens Ben Pon 
an, der im Januar 1949 auf dem Passa- 
gferechif? „Westerdam“ mit dem er- 
sten offiziell exportierten VW in New 
York eintrafl Im selben Jahr wurden 
in den USA ganze zwei Käfer abge- 
setzt. Der Preis je Stück: 1400 Dollar. 
Was de- gescheiterte Ben Pon je- 

doeh hpransfanri , war rin» H fkfrnTrtnis, 

daß sich Kraftfahrzeuge in Amerika 
ohne Service nicht verkaufen lassgn. 
Sie gilt noch heute für Newcomer. 
Mit einem Stapel Käfer-Fotos im 
Gepäck flog Nordhoff Ende 1949 
selbst über den Atlantik. Aber auch er 
fand keinen Händ ler und kehrte ent- 
täuscht zurück. Ein Jahr später nahm 
Wolfäburg den New Yorker Impor- 
teur Max Ho ffman unter Vertrag. 
1950 fänden 330 VWs einen Käufer. 

Mit dem Knüpfen eines Häncüer- 
und Service-Netzes begann dann 
westlich des Mississippi Gottfried 
Lan ge, ein ehemaliger Opebnann. 
Will van de Kamp, der spät» bei ei- 
nem Deutschland-Besuch mit einem 
Porsche tödlich verunglückte, über- 
nahm den östlichen Part Als Groß- 
händler für den absatzträchtigen 
Großraum Connecticut/New 

York/New Jersey gewann VW Arthur 
Starrten, der kürzlich mit dem Bun- 
desverdienstkreuz ausgezeichnet 
wurde. Etwa 1955, als 33000 Käfer 
und 3200 andere Wagen verkauft wur- 
den, war der Durchbruch ges chaff t 
VWoA übernahm Ho ffmans Rolle. 

Wie es häufig in den USA ist Ein 
Artikel mit dem Titel „The Car Thal 
Buüt a City“, erschien im Februar 

1954 in Readeris Digest, gab dem Kä- 
fer das positive Image, das sich nur 
mit Henry Fords Tin 1 ™ verglei- 
chen läßt In Wolfsburg wuchs die 
Euphorie derart, daß der Konzern 

1955 mit dem. Gedanken spielte, in 
Amerika die Käfer-Produktion aufzu- 
nehmen. Von Studebaker erworben 
wurde ein Montagewerk in New 
Brunswick, New Jersey- Nach sechs 

Monaten nnri tnnpm Tag wurde es 

wieder abgestoßen, der Plan verwor- 
fen. Nordhoff halle rechtzeitig er- 
kannt, daß die Schätzungen nicht 
Vitelte **, was sie versprachen. Vorher 
mußte das Handtempte noch weiter 
gespannt werden. Im Januar 1959 zi- 
tterte Ncrrdhoff, der steh auf dem 
Rückweg von der Mayo-Khnik be- 
fand, Carl H. Hahn, den heutigen 


sowie Reparatumormen ein. Er 
verpaßte allen US-Handtem den 
blauweißen Volkswagen-Look. 1956 
schlug die Wolfsburger US-Tocbter 
ihr Hauptquartier für 22 Jahre in 
Engtewröd Cliffs, New Jersey, auf. 

Es dauerte 23 Jahre, ehe sich Nord- 
hofe Traum von ei ner US-Produk- 
tion erfüllte. Unter Toni Schmucker 
begann im April 1978 in Westmore- 
land, Pennsylvania, die Montage des 
kleinen Golf („Rabbit“). Ende 1984 
wurde er durch den großen Golf ab- 
gelösb Schmucker schwebte die 
Rückkehr ZO finom Marklantwl von 
fünf Prozent vor- ein hoffnungsloses 
Unterfangen, zumal da J. W.iMcLer- 
non, von General Motors abgewor- 
ben, als Präsident der VWoA das „Ka- 
ninchen“ zu stark amerikanisierte. 

Hier zeigte sich, daß die Autofahrer 
in den USA einest echten deutschen 
Wagen bevorzugen. Nach einem klei- 
nen Znllskawrial, der Wolfsbuig 1982 
das Osterfest verhagelte, trennte sich 
die AG von McLemop. Aber auch 
zwei Rezessionen machten der Toch- 
tergesellschaft zu schaffen, wie übri- 
gens der gesamten Branche. Wieder 
auf gegeben wurde beispielsweise ein 
zweites, in Sterling Heights bei De- 
troit geplantes Montagewerk. 

Aber diese etwas bedrückende Ära 
ist längst überstanden. Jim Füller, 
heute Präsident der VWoA, und Peter 
Fischer, Chef der jetzt weitgebend 
gpihstandigpn Audi-Abteilung, wer- 
den das Mpmi im Himmriggar ten“ 
mit glänzenden Zahlen versüßen. We- 
gen der üppigen Lnportgewinne 
weist die US-Tochter schon im drit- 
ten Jahr schwarze Zahlen aus. Im 
kommenden Jahr sollen die VW- Ver- 
käufe in Amerika von rund 220 000 
auf 250 000 Wagen steigen; Audi hofft 
auf nahezu 75000, verglichen mit 
mehr als 73 000 in diesem Jahr. Ren- 
ner sind der Jetta, weil große Koffer- 
räume wieder gefragt and, und der 
Audi 100. Einschließlich GTI liefen 
1985 in Westmoreland 78000 Golf 
vom Band, was rieh nach dem schwa- 
chen Start s*»hen lassen kann. 

Vom Design ha muß da Golf in 
den USA mit mehr als 50 ähnlichen 
Wagentypen, zumast nachgebaut, 
konkurrieren. Dieses Problem hatte 
da Käfer zu keiner Zeit. Er war so 
bekannt, daß Walt Disney drei Filme 
mit ihm als Hauptdarsteller drehte. 
Darüber spricht man heute im St Mo- 
ritz on-the-Park und vermutlich auch 



Tmri die Hmig erfc a tastio- 
sind vorbei, aber nicht ver- 
Gegenwart und wohl 
Zukunft ist die Besetzung 
die Vietnamesen. Ein- 
:e einer Reise durch Kam- 


über die sich ändernden Ansprüche, 

VW-Cbef, nach New Yorfc Ihm üb$r 7 scharfen Befrtebsauflaggn. £enin I eijh^r .getötet wurde, 

trug er diese Aafgabe. Halm -"stellte den 70a Jahren gesunkenen Dollar '['Zwangsarbeit auf dein 1 
die ; gesamte Organisation auf den und die harte japanische Konkurrenz, 

Köpf und führte* Computer,. Ausbil- die zusammen dem Beetle den Ga- 

r.lT : .423 000 KäferT .^."000 , Kl^nbüSfie, - ‘ diings^tend - Forschtmgs pi Xi giU nime ■’-tausmachten.--* •- -** 

. ..""^Kombis “ 1 uüd : - , .. s. 

, . ^ Camper sowie 


a— 


.. ^-96 000 andere Mo- 
>: ^dene.über den At- 
v Jantik transportiert 
."‘.■Der Beetle galt als 
. ^ ehrliches und ver- 
_ . läßliches Auto. Au- 
■■■ ^-ßerdem war er .sehr 
preiswert 1970 ko- 
“ '^:;;stete der Käfer, oh- 

• • « - ~*ne Steuen und mit 

~'^Z, Standardausrü- 

• ^stung, nur 1750 Dol- 
:rC 'lar. 

Die richtige Nase 
hatte Volkswagens 
t CT illuster Nachkrfeg- 

L A J ^ sehet Nordhoff 

, Schon 1948 faßteer 
; i'.den Plan, Käfer 

* j'Vauch in der Neuen 

•' . .' Welt zu verkaufen. 

* " Ih m kam es damals 
' "'Traber nicht auf böhe- 

• - _ . re Umsätze an; was 





Von PE1TER ISELI 

nWen osten Jahren nach 1979 
ich oft an meine Eltern den- 
k^i müssen. Es tut sehr weh, aber 
jetzt habe ich mich entschlossen, sie 
ein wenig zu vergessen, um ein neues 
Lebenanzufangen.“ Worte einer heu- 
te Styahrigen Frau in der kambo- 
dschanischen Hauptstadt Phnom 
Penh, idie unter dem Regime der Ro- 
ten Khmer zwischen 1975 und Ende 
1978 ihre Eltern sowie den jüngeren 
Bruder verloren hatte. Heute arbeitet 
Noupech Khautha in der kambo- 
dschanischen Regierung, die von den 
Vietnamesen nach ihrem Einmarsch 
um die Jahreswende 1978A9 einge- 
setzt wurde. 

Nach, dreieinhalb Jahren brutaler 
Herrschaft der von Pol Pot angeführ- 
ten Roten Khmer, während der fast 
die gesamte intellektuelle Schicht 
bei. harter 
Iwängsarbeit auf dem Lande starb 
oder. ins. Ausland flüchtete, mußten 
die in Kambodscha . verbliebenen 
Khmer, von Grund auf. neu anfengen. 
Eine schwere Aufgabe, die heute 
naeh sieben Jahren vietnamesischer 
Besetzung nur in Ansätzen gelöst ist 
Tagsüber ist in der kambodschani- 
schen Hauptstadt äußerlich nicht viel 
von der vietnamesischen Besatzung 


Met» aV* fünf MUHonen Volkswagen vollen auf Nordamerikas Straften 

FOTO: R. DIETRICH 


Nur vereinzelt trifft man auf Khmer- 
Soldaten, Angehörigen der vietname- 
sischen Armee begegnet man kaum. 
Außerhalb Phnom Penhs ist die Be- 
wegungsfresheöt jedoch stark einge- 
schränkt Reisen in die Provinzen 
sind für Einheimische und auch Aus- 
länder nur mit Bewilligung nach 
x n~jh«sirr} A n Verhandlungen m ö gHnh- 
Zahlreiche wichtige Straßen sind 
nach drei Uhr nachmittags gesperrt 
Der Zug von Phnom Penh zur etwa 
200 Kilometer entfernten Hafenstadt 
Kompong Som benötigt zwei Tage, 
da wegen der Sperrzeit auf halbem 
Weg übernachtet werden muß. 

In der Hauptstadt ist seit 1979 zwi- 
schen 21.00 Uhr abends und 5.00 Uhr 
morgens eine Ai in 


Khmer-Armee an den wichtigsten 
Straßenkreuzungen Position. Mit 
Ausnahme eines kleinen Bereiches in 
der Innenstadt kommt alles Leben 
wim Erliegen; zahlreiche Quartiere 
sind sowieso TnpMjtaas ohne elektri- 
schen Strom. 

Die Widerstandskoalition „Demo- 
kratisches Kamputschea“ an der 
Grenze zwischen Kambodscha und 
Thailand - in der die Roten Khmer 
nach wie vor die bei weitem stärkste 
Fraktion sind - behauptet, ihre Akti- 
vitäten im ItinpTpn d es tawtw in die- 
sem Jahr massiv verstärkt zu haben. 
Beim Besuch in Phnom Penh bestä- 
tigten Gesprächspartner, es Sa- 
botageakte tiTuj gfrlegPTufljrVt auch 
Feuergefechte gebe. 

' So wurden offenbar tatsächlich 
mehrere Spr gnprfrrffangphlSgp gegen 
die Bahnlinie Phnom Penh-Battam- 
bang verübt Rund 50 Kilometer 
nördlich der Hauptstadt wurde im 
Sommer ein größeres Polizeihaupt- 
quaitier überfallen. Die Explosion ei- 
ner Handgranate auf dem zentralen 
Markt von Phnom Penh dagegen 
wird auf Rivalitäten unter Edelstdn- 
händlcm »nd Schmugglern zurück- 
geführt und nicht auf vom Wider- 
stand behauptete „häufige GuerriHa- 
Aktionen in und um die Hauptstadt“. 
Generell ist nach den Worten von Ein- 
heimischen und von Mitarbeitern in- 
ternationaler Or ganisationen keine 
wesentliche Zunahme der Kampf- 
handlungen oder Anschläge festzu- 
steUen. 

Sechs Jahre nach der Hungerkata- 
strophe von 1979, die eine der um- 
fangreichsten aber auch schwierig- 
sten Hilfsaktionen der internationa- 
len Organisationen auslöste, ist die 
Versorgung Kambodschas mit Nah- 
nmgsmittehl immer noch nicht voll 
gesichert Uber das wahre Ausmaß 
der damaligen Hungersnot herrscht 

immer nnrh U nklarheit 

Sicherlich gehört Kambodscha 
aber auch heute noch zu den ärmsten 
Ländern der Weh, das sich nur müh- 
sam erholt Das jährliche Bruttosozi- 
alprodukt pro Kopf der Bevölkerung 
stieg nach zuverlässigen Schätzun- 
gen seit dem vietnamesischen Ein- 
marsch lediglich von 90 auf 110 bis 
120 Dollar. Die Behörden in Phnom 
Penh enechneten, daß 1984 400000 
Tonnen Reis zu wenig produziert 
wurden; in diesem Jahr wird ähnli- 
ches befürchtet 


heitlichen Bereich auch kaum von 
den Folgen der katastrophalen Poli- 
tik der Roten Khmer erholt. Der Lei- 
ter der medizinischen Fakultät in 
Phnom Penh erklärte im Herbst vor 
ausländischen Korrespondenten, für 
das ganze Land mit seinen schät- 
zungsweise 6,5 Millionen Einwoh- 
nern gebe es heute etwa 220 Ärzte. 
170 von ihnen wurden «st nach dem 
vietnamesischen Einmarsch in teil- 
weise drei- und sechsmonatigen Kur- 
sen ausgebildet 

Die Malaria ist nach übereinstim- 
menden Aussagen des Leiters „der 
medizinischen Fakultät und von Ärz- 
ten in zwei besuchten Krankenhäu- 
sern zur Zeit die am weitesten ver- 
breitete Krankheit Dabei sind offen- 
bar die westlichen Provinzen um die 
Stadt Battambang am schwersten be- 
troffen. In wnpr Jahresbilanz berich- 
tete dag fi eginHhpitCTnmi^ CTinm En- 
de November, bei 45 Prozent von 
über 300 000 Blutproben sei Malaria 
festgestellt worden. 

D ankbarkeit für die Vertreibung 
Pol Pots, aber auch Mißtrauen gegen- 
über den neuen, fremden Herren- so 
faßte in Phnom Penh ein ausländi- 
scher Diplomat die Gefühle des 
Khmer-Volkes gegenüber den Viet- 


zeit unter den Roten Khmer ist in 
Kambodscha nach wie vor allgegen- 
wärtig. Und Vietnamesen wie Behör- 
den sor gen dafür, Aaft es so bleibt. 

Das ehemalige Foltergefängnis 
Tuol Sleng wurde zu einem Museum 
umgestattet, die in Massengräbern 
gefundenen Skelette sorgsam gesäu- 
bert auf Gestellen auf gereiht Fast je- 
der Gesprächspartner erzählt die Ge- 
schichte spinpr Familie, die den Va- 
ter, die Mutter oder Geschwister ver- 
loren hat 

Bis heute ist nicht klar, wie viele 
Menschen damals wirklich umge- 
bracht wurden; wie viele an Hunger 
oder durch Zwangsarbeit starben. 
Die Zahlen schwanken zwischen 
mehreren H umfarttareMmri und drei 
Millionen, je nachdem, woher sie 
stammen. Was bleibt, ist ein deutlich 
spürbarer Alptraum des Volkes der 
Khmer, Angst vor einer Wiederkehr 
dieser Zeit Aber auch das Bewußt- 
sein, auf lang» Zeit hinan« abhängig 
zu sein vom übermächtigen Nach- 
barn Vietnam —Befreier und Besatzer 
zugleich. 


Ein Sohn hat 
seinen Vater 
gefunden 

Von BERND HUMMEL 

E in Mann weint Er knie*, nieder 
auf dem Friedhof für s 
sehe Kriegsgefangene :ki he. 
sehen Heritfshausen und küß; dte k.-.'.- 
te Metallpbtie, die das Gerncm- 
schaftsgrab verschlseßt Esn Sohr ha: 
seinen Vater gefunden. 

Imar. Zeinakw aus dtrr. Dorf G.t- 
zachlar in der Sowjetrepublik Aser- 
baidschan steht am Ende eines jahr- 
zehntelangen Weges. Semen Vater 
hat er me gekannt er war zehr. Ta^t* 
alt als dieser in den Krieg rr.uiit 
„Heute ist ein schwerer Tag”, 

Iman „aber auch ein guter." 

Daß das Schicksal von Dadoscn 
Zeinalow. dem Bauern aus Baku, 
überhaupt noch geklärt werden 
konnte, ist der mutigenTal des dam.-.- 
ligen Bürgermeisters und Standesbe- 
amten von Herleshausen. Kari Feh:, 
zu verdanken. Erwidersetrte äwh der. 
Weisungen der SS und des NSDAP 
Kreisleiters, nach denen russische 
Kriegsgefangene namenlos am Rar.dc 
der Fnedhöfe oder außerhalb der La- 
ger zu begraben waren. 

Trotz anderslautender Weisungen 
verlangte der Bürgermeister von; je- 
weiligen Lagerarzt für jeden russi- 
schen Toten einen Totenschein So. 
wie es das preußische Standesamts- 
gesetz, das vom NS-Regime nicht au- 
ßer Kraft gesetzt worden war, ver- 
schrieb. Karl Fehr damals: „Wer in 
meiner Gemeinde stirbt, wird regi- 
striert und anständig begraben." 

Nach dem Zweiten Weltkrieg 
konnte er als einziger Bürgermeister 
in Deutschland dem „Volksbund 
deutsche Kriegsgräberfürsorge 1 alle 
Namen und Daten der toten Kriegs- 
gefangenen übergeben, die er hatte 
bestatten lassen. 

Dadasch Zeinalow mit der Kriegs- 
gefangenennummer „71730KA" 
starb am 22. März 1943 um acht Uhr 
morgens. Bestätigt hat dies per Un- 
terschrift ein russischer Lagerarzt. 
Und das Buch weist auch aus, wo das 
Grab zu finden ist: Reihe lLNr. 205 
des sowjetischen Friedhofs. 

Der Sohn, der das Grab seines Va- 
ters suchte, sitzt im Amtszimmer des 
heutigen Bürgermeisters Uwe Hart- 
mann und streicht liebevoll über die 
Seiten dieses Registers. Eine 10 000 
Kilometer lange Reise liegt hinter 
ihm. 

Zu Hause, im Dorf Gazachlar, 
hängt im Wohnraum ein Bild des Va- 
ters. Es ist der Schlüssel zu der jahr- 
zehntelangen Suche. Iman Zeinalow: 
JUs ich 16 Jahre alt wurde, begann 
ich mit der Suche.“ Er sprach mit 
russischen Armeeangehörigen, die 
als Kriegsgefangene zurückgekehrt 
waren, bereiste zahlreiche Landestei- 
le der UdSSR. Das einzige, was er 
außer einem Foto in der Hand hatte, 
war der letzte Brief des Vaters aus 
dem Jahr 1942. Erst nach Gesprächen 
im sowjetischen Außenministerium 
gab es neue Hofnung: Das Sowjeti- 
sche Rote Kreuz (SRK) wurde einge- 
schaltet 1976 kam die Antwort: Das 
Grab des Vaters ist bekannt Der 
Sohn: »Bis zu diesem Zeitpunkt 
dachte ich immer noch, ich könnte 
meinen Vater lebend Wiedersehen.' 
Wieder war es das Bild des Vaters, 
das den Sohn ein Stück des Weges 
weiterbrachte. Als die Zeinalows in 
diesem Jahr den Frühlingsanfang fei- 
erten, da hörte der heute 44jährige 
wie seine 13jährige Tochter mit dem 
Bild ihres Großvaters sprach. Sie sag- 
te: »Alle besuchen das Grab ihres Va- 
ters, warum macht das mein Vater 
nicht?“ Iman Zeinalow beantragte 
noch im Frühjahr ein Visum, jetzt 
steht er am Grab. 







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POLITIK 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch. IS. Dezember l8gg 




Mit Ibbenbüren drängt die CDU 
Gerhard Schröder in die Defensive 



Startbahn West: Hier rekrutieren sich die Demonstranten aus einem 
besonders aggressiven Umfeld foto-.dpa 


Wackersdorf: Ohne die martialischen Helme wirkte die Polizei we- 
niger herausfordernd aaf die Demonstranten fotoap 


Warum es in Wackersdorf friedlicher zugeht 


Von D. GURATZSCH 

W ackersdorf ist nicht Mörfel- 
den-WaUdorf. Die beiden Zen- 
tren des Widerstands von Protest- 
gruppen gegen „Polizeigewalt“ und 
technische Großprojekte unterschei- 
den sich himmelweit Bei den Aus- 
einandersetzungen an der Startbahn 
West in Frankfurt hat es immer wie- 
der Verletzte und schwere Sachbe- 
schädigungen gegeben. Mfltionen- 
schäden wurden angerichtet In 
Wackersdorf bei Schwandorf in der 
Qberpfalz dagegen ging die erste 
Bauplatzbesetzung soeben ohne Ge- 
walttätigkeiten zu Ende. 

Dabei ähneln sich die Anlässe für 
die Konfrontation zwischen Sicher- 
heitskräften und Widerstands- 
gruppen hier wie dort durchaus. In 
beiden Fällen liegt der umstrittene 
Bauplatz mitten im Wald. Sowohl in 
der Doppelgemeinde an der Start- 
bahn als auch im Taxoldener Forst 
bei Wackersdorf kam es zu Groß- 
kundgebungen. An beiden Orten 
wurden auf dem zur Rodung be- 
stimmten Gelände Hüttendörfer er- 
richtet, um die Rodungen zu blockie- 
re. Die Startbahngegner bauten eine 


Hüttenkirche, die Wackersdorfer 
richteten ein großes schwarzes 
Kreuz auf, um den Zugriff der 
Staatsgewalt um so ruchloser er- 
scheinen zu lassen. 

Als aber am Montag starke Foli- 
zexkräfte das Wackersdorfer Hütten- 
dorf mit seinen rund 700 meist ju- 
gendlichen Bewohnern umstritten 
und zu raumen begannen, zeigte sich 
der Unterschied. Über 400 ließen 
sich widerstandslos wegtragen, nur 
eine kleine übrigbleibende Gruppe 
wurde hflndgrpiflfeh 
An der Startbahn indessen liefern 
auch heute noch, vier Jahre nach 
Beginn der Rodungsarbeiten und 
der Abräumung des ersten von spa- 
ter insgesamt vier Hüttendörfern 

yinri andpr ttinlh Jahre» naeh Inbe- 
triebnahme der Startbahn, Ver- 
mummte der Polizei am Startbahn, 
zaun Sonntag für Sonntag Schar- 
mützel Erst vor wenigen Tagen, 
beim 200. „Sonntagsspaziergang“ 
am 1. Dezember, wurden wiederum 
13 Betonstreben aus der Begren- 
zungsmauer gebrochen, Polizeifahr- 
zeuge demoliert und ein Lichtmast 
mit Molotowcocktails in Brand ge- 


steckt Die Polizei setzte sechs Was- 
serwerfer und Tränengas ein. 

Vielleicht bietet die Szene in Wak- 
kersdorf ein so viel friedlicheres 
Bild, weil die Polizeikrafte dort eine 
ganz andere Taktik verfolgen. Bei 
der Großdemonstration war weit 
und breit kein Polizist zu sehen. 
Schwere Ausrüstung wie Hub- 
schrauber und Wasserwerfer ließ Po- 
lizeipräsident Hermann Friker be- 
wußt im Arsenal. Seine Emsatzleiter 
ordneten immer wieder an, daß die 
Polizisten ihre martialischen Helme 
absetzten und die Schilde herunter- 
nahmen. Selbst als die Platzbesetzer 
Gräben aushoben und gefällte 
Baumriesen heranschleppten, blie- 
ben die Beamten gelassen. 

Aber auch die Mentalitäten der an- 
sässigen Bevölkerung an der Frank- 
furter Startbahn und in der Ober- 
pfalz sind grundverschieden. Die 
kleine Stadt Walldorf Intet ihren Na- 
men von den aufsässigen Waldens- 
ern her, die diesen Ort mit den zwei 
gekreuzten Dreschflegeln im 
Wappen 1699 gegründet haben; und 
im benachbarten Mörfelden mit sei- 
nem handwerklich-prole tarischen 


Bevölkerungsteil gibt es eine stabile 
ko mmunisti sche Tradition, die bis in 
die Weimare r Rep ublik zurückreicht 
(20 Prozent KPD) und die der DKP 

bis zur KrammuTiata rahl im Fr ühj ahr 

noch immer 1989 fi timmgnantpilp 
von acht bis zehn Prozent sicherte. 
Hinzu kommt das großstädtische 
Einzug sfeld von F rankfl ut mit sei- 
ner jugendlichen, studentischen 
Protestszene. 

Das kleine Wackersdorf in der 
Oberpfalz da g e g e n hat eine ganz an- 
dere Tradition und ein anderes Um- 
feld. Seine Einwohner (heute sind es 
knapp 4000) haben schon einmal in 
die Priorität wirtschaftlicher Ead- 
stenzsfchenmg eingewilligt Das war 
Anfang des: fünfziger Jahre, als der 
alte Ort dem Braurikobleabbau wei- 
chen mußte. Heute sind die Wak- 
kersdorfer - ganz anders als die zum 
Teil von weit her angereisten Kero- 
kraftgegner - mit ihrem SPD-Bür- 
germeister mehrheitlich für die in 
ihrem Wald geplante atomare Wie- 
deraufer bettun gsa nla ge . Bei ihnen 
kann die Protestbewegung am we- 
nigsten Rückhalt finden. 


Von MICHAEL JACH 

Wochen nach der um- 
ihtisch für die SPD so 
peinlichen Inbetriebnahme 
des nordrhein-westfilischen Stein- 
kohlekraftwerks Ibbenbüren, breitet 
sich unter CDU-Parteigängem in Nie- 
dersachsen ein Gefühl der Erleichte- 
rung aus. Hegte zuvor doch so man- 
cher Christdemokrat im Lande die 
heimliche Sorge, SPD-Herausfordfr 
rer Gerhard Schröder werde sich 
demnächst im Landtagswahlkampf 
den eineinhalb Jahre zurückliegen- 
den ParaHelfah des hiesigen Braun- 
kohlekraftwerks Buschhaus noch 
weidlich zunutze 

Damit aber ist es vorbei - nicht 
allem infolge der Ibbenbürener Rolle 
des Düsseldorfer SPD-Mmisterprasi- 
denten und Kanzlerkandidaten Jo- 
hannes Rau, sondern, für niedersäch- 
sische Parteipolitik bedeutsamer, 
durch Schröders eigenes Zutun. 
Zwar batte CDU-Landesvqrsitzender 
Wilfried Hasselmann jene Ängste oh- 
nedies nicht gelten lassen. Im. Mini- 
steramt für Bundesangelegenheiten 
ressortverantwortlich für des Landes 
Luftqualität, war er des meßzahlen- 
bewehrten Hinweises nicht müde ge- 
worden, selbst mit dem zunächst (bis 
1987) filteriosan Betriebsbeginn in 
Buschhaus sei die Umwelt immprtiin 
schon relativ entlastet worden, da zu- 
gleich das alte Nachbaikraftwerk Off- 
leben I stülgelegt wurde. „Übrigens“, 
unterstreicht Hasselmann, „im Unter- 
schied zu Ibbenbüren. 1 * 
Nichtsdestoweniger fürchteten sei- 
ne Parteifreunde die nachhaltige 
Wirkung der damaligen Entrüstung. 
Darauf angesprochen, kommt Hassel- 
mann lieber gleich zur aktuellen Wen- 
dung des Themas: „Wenn Buschhaus 
je eine Wahlkampfwaffe war - jetzt 
kann die SPD sie endgültig verges- 
sen.“ Und verweist auf „das Bild der 
Verlegenheit“, das die Genossen eben 
erst im Landtag boten, als in einer 


von den Grünen veranlaßen Aktuel- 
len Stunde „Ibbenbüren und die Aus- 
wirkungen auf Niedersachsen 0 zur 
Sprache kamen. 

Nach ihrem Oldenburger Landes- 
parteitag Ende November hatten die 
Sozialdemokraten sich darauf verlas- 
sen, daß ihr „Hoffhungstrager“ 
Schröder glaubhafte Distanz erken- 
nen lasse zum Ungeschick des Johan- 
nes Rau. Recht kleinlaut wohl, aber 
immerhin hatte Schröder ihnen in Ol- 
denburg bedeutet, er werde „mit mei- 
nem Freund Rau“ über das Kraft- 
werk nahe der Ländergrenze „einmal 
reden 0 müssen. Binnen Wochenfrist 
indes gelangte er in Hamburg ge- 
meinsam mit Saar-Ministerpräsident 


I andeshericht 
Niedersachsen 


Oskar Lafontaine sowie den Kieler 
und Mün c hner SPD-Oppositionsfiih- 
rera Björn Engholm und Karl-Heinz 
Hiersgmann zu einer „neuen Ein- 
schätzung“. Demzufolge alle vier ihre 
p friem Kanzlerkandidaten abträg- 
liche Ibbenbüren-Kritik widerriefen. 

Die SFD-Landtagsfraktion in Han- 
nover legte sich wohl oder übel mit in 
die Kurve - und kam ins Schleudern. 
Ihr umweltpoütischer Sprecher Uwe 
Bpr tri s, vormals selbst ein vollmundi- 
ger Streiter wider die „Dreckschleu- 
der 0 Buschhaus, verweigerte den 
Gang zum Rednerpult Persönlich 
blamieren mochte er sich nicht mit 
Schröders pflichtschuldigst zu vertre- 
tender „neuen Einschätzung“ (die da 
lautet, „im Gegensatz zu Buschhaus“ 
sei die Entgiftung von Ibbenbüren in 
Düsseldorf „offensiv betrieben“ wor- 
den). Herhalten mußte wieder einmal 
Fraktionschef Karl Ravens: Dem 
kummergew ohnten Parteisoldaten 



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„UNO ist doppelzüngig“ 

US-Staatssekrefän Bei Afghanistan Moskau beim Namen nennen 




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33 





PK Th'.k R nTTWAT ,7. t Mmw'hwi 

Eine unverständliche Rücksicht- 
nahme der Vereinten Nationen auf 
die Interessen der Sowjetunion be- 
klagt der für Menschenrechte zustän- 
dige Staatssekretär Richard Schifter. 
Wahrend eines Afghanistan-Semi- 
nars der CSU -nahen Hanns-Seidel- ■ 
Stiftung erklärte der US-Diplomat 
gestern in München, die UNO würde 
zwar jedes Jahr die Menschenrechts- 
vedetzungräi in Afghanistan wsurtei-' 
len, dabei aber niemals den Namen 
des Staates nennen, der dafür die^ Ver- 
antwortung trägt 
In anderen Resolutionen, so Schif- 
ter, nannte die UNO sehr wohl Lan- 
der wie Südafrika, Israel, Chile und 
auch die Vereinigten Staaten, doch 
„für die Sowjetunion schaut es eine 
Sonderrolle zu geben“. Er gab zu be- 
denken, ob es nicht ehrlicher wäre, 
die Länder der freien Welt würden 
das Risiko eingehen, bei der Abstim- 
mung über die künftigen Af ghani- 
Stau-Resolutionen einige Stimmen zu 
variieren, dafür aber die Sowjetunion 
als Verursacher der Menschenrechts- 
Verletzungen beim Namen zu nennen. 

Die Doppelzüngigkeit pbiigpf Ver- 
treter der Vereinten Nationen erläu- 
terte der Amerikaner an einem weite- 
ren Beispiel Nachdem der Österrei- 
cher Felix Ermacora für die UNO ei- 
nen Bericht über das unmpn^VKriiP 
Verhalten der Russen in Afghanistan 
erstellt hatte, mußte er sich in der 


[;;■ : - ; ; . '■> ■ 

: / . . , • >. *. % ! 

v . " \ ' ' ' 

• vv: 



Man kann alles übertreiben^ 


Wer zu viel des Guten tut, braucht sich 
über das Ergebnis nicht zu wundern. Es 
wird immer Menschen geben, die die 
schönsten Dinge zum Platzen bringen Je- 
der weiß, daß man Übertreibungen nicht 
ausschließen kann. 

Leider gibt es einzelne Menscheo. die 
durch ihre Übertreibung das normale Ver- 
halten anderer Bürger in Mißkredit brin- 
gen. 

Essen. Trinken, Sport. Autofahren, Ar- 
beiten und Fernsehen, das sind alles 
schone Dinge, die im übertriebenen Ma- 
ße bedenklich werden. Das Spielen ist da 


keine Ausnahme. Wer ernsthaft darüber 
nachdenkt, wird das Spielen nicht verteu- 
feln, nur weü einige das Maß verlieren. 
Wer nur an Ausnahmen denkt, kann 
leicht übertreiben. 

Deshalb sind die spielenden Bürger 
noch lange keine maßlosen Menschen, für 
die ein Geldspielgerät mit 30 Pfennig Ein- 
satz, ein Spiel am Flipper oder am TV* 
Spielgerät ein willkommener Freizeitspaß 
ist. Sie spielen begeistert an diesen com- 
putergesteuerten Unterhaltungsgeräten, 
spielen aus Spaß an der Freude - um sich 
abzulenken oder sich im Wettkampf zu 
messen. 


Übrigens: 

Nach einer repräsentative« Untersuchung 
des UT (Institut Sr Therapiefarscfaong, 
München) spielen bei ms über 17 Millio- 
nen Menschen an «fiesen modernen Unter- 
halcongsgeriUen. Untersucht worden aoeh 

die SpielgewohnheJten. Danach spielen we- 
nigeratsQJfti der Bevölkerung häufig, dJu 
sie spielen mehr als 3 x pro Woche / toehr 
als 1 Stande pro Woche /geben mehr als 
DM 30,- im Monat ras. 


Eine Information der Firmengroppe Gauselmann Spielgeräte, 4992 Espelkamp. Mitglied der 



Stand Sare 
unter Einfluß 
von Drogen? 

dpa, Wiesbaden 
Der am 28. September in Frankfurt 
von einem Wasserwerfer der Polizei 
überfahrene und tödlich verletzte De- 
monstrant Günter Sare stand nach 
Infonnationen des hessischen FDP- 
Landtagsabgeordneten Hans-Joa- 
chim Otto zum Zeitpunkt des Vorfalls 
nicht nur unter ATknhnlpiwfTiift. son- 
dern hatte auch „erhebliche Mengen“ 
des Rauschgifts Marihuana im 
Körper. Dies sei bei der Obduktion 
der Leche festgestellt worden, be- 
richtete der Politiker. 

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt, 
die gegen die Besatzung des Wasser- 
werfers wegen Verdachts auf fahrläs- 
sige Tötung ermittelt, batte bereits zu 

Beginn ihrer Nachforschungen mit- 
geteilt, in Sares Blut seien bei der 
Autopsie 1,49 Promille Alkohol nach- 
gewiesen worden. Otto meinte, diese 
Befunde sprächen die Fobzgäbeam- 
ten zwar nicht automatisch von jeder 
Schuld frei, aber sie entlasteten die 
Besatzung des Wasser w er f ers von 
dem seitens der hessischen Grünen 
geäußerten Verdacht, den Demon- 
stranten vorsätzlich getötet zu haben. 

Da Alkohol in Verbindung mit 
Rauschgift zu „sehr starker Beein- 
trächtigung der Steuerungsfähig- 
keit“ führe, erkläre dies möglicher- 
weise, weshalb Saieunte 1 das Polizei- 
fahrzeug geraten sei, sagte der FDP- 
Pariamentarier. Er forderte Innenmi- 
nister Horst Wintexstem (SPD) auf, zu 
den neuen Erkenntnissen noch vor 
Wahnachten Stellung zu nehmen Es 
sei unerträglich, daß da: „ungeheuer- 
liche“ Mordvorwurf gegen die Polizei 
noch immer im Raum stäie. 


Weltorganisation den Vorwurf gefei- 
ten lassen, ein Faschist zu sein. Rich- 
ard Schifter. „Früher, als er einen 
ähnliehAn Bericht über Südafrika ab- 
geliefert batte, war davon nichts zu 
hören.“ Ausführlich berichtete Schif- 
ter von dem Einsatz der Spieteeug- 
_boq)to,.iteiÄn immeunebr JKmfiler 
zum Opfer feilen. 

An einigen aktuellen Beispielen de- 
monstrierte der Diplomat ein neu er- 
waefifes Interesse der äiäofeahK 
sehen Medien ah dem schmutzigen ' 
Krieg gegen die afghanische Bevölke- 
rung und verband damit die Hoff- 
nung, daß auch in weiteren westli- 
chen Ländern die Berichterstattung 
verstärkt wird. Auch die vier in Mün- 
chen anwesenden Führer von Wider- 
standsgruppen beklagten das geringe 
Interesse der Weltöffentlichkeit an 
dem, was sie „russische Barbarei“ 
nennen. „Die Russen verbrennen in 
unserem Heimatland Menschen bei 
lebendigem Leibe, beerdigen Mat- 
schen lebendig und erschießen Kin- 
der vor den /tilgen ihrer Eltern“, be- 
richtete Burhanudin RabanL 

Zum Abschluß da Tagung emp- 
fing Ministerpräsident Franz Josef 
Strauß die vier Führer zu einem In- 
formationsaustausch In der bayeri- 
schen Staatskanzlei. Übereinstim- 
mend gaben sie ihm dabei die Zusi- 
cherung, sie und ihre Kampfer wür- 
den niemals »iinggpn. daß aus Afgha- 
nistan eine Sowjetrepublik wind. 

Südfunk will 

Landesregierung 

verklagen 


war das Mitgefühl selbst der trinjK ‘ * ■ 
phierenden CDU -Mannen sicher. I 

Denn was immer Ravens vortj^ ft .• 
gen mochte - ' Vorredner Werner Re», ir, . - 
mers hatte es bereits mit schüfe, :■;■■ ■ 
Hieben zerfetzt Erst „wunderte"^ -O 

der CDU-Fraktionsvorsitzende nodt ; - 
Exakt die gleichen Argumente [jg. V' * 
bätsplatze“ und „genehmigujm. k 
rechtliche Altanlage*), welche {fei 
SPD für Buschhaus nicht habe gehen 
lassen, führe Rau nun als Rechtfotv 1 
gung für seinen „größten Stink 
Republik“ ins Feld. 

Mit Vorliebe freilich ließ Renates I 
sich den Selbstwiderspruch des Kaa. 
didaten Schröder auf dar spitzen 
Zunge zergehen: Der erweise ä&ffe i 
Niedersachsens Genossen zusehends | 
als „Altanlage mit Restnutzungt 
dauer**, als „parteipolitische Inre& 
tionsruine, die nie ans Netz geha f , - 
wird“. (Dem Remmexs-Wort wuäsaj • 
Flügel: Tags darauf setzte die CDU- : ; - 
Opposition in Düsseldorf es bereits 
gegen Johannes Rau ein.) >»*■■* a 

Welche Tücken im Nebel der bis ~ • 

mindestens 1988 ungefilterten Ibbeo- 
bürener Stickoxide auf die SPDnoch ^ ' . 
lauem, erfuhr am Ende der Landtags- 
woche just der Abgeordnete Bartels, > s ' 
als er sich eben wieder hervorwagte. 

Da legte das Hasselmahn-Ministai 1 ' 
um nach Abschluß der Anhörung be- . - 
troffener Städte und Betriebe difi ; ' : ' " 
Endfassung der Smog-Verordnung - 
für Ntederrächsea vor, die zum L Fe- 
bruar nächsten Jahres in Kraft treten •> ' * 
soll SPD-U mweltpolitiker Baitek >? iSr 
übte seine Oppositionspflicht am <» '• 
und somit Kritik: Die Verordnung p-- : 
komme „viel zu spät“ und lasse :^ y 
„wichtige BaDungs- und mö^iefe 
Belastungsgebiete “ außer acht; „zum 
Beispiel den Raum Osnabiüds“.. - 

Hasselmanns Konter zielt vofl in 
die offene Deckung: „Belastungsge- j-i>F 
biet Osnabrück? Schon moglich,nai- 
erdings: Zwanzig Kilometer westlich -b 
stehen die Kamine von IbbenbürsL* ' ■ 

Zimmermann 
stellt sich 
vor Spranger ( 

gba. Boqd 1 

Auf einer Sondersitzung des Bun- 


destagsinnenausschusses wird In- 
nenminister Zimmermann heute zu 
den im Spionage-Untersuchungsaus- 
schuß erhobenen Vorwürfen Stellung 
nehmen, der Parlamentarische 
Staatssekretär Spranger habe unkor- 
rekt Berichte des Verfassunggschut- 
; ä5-ühi^ AbgeäN&fefectö^rünra an- 
gefordert Ebenfells beute wird die 
Kommission zur K ontrolle der Ge- 
heimdienste (PKK) den Tnnpnmini- 
ster nach der finanziellen Unterstüt- 
zung der Industrie bei der Suche des 
Bundesnachrichtendienstes (BND) 
nach den verschwundenen Fässern i 
mit dem Seveso-Gift Dioxin befra- 1 
gen. In einem Interview des ZDF j 
wies Zimmermann die Forderung der j 
SPD nach einem Rücktritt Sprangers | 
zurück. Von Mißbrauch des Verfas- ■ 
sungsschutzes könne nicht die Rede • 
sein. Es sei dessen selbstverständ- 1 
liehe Aufgabe, alle verfassungsfeind- 
lichen Bestrebungen zu untersuchen. 

Der Rechtsexperte der SPD-Bun- 
destagsfraktion, Alfred Enunertich. 
bezeichnete Zimmermann als „Unsi- 
cherheitsminister“, weü er die Prak- 
tiken Sprangers gutheiße. Der Innen- 
minister halte es offenbar für normal 
HaS mit Hilfe d e s Verfassungsschut- 
zes in der Vergangenheit von Abge- 
ordneten „herumgewühlt“ werde. 

Wackersdorf 
Regierung ermittelt 
gegen Landrat 


rtr, Stuttgart 
Der Süddeutsche Rundfunk (SDR) 
in Stuttgart bereitet nach Angaben 
seines Intendanten Hans Bausch eine 
Verfassu ng sbeschwerde gegen das 
baden-württembergische Landesme- 
diengesetz vor. Nach Bauschs Auffas- 
sung verstößt Paragraph 13, Absatz 
zwei, des Gesetzes gegen den die Mei- 
nungsfreiheit sichenulen Artikel fünf 
des Grundgesetzes, da er dem Süd- 
deutschen Rundfunk verbiete, die 
Prograxmnstniktur und damit Form 
und Inhalt seines gesetzlichen Auftra- 
ges selbst zu bestimmen, wie es in 
einer Mitteilung des SDR in Stuttgart 
hieß. 

Das generelle Verbot regionaler 
oder lokaler Programme sei ein ver- 
fassungswidriger Eingriff Der Ge- 
setzgeber könne zwar organisations- 
rechfiiche Strukturen bestimmen, 
aber nicht die Inhalte von Programm- 
strukturen, hieß es weiter. Der Ein- 
griff benachteilige drei von fünf Re- 
gionen im Sendegebiet des SDR und 
verletze damit die Bestands-, Ent- 
wicklung^ und Funktionsgarantie 
des öffentlich-rechtlichen Rund- 
funks. Der Rundfiinkrat des SDR ha- 

' be die Geechäftsleitung am Montag 
einstimmig beauftragt, alle Beein- 
trächtigungen im Programmangebot, 
die sich ans dem Landesmedienge- 
setz ergäben, rechtlich zu prüfen und 
eine Verfessungsbesch werde einzu- 
texten. Der Rundfunkrat beschloß au- 
ßerdem, vorzeitig aus dem Uhner Ko- 
Operationsmodell mit der privaten 
Presse beim ursprünglich auf zwei 
Jahre befristeten fokalen Hörfunk- 
versuch auszusteigen. 


lz. München j 

Die bayerische Staatsregierung ist 
nicht gewillt im Zusammenhang 0 * ' 
dem Bau der geplanten Wiederaufer- j 
beitungsanlage in Wackersdorf poli- 
tische Verunglimpfungen durch den 
Schwandorfer Landrat Hans Schuie- 
Ter (SPD) hinzunehmen. Innenmini- 
ster Karl Hülenneier beauftragte ge- 
stern die Bezirksregierung der Obff- ■ 
pfalz, als zuständige Aufrichtsbebor- ; 
de Äußerungen des Landrats diszipli- 
narisch zu prüfen, die dieser bei der 
Demonstration am vergangenen Wo- 
chenende getan haben solL 

Nach unbestrittenen Meldungen 
beschuldigte Schul erer den Innenmi- 
nister, seine „Ifolizeistreitmacm 
zum Schutz einer JEin-ManiirDemo- 
kratie“ von Franz Josef Strauß zu 
mißbrauchen. Der Staatsregiffung 
warf der SPD-Landrat vor, „Lüg®, 
Täuschungen und Tricks" über die 

W iederaufarbeitungsanlage zu va- 

breiten. Weiterhin habe er gefordp- 
„der Großmannsucht der CSÜ-D 6- 
raokratur Grenzen“ zu setzen. 

Diese Äußerungen sind nach Auf* 
fassviTig HüLenoeiers oine grobe Ver- 
unglimpfung der Regierung und der 
angegriffenen Politiker. Als bösartig* 
Entgleisung des Leiters einer staauf 
eben Verwaltungsbehörde seitf s» 
nicht hinnehm bar, Hiermit wiiraö 
Entscheidungen, die auf der Grund» 
ge verfassungsgemäßer und gutä# 
Gesetze getroffen wurden, in die 
he einer Diktatur gesetzt Nach “ 
bayerischen Verfassung wird 
Lsmdrat zwar direkt gewählt 
zugleich als der Leiter der unterste 
staatlichen Behörde. 


[iisii‘ r 

l-'rajjtn 



Mit 

.;::d 









/ 



ttwoch, 18. Dezember 1985 - Nr. 294 - DIE WELT 


POLITIK 


EG-Minister j 
„ (klären die 
^offenen Fragen 

^ 1 ^)|r ^TRTjW TTATlT.WH TMj^j 

... Den Aiißraraümstemder EGistes 

.; J ^ '^‘gestern gelangen, die Vertragstexte 
,. ' M n^Vgir die geplante Reform derBuropäi- 
“ H.i, . rwhan Ganemschaft fertigzustellen. 

jetzt müssen nur noch Dänemark 
l!, ‘ riita*»*’ ood ItaBen ihren allgemeinem Vorbe- 

. ' ’Ni.Ji Iiatt «egen das Refarrapaket zurück- 
" W sehen» das Kbpeabagen bisher zu 

■II" '■')£■* J finm nv»hf mnt muiii« um« 

}!*&'**. 

' N ^ In_. 

, ijen die Außenminister eine R«hp 
• von Detaüfragen geklärt, die bei den 

:,r ‘ Nv Beratungen des Luxemburger EG- 


Belgiens Polizei gelingt 
Schlag gegen den Terror 

Nach Serie von Anschlägen vier CCC-Mitglieder verhaftet 


^ i Gipfels ( 2J3. Dezember) offengeblig- 

• -i. ben waren. Zug leich d iskutie rten sie 

rJ^:- auch über neue Vorstöße, das Mät- 
K gpracherecht des Europäischen Par- 
r foments zu stärken tmd das E uropät- 
4s£ gdie Wahrungssystem (EWS) deatÜ- 

• fterin den Verträgen zu verankern. 

•: [ÜJr. Die Mehrheit der Regierungen, dar- 

■•■v c^'i. unter auch die deutsche, war erwar- 
■ V| .| ^ tangsgeH^S nicht bereit, die vom 
Gipfel ausgearbeiteten Kompromiß- 
■ .. Dß §?! fbnneln wesentlich abzuändem. Im- 

• - -'mähte kommt der endgültige Ver- 
. tragaentwurf den Wünschen der 
.. “ IRfl fe. straßburger Versammlung einen. 
öaneQ Schritt entgegen. 

, Er bestimmt, daB die Knwmigwm i 

• . - L Falle von Abinderungsanträgen 

( des Parlaments diese auch dann dem 
. ^ Bat voriegen muß, wenn sie selbst sie 

, °i sich nicht zu eigen macht. Unvmn- 
‘ dert bleibt jedoch der Grundsatz, daß 

dem Rai im Beschlu Bfassungsveriah- 
veo. auch künftig auf jeden Fall das 
Dir. letzte Wort zukommt Änderung». 
^ 5? .■ wünsche der Abgeordneten, die nicht 
•• -**- Qi' von der Tftwwr仫«! vertreten wer- 
dm, kann der Rat künftig nur em- 
' -itfr, (k^ gtrmmig awitflunwi Erfolgt wworiialh 


HELMUT HETZEL, Den Haag 
In eraer geradezu generalstabsmä- 
ßig geplanten und ausgeführten Blitz- 
akti on gela n g es der belgischen Poli- 
zei, vier Mitglieder der Kämpfenden 
Kommunistischen Zellen (CCC), die 


r ir- 


von drei Monaten kein Beschhiß, so 
gjft der Vorschlag als ab gelehnt 
Daß EG-Parlament hatte die Lu- 
xemburger - Vereinbarungen zwar 
nicht in Bausch und Bogen abge- 
Wmt, den Außenministern aber vor 
einer endgültigen Würdigung der Be- 
schlüsse «iwn Katalog von zusätzli- 
chen Forderungen zur „Nachbesse- 
rung* der Vertragstexte vorgelegt 
Fon rWl ist die Z ustimmung pnph ans 
Straßburg nicht erforderlich, doch 
hat Italien seine Unterschrift von ei- 
nem positiven Votum der Europa-Ab- 
, , geordnet«! abhängig gemacht Bun- 

desaußenmimster Genscher meinte, 
' daß sich der ftalieniflche Vorbehalt 
r> '^' als Jhflftdch“ für die Ausräumung 
der däwiphun Bedenken erweisen 

wesdepnmt*M* vwjtauum , 


: 'ich 

v pran«tt 


hoe 

' ‘.■rj.zrr- 

1 - .“20 
• .■ i 


das Land mit einer Serie von Bom- 
benanschlägen seit etwa fünfzehn 
Monaten verunsichern, zu. verhaften. 

Unter den Verhafteten befindet 
sich auch Rene Carette (33), der als 
Kopf der Tenorgruppe angeseh en 
wird und in den letzten Mhwataw der 
meistgesucbte Mann B elgiens war. 

Carette nnfl s^tm» drei Komplizen, 
darunter eine Frau, bHfrndpn steh ge- 
rade in dem gegenüber Hp iw 'RaHnVinf 
von Narrrur gelegenen Hamburger- 
Restaurant, als sich die von der Poli- 
zei gelegte FahndiinysphB^p* trm 
die Terroristen zuzog. Die vier hatten 
keinerlei Chanr*», von ihren Schuß- 
waffen Gebrauch m machm T>te dag 
Imbiß-Restaurant mit Schnellfeuer- 
waffel bewachende Anti-Terror-Bri- 
gade mußte rächt einmal em graifpn 
Die Zusammenarbeit z wischen den 
unter schiedlichen Polizei- und Si- 
fhefihf ntd träftgn funktionierte dies- 
mal reibungslos. 

Jtistizminister Jean Gol ließ es sich 

nicht nehmen, den gefangenen V«- 

haftungscoup höchstpersönlich be- 
kanntzugeben. Die Aktion kam nieht 
nur als solche völlig überraschend, 
sie fand auch zu einem Zeitpunkt 
statt, da die Kritik, an der Arbefewei- 
se und der Effizienz der belgischen 
Polizei bei ihrer Tezrorismus&hn- 
düng immer lauter wurde. 

Flugblätter gedruckt 

Der als Kopf der CCC angesehene 
Pierre Carette ist der Sohn eines ho- 
hen, aTkarflhigg bereits peMfopicrtap 
belgischen Beamten des Staatssicher- 
heitsdienstes- Er stammt aus Charte- 
ren und war, bevor er in dieTerrorsze- 
ne abwanderte, als Setz« tätig. Be- 
reits in den späten se chziger Jahren 
hatte er reg elmäßig Kontakt zu tirotz- 
Tristisehpn und manigtisphpn Grup- 
pen in Brüssel, dem, wie och jetzt 
offensichtlich heraussteüt, späteren 
terroristischen Umfeld der CCC. Ca- 
xette wurde schon 1979 in der 
Schweiz wegen Wafienschmuggels 
verhaftet, bald darauf aber wieder 
freigelassen. 

Seine „terroristische Karriere“ be- 
-er al? Drucker und Layouter 


von Fhigbläton für linksextreme 
Gruppierung e n Belgiens. Über sie 
kam er auch in Kontakt zu der in 
Frankreich agierenden Tenororgani- 
sation „Actum Directe“. Mit der Poli- 
zei bekam er es erneut im August 
1982 bei eisern AutounfaH zu tun. Seär 
tw damalig*» Tteifahrwrn marTJ ^halip 
M fi ni g non , „Action Directe“- Aktrvi- 
stin. In dem venmglückten Wagest 
be£and«i sich Flugblätter der franzö- 


Kontakte zur RAF 


Auch über gute bis hervorragende 
Verbindungen zur deutschen Rote 
Armee Fraktion soll Carette verfügt 
haben. So gründete er in Belgien ein 
„Komitee für die Unterstützung der 
in der Bundesrepublik inhaftierten 
RAF-Gefangenen". Auch au dpm von 
der RAF 1979 ausgefuhiten Ar^yWag 
auf den damaligen NATO-Oberbe- 
fehlshaber, General Alexander Haig, 
soll er beteiligt gewesen sein. 

Auf seine Spur kam die Polizei 
nach bisherigen Erkenntnissen auch 
dadurch, daß die von der CCC bei 
jedem der bisher 29 Bombenanschlä- 
ge die am Tatort verteilten Flugblät- 
ter so professionell hergestellt und 
gedruckt waren. 

Belgische Sicberheitsbeamte hat- 
ten die vier jetzt Verhafteten bereits 
seit Monaten beschattet. In Brüssel 
wird es allerdings auch für möglich 
gehalten, daß es der Polizei gelungen 
ist, V-Manner in die Tenorgruppe 
einzuschlßusen. Unterstützt wird die- 
se Vermutung durch die Tatsache, 
daß «st vor wertigen Wodien ein für 
die Polizei arbeitender V-Mann bei 
einem mysteriösen Autounfafl ums 
Leben kam. Damals wurde nicht aus- 
geschlossen, daß er eventuell ermor- 
det worden sein könnte. 

Nach der Verhaftung des Terror- 
quartetts führte die Polizei in der 
Nacht von Montag auf Dienstag in 
Charieroi und in Brüssel zahlreiche 
Hausdurchsuchungen durch. Dabei 
«nTlwn auch Namenslisten von weite- 
ren Mhghedem der CCC gefunden 
worden sein. Sie werden alte dem 
linksextremen Umfeld zugerechnet. 
In den VnmnnpTMlgn Tagen sei daher 
mit weiteren Verhaftungen zu rech- 
nen, meint man in Brüssel Ziel der 
OCC-Bombenanschläge in den letz- 
ten Monaten waren hauptsächlich 
NÄ-TP-Eiari^tirrageh.urid Rauken. , 


Irak - Moskaus 
verläßlichster 
Partner in Nahost 

XL-M. BORNGÄSSER, Moskau 
Der irakische Staatspräsident Sad- 
dam Hussein hat gestern in Moskau 
seine Gespräche mit Staatspräsident 
Andrea Gromyko fortgesetzt Zuvor 
war er mit Parteichef Gorbatschow 
und Außenminister Schewardnadse 
arsammepg etr offea 
Wie aus den jetzt veröffentlichte! 
Tischreden zu ersehen ist, kann Irak 
wied« zu den verläßlichsten Part- 
nern Moskaus im Nahm Osten ge- 
zahlt werden. Die offiziellen Ge- 

teln den Eindruck, daß beide Land« 
in ihren Interessen, besonders den 
Naben Osten betreffend, weitgehend 

überemstimmerL Diese Interessen- 
Allianz besteht vor allem in der ab leh- 
nendes! Haltung gegenüb« Israel. 
Denn Israel sei schuld an dem Kon- 
flikt im Nahen Osten. Mit Unterstixt- 
■zung und Zustimmung der USA be- 
treibt es eine aggressive Expan- 
sionspolitik gegenüber den arabi- 
schen liindem und Völkern, heißt es 
in toi veröffentlichten Reden. 

N ir ein festes Abko mme n auf der 
Gnu - fllag e eines Rückzugs der israe- 
lischen Truppen aus den von ihnen 
seit 1968 besetzten Gebieten sowie 
den verbrieften nationalen Rechten 
des palästinensischen Volkes, einen 
ei get en nnahhäTig i gpn Staat zu grün- 
den, könnte den haldip »n Frieden 
brrni m. Alle bisherigen Vorschläge 
hielte i nur darauf ab, die Einberu- 
fung »mpr h rteraatinnalpm Konfer enz 
unter Beteiligung alter Interessenten 
einsc lüeßüch der PLO zu untergra- 
ben.1 

Es hei auf, daß bei d«i Gesprächen 
der irakisch-iranische Krieg riaho»» 
Sammelt wurde. Nur Gromyko 


Laienhafte Argumente 
Moskaus gegen SDI 


C. GRAF BROCKDORFF, Brüssel 
Als „wenig einfallsreich“ bereich, 
nen SDI-Experten die Behauptungen 
eines JJüitärexperten“ der sowjeti- 
schen Nachrichtenagentur NowostL 
der gesagt hatfa , mit einfachen Mit- 
teln könnte die Sowjetunion eine 
neuartige amerikanische Raketenab- 
wehr überwinden. Seine Ausführun- 
gen seien laienhaft und müßten als 
einer der immer häufiger zu beobach- 


tenden Versuche zur Desinformation 
in Sachen SDI betrachtet werden. 

Die Experten erinnern daran daB 
es sich bei SDI um ein Forschungs- 
programm handelt, bei dem heraus- 
gefimden werden soll, ob eine auf 
neuen physikalischen Prinzipien be- 
ruhende Raketenabwehr mit heutig« 
Hochtechn ologie möglich sei. Das 
SDI-Management in Washington un- 
ter General James Ahrahamson habe 
in Zusammenarbeit mit führenden 
Raketenwissen schaftlem der USA 
unter dem Physik« und früheren Na- 
sa-Ghef James Ftetch« drei Haupt- 
kriterien erarbeitet, deren Erfüllung 
Voraussetzung für das SDl-Projekt 
sein müßtai: 

• Etas System muß tödliche Wirk- 
samkeit gegenüber ein« Flut gegne- 
risch« Raketen besitzen. 

• Eis muß Uberlebensfähigkeit ha- 
lten, das heißt, es darf durch gegne- 
rische Abwehrmaßnahmen nicht 
überwunden werden können. 

• Es muß kostenwirksam sein. Das 
bedeutet, Maflnahmpn zur Überwin- 
dung od« Ausschaltung von SDI 
dürfen nicht billig« sein als das Ra- 
ketenabwehrsystem selbst. 


eher beiläufig, die Sowjetuni- 
on hane diesen Krieg von Anfang an 
für „unnütz und sinnlos“ gäralten. 
Nicht Wuf dem Schlachtfeld sei die 
Lösung zu suchen, sondern am grü- 
nen T^ch. 

Zur Sprache kamen auch Fragen 
des Handels und cter wirtschaftlichen 
Zusammenarbeit Die Sowjetunion 
ist seit .Jahren maßgeblich« Waffen- 
Üeferant Iraks und ein gew ichtig er 
Wxrtsch&ftspartner. Für Moskau ist 
Irak nicht nur wegen seines Erdöls 
von wirtschaftlicher Bedeutung. Die 
strategische Lage dieses Landes so- 
wie die -Möglichkeit, Zu gang zu Hä- 
fen im Persischen Golf zu finden, 
dürfte eine nicht unerhebliche Solle 

im pnKti«»fa»n Kalkül späten 


Nutzlast-Probleme 

Die SDI-Forschung konzentriert 
sich darauf, die Masse anfliegend« 
sowjetisch« Raketen schon in d« als 
„boost phase“ bezeichneten Zeit- 
spanne unmit telbar nach dem Start 
noch vor Freisetzung d« Spreng- 
köpfe auszuschalten. Als eine Waffe 
dafür untersuchen die Amerikaner 
gegenwärtig das sogenannte Schie- 
nengeschütz, das Metallkugeln od« 
Mntekgle elektromagnetisch auf Ge- 
schwindigkeiten von mehr als 20 000 
bis 30 000 Met« in d« Sekunde be- 
schleunigen soH In Laborversuchen 
wurden vor wenigen Wochen mit Me- 
tallmolekülen 40000 Meter pro Se- 
kunde erreicht 

Das Schienengeschutz wirkt durch 
kinetische Energie. Die von Nowosti 
als Abwehrmaßnahme angeführte 
Umhüllung sowjetisch« Raketen mit 


ein« Spiegelschicht („Laser-Schutz- 
Mantel 1 “, bliebe wirkungslos. Die So- . 
wjels könnten auch ihre Raketen pan- . 
zerrt Als Ergebnis ginge ihnen Nutz. ; 
last verloren, mit anderen Worten; : 
Die Zahl ihrer Sprengköpfe würde < 
sich drastisch verringern. Und die 
Wucht des Schienengeschütres wür- 
de dennoch ausreichen, auch starke ! 
Panzerungen zu durchdringen. Die 
Sowjets benötigen aber hohe Nutz- 
last Man gärt davon aus. daß die 
sowjetische Interkontinentalrakete 
SS 18, die bis zu zehn Sprengköpfen 
mitführt, zwischen 80 und 100 
Täuschkörper (decoysi unter die 
Sprengköpfe „mischt“ , um die gegne- 
rische Abwehr zu verwirren. Weil 
„decoys" leichter sind, gehen ameri- 
kanische SDI-Experten fern« davon 
aus, daß sie mit Hilfe von Sensoren 
(schwache Laser-Impulse) sofort er- 
mittelt werden können. Panzern die 
Sowjets deswegen ihre Täusch- 
körper, stehen sie vor einem neuen 
Nutzlastproblem. 

i 

Die Sache mit den Minen j 

Nowosti sprach auch von „Minen“, j 
die im Weltraum geparkt werden ! 
könnten. Nach Expertenansicht wäre 
es leicht, diese Minen, deren Standort 
schon im Frieden bekannt sein wür- 
de, bei einem Raketenangriff als erste 
auszuschalten. Sollten die Sowjets 
daran denken, Minen zusammen mit 
Angriffsraketen in den Raum zu be- 
fördern, müssen sie bedenken, daß 
die Trägerrakete der Minen in d« 
Startphase dieselbe Infrarotsignatur 
aufweise wie die ein« Offensivrake- 
te. SDI müsse, wenn es je wirksam 
ausgelegt werden könnte, natürlich 
auch ind« Lage sein, mit Minen bela- 
dene Raketen zu vernichten. Das wis- 
se man schon in Washington . Es sollte 
auch nicht übersehen werden, daß 
Raumwaffen sich gegen Angriffe 
„härten“ ließen, was sich bei ballisti- 
schen Raketen aus Nutzlastgründen 
verbiete. 


Gorbatschow 
ordnet auch 
die Medien neu 

dpa, Moskau 
ln der Sowjetunion ist der bishe- 
rige Moskauer Botschafter in Polen. 
Alexander Aksjonow i6U. zum neuen 
Femseh- und Rundfunkchef ernannt 
worden. Die Presse der UdSSR mel- 
dete gestern, d« bisherige Vorsitzer. - 
! de des Staatskomitees tur Fernsehen 
; und Rundfunk. Sergej Lapin i73>, 

\ von seinem Amt entbunden worden 
Kreml-Chef Michail Gorbatschow 
1 hat nach seinem Amtsantritt wieder- 


An»ige 


(A TOUCH OF CLASS:, 

! Das völlig neu gestaltete Hotel 
: Palace präsentiert Komfort j 
j in seiner angenehmsten Form, i 
\ Dort, v .0 RerKn’s Hert ■, 
schligl: Im Europa-Center 
; am Kurfürstendamm. Lassen i 
i » Sit sieb von der 5-Steme- 
I j Gastlichkeit verwöhnen, 

: ; senieUen Sie das luxuriöse ' 
i Ambiente, das persönliche , 
! | Bemühen um den Gast. I 
] Das Palace. Schön, daß es so j 
1 ein Hotel ii\ Berlin gibt. 

| ; Wir senden Ihnen gern 
; j unseren Prospekt. 


HOTEL 


In Washington wird darauf hinge- 
wiesen, daß die sowjetische Nach- 
richtenagentur Nowosti eines der 
normalen Desrnfonnationsiiistm- 
mente Moskaus ist und daß mehr als 
die Hälfte d« Nowosti-Joumalisten 
regelmäßig entsprechende Aufträge 
von der Internationalen Informa- 
tionsabteilung des ZK od« vom KGB 
in Sinn bekommen. Darin 

stimmten die Aussagen zahlreicher 
Überläufer überein. (SAD) 


IM EUROPA CENTER 
D-1000 BERLIN 3« 
TEL. (030) 26 2011 


holt demonstriert, daß er das Medium 
Fernsehen für wirkungsvolle Auftrit- 
te einzusetzen weiß. Über Lapin heißt 
es, « habe mit seinem .allgemeinen 
Konservatismus 1 ' die Modernisierung 
der elektronischen Medien verzögert. 
Aksjonow gilt als ein erfahren« Ver- 
waltungsraann. Er war lange Jahre in 
der Komsomolarbeit tätig. 


DIE WELT (USPS 605-590) k pubiished deniy 
except sundayc emd hoüday*. The subicrifHloo 
prica lor Ihe USA k US-Dollar 565,00 pof an- 
mim. Dfotribulsd by Gonnon LangvaQa Pwbb- 
cation», btc.. 560 Sylvan Avenue, Englowood 
CB(fu, N] 07652. Second da« postogo n paid 
at Englowood. N7 07631 and at additional mai- 
Eng Office«. Po«! matter, send address chon- 

S » to; DIE WEIT. GERMAN LANGUAGE PUBLI- 
TIONS. INC, 560 Sylvan Avenuo. Engle- 
wood CHffs, NI 07652. 


N.^ 


6 


FORUM 


18. Dezember lsgg 


Briefe an DIE# WELT 


DIE WELT. Godesberger Allee 99. Postfach 200 846. 5300 Bonn 2. Tel 0228/30 41 . Telex 8 B5 71« 


Ein Volk ohne Kinder? 


-Serie: Pfn f-nfflrar iTilulmiln ~ 

Sehr geehrter Herr Stein. 

längst schon war ein Bericht zum 
He xenpinm aleins im Rentenwesen 
fillig. Daß die Summen nicht stim- 
men und diese Rentenstmktur weder 
sozial noch gerecht ist, vielmehr eine 
Prämierung der Kinderlosigkeit zur 
Folge hat, haben Sie eindeutig nach- 
gewiesen. 

Mein Beispiel, das bestimmt nicht 
einmalig ist, dürfte Ihren Bericht be- 
kräftigen. So bezieht meine Ehefrau, 
die fünf Kindern das Leben schenkte, 
eine Monatsrente von 86,90 Mark - 
gleichsam als Strafe dafür, daß sie 
kane Möglichkeit hatte, Rentenbei- 
trage zu entrichten. Eine Cousine, die 
ledig und kinderlos blieb, kassiert 

heute eine Rente von 1500 Mark. Wel- 
chen Schwachsinn mutet den 
Bürgern zu, wenn der Herr Mi nister 
Blum, die Famil iomr> istmn Süß- 
muth und auch Herr Strauß behaup- 
ten: „Es bleibt bei der beitragsbezo- 
genen Ren te , weil es eine sozialge- 
rechtere nicht gibt“ 

.Die Beitragsbezogenheit ist eine 
Fiktion . K inderbezogen muß Hag 
Rentensystem sein, im Einklang mit 
der Demographie, deren Fehlent- 
wicklung mit der kosmetischen 
Schönfärbung des Eiziehungsgeldes 
nicht aufrechterhalten werden hnn 
Unsere fünf Kinder und neun F.nfad 
sind verpflichtet, die kinderlosen 
Rentner zu unterhalt«!. 

Mit freundlichen Grüßen 
Rudolf Wurm, 
Feucbtwangen 

Sehr geehrte Hamen und Herren, 

es ist nicht allzu lange her, da konn- 
te man in Ihrer Ziehung über die be- 
drohlichen Ausmaße der Bevölke- 
rungsexplosion lesen. Nun liest man, 
daß der Geburtenrück g an g in der 
Bundesrepublik eine „lautlose Kata- 
strophe“ ist Wie dom sonst soll man 
von der Umweltver schmutz ung und 
Kri egsgefa hr fordernden Bevölke- 
rungsexplosion auf menschlich e Wei- 
se abkommen, wenn nicht durch eine 
drastische Senkung der Geburtenra- 
te? 

Wie kann man den Ländern der 
Dritten Welt Geburtenregelung anra- 
ten, wenn man sagt, daß nicht einmal 
das u n glei c h bessere soziale System 
der Altersversorgung in der Bundes- 
republik einen Geburtenrüdegang 
verkraften kann? Die derzeitige Ent- 
wicklung der Bevölkerung in der 
Bundesrepublik ist unbedingt positiv 
zu be wert en. Eine Verringerung des 

Lebensstandards müssen wir in Kauf 

n e hm en; zu lange haben wir über un- 
sere Verhältnisse gelebt, wofür Zer- 
störung von Wäldern und Flüssen nur 

beispielhaft als Indiz zu nennen sind. 

Mft freundlichem Gruß 
Cl emens Kiyawski 
Hamburg 55 

. . * 

Die jungen Frauen s ehen, wie es 
ihren Großmüttern und hier- 

zulande ergeht, die sich für Familie 
entschieden hatten. Sie ziehen daraus 
zu Recht ihre Lehren und setzen auf 
die propagierte durch gängig« gj.. 
werbstätigkeit, verzichten auf Kin- 
der, damit sie der Diskriminierun g 
der Altersarmut entgehen können. 

Kindererziehung läuft eben nicht 
nebenbei und laßt sich auch nicht mit 
nur einem Babyjahr (das ganze 25 
Mark monatliche Rente bringt) abget 
ten. Selbst nach drei Jahren kann 
man die Kindphase nicht „abhaken“ 
und wieder auf Volkrwearbstätigkeit 
setzen. Endererziehung - und damit 
ein Stück Büdungs-ZKulturarbeit - 


GEBURTSTAG 


Den 90. Geburtstag feierte die 
Berliner SPD-Politikerin Elly Kay. 
Von 1955 bis 1962 war sie die erste 
Jugendsenatorin der Stadt Als 
durch das Fehlverhalten einer Pfle- 
ge fiamilie, die von der Jugendbehor- 
de ausgewählt worden war, zwei 
Kinder ums Leben kamwi, über- 
nahm sie die politische Verantwor- 
tung und trat zurück. 1946 war Elly 
Kay zur Bürgermeisterin des Ost 
berliner Bezirks Prenzlau gewählt 
worden. Nach der Absetzung durch 
den sowjetischen Kommandanten 
siedelte sie in den freien Teil der 
Stadt über. 


KIRCHE 


Zum neuen Präsidenten der Kir- 
chenkanzlei der Evangelischen Kir- 
che der Union (Bereich Ost) ist der 
Ostberliner Propst Dr. Friedrich 
Winter (58) berufen worden. Er tritt 
die Nachfolge von Präsident Dr. 
Joachim Kogge an, der am 19. April 
1986 in sein neues Amt als Bischof 
der Kirche von Görlitz eingeführt 
wird. Die Evangelische Kirchen- 
union umfaßt in der Bundesrepu- 
blik Deutschland die Landeskir- 
eben von Rheinland und Westfalen 
sowie den Westteil der Kirche von 
Berlin-Brandenburg. 


AUSZEICHNUNGEN 


Der Präsident des Zentralrates 
der Juden in Deutschland, Werner 
Nac hman n, erhält wie berichtet den 
Theodor-Heuss-Prris zur Förde- 


bedeutet nun einmal Investition an 
Zeit und Geld für mindestens zwei 
Jahrzehnte! 

Die von Familienhausfrauen er- 
brachten Leistungen sind eine soziale 
Notwendigkeit für die Gesellschaft. 
Dies ist ihr Beitrag zur Rente und 
müßte dementsprechend ihrem Ren. 
tenkonto gutgeschrieben werden. 
Herr Blüm propagiert doch immer. 
„Rente ist Lohn für lebenslange Lei- 
stung!“ Warum gilt das nicht für Mut- 
ter? 


Ingrid Gripp, 
Deutsche Hausfrauengemerkschaft 
e 7, Wolfburg 14 

* 

Die deutsche Kinderarmut macht 
alles andere sinnlos, das ist die bittere 
Erke nntnis, die uns Horst Stein in der 
WELT-Serie noch einmal so dringlich 
aufgezeigt hat Ist es danach noch 
denkbar, daß einer unserer Volksver- 
treter noch ruhig schlafen kann bei 
der Gewißheit durch Untätigkeit in 
den allein entscheidenden Überle- 
bensfragen sich mitschuldig zu ma- 
chen am Untergang eines der bedeu- 
tendsten Kultur- und Leistungsvöl- 
ker dieser Enle? 

Horst Stein ist zuzusthnmen: „Die 
Katastrophe kann nur durch w nen 
nationalen Konsens überwunden 
werden, den Öffentlichkeit wie Paria- 
ment als ein Manifest der Familie ver- 
stehen.“ Die Erkenntnisse der Sozial- 
wissenschaft bestätigen, daß die Er- 
folge in Frankreich und der DDR 
auch bei uns wiederholbar sind. 

Hinzu kommt: Etwa 75 Prozent der 
Bevölkerung wünscht eine Minde- 
rung des Ausländeranteils. Wir wol- 
len nicht aussterben. Wir wollen nicht 
durch Fremde ersetzt werden. Beides 
steht in einem engen Zusammen- 
hang, nicht nur weil viele j ung« 
Deutsche vom Arbeitsmarkt ver- 
drängt sind und schon deshalb 
Familie gründen können. 

Franz Josef Strauß sagte: Je h sehe 
dem Verfall der biologischen Lei- 
stungsgemeinschaft mit wachsender 
Sorge entgegen. Es hat keinen Sinn 
einem sterbenden Volk gesunde 
Haushalte zu hinterlassen.“ Recht hat 
er wieder einmal 

Peter Büsch, 
Ratzeburg 


chenschule“. Sein Ziel war es, sie son. 

te „die erste und einzige Quelle sein 
aus der die Verbesserung der bK 
wericer und Künstler abzuleitensS* 
Das einzige Kriterium war, daß » 

ach wiridich um Kunst und nicht um 
„Pfuscherei“ handelt Goethe, der iS 
eüma\ einen „Allerweltskerl* c* 
nannt hat, folgte diesem Gedanken 

^ütemahm die Oberiritungd^ 

Widands wurde 
Bertuch 1775 „Geheimer Sekretär 
des l^jahiigen Herzogs Karl August 
um die „Schatulle ordemiichS 
richtig zu führen“. ^ 

Dr. Gisela Winkte, 
Hamburg ft 


Takt in Grün 


gnd Wlm mM! 

»Mdi BCodow“; WKLT vom S. Deuaber 


ser 


Herr Günther Bading, dem Verfas- 
* des Artikels, wird jeder T^er fe. 


Allerweltskerl 


Ja Wofanar n & wtlto fae Gates gefBttert“: 
WBUT mm 2. Dezente*- • 


Warum sollte J ohann Gottfried 
Herder, dessen vielSUtiges Wirken als 
Dichter, Philosoph, Literaturkritiker 
und Theologe bis in die heutige Zeit 
hmemreicht, Friedrich Justin Ber- 
tuch gehaßt haben? 

Bertuch war nicht „Hofmeister" 
auf einem Gut bei Altenburg, sondern 
Hauslehrer auf Gut Dobitschen bei 
den Söhnen des früheren Häni«.tem 
Gerandten in Madrid, des Freiherm 
Ludwig Heinrich Bachoffi Von ihm 
«■lernte erdie spanische Sprache, die 
ihm die Übersetzung des „Don Qui- 
chotte“ ermöglichte. 

Der Ausdruck über Bertuchs Haus 

„ohnstreiüg in ganz Weimar das 
schönste Haus“ stammt nicht von Jo- 
hann Gottfried Körner. Schüler hat 
nn August 1787 an Körner geschrie- 
ben: „Bertuchen habe ich kürzlich 
besucht er wohnt vor dem Tore und 
hat ohnstreitig in ganz Weimar das 

schönste Haus. Es ist mit Geschmack 

gebaut und recht vortrefflich mö- 
bliert." 

Im Jahre 1774 verfaßte Bertuch 
den „Entwurf einer mit wenigen Mit- 
te® hier zu errichtenden freien Zei- 


“ — wuujcua i_eser ja. 

der aufrichtige Mitbürger dany»^ 
sein. Und das weniger wegen der 
Schilderung des Ablaufes eines Besu- 
ches unserer Parlamentarier in Mos- 
kau, dessen Bilanz heute noch nicht 
abzusehen ist Jedenfalls freuen wir 
uns alle schlicht darüber, daß mitein- 
ander geredet wind. Wenn einer den 
anderen besucht, dann schießt man 
nicht und das ist doch schon etwas! 

Nun, in diesem Artikel steckt aber 
weitaus m e h r zwischen den Tw 
ein hohes Maß parteipolitischer Infor- 
mation für jeden, der eine Aussage zu 
bewerten versteht, wenn da steht 
»mit Ausnahme von Frau Hönes., 
ohne Frau Hönes, die . . ., mit Fteu 
Hönes“. 

Einem deutschen Soldatenfriedhof 
in Rußland die schlichte Bekundung 
von Trauer um sinnlos geopfertes 
junges Leben zu verweigern, spricht 
allein für die Innenausstattung einer 
gewählten Volksvertreteria 

Konsequent dann aber das Ebro- 
mal des sowjetischen rnihrimm,*^ 
Soldaten nicht zu besuchen, Ha^ 
reichte wohl das charakterliche Steh- 
vermögen doch wiederum i»w»t 
Nun, das sind eben pseudomora- 
lische Bauchgrimmen einer einzelnen 
Parteidelegierten... was wäre der 
Zirkus ohne Clown! 

Daß aber die Anreise mit einer 
Bundeswehrmaschine verweigert 
wurde - hier endet die private Verhal- 
tensstörung und es dekuvriert sich 
ein solches Maß an politischer 
Dummheit und alberner Profflneun». 
se, daß man kopfechüttelnd die Zei- 
len nochmals li^t 

IHeses Backfisch benehmen von 
Frau Hönes war nicht nur blamabd, 
es ist _ schädlich gewesen. Weitaus 
schädlicher als die übrigen Teflneh- 
mer am Besuch wahrtiaben wollen, 
denn der Teufel sitzt im Detail! 

Walther Niedi, 
Wörthsee 


Wort des Tages 


99 Unsere Jugend liebt 
den Luxus, hat schlech- 
te Manieren, mißachtet 
die Autorität und hat 
keinen Respekt vor 
dem Alter. Die heutigen 
Kin der sind Tyrannen. 
Sie widersprechen den 
Eltern, schlürfen beim 
Essen und wollen alles 
besser wissen als ihre 
Lehrer. 99 


BÄSf 01 ” Phil0, '* h 


Personalien 


nmg der politischen Bildung und 
Kultur. Eine der ebenfalls von der 
Theodor-Heuss-Stiftung vergebe- 
nen Medaillen geht an die Arbeits- 
gemeinschaft „Juden und Christen 
beim Deutschen Evangelischen 
Kirchentag“. Weitere Medaillen er- 
halten der langjährige Kustos der 
Gedenkstätte in Auschwitz, Ta- 
«kos* Szymanski, der Förderverein 
Internationale Jugendbegegnungs- 
stätte Dachau, Hartmnt Peters und 
das Schüler-Lehrer-Projekt Juden 
besuedren Jever“ sowie Erwin Essl 
als Gründer und Vorsitzender der 
-Bayerischen Gesellschaft zur För- 
derung der Beziehungen zwischen 
der Bundesrepublik Deutschland 
und der UdSSR“. Die Preise wer- 
den am 15. Februar 1986 in Stuttgart 
überreicht 


der Universität Siegen die Ludwig- 
Erhard-Preise für Wirtschaftspubli- 
zistik 1986 verliehen. Der Preis ist 
mit 10 000 Mark dotiert und wurde 
von Ludwig Erhard gestiftet Er 
wird am 2L Februar 1986 zum zehn- 
ten Mal überreicht Jährlich weiden 
bis zu drei Autoren besonders her- 
vorragender Veröffentlichungen 
mit wirtschafts- und ordnungspoli- 
tischer Thematik ausgezeichnet Jo- 
hannes Gross ist Herausgeber der 
Zeitschrift „Capital“ und „Impul- 
se“, Professor WoD hat als Wissen- 
schaftler Lehrbücher zur Wirt- 
schaftstheorie und zur Wirt- 
schaftspolitik veröffentlicht 


UNIVERSITÄT 


Die CDU-Bundestagsabgeordne- 
te Frau Professor Dr. Roswitha 
Wisniewski ist mit dem Verdienst- 
kreuz Erster Klasse des Verdienst- 
ordens der Bundesrepublik 
Deutschland ausgezeichnet wor- 
den. Frau Professor Wisniewski hat 
sich besondere Verdienste auf ver- 
schiedenen Gebieten der parlamen- 
terischen Arbeit erworben. Die 
hochgeachtete Abgeordnete ist in 
060 etzte ? Monaten als Berichter- 
statterm über das wichtigste bil- 
dungspolitische Gesetz Le- 
gislaturperiode, das Hochschulrah- 
mengesetz, hervorgetreten. 

* 

Eine unabhängige Jury hat dem 
Publizisten Johannes Gross aus 
Köln und dem Wirtschaftswissen- 
schaftler Professor Artur Woil von 


Dr. Gisa Rauh, Hochschulassi- 
stentin am Institut für Fw glicht» 
Philologie der Freden Universität 
Berlin, ist auf den Lehrstuhl für An- 
ghstlh/T iTTVgüistik im Faohherair-h 4, 
Sprach- und Literaturwissenschaf- 
ten, an der Bergjschen Universität - 
Gesamthochschule Wuppertal be- 
rufen worden. Die 38jährige Profes- 
sorin hat von 1966 bis 1973 in Göt- 
tingen Germanistik, An glistik, 
Rechtswissenschaften, Verglei- 
chende und Allgemeine Sprachwis- 
senschaft sowie Philosophie stu- 
diert. Zwischenzeitlich hielt sie sich 
3° den amerikanischen Universitä- 
ten Berkley in Kalifornien und 
Chapel Hül in Nordkarolina auf 
Forschungsschwerpunkte ihrer zu- 
künftigen Arbeit sieht Frau Profes- 
sor Dr. Rauh in den Bereichen der 
Deüds- und S emantilrforfiehung . 
der künstlichen Intelligenz und der 
Syntax-Theorie. 


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99 Schon toll, 
das verstellbare 
Lenkrad. 

Aber mich läßt 
ja doch keiner 
ans Steuer. 99 




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8 


WELT DES # SPORTS 


DIE WELT - Nr. 2S4 - Mittwoch, 18. Dezember 


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FUSSBALL 


Bochum: „Bayern 
ist ein Reizwort“ 


SKI ALPIN / Zweiter schwedischer Sieg im Weltcup-Slalom. Jonas Nilsson bestätigte seinen Erfolg bei der Weltmeisterschaft 


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Einzelgänger Ingemar Stenmark und das Mannschaftsgefühl 


ZAHLEN 


sid, München 
Die Wiederholung des Pokal-Ach- 
telfinales zwischen dem PC Bayern 
München und dem VfL Bochum (20 
Uhr) sowie das Bundesliga-Nachhol- 1 
spiel zwischen Bayer Uerdingen 
Borussia MfrwjhenEtadhflrh (eben- 
falls 20 Uhr) sind horte die beiden 
letzten wichtigen Fußball-Spiele in 
diesem Jahr. 

1:1 hieß es nach der Verlängerung 
im Bochumer Ruhrstadion, und Bo- 
chums Trainer Rolf SchafstaÜ meint 
nun: «Bayern ist für uns ein Reizwort 
Ich brauche meine Leute deshalb gar 
nicht groß zu motivieren. Wir- werden 
genauso frech und offensiv auftrump- 
fen wie beim 2:2 beim letzten Punkt- 
spiel im Münchner Olympiastadion.“ 
Ob sich Schafstall da mal nicht int, 
denn schon am zweiten ^eihnachts- 
feiertag brechen die Bochumer für 
100000 Mark Gage zu drei Spielen 
nach Indien auf. Was man davon bei 
den Spielanhalt, sagt Heinz Knüwe: 
„Am besten schließen wir noch ein 
viertes Spiel im Hmaalaya gegen ein 
Baghwan-Team ab.“ 

Dem Bundesliga-Nachholspiel zwi- 
schen Uerdingen un d MÖnchenglad- 
bach ging Folgendes voraus: Das ur- 
sprünglich für den 23. November an- 
gesetzt Spiel war vom Krefelder 
Sportamtsleiter abgesagt worden, ob- 
wohl in Wirklichkeit beste Witte- 
rungsbedingungen herrschten. Uer- 
dingen kam die Absage zur rechten 
Zeit: Libero Berget war nach seiner 
Roten Karte gesperrt 


„Nfisson oder Stenmark“, tippte 
Peter Endraß, der deutsche Cheftrai- 
ner des schwedischen Teams vor dem 
zweiten Weltcup-Slalom der Saison in 
Madonna di Campiglia. Weltmeister 
Jonas Nilsson siegte zum ersten Mal 
in einem Weltcup-Rennen, Stenmark 

- im ersten Durch g an g Fünfter - fr an ) 
nicht ins Ziel, er blieb an einer Tor- 
stange hängen. Vor df Jahren hatte er 
in Madonna seinen ersten Weltcup- 
Slalom gewonnen, gestern attackierte 
er wieder mit voüemBisiko. Elf Jahre 
Weltcup - und immer noch kein biß- 
chenmüde? 

In der Rubrik „Top ten“ des Welt- 
cup-Sponsors BASF, die in Wort und 
Bild die Fortrats von zehn renom- 
mierten Renhauferinnen und Renn- 
läufem enthält, fehlt In gemar Sten- 
mark (29). Man hatfp rhn off enbar 
schon abgeschrieben, ausgerechnet 
den Läufer, über den der frühere 
französische Olympiasieger Küly 
sagt n Er ist der perfekteste Skiläufer 
aller Zeiten.“ Aber der perfekteste 
Ski-Rennläufer aller Zoten hatte 
schließlich 21 Mnnate lang nicht 
mehr gewonnen . . . 

Bis zum letzten Sonntag in La Vil- 
la. Da siegte Stenmark wieder - zur 
Verblüffung der gMenmte n Konkur- 
renz. Im schwedischen Team hielt 
sich das Erstaunen über diesen Erfolg 
in Grenzen. „Das kam für 
uns nirht allzu überraschend“, sagt 
Peter Endraß. Er erkl ärt di e Situation 
im Gespräch mit der WELT so: „Das 
schwafische Team hat in der Zeit vor 


dem ersten Rennen gemeinsam in 
Bruneck in Südtirol trainiert, dort, 
wo Ingemar sich seit Jahren gern auf- 
halt Es ging nach dem Rücktritt von 
Stig Strand und Bengt^äüberg, den 
beiden Slalomspezialisten aus Inge- 
mars Heimatort Tämaby, dabei erst 
einmal um wt» Rw rtaniÜaiifnnhTn^ , 

Wo steht das schwedische Team? Wo 
steht der dritte Läufer aus Tämaby, 
Ingemar Stenmark?“ 


Die Bestandsaufnahme verlief zu- 
friedenstellend. Endraß: „Ingemar 
und sein persönlicher Trainer Her- 
mann Nogier hatten ganze Arbeit ge- 
leistet Mir war klar, wenn er das, was 
er im Training zeigte, im Wettkampf 
umsetzen kann, war er wieder der 
Stenmaik von 1980.“ Wobei anzu- 
merken ist, daß Stenmaik 1980 in 
Takft Placid zweimal Olympiasieger 
wurde: im Slalom und im Riesentor- 
lauf. Danach loste er eine B-Lizenz, 
Was ibm zwar nanh pi gpnem R ricun. 
den 15 vom Ski-Erfolg unabhängige 
Werbeauftrage bescherte, doch fort- 
hin die Teilnahme an Olympischen 
Spielen verwehrte. 

Endraß sagt „Sein Tief in den letz- 
ten beiden Wintern hatte wohl gleich 
mehrere Gründe: Da war einmal die 
Feststellung: es bleibt tatsächlich 
beim Startverbot auf olympischen PL 
stea Zum anderen die Einsicht, daß 
er ohne Start im Abfebrtslauf 
und damit in der alpinen Kombina- 
tion ob endrein auch nicht mehr Welt- 
cup-Sieger werden kann. Dann war 
da nry h die da u ern d e Rate der Medi- 



wie beim schwedischen Davis-Cup- 
Team: Jeder freut steh über die Er- 
folge des anderen, neidet sie ihm 
nicht Bei uns heißt es Jäeja Sverige* 
und nicht etwa 30a Ingemar* oder 
Jäega Jonas*. Wir sind wirklich ein 
Team. Auch unter uns Trainern gibt 
kei n» B ifer süchideiefl. Und 


es 




StMBKnk: Vor 11 3ohru (Ifuks) vnd baut«. 


FOTOS: S1MON/AJ» 


en hinter der Privatperson Ingemar 
Stemmark her, weil der sich anschick- 
te zu heiraten und auch noch Vater 
wurde“ 


Und schließlich habe Stenmaik 
auch darunter gelitten, daheim in 
Schweden nicht mehr viele Sympa- 
thien zu besitzen. Nicht etwa, weil er 
der zu hohen schwedischen Steuern 
wegen (Stenmark: „103 Prozent Ein- 
kommensteuer sind kein Märchen") 
nach Monte Carlo umgezogen war. 
Sondern weil drei große schwedische 
Namen gewissermaßen über Nacht 
an Zugkraft verloren: Da war die Pop- 
gruppe Abba (die sich aufloste), der 
fünfmalige Wimbledonsieger Björn 
Borg (er wurde 1981 nach 41 Siegen 


gpsrhlagwi) und eben Tn gwnar SteH- 

maris. Hermann Nogig sagte damals: 
„Die Weltmeisterschaften 1982 neh- 
men wir noch mit, doch dann ist 
Schluß für uns,“ 


Inzwischen bat Nogter diesen Ter- 
min verschoben -bis zu den Weltmei- 
sterschaften 1987 in Cians Montana. 
Er und Peter BndraB haben nämlich 
bemerkt, daß K tonmarir g ap7. 
wieder Lust am STrifahmn Hat t da& er 
auch etwas Angenehmes daran fin- 
det, nun nicht mehr als einzelgängeri- 
scher Superstar durch die Alpen zu 

fahrpn , sondern diftg mnatfralfr einer 

Mannschaft tun will, die als überaus 
stark güt 

Endraß: „Es ist bei uns so ähnlich 


abends beim Essen wird deutsch ge- 
redet, die Schweden akzeptieren das, 
sagen wir mal, als alpine Fach- 
sprache.“ 

Jonas Nilsson, der Überra- 
schungs-Weltmeister von Bonnio, 
und ein rn gpnmr Stenmark, das sind 
die Stäben des schwedischen Teams, 
das «"«t nur aus wT yy n Fahrer be- 
stand: Ingemar Stenmark. Endraß 
sagt: „Nilsson ist nach seinem Welt- 
meisterschafts-Erfolg sähst van den 
Ikcbleuten ebenso unterschätzt wor- 
den wie Ingemar. Dabei hat er schon 
zwei Europacup-Rennen in diesem 
Winter gewonnen, und ich habe den 
Vergleich zwischen ihm und Ingemar 
beim. Aha»hii i flhahnng in Btuneck 
ziehen können, auch unter Berück- 
sichtigung riEBsgn, was die anderen 
Weltklasse-Läufer derzeit können. 
Mete Fazit: Nilsson kontra Stenmark 
- das müßte eigentlich das Duell die- 
ses Winters auf den Slalomhängen 
sein. Ingemar fühlt sich so locker, er 
strotzt nach seinem Triumph von La 
VRla nur so von Selbstvertrauen. Un- 
serem Weltmeister hat das regelrecht 
einen Schub versetzt Er wül doch 
hintw Stenmark nicht hintenanste- 
hen.“ Was er auch nicht tat, als er in 
Madonna di Campiglio gewann. 


sau AlWH 

WeUron-Stelon io Madam» * 

ampiglio: l NIteoa (Schweden 
L37,04), Z Krizaj (Jugoslawien) bK jki 
3. Fromm eft (Liechtenstein) L38.41 
Edafisi (Italien) ISS,«. LStafe 
(Österreich) 138, 91* 8. Etlicher (HjjT 
en) 13&98. 7. Mader (örterttfchi 
1:39,04, 8» WaUner (Schweden) lÄ 
9. Heidegger (Österreich) un£i 
Zoller (Österreich) I:39£Q. - Die feuu 

sehen Läufer erreichten nicht die Qua- 
Sfllcatfamfürd«i zweiten niiwhiM. 


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HANDBAU 

B-WdtinHatemhaft der Frauen. ’- : 
Hauptnmde, Gruppe 1: Deutschland- i 
Puten 16:15, Norwegen - Frankreich 
24:15, Schweden - „DDR“ 13-1&- 


l 


ztis. Scnweaen - „DDR“ 13:18. - :. - 

Groppe 2: Ungarn - Rumänien 2 £i» iMl- 

CSSR -UdSSR 21:21, Österreich- BuL !• , u.ui!' 

■■ r-* i rtivn « — . J u ^ . \ ji _ k 


Een 18:17. - Bundesüga, Mtärmer 
hholspiel: Düsseldorf- Essen ataa 

tMUNGBBTBl 

Grand Prix in London: L Fymh 
l\ Towerlands Anglezarke q 




sc!i" 


rs< 

rtkn 


11J54 Sek. 2. Billlngton (Eng- 
land). Freacharn, 0/33,03, 3. Godimä. 
(FTakreich), Messieurs de La Hude. 
0/35.22. 


EISSCHNELLAUF 

Weltcup in Eindhoven, 1500 von 1 
Vergeex (Niederlande) £02,60. 2. Gu- 
stafson 2tf3£4, 3. Magn u ssoa (beide 
Schweden) 2:03,68, ... 7. Balles 
(Deutschland) 3t04J». 

EISHOCKEY 

Iswestija- Pokal ln Moskau: UdSSR - 
Kanada 8:2, CSSE - Schweden 3a. 

GEWINNQUOTEN 

Lotto: 1: 3 730884,60 Marie, * 
70394,00, 3: 8683^0. 4: 128^0, 5: 3,60.- 
Toto. Elferwette: 1: 4148,40. 2: 214,40, 3: 
26,30. - 6 aus 45: 1: unbesetzt, Jackpot 
1 290 006,26, 2: 6405,10, 3: 2048,00, 4: 
34,80, 5: 3,60. - K e nnn aln tctt, Rennen 
A: 1: 833,70, 2: 151,40. - Rennen B: k 
600 , 20 , 2: 168 , 00 . - Komblnatloasge- 
winn: unbesetzt, Jackpot 89 579.60 
Mark. (ohne Gewähr) 




Plötzlich und unerwartet ist unser Mitgesellschafter und Seniorchef für 
immer von uns gegangen. 


Walter Siepmann 

Ingenieur 


Walter Siepmann 


Ingenieur 


* 11. März 1902 


16. Dezember 1985 


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* 11. März 1902 


1 16. Dezember 1985 


In Dankbarkeit und Liebe 


Mit ihm haben wir einen Unternehmer verloren, der uns mit seinem 
über 50jährigen unermüdlichen Wirken ein Lebenswerk hinterlassen 
hat, das uns tiefen Respekt abverlangt. 


Hannalise Siepmann geb. Trebs 

Herbert und Karin Lehmler geb. Siepmann 

mit Verena, Christian und Juliane 

sowie Georg König 

Verena Vogt geb. Siepmann 

mit Vera und Patrick 

Walter und Anne Siepmann geb. Franke 

mit Karola, Diana und Koriona 

Grete Dassel geb. Siepmann 


Als schöpferischer Ingenieur hat er mit großem Einfallsreichtum und 
stetigem Vorwärtsdrangen entscheidend unser Unternehmen in seiner 
heutigen Bedeutung geprägt Er hat dabei das Wohl der mittätigen 
Menschen nie aus den Augen verloren. 


Wir danken ihm, wir werden ihn nicht vergessen. 


Gesellschafter, Beirat, Geschäftsführung 
Betriebsrat und Mitarbeiter 
der Firma 


4788 Warstein-Belecke, Küibe 19 


Siepmann-Werke GmbH & Co. KG 


4788 Warstein-Belecke, Zum Horkamp 


Die Trauerfeier findet statt am 20. Dezember 1985 um 11 Uhr in der Schützenhalle zu 
Belecke. Die Beisetzung erfolgt daran anschließend im kleinen Kreis auf dem 
Friedhof in Belecke. 


Die Trauerfeier findet statt am 20. Dezember um 11.00 Uhr in der Schützenhalle zu 
Belecke. Die Beisetzung erfolgt in kleinem Kreis auf dem Friedhof in Beiecke. 


Nach schwerer Krankheit verstarb mein inniggeliebter Mann, unser guter Neffe und Schwiegersohn 


Peter Weertz 


Diplom-Kaufmann 
' 3. 3. 1923 t 15. 12. 19S5 


In tiefer Trauer 
Gisela Weertz geb. Uckert 
Dorothea Rief geb. Schäfer 
Elbe Uckert 


Berlin 41 . Kadersiebener Sir. 28 


Die Excquien finden statt am Montag, dem 3. 12, 1985. um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Elisabeth, 5300 Bonn, 
SdiumaonsiraBe. 


D« Beisetzung ist um IV J0 Uhr auf dem Poppelsdorf« Friedhof, Bonn, Servanusweg. 


Peter Weertz 


Diplom-Kaufmann 
* 3. 3. 1923 1 15. 12. 1985 


Hin Vierteljahziiundert schrieb er engagiert aus Berlin und für Berlin. Sein 
ausgleichendes Wesen war den jungen Journalisten Vorbild. In der Tageshekxik 
war er uns allen ein ruhender Pol. wir trauern um einen liebenswerten Kollegen. 


Redaktion und Verlag DIE WELT 


und Nachrufe 

können auch telefonisch oder 
fernschriftlich durchgegeben werden. 


Telefon: 

Hamburg (0 40) 3 47 - 43 80, 
oder - 42 30 

Berlin (0 30) 25 91-29 31 
Kettwig (0 20 54) 1 01-5 18 u. 5 24 


Telex: 

Hamburg 2 17 001 777 as d 
Berlin 1 84 611 
Kettwig 8 579 104 


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Mittwoch, 18 . Dezember 1985 - Nr. 294 - DIE WELT 


SPORT • FERNSEHEN 


■’S«? S 7 


Drei Tage vor dem Tennis-Großereignis in der Münchner Olvmpiahalle 


> '' Kr k W™ 11 uws ■ HIMIV IUI 

Ii^uö ä Tennis-Daviscup zwischen Deutschland 
u , und Schweden. München sieht das letz- 

1 :, 5 i* 1 Wsfr- t® groß® Sportereignis des Jahres. Und 
V« * ls ? fcS? : die immer noch wachsende Gemeinde 
deutscher Tennis-Freunde kann es live 
- 1 , ' im Fernsehen mfterleben. Die WELT bie- 

tet Ws zum Samstag einen besonderen 
,,r d " n rJSw- Service an. Margen eine kleine Tennis- 
HwXf. Regelkunde (vom Aufschlag bis zum 
' Tiebreak), am Freitag eine Erklärung 
r !l ** ‘-nj , der Fachausdrücke (was ist ein SBce?), 
S *i.lhs£\! am Samstag eine Betrachtung der Ten- 
>W • a.S nis-Sprache (warum gerade „love"?). 



• Siebenmal spielte Deutschland bis- 
her gegen Schweden, nur zweimal ge- 
wann es. Schweden ist Titelverteidiger 


im Daviscup und steht zum dritten Mal D r war und blieb Journalist, dabei 
hintereinander im Finale. Gibt es da j JL^ schrieb er aber Romane, die zu 


Michaef Kehlmann verfilmte Joseph Roths Roman „Flucht ohne Ende" 

Immun gegen revolutionäre Illusionen 


noch Chancen für Boris Becker, Michael 
Westphal und Andreas Maurer? Bun- 
destrainer Niki PiBc sagte gestern zu- 


JL^ schrieb er aber Romane, die zu 
den wesentlichsten Büchern deut- 
scher Zunge gehören. Er war seiner 
Gesinnung nach und auch ün geselli- 


rückhoitend: „Vergessen Sie nie, wir I gen Umgang ein Moralist, dennoch 


spielen gegen die absolut stärkste Na- 
tion der Welt" WELT-Mharbeiter Hans- 
Jürgen Po h mann, selbst 23maliger Da- 
viscup-Spieler. Becker ist Wehklasse, 
das deutsche Team aber noch nicht. 



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> : i'C'Si über; Schweden 

, ’ Sat W t • Bflsnic Das Finale von München 
ElSsn»- 1 ist das 148. Davis-Cup-Spiel des deut- 
" , ‘' u p m urhffl TlwmistwHns seit der Premiere 

t: ' ! r .! N " u ^w?S , im Jahre 1913. Damals siegten Fried- 
«A,;.™ 1 *!. jW ncb-Welhfilm Rahe, Oscar Kreuzer 
•* *>1, undHänrichKlemsdirothmWiesh^ 

' ' den gegen Frankreich mit 4:1. Bisher 
gab es 99 deutsche Siege und 48 Nie- 
i-Li dedagen. Die Bilanz in Heimspielen 

lautet 67:21 Siege, die in Auswärts- 
«u,, späten 32S27. 

• Schweden: Gegen die schwedische 
" h l *’ 1 ,r urut i i i%! Mannschaft gab es in den bisherigen 

, . sieben Spieten nm zwei deutsche Sie- 

'«o* ge. Seich das ernte Zusammentref- 

- ' •“ fern beider Nationen gewannen Rode- 

- ihs.ot) *..'k richl&nz^, Benner Henkel und Ge- 

’ 5Jn, -M i a . arg vonMetaxa im Mai L93Ö in Berlin 

mit 3X Dann gab es nur noch 30 
^ Jahre späte- ein Erfolgseriebnis. Im 

— 1 - Mai 1969 gewannen Wilhelm Bungert, 
Christian Kwtmfo und Ingo Budiug 

in Bastaad 4:L Schweden steht «m 
dritten Mal in Folge und zum vierten 
• Mal insgesamt in einem Finale. 1975 
' besiegten Borg und Bengtsson die 
CSSR 33, 1983 unterlagen WQander, 
Nystroem, Jarryd und Simonsson 
Australien mit 2:3, im Vorjahr gab es 
durch Wüander, Jarryd, Sundstroem 
und Edberg einen 4:1-Sieg über die 
USA. 

. • Ewfcpiele: Nur ein. einziges Mal zu- 

'K r\ | tur tot enmchte Deutschland en Davis- 
Cup-Finale, das damals n och Heran s- 
fordenmgsrande hieß (der Titelver- 
teidiger wurde von dem Team, das 
■äfh q ualifiziert hatte, in einem Spiel 
i herausgefordert). Vom 29. August bis 
'■ 3L September unterlagen Bungert 
nnd Knhnlcp- in OeveLand/Ohio den 
USA mit 0:5, Damals gab es das läng- 
ste Spiel des* Daviscup-Geschichte. 
Kuhnke wrior gegen Arthur Ashe 
8:6, 12:10, 7:9, 11:13, 4:6. Das sind 88 
Spiele, noch eins mehr als beim Sieg 
von Michael Westphal über den 
Tschechoslowakei! Tornas Smid im 


Deutschland Weltklasse? - Trotz I 
Boris Becker noch lange nicht soweit 


H. J. POHMANN, Berlin 


sehen Tagen vor dem Davis-Cup-Fi- 


*«»ic5:cf tur 


wundersame Dinge. Ständig wieder- 
holen Funktionäre des Deutschen 
Tennis-Bundes den Säte „Das 
deutsche Herrentennis ist Weltklas- 
se.“ Das hat nichts mit Optimismus 
zu tun , es geht schlicht an den Reali- 
täten vorbei. 

Es ist inmw noch angebracht, et- 
was nüchterner auf das Finale von 
München und in die Zukunft zu se- 
hen. Boris Beckers Manager Ion 75- 
riac hatte schon nach dem Triumph 
Ober die CSSR in Frankfurt in seiner 
ihm eigenen Art drastisch formuliert: 
„Das Davis-Cup-Finale ist das 
Schlimmste, was passieren form 
Wenn im nächsten Jahr Niederlagen 
folgen, ist das deutsche Tennis ganz 
schnell wieder auf dem Nullpunkt an- 
getanst.“ 

TT nd nut diese r Einschätzung hat er 
durchaus recht Ganz abgesehen von 
der imponierenden Steigerung der 
Andreas Maurer, Hans-Jörg Schwaier 
und MmhaAl Westohal im lanfanrien 
Wettbewerb. Das Prädikat Weltklasse 

«her hat im Hpiitenhgn T eam nnrpjttPT 

verdient, Boris Becker. Und diese 
Feststellung behält ihren Wert auch 
dann, wenn das Finale gegen Schwe- 
den verloren wird. Es fon« einfach 
nicht oft genug wiederholt werden: 
Was Boris Becker, inzwischen 18 Jah- 
re alt, in den letzten zwölf Monaten 
geleistet hat, ist phänomenal Er hat 
die schlafende deutsche Tennis-Ge- 
meinde aufgeweckt 
Und genau an diesem Punkt erge- 
ben -tich verblüffende Parallelen zu 
Beckers Vorbild Björn Borg. Der 
Stand VOT einem Jah rzehnt vor der 
gleichen Situation. Da hatte er 
Schweden praktisch im Alleingang 
ins Finale geschmettert nnd mit sei- 


ir-:!:.d:u‘R 


Halbfina l e dieses Jahres (6:8, 1:6, 7:5, 1. rtem Sieg über Jan sogar d ie 
11:9, 17:151 Dafür ist der fünfte Satz | Käfflirhcte RrfätanhWl der WdT, 
diese* Begegnung der längste, den es 

jemals im Davis-Cup gab. r — — 

• Rekorde: ln der 72jährigen Davis- VX7_ jrsiwMvi 

Cup-Geschichte des 1902 in Berlin ge- \\ Oitßi KOTtlfk 

gründeten Deutschen Tennis-Bundes 

wurden bisher 57 Spieler eingesetzt. TXie Idee war eigentlich eine ande- 

Den Rekord hält der von 1958 bis YJ re. Der Amerikaner Dwight Fü 
1972 insgesamt 43mal aufgebotene ley Davis batte nichts anderes im 
Wilhelm Bungert, heute Kapitän des Sinn, als auf Tennis aufmerksam zu 
deutschen Teams. Er bestritt 102 ma chen. Und da das leichter geht 
Spiele und gewann 66. Mit 17 Jahren wenn es etwas zum Vorzügen gibt 

und 106 Tagen ist Boris Becker seit ließ er im Jahre 1899 von den Bosto 
dem ft März di e s es Jahres (3:2 über ner Silberschmieden Shreve, Crumj 
Spanien) der jüngste deutsche Spie- und Low einen Pokal entwerfen, der 
ler, der jemals im DavisrCup emge- er international Lawn Tennis Cbal 
setzt wurde. Der älteste ist Otto lange Trophy 4 * nannte. Das 14 B!o 
Froitzheim, der bei seinem letzten gramm schwere Gebilde ähnelt eine 
Einsatz am 7. Juni 1928 (1:4 gegen Salatschussel, die auf einer Torten 
- Großbritannien) 44 Jahre und 44 Tage Schachtel steht Davis schrieb fesl 

alt war. Ältest» Spieler im heutigen daß der Fokal nie in festen Besit 
deutschen Team ist Andreas Maurer übergehen dürfe. Jedes Land abe 
(27). Seit 1980 wurde er ne unmal ein- könne um ihn spielen, sofern es e 
gesetzt Achtmal spielte Michael nen eigenen Tennis-Verband habe. 

Westphal (20), dreimal Boris Beck» Die erste Einla d u n g ging an di 
(18) und zweimal Bansjörg Schwaier Engländer, die schon seit 1874 nac 
: (2i). : 


rach Schweden gehol t- In «mw» i 
Schlepptau steigerten sich die Mann- 1 
jehaftekdnag e n wie Uwe Bengtsson, ' 
dar in München als Bozfuhk-Kom- ; 
mentator dabei ist, oder jener Birger 
Andersson, der dem Deutschen Karl 
Meiler 1975 im Davis-Cup die 
schmerzlichste Niederlage seiner 
Karriere bescherte. 

Björn Borg, der mit seiner doppel- 
händigen Rückhand und perfek- 

ten Q n mdl inien s piel qw* neue Epo- 
che im Welttennis einleitete, war mit 
sei n en Erfolgen der Anslöser für ei- 
nen Boom in Schweden, der zur Zeit 
mitWilandfir, Edberg, Jarryd und Ny- 
stroem seinen vorläufigen Hö- 
hepunkt erreicht hat 
Bis es soweit im deutschen Team 
ist, wird, wenn überhaupt, ein Jahr- 
zehnt vergehen. Zur Zeit fonn dag 
deutsche Team Boris Becker nur 
dankbar sein. Denn plötzlich stehen 
auch Hw anderen im iflttdpupht des 
Interesses, das sogar so weit geht, daß 
BMW den Spielön (bis auf Boris 
Becker) „auf einer günstigen Lear 
sing-Basis“ ihre Spitzenkarossen zur 
Verfügung steht 

Und Boris Becker steht vor der 
wichtigsten Bewährungsprobe in sei- 
ner Karriere. Tn diACPti MTmohTW Ta. 
gen hat er sich abgekapselt und will 
sich seiner Umwelt nicht mehr offen- 
baren. Nach seiner Niederlage bei 
den Offenen Australischen Meister- 
schaften in Melbourne gegen Michiel 
Schapere mußte er „ein psychisches 
Hef und einen Leidensprozeß durch- 
schreiten“, und er spürt selbstver- 
ständlich, daß jetzt in der Tht „ein 
Druck der Öffentlichkeit“ (Becker) 
existiert, 

• Den versucht Trainer Günter 
Bosch, 1 »«™ Ttewehnng g p** r ! y H 1 , her- 
unterzuspielen, indem er locker sin- 
niert: „Das wird sich schon noch in 
den nächsten zwei Tagen legen.“ 

• Bosch empfindet auch die zahlrei- 
chen Ehning en, die sein Schützling 


in den letzten Tagen über sich erge- | 1 
ben lassen mußte, nicht als Ahlen- e 
kung: „Ich möchte den Sportler ken- s 
nenkmen, der afl diese Ausaetehnun- : 

gm ablehnen würde, g»m«i man ja ' 
nicht weiß, ob Boris in Zukunft noch 
einiÄal derartige Chancen erhält“ 1 

Dabei steht die Freude, die Boris ; 
bei dH diesem Zauber empfindet, au- ; 
Ben Vor. Noch macht es ihm tatsäch- 
lich Spaß, sich mit einem Privatflug- 
zeug vom schweizerischen Samen 
mit Zwiscbenstafionen in Bonn und 
Baden-Baden nach München kut- 
schieren. zu lassen und vor Ort als 
Superstar hofiert zu werden. Warum 
auch nicht Seine Leistung stimmt, 
und das Training wird mit der glei- 
ches Intensität durchgeführt wie zu 
früheren Zeiten. 

Bosch hat sich dazu im schweizeri- 
schen Trainingslager ein neues Lauf- 
nnri ppr oo gtraming ailSgCdacfat, u das 
die Beweglichkeit und Koordination 
noch verbessern soll“. Treppen im 
Krecjz- und Wechselschritt rauf und 
Tunt», sowie das Hüpfen auf einem 
oder) zwei Beinen auf kleinstem 
Baute stehen dabei jeden Tag dreißig 

Mjinijim lang auf dem Prog ramm . 

Geringe Probleme bereitet Becker 
(„vor^ allem beim Return“) noch der 
extrepi schnelle Boden in der Münch- 
ner dympiahalle. Dazu kommen die 
ivafteA PireHi-BäUe, die „anscheinend 
aus einer völlig neuen Produktion“ 
(Bosch) stammen. Deshalb experi- 
mentiert der Trainer auch noch an der 
notwendigen Bps pannnngshart e für 
die Schläger von Boris Becks-. 
„Wahrscheinlich werde ich acht 
Schläger mit 2ft5 Eüo zu 26£ Kilo für 
Boris bespannen lassen.“ 

Bei ansonsten optimalen Bedin- 1 

gu n gpn Irfimwn Becfornnd HasTVarr^ 

nur noch dteffu^gige Auslosung äb- 
warten. Denn noch immer nicht har 
ben sich die Schweden fiir ihren zwei- 
r ten Einynlspip^pr wits nhiadan 


blieb erden Abenteuern des Eros und 
Jahrzehnte hindurch dem Alkohol 
verfallen. Er war Jude und lebte aus 
der chassidischen Tradition Gali- 
ziens, die seine Weitsicht und seine 
Sprachmelodie mit einer melancholi- 
schen, rieh an Zweifeln stärkenden 
Frömmigkeit erfüllte, seine Bewun- 
derung galt aber dem Heiligen Römi- 
schen Reich katholischer Prägung 
und dem Untversalismus der Monar- 
chie. Joseph Roth blieb sich selber 
treu, indem er aus den verschiedenar- 
tigen Elementen sei ne r Erist«ny pme 
eigene Harmonie schuf. Er über- 
schritt - besser gesagt: er über- 
schwebte - viele Grenzen, ohne sie 
überhaupt wahrgenommen zu haben 
Er ist im Grenzland zur Welt ge- 
kommen und stiebte der Mitte zu. 
Brody, seine Geburtsstadt, lag im fer- 
nen Nordosten der Monarchie Öster- 
reich-Ungarn. Hier endete die Welt 
des römischen Rechts, der europäi- 
schen Ordnungsprinzipien, der 
abendländischen Kultur. Jenseits 
von Brody lag die Weite Rußlands, 
von Menschen anderer Lebensart be- 
völkert. Das Grenzland war ein Le- 
bensraum der Vielfalt. Man blickte 


nach Wien, und die Entfernung ließ 
Legenden entstehen. Die Menschen 
in Brody sahen in Kaiser Fran 2 Jo- 
seph L vor allem nicht den Herrn 
über höchste politische Macht; für sie 
war er die Symbolfigur einer Balance 
und zugleich Garant der gescherten 
Verbindungen zum glücklicheren 
w etlichen Teil des Kontinents. Nicht 
ohne Grund nannte sich Joseph Roth 
in einem Brief „ein Franzose aus dem 

Flocht ohM Endo (1) - 20.15 Uhr, 
ARD 

Osten; ein Europäer, ein Mtoelmeer- 
mansch, wenn Sie wollen, ein Römer 
und ein Katholik, ein Humanist und 
ein ’Ry oaismnf fr- Mpnygh **. 

Das Drängen dieser Sehnsucht 
führte Roth nach Wien. 1917 erschie- 
nen seine ersten Feuilletons in den 
hiesigen Gazetten. Die Nöte und Not- 
wendigkeiten des Berufes brachten 
es mit sich, daß er drei Jahre später in 
das ungeliebte Berlin übersiedelte, 
doch ging er als feuiOetonistischer 
Reporter der „Frankfurter Zeitung" 
bald auf Reisen und wurde 1924 end- 
lich ständiger Korrespondent des 
Blattes in Paris. Zwei Jahre später 
fuhr er als Reporter nach Rußland. 
Der Aufenthalt in der Sowjetunion im 
Jahre 1926 machte ihn immun gegen- 
über revolutionären Illusionen; für 
die Literatur wichtiger war, daß er 


aufgrund eigenen Erlebens einen Ro- 
man verfaßte. „Die Flucht ohne En- 
de- erschien 1&27. 

Bereits früher hat Roth Gedichte. 
Erzählungen, auch Romane publi- 
ziert; m diesem Buch aber fand er zur 
eigenständigen Sprache, zu dem vor. 
Legenden durchwobencn, von Träu- 
men durchstro roten Realismus, zur 
kompositorischen Sicherheit jener 
Epik, die die journalistische Arbeit 
dann nach und nach verdrängte. 
JHJob“ (1930), »Radetzkjmarsch“ 
(1932), „Das falsche Gewicht" (1937>, 
_Die Kapuzinergruft- (1938), .Die Le- 
gende vom heiligen Trinker- (erschie- 
nen posthum 19391 sind Meister- 
werke. 

Was der Reporter erlebt, was der 
Mensch durchlitten und als Vision 
wahrgenoramen hat, wurde hier zu 
einer glasklaren, an Stendhal und 
Flaubert geschulten Prosa verdichte’- 
Klarsichtiger als die meisten verließ 
Joseph Roth Deutschland unmittel- 
bar nach der Machtergreifung Hitlers. 
Jede Hoffnung ist aufzugeben, end- 
gültig, gefaßt, stark, wie es sich ge- 
hört. Zwischen uns und ihm ist 
Krieg“ . schrieb er einem Freund. Er 
hauste von nun an in Paris und ar- 
{ beitete und trank ununterbrochen. 

Roth starb im siebenundvierzigsten 
’ Lebensjahr am 27. Mai 1939. 

r GYÖRGY SEBESTYEN 


KRITIK 


Spekulationen um einen Entbehrlichen 


D as zu Ende gehende Jahr nötigt 
allenthalben zu Rückblick und 
Bilanz. Auch Kontraste (ARD) wollte 
sich diesem Brauch nicht verschlie- 
ßen »nd bilanzierte Deutschlandpoli- 
tisches. Im Mittelpunkt standen da- 
bei die möglichen Hintergründe des 
bislang unterbliebenen Honecker-Be- 
suches in Bonn. Kontraste unterstell- 
te, daß Honecker mit seiner verscho- 
benen Reise wahrscheinlich außen- 
politischen Argwohn in Warschau, 
aber auch in den westlichen Demo- 
kratien besänftigen wolle, denn es sei 
„das Deutschsein des Erich Honek- 
ker“ und zudem die „deutsche Potenz 
eine dauernde Provokation". Solche 
Thesen könnten sich eines Tages als 
verhängnisvolle Illusion erweisen, da 


sie allem auf die saarländische Ab- 
kunft Honeckers abheben, sonst aber 
wenig realpolitischen Gehalt bieten. 
Der unlängst verstorbene Armeege- 
neral HofEmann war Mannheimer 
und phantasierte noch vor kurzem 
von einem gewinnbaren Atomkrieg. 
Und auch Sowjet-Marschall Rokos- 
sowskfi wurde seinerzeit den Polen 
als Landsmann anemp fohlen, bis der 
Posener Aufstand den wahren Spiel- 
raum und die Funktion des Lands- 
mannes auf makabre Weise verdeut- 
lichte. Zum anderen: Umfragen in 
westlichen Demokratien haben erge- 
ben, daß sich die jeweilige Bevölke- 
rung keineswegs einer deutschen 
Wiedervereinigung auf demokrati- 
scher Bagiit und im Rahmen einer 


europäischen Friedensordr.jng ent- 
gegenstellt Warum auch? Länder 
und Völker sind so groß, wie sie sind, 
und es kann nach demokratischen 
Maßstäben keine verworfenen Völker 
geben, denen etwas vorzuenthalten 
wäre. Daß aber Honecker die ungute 
Sentenz des Francois Mauriac von 
der Liebe zu den zwü Deutschlands 
jüngst genüßlich zitierte, sollte nach- 
denklich stimmen. Landsmann- 
schaftliche Bindung hin und au- 
ßenpolitische Beschwichtigung her, 
der wahre Grund für die bisher unter- 
bliebene Reise dürfte bei dem liegen, 
der angeblich über das gemeinsame 
europäische Haus sinniert: bei Gor- 
batschow und dem System, das er 
vertritt PETER FISCHER 


-I 



m. 


Woher kommt eigentlich der Davis-Cup? 


ARD/ZDF-VORMUTAGSPROGRAMM 


D ie Idee war eigentlich eine ande- 
re. Der Amerikaner Dwight Fü- 
ley Davis hatte nichts anderes im 
sinn, als auf Tennis aufmerksam zu 
machen. Und da das leichter geht, 
wenn es etwas zum Vorzeigen gibt, 
ließ er im Jahre 1899 von den Bosto- 
ner Silberschmieden Shreve, Crump 
und Low ehren Pokal entwerfen, den 
er international Lawn Tennis Chat 
lange Trophy 4 * nannte. Das 14 Kilo- 
gramm schwere Gebilde ähnelt einer 
Salatschüssel, die auf einer Torten- 
schachtel steht Davis schrieb fest, 
daß der Fokal nie in festen Besitz 
übergehen dürfe. Jedes Land aber 
könne um ihn spielen, sofern es ei- 
nen eigenen Tennis-Verband habe. 

Die erste ging an die 

Engländer, die schon seit 1874 nach 


patentamffich geschützten Regeln 
spielten. Sie sddekten am 10. August 
I960 ein Ersatzteam nach Boston - 
und verloren 0:3 gegen die USA (mit 
Dwight Davis). 1901 blieb eine zweite 
Einladung an England ohne Ant- 
wort, ein Jahr darauf gewannen die 
Amerikaner erneut, 1903 ging der 
Fokal, der nur noch Davis-Cup ge- 
nannt wurde, an England. 1905 knna- 
ten die Amerikaner aus finanziellen 
Gründen nieht nach England fahren, 
es meldeten sich aber Frankreich 
und Belgien. Die Engländer blieben 
Sieger. 1907 wanderte der Pokal nach 
Australien. 1 913 nahm erstmals auch 
Deutschland an den Pokalspielen 
teil. Die Idee des Mister Davis er- 
oberte langsam die Weh. 

DwightFQfay Davis, geboren am 5. 


Juli 1879 in St Louis, gestorben am ! 
28. November 1945, war ein guter 
Tennisspieler. 1901 stand er im 
Doppelfinale des Turniere von Wim- 
bledon. Erfolgreicher aber war er in 
der Politik: Kriegsmmister der USA 
von 1925 bis 1929, später Gouverneur 
der Philippinen. 

Sein Sohn Dwight FUky Davis ju- 
nior wollte den Pokal in dm siebzi- 
ger Jahren einziehen lassen. Ihn stör- 
te, daß Profis um ihn kämpften nTV ^ 
immer mehr Geld ins Spiel forn Er 
beließ es achüeBMch bei der Dro- 
hung. 

In diAgem Jahr hat eine japanische 
Computer-Finna den weltweiten 
Wettbewerb mit 1 155 200 Dollar aus- 
gestattet. Die siegreiche Mannschaft 
erbäh 200 000 Dollar. D.L. 


9.46 ASO-Ratgabar 
tUtthwte 

10JB Dta» DftMnbatdn 

7. und ft Teil 

16üQ0 Tagestchaa 
16.10 Hfaepmbe 

Halleluja -Mädchen 
14J6 Da* Han der KiokocOte 


SPORT- N ACH RICHTEN 


***** 


Audi: Sechs WM-RaUyes 
Ingolstadt (dpa) - «Ohne TiteT Am- 
bitionen“ - so ein Werkssprecher - 
geht Audi mit den Teams Röhxl und 
NQkkola (Finnland) in die Rallye- 
Weltmeisterschaft 1986. Geplant sind 
mindestens sechs Einsätze. 

Van Hirnst: Aufstieg? 

Brüssel (sid) - Nach der Fußball- 
Wettmeisterschaft soll der frühere 
Nationaispieter Paul van Hirnst (40), 
beim RSC Anderiecht mitlassen, 

. neuer belgischer Nationaltrainer wer- 
den. Van Hirnst würde die, Nachfolge 
von Guy Thys (63) antreten. 

Weiter im Koma 
Grenoble (öd) - Die am letzten 
EYeitag beim Abfahrtslauf von Val 
dT&re schwer gestürzte österreichi- 
sche Skiläuferin Christine Putz (19) 
Hegt weiter im Koma. Ihr Zustand 
aber, so die Ärzte im Krankenhaus 
von Grenoble, habe ach gebessert 

Hussing klarer Sieger 

Dmslafcen (sid) - Der deutsche Re- 
kordmeister Peter Hussing (37) ge- 
wann bei einer Boxveranstaltung in 
Dinslaken im Superschwergewicht 
gegen Jörg von Aroerongen klar nach 
Punkten. In der dritten Runde ver- 
schonte er seinen Gegner vor einem 
Ko. 

Hockey: Gute Auslosung 

Mönchen (dpa) - Die deutsche Hok- 
Kev-Natinnflimqnp«^hflft der Herren 
hatte bei der Gnippen-Amslosung der 
Weltmeisterschaft 1986 (4. bis 19. Ok- 


tober in London) Glück. Sie spielt in 
einer Gruppe mit Australien, Indien, 
Polen, Spanien und Kanada. In der 
zweiten Groppe spielen Pakistan, 
England, Niederlande, UdSSR, Neu- 
seeland und Argentinien. 

Mögenburg nach Mainz 
Man« (sid) - Hochspning-Olym- 
piasieger Dietmar Mögenburg wech- 
selt vom ASV Köln zum USC Mainz. 
Carlo Thränhardt hat noch keinen 
neuen Klub. Wie es heißt, wollte der 
ASV Köln die finanziellen Forderun- 
gen der beiden Athleten nicht erfül- 
len. 

Innsbruck: Müller bleibt 
Innsbruck (sid) - Der ehemalige 
deutsche FußbaD-Nationalspieler 
Uansi Müller bleibt bis zum Sommer 
1987 beim österreichischen Bundes- 
hga-Verein Wacker Innsbruck. MüDer 
war 1982 für zwei Millionen Mark Ab- 
löse vom VfB Stuttgart zu Inter Mai- 
land gewechselt, zum AC Como abge- 
schoben und dann an Innsbruck ver- 
liehen worden. 

Kohde auf Platz drei 

Paris (sid) - In der Grand-Prix- 
Wertung der Damen liegt Claudia 
Kohde-KSsch (Saarbrücken), 
Deutschlands beste Tennisspiekrin, 
auf Platz drei mit 1730 Punkten hinter 
Martina Navratilova und Chris Evert- 
Lloyd, die beide 2550 Punk te gesam- 
melt haben. Steffi Graf (1085) folgt an 
neunter Stelle hinter Pam Shriver 
(1590), Zina Ganisson (1515), Hana 
Mandlikova (1390), Manuela Maleeva 
(1385) und Helena Sukova (1340). . 


HANDBALL / Frauen sind wieder erstklassig 

Lob für Trainer Hoffmann: 
„Quälerei hat sich gelohnt“ 


dpa, Hannover 

Wie eine Traube hingen die deut- 
schen Handball-Frauen an der über- 
ragenden Torhüterin Astrid Hahn 
und feierten den Triumph, nach drei 
Jahren wieder in die Weltklasse zu- 
rückgekehrt zu sein. „Wir haben un- 
ser Ziel errefeht und die Qualifikation 
für die A-WM in den Niederianden 
geschafft“ BundestrainerEkke Hoff- 
mann blieb auch nach dem mitrei- 
ßenden 16:15 über Polen in CeDe ge- 
lassen. 

Acht Tage vor seinem 42. Geburts- 
tag am 24. Dezember hatte Hoffinann 
aber eigentlich allen Grund, das 
Weihnachtsfest vüizuveriegen: Nach 
dem vierten Sieg im fünften Spiel bei 
da B-Weltmästerschaft in Nieder- 
sachsen waren die letzten Zweifel be- 
seitigt, zu den acht Mannschaften zu 
gehören, die 1986 die A-Wettzneister- 
schaft austragen. Und Verbands-Prä- 
sident Thiele zog gleich ein Geburts- 
tagsgeschenk aus der Tasche: „Ich 
sehe keine Probleme, den Vertrag mit 
Hoffmann zu verlängern, der am 31. 
Dezember ausgelaufen wäre.“ Thiele 
war es gewesen, der zusammen mit 
Hoffinann auch 1984 die einteilige 
Frauen-Bundeshga durchgesetzt hat- 
te. 

„Die Quälsei hat ein Säide, die Un- 
gewißheit der letzten zwei Jahre ist 
weg, ich bin rundum glücklich“, ju- 
belte auch Kapitän Petra Platen, die 
neben der überragenden Astrid Huhn 
und Kreisläuferin Claudia Sturm in 
(>lte zu den nervenstärksten Spiele- 


rinnen der deutschen Mannschaft ge- 
hörte. Die 26pihrige Medizinstuden- 
tin hat zusammen mit Rekord-Natio- 
nalspideri n Dagmar Stetberg und 
Spielmacherin Britta Vattes - sie fehl- 
te in Celle wegen, einer Mandelent- 
zündung - seit da- WM 1978 (achter 
Rang) und 1982 (neunter) in Ungarn 
mit dem Sturz in die Zweitklassigkeit 
alle Hohen und Tiefen miterlebt 
„Auch wenn Ho ffmann« Methoden 
manchmal bei uns aufUoverstandnis 
stießen, war seine taktische Einstel- 
lung hervorragend“, stellten rieh die 
drei voll hinter Ihren Coach. 

Sie batten lange gebraucht, tim 
sich auf die ldstungsorienäertei Me- 
thoden Bofftnanns einzusteTlen, 
„aber der Erfolg gibt dem Trainer 
recht“, erkannten sie die unermüd- 
liche Arbeit Hoffmanns an, Hem sie 
ihre Mitarbeit bä einer verpaßten 
Q ualifikat ion aufg okmiHig t hätten. 

Und Hoffmann? Da war schon 
wieder auf den Weg ins Trainingsla- 
ger, um dort mit Co-Trainer M ü l le r 
per Video den letzten Hauptrunden- 
gegner, Frankreich, zu studieren. 
Doch vorher ließ ec etwas mehr als 
nur Freude erkennen, als er sagte: 
JSgal, ob wir um Platz drei oder acht 
s pielen, wir SÜttd auf dem richtig en 
Weg.“ 

Erat tedrt, wenn es gelingt, die so- 
ziale Absicherung der Spiele rinne n 
voizunehmen. Thiele mH Hoffinann 
sind sich einig, daß nur dann der ein- 
geleitete Aufschwung erfolgreich 
fortgesetzt werden kann. 


ln dar letzten Folge geht altes 
drunter und drüber. Victor hat He- 
ber, Corot Teddybär wurde heim- 
lich a ungeschützt, und der Onkel 
stirbt. Doch selbstverständlich 
kann Victor den Fall läsen. 

17J2S lUbno 

En Dorf in Afrika 

Letzter Teil: Magani - Obers Hel- 
ten 

Viele Bewohner des Dorfes su- | 
eben H!fe und Heilung bei Amu- 
lett- und TaCsman hersteilem oder 
bei der Zauberin Maria ma. Doch 
in Fällen, bei denen bei uns der 
Orthopäde herangezogen würde, 
haben auch die Menschen In LiKn- 
go ihre Fachmänner: Sidi Aha man 
und seine Brüder gelten als Kno- 
chenheiler. 

17J»TagesKhas 

Dazw. Regionalprogramme 
MM» Tag en dem 
21,15 HucM ohm Ende (1) 

Zweiteilig er Fernsehfilm nach 
dem Roman von Joseph Roth 
Mit Hebnuth Löhner, Dagmar 
Mettier, Lestee Udwin u. a 
Buch, Regie: fwüdhael Kehlmann 
Franz Tunda, ein Heimkehrer aus 
dem Ersten Weltkrieg, erzählt dem 
Literaten in einem Pariser Bistro 
seine tragische Geschichte . . . 
22Ü0 A£D-Sport extra 

Fußball: 1. Bundesliga und DFB- 
Pokal 

MJO Togeslhewn 

Butt Berte - Deutscfalaeds Sopevwaffe 
Vom Risiko, ein Star zu sein 
XL4S Bmatz tu Maebattn 
Raubzug In Raten 
mST s d inteu 
QJ8 Nacfatgedcake« 


12.10 Report 

Moderation: Franz AH 

12£5 Prestesdno 

IftOO heute 

MJOO heute 

IftM Bettkanteogesdricbtee 
IftSS Tao Tao 

17JM boote /Aus den Lä n de rn 

17.15 Tete-lUastrlevte 
17.50 Silas (5) 

Nach Romanen von Cecil Bodker 
Wieder auf der Rocht 
Dazw. he ute-Schlog zellen 

1ft55 mfttwo rht lotto-7 aus» 

Spiel 77 
1MQ heute 

1930 Hitparade Im ZDF 

Präsentiert von Viktor Worms 
Regie: Pit Weyridi 

20.15 Kennzeichen D 

Deutsches Fernsehen unter US- 
Regie? 

Europäische Schludcbeschwerden 
Stadtporträt: Hafenstadt Wismar 
2UB0 Dm Demei-Ctan 
Letzte Reserven 

Um dem Ruin gerade noch zu ent- 
gehen, mobilisiert Blake seine 
letzten Geldreserven. Krystie ver- 
kauft Schmuck und Pelze, womit 
sie beinahe fünf Millionen Dollar 
erzielen kann. Außerdem will 
Blake eine Hypothek auf sein 
Haus aufnehmen. Da tritt Alexis 
auf den Plan . . . 

21.45 heoto-Jouraa) 

22JD5 Wohin steoert die Kirche? 

Zwanzig 3ahre nach dem „Zwei- 
ten Vatikanischen Konzil" stellt 
sich die Frage: Wohin steuert die 
Kirche? 

Ein Bericht von Meinolf Fritzen, 
Werner Kaheftetter, Gerhard Mül- 
ler und Michaela Pllters 
SJS Das Meine Femefeapiel 
Septemberweizen 
Geschäfte mit Getreide 
Rim von Peter Krieg 
Mitarbeit: Heidi Knott 
Musik; Rolf Rtehm 
MO heute 


1LS0APF blick 
IMS ZaMen ued Rochstaben 
Konzentrationsspiel 
19.10 Sport auf SAT 1 
TOM Kein Pardon für Schutzengel 
Schulpflichtig 

Anschließend: APF Wetterbück 

20L3O Lowe Beat 
MJBAKbQck 

22.15 Mad Jo - Ich spreog noch alle io 
ffie Inft 

Deutscher Spielfilm (1948) 

2&45APF bticfc 


22LS5 Spoitraport 

Nach jeder Kurve kommt *ne Ge- 
rade 

Show und Spaß stehen seit jeher 
beim Sechstagerennen im Vorder- 
grund 

Bericht von Michael Palme 
2&2B SSAT-Nochricktas 

RTL- plus 


3 SAT 


18 JMGalefiefBr Hader 

9. Zwei Tage aus dem Leben des 
Markus Vaflazza 
Die Beben Haustiere 
Darin schon lieber einen Vogel 
19-00 Beate 
1920 Werten, daB...T 
21.1S Zelt Im BUd 2 
2UI KtPHerfoenal 
21 Zwischen Abend und Morgea 

Mit Milo Dar an Jugoslawiens süd- 
Bcher Adria küsie 


18J5 Auto Anto 
IftSS 7 vt» 7 

Nachrichten, Sport. Wetter 
19.20 Kärtchen 
1 9 A0 ABas Smith and Tones 
20.15 OTbSplel 
20JO FUmvorsdbaa 
20J90 Die fabche Braut 

Deutscher Spielfilm (1944) 

Mit Albert Jan&ctack, Ettriede 
Datdg u.a. 

Regie: Joe Stöckel 
2155 RTL-Spiel 
22AS Wer bin kh? 

22JS Wetter I Horoskop / Betthupferl 


WEST 

TftOQ Telekolleg II 
IftSO Sesamstrafte 
19Ü0 Aktuelle Stuade 
KLOO Tagetscbaa 
20.15 Ich stelle mich 

Der Schauspieler und Regisseur 
Bernhard Wlcki und seine Ehefrau, 
die Schauspielerin Agnes Fink 
2M5 Rückblende 

Vor 170 Satiren: Nouruppiner Bil- 
derbogen 

22JM Wlssenwhaftssbow 
Fßegen ohne Bügel 
2230 Irezumi - Der Gebt der Tätowie- 
wmg 

Japanischer Spielfilm (1981) 

1X20 Letzte Nachrichten 

NORD 

IftOQ Snsamstrafie 

IftSO Englisch für Foitgrachrittwie (15) 
19JW Arbnltspl&tzn (4) 

Handel Im Wandel 
19J5Q Umdvrirtxchcrit okSwtl 
Themen u. a.: 

Gift im Weihnachtsbraten 

Die Brüsseler Entscheidung zum 

Getreidepreis 

2UD0 Tagesschau 
20.15 Schaufenster 
21 JO Träume Ober Trämmnra 
21J5 Der Ko n tea fct des Zeich n ers 
Englischer Spielfilm (1982) 
2&2SActnam*s 
2ft40 Nachrichten 

HESSEN 

IftOO Sn iamilr g Bu 

IftSO Denk und Dockte 

IftSO Wieso - Weshalb - Wanna? 

19 J5 Wes tan mH der Zeit! 

19A8 Rosse- Klasse? 

Der Schäferhund 
20.15 Persönlich 

Mit Menschen im Gespräch 

21 J0 Postamt 4 
21 J0 Drei aktuell 
21 JO UndonstfoBo (2) 

22.2U Das Kfanmetbntt 

Bühnenstück von Tan de Hartog 

SÜDWEST 

IftOQ Sesamsttafte 
IftSO Telekolleg II 

Nur für Baden-Württemberg: 

19J0 Abendschae 

Nur für Rheinland-Pfalz: 

19J0 Abendschao 

Nur für das Saarland: 

- 1» JO Sa« S regional 

ffvprrtff ramm » 

19J5 Nachrichten 
*- 19 J0 Der weHle ScbvB 

Peter Müller und Herbert Rings- 
H gwandl: Beruf Skiläufer 

r ‘ 20.15 SamiMlsoriam 

Zum 50. Todestag von Kurt Tu- 
cholsky 

21 JO Der Dieb der Mona Iba 

hal.-fronz. Spielfilm (1966) 

Mit Marina Vtady, George Chaki- 
ris, Margaret Lee u. a. 

Regie; Michel Devilte 
— 4 2245 Der liebende 

Mp raue rite Duras erzählt 
25.15 NacMcbton 

BAYERN 

1ft4S Rundschau 
19J0 Da* Phnoräphe 

oder Kumma, Gsehng, Gwunna 
Posse in drei Akten 
2BJ0 Georg Lohmiriwr ecxOMt .. . 

2045 Zeitspiegel 
21 JO Rantbdiog 
21 j 45 Projekt Atkuttb (4) 

2240 Lese-Zeichen 
25.10 Z. LN. 

2ftlS Gefährdungen 

Nachdenken über Demokratie 
Von Gero von Boehm 
ri I 2SJ5 Rmdscfaao 


l 




10 


WELT m NACHRICHTEN 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch, 18. Dezember I8fö 


Altenburg kritisiert „Teilgelöbnis“ 

Geoerafinspekteun Fehlender Kampfeswille matht Krieg wahrschdnficher / Kommandemstagiu^ 


rme/DW. Karlsruhe 
Der Generalinspekteur der Bun- 
deswehr, Wolf gang Altenburg, hat da- 
vor gewarnt, die Wichtigkeit der 
Kampfmoral bei den Soldaten zu un- 
terschätzen. Zum Auftakt der 28. 
Kommandeurstagung in Karlsruhe 
erklärte der General, zur wirksamen 
Abschreckung gehörten neben Aus- 
bildung und Ausrüstung auch der 
„für einen möglichen Aggressor deut- 
lich. ächtbare WQle, im Falle eines 
Angriffs zu kämpfen”. Altenburg 
sieht diese Forderungen in der Bun- 
deswehr nicht immer erfüllt „Wer 
den Willen dazu durch Argumente 
verneint, wie ,wenn ein Krieg 'aus- 
bricht, endet mein Friedensauftrag; 
dann brauche ich nicht mehr zu 
kämpfen', mindert die Glaubwürdig- 
keit und macht Krieg wahrscheinli- 
cher", erklärte der Generalinspekteur 
vor den Kommandeuren der Streit- 
kräfte. 


Kritisch äußerte er sich auch zu 
dem sogenannten Teügdöbnis. „Den 
Verteidigungswillen nur auf den Fall 
des konventionellen Krieges zu be- 
schränken, bedeutet, den Verbund 
der Triade aufzuSsen. Wer dies tut, 
efcöht nicht nur das Risiko, zu den 
Waffen greifen zu müssen. Er nimmt 
damit - ob bewußt oder unbewußt - 
den konventionellen Krieg mit seiner 
verheerenden Wirkung moderner 
Waffen auf dem dicht besiedelten 
Territorium unserer Republik 
Kauf“ 


in 


Der Generalraspekteur forderte die 
Kommande ure auf nicht nur diese 
Zusammenhäng e in und 
der Truppe immer wieder zu verdeut- 
lichen, sondern auch dafür zu sorgen, 
daß die wehrpflichtigen jungen Män- 
ner den militärischen Dienst als not- 
wendig und sinnvoll erkennen. Alten- 
burg mahnte, nicht zu glaub en, ma n 
habe schon genug erreicht 


Beobachtung nicht die Regel“, sagte 
Altenburg. 

Die vor der Bundeswehr stehende 
„noch nie dagewesene Inanspruch- 
nahme“ für die Ausbildung der Re- 
servisten, die Notwendigkeit, die 
Dnr chhaiteShigV^it der Verbände 
durch größere Mumtionsvorräte und 
die Aufgabe, mehr Freiwillige zu wer- 
ben, waren weitere Schwerpunkte 
der Rede Altenburgs. Der General 
lipß Hn mbKlirfcpn , daß für ihn als Ge- 
neralinspekteur künftig wahrschein- 
lich ein hauptamtlich Beauftragter 
die Resemstenarbeh in der Bundes- 
wehr steuern soll Bislang ist dafür 
der stellvertretende Inspekteur des 
Heeres zuständig. 


Konflikt in 
London um 
Hubschrauber 


fh, London 

Die Unstimmigkeiten mnarfadH 
der britischen Regierung über die 
vorgesehene Beteiligung des ameri- 
kanischen Schrauben-Herste Pfi rs 


Shultz nennt Kadar 
einen „weisen“ Politiker 


Moderate Töne in Budapest: Ein lohnendes Gespräch 


SIkorsky an der angeschlagenen briti- 
schen Hubsdrrauberfirma Westland 
haben sich zu einem handfesten Kon- 
flikt zwischen Verteidigungsinmister 
HeseltiTM» und Handels- und Indu- 
strieminister Brittan ausgeweitet 


Weniger Zeitsoldaten 


Informationsaustausch 


Ziel der Tagung in Karlsruhe ist 
der Informationsaustausch und die 
gemeinsame Bestimmung der Rich- 
tung, in die die verantwortlichen Offi- 
ziere ihre Arbeit für die Bundeswehr 
lenken sollen. Altenburg erinnerte in 
seiner Rede an die Anfänge der Bun- 
deswehr. Mit der „Inneren Führung“ 
habe sich ein soldatisches Selbstver- 
ständnis entwickelt, das nicht mehr 
die Bewährung im Kampf in den Vor- 
dergrund stehe, sondern die Verhin- 
derung von Krieg überhaupt 


Ein zentrales Thema der Diskus- 
sion unter den Offizieren war die zeit- 
gemäße Führung der Wehrpflichti- 
gen. Der Generalinspekteur rief die 
Kommandeure auf, sich mehr als bis- 
her den Wehrpflichtigen zuzuwen- 
den. Das Verhältnis zwischen Vorge- 
setzten und Untergebenen sei offener 
und entspannter geworden. Es werde 
mehr gefragt in Zweifel gezogen und 
kritisiert „Der Soldat, der sich aus 
Furcht vor langfristigen Nachteilen 
anpaßt, der vorsorglich zurücksteckt 
und mit seiner .Meinung ängstlich 
hinterm Berg hält ist n ac h meiner 


Sorge bereitet dem Generalinspek- 
teur auch der Trend bei den freiwillig 
längerdienjenrien Soldaten. Trotz ho- 
her Arbeitslosigkeit sind die Bewer- 
bungen fiir die Stellen von Zeit- und 
Berufssoldaten rückläufig; Dennoch 
zeigte sich Altenburg überzeugt da- 
von, die R iinflpin yrfi r anrfi in ripr| 
90er Jahren ihren Auftrag voll erfül- 
len könne. 

Bei einer Umfrage in der Bevölke- 
rung haben die Streitkräfte nach An- 
gaben des Generalinspekteurs gut ab- 
geschabten. Bei der Frage nach dem 
Vertrauen, das Institutionen in der 
Öffentlichkeit genießen, habe die 
Bundeswehr auf einer Skala von plus 

fünf his mmwfl fiinf 

Wert von plus 2J& erreicht 


Während Minister Hesdtine eine eu- 
ropäische Lösung zur Rettung von 
Westland in Form einer Beteiligung 
des europäischen Hubschrauberkon- 
sorthims, Aerospatiale (Frankreich}, 
Agosta (Italien) und British Aero- 
space als dringend notwendig erach- 
tet, besteht sein Kollege aus dem 

Handrisrnmistprinm darauf, d aß "7a" 
einzig und allem dem privaten Unter- 
nehmen. Westland die 
überlassen muß, mit welchem Part- 
ner die Firmen-Zukunft am besten 

gesichert werden kann. 

Der Westland-Vorstand hat bereits 
Ende vergangener Woche beschlos- 
sen, ein Beteiligungsangebot des 
amerikanischen Konzerns United 
Technologies gemeinsam mit Fiat in 
Hohe von 293 Prozent dem europäi- 
schen Angebot vorzuziehen. Sikorsky 
ist ein Tochtenmleniehinen von Uni- 
ted Technologies. Zu dem Ret- 
tungspaket gehört das Sücarsky-An- 
gebot an Westland, den Transpor- 
thubschrauber Black-Hawk unter Li- 
zenz hprnigtpTlen 


C- GUSTAF ST8ÖHM, Budapest 

Wohl zum erstenmal in der Ge- 
schichte d er amerikanischen Bezie- 
hungen zur knT^m! ?n i atiff* b A n Wirft 
und zum Ostblock hat ein Außenmi- 
nister der USA einen kommunisti- 
schen Partechef und Spitzenpoliti- 
ker des Warschauer Pakts als „weise“ 
bezeichnet - ein Lob, das nicht ein- 
mal mit den USA veriaündete Regie- 
rungschefs oft zu hören b ekomme n. 


Die Inder mißtrauen dem Nachbarn 

In der Atompolitik verstrickt sich Pakistan in Widerspräche i Vereinbarung getroffen 


PETER DIENEMANN, Neu-Delhi 
„Unsere Abscheu gegen Nuklear- 
waffen und Nuklearkrieg ist total“, 
sagte Ministerpräsident Rajiv Gandhi 
anläßlich der Inbetriebnahme des er- 
sten indischen „Schnellen Brüters“ 

j pTwrhalh des „ Tnriir ^U? anHhi . 7 1 eil- 

trums“ für Atomforschung in Kalpak- 
kam in der Nähe der südindischen 
Stadt Madras. Einen Tag vor dem Be- 
such des pakistanischen Präsidenten 
in Neu-Delhi hatte der indische Pre- 
mier das Hauptthema seines gestri- 
gen Gespräches mit Ziaul Haq ange- 
deutet das pakistanische Nuklear- 
programm, das einer Verbesserung 
der Beziehungen Indiens zu seinem 
westlichen Nachbarn im Weg steht 
Nach einer Meldung der Nachrich- 
tenagentur Reuter sind die beiden 
Spitzenpolitiker überemgekommen, 
die Nuklearanlagen gegenseitig nicht 
anzugreifen. Zum Abbau des Miß- 
trauens hatte Ziaul Haq auch eh» 
Inspektion der Nuklearanlagen in 
beiden Ländern vorgeschlagen, doch 
Gandhi wollte dem bisher nicht zu- 
stimmen. 

Die Inder sehen eine Bestätigung 
ihres Verdachts, daß Pakistan ein 


Atomprogramm verfolgt, in der Er- 
klärung des pakigtgniiyhwi Vorsit- 
zenden der Atomenergiekommission, 
M nnir Ahmed Khan; Für rfnpp ge- 
planten Reaktor mit einer Leistung 
von 900 Megawatt in Pakistan sei an- 
gereichertes Uran im eigenen Land 
erhältlich. Nach den Aussagen des 
pakistanischen Atomwissenschaft- 
lers bedeutet dies, Pakistan kann 
theoretisch Nuklearwaffen produzie- 
ren, indem es reaktortaugliches Uran 
für diesen Zweck umwandelt 


Bei dem Gespräch zwischen bei- 
den ftg gianingKchpfk kam allerdings 
auch Pakistans Unsicherheit über die 
indischen Nuklearabsichten zur 
Sprache, buhen hatte bereits 1974 ei- 
ne erste Bombe in der Wüste Raja- 
sthans gezündet Zwar versichert 
Gandhi immer wieder, Tndien habe 
keinerlei Pläne für den Bau von 
Atombomben, doch das Land verfügt 
über die notwendigen Grundstoffe, 
vor allem nach der Inbetriebnahme 
des 170 Millionen Mark teuren 
„Schnellen Brüters“ in Kalpakkam, 
den Rajiv Gandhi zusammen mit ei- 
nem 600 Millionen Mark teuren 
Leichtwasserreaktor jetzt seiner Be- 


stimmung übergeben hat, ln einig en 
Jahren, so westliche Beobachter, 
reicht der Brennstoff für den Bau 
mehrerer Atombomben. 

Durch widersprüchliche Äußerun- 
gen zu seinen Atomplanen verstärkt 
Pakistan die Unsicherheit zwischen 
den Nachbarn. Während Präsident 
Ziaul Haq stets versichert, sein Land 
bereite keine Produktion von Atom- 
waffen vor und besitze auch keine, 
behauptet «rfn Atomminister, daß 
Pakistan jederzeit eine Atommacht 
werden könne- 

Die Gespräche Ziaul Haqs mit Ra- 
jiv Gandhi sollen in erster Linie einer 
Entspannung zwischen beiden Län- 
dern dienen. Es ging in Neu-Delhi 
auch darum, der Weltöffentlichkeit - 
an ihrer Spitze den USA - Friedens- 
willen und Willen zur Entspannung 
zu demonstrieren. Item Washington 
beobachtet die Beziehungen zwi- 
schen Indien und Pakistan sehr ge- 
nau. Ein Wohlverhalten Pakistans ge- 
genüber drfn nn ufln flmerilranisrhen 
Freund Indien könnte rieh für die 
Pakistanis bezahlt machen. Ein neuer 
Milliardenkredit der Amerikaner 
steht ins Haus. 


Honecker mußte 

Warschau 

besänftigen 


Vor der Presse in Budapest sprach 
Außenminister George Shultz minde- 
stens zweimal über den „weisen“ Ja- 
nos Kadar und über die „ Weisheit* *, 
die er, ShuÜz, in den Gesprächen mit 
dem ungarischen Parteisekretär zu 
hören bekam. 

Das ist gewiß nicht nur amerika- 
nische Taktik - auch wenn der Unter- 
schied zwischen dem Bukarester Kli- 
ma, aus dem Shultz gerade gekom- 
men war, und der um vieles gelocker- 
ten Budapest» Atmosphäre immer 
wieder deutlich wurde. In Ceauses- 
cus Rumänien batte es Shultz nicht 
länger als wenige Standen ausgehal- 
ten und das Programm auf das Not- 
wendigste - die Gespräche mit dem 
Partei- und Staatschef sowie seinem 
An fignTnfaistorkrflpg g n - be- 
schränkt In Ungarn dagegen standen 
nebenher die Besichtigung der vor 


Das Gespräch mit Kadar sei Job- 
nend" gewesen, gerade im jetzigen 
„vielversprechendax" Augenblick 
der sowjetisch-amprikanlschai Be- 
ziehungen, sagte Shultz. KaHar habe 
ihm „interessante Beobachtungen" 
am diesem Gebiet mitgeteüt Gerade 
in dies e m gebrauch, 

te Shultz das Wort „wese“ für seinen 
höchsten ungarischen Gesprächs- 
partner. Kadar habe zu „vielen Pro- 
blemen" Stellung bezogen; Shultz 
woöte aber nicht ins DetSü gehen. 


Shultz setzte während seiner Reise 
(Brüssel, Bonn, Berlin, Bukarest, Bu- 
dapest, Belgrad) die Akzente um eini- 
ges anders als etwa in seiner Bediner 
Rede: Es habe größere Bedeutung, 
wenn die Führer Amerikas und der 
Sowjetunion, wie in Genf geschehen, 
gemeinsam erklärten, daß ein Atom- 
krieg nicht gewonnen werden könne, 
als wenn jeder einzelne so etwas sage. 


Auflagen für 
Umweltschutz 
„kaum tragbar“ 

GÜNTHER BADING,Beqa 

Die Bundesregierung hat den Ru* 


SChUr 


nxr Verachärfiing der Dritten T^nä. 

sdren Anleitung zur Reinhaltung dg 

Luft (TA Luft) noch einmal zu Üb». 

■ - r . — J __ £.11 - , 




rfnig an Jahren von den Amerikanern 
zurückgegebenen Stephanskrone 
imH t»iru» Rundfehrt durch die Stadt 
auf dem Programm. 


Shultz wurde gestern in Jugosla- 
wien erwartet, da- letzten Station sei- 
ner Europa-Reise. In seinen Gesprä- 
chen mit der jugoslawischen Füh- 
rung dürfte 8 die Un- 

terstützung - Jugoslawiens in der 
Schuldenfrage bekräftigen und die 
blockfreie Außenpolitik des Balkan- 
staates hervorheben. US-Präsident 

Rpflgan hnt tp j rnig pt 7 ( iifcHimniiTig Mir 

Wirtschaftspolitik Jugoslawiens ge- 
äußert, dftR im Ausland mit 19 Milliar- 
den Dollar verschuldet ist 


Revirement beim BKA 


Die neue Führung muß sich mit neuen Banden befassen 


TomwtnmflwSaHwl 

lieh zu stimmen: Man darf dabei nicht 
übersehen, daß die J)DR“-Industrie 
schon das Jahrtausend-Programm 
mH der UdSSR v iMrr «fti»n muß. 


So vereinbarten die beiden Ge- 
sprächspartner, den mageren. Waren- 
austausch zwischen der „DDR" und 
Polen von 1988 bis 1990 über die Elf- 
Müliarden-Rubel-Grenze zu hieven. 
Dies wäre im Verhältnis zum gegen- 
wärtigen Fünljahresplan eine Steige- 
rung um rund 30 Prozent Gleichzei- 
tig soll offenbar die deutsche Seite 
vor allem dazu beitragen, Polen mit 
mehr JiodxwertigenKonsumgütem“ 
zu versorgen. 

Ost-Berlin soll in nerhalb dieses 
ehrgemgenProgramms an derart teu- 
ren Vorhaben wie der „produktions- 
wirksamen Einführung von Schlüs- 
seltechnologien und Spitzenleistun- 
gen unter anderem bei flexiblen Fer- 
tigungslinien Tnffc automatisierten 
Steuerungssystemen, Industrierobo- 
tern, Erzeugnissen der Mikroelektro- 
nik“ u n d anderen Ausrüstungspro- 
bLemen mitwirten. 


WERNER KAHL, Bonn 
An der Spitze der Ahtrfhmg ffir 
Terrorismusbekämpfung des Bun- 
deskriminalamtes tritt am 2. Januar 
1988 ein Wechsel ein. Nach fest sie- 
benjähriger Ijaifamg wird dem Abtei- 
lungspräsidenten Klaus-Herbert 
Becker vom kommenden Jahr an das 
breite Spektrum der allgemeinen Krir 
mfamhtgt sbekfimpfün g rfngrfiiwfliic' h 
des Einsatzes gegen die organisierte 
Kriminalität übertragen. 

Mit der Veränderung bei der Abtei- 
hing „TE“ ist ein länger vorbereitetes 
Revirement in der Führung mehrerer 
großer Abteilungen in der 
deutschen Kriminalpolizeibehörde 
verbunden (WELT v. 2. 10. 1985). Es 
handelt sich um die Abteilungen für 
Teiroririniisbärärnpfrmg und allge- 
meine Kriminalität sowie Krimmai . 
dauerdienst, Tatnrtgrm ittlnw gm und 
Beweismittdridierung. 

„TE"-Chef Becker nimmt den Platz 
des AbtaTunggpräsjdenten Folger 
ein, der in den Ruhestand tritt Zum 
Nachfolger Beckers wurde dessen 
früherer Stellvertreter, der heutige 
Abteilungspräsident Ru ckmich, be- 
rufen. Rucknrich leitet die Abteilung 


n eben . In einem Brief an die hßni. 
sterpräsdeoteö der unionsregiertea 
Bund e sl ä nder wird darauf verwiesen, 
daß der Bundesrat selber nach Aafc 
rung des Repcrungsentwurfe' fe 
mehr als 70 Punkten die Bewertung 
abgegeben habe, in bestürmten 
Branchen säen die daraus lesohfe. 
renden Belastungen gerade für ntit- 
telständische Unternehmen „kaum 


*• 


■f. ■li- 


noch tragbar“. Außerdem hatte der 
Bundesrat die Aoffessung vertreten, 
es sei Sache des Bundes,- die erst 
durch die Verschärfung der TA Luft 
der T f äiy ferkaTnmAr 




jn 


für dm Kriminaldauerdienst, Tatort- 
ennitüungen und Beweismittelsi- 
eherstellung- Die frawerdende Stelle 
wird für geeignete und interessierte 
Bewerber ausgeschrieben. 

Mft Ruckmich setet das Bundeskri- 
minalamt wieder einen erfahrenen 
Kriminalisten rfw, des* «ri eh seit fl** 1 
frühen siebtiger Jahren sowohl in der 
deutschen als auch in der internatio- 
nalen terroristischen Szene auskennt 

Bei der Besetzung dar Abteilung 
zur allgneinen Verbrechensbekämp- 
fung mit einem der erfahrensten Be- 
amten des Hauses lielten sich das 
Bundeskriminalamt uiai das Bundes- 
innenministerium offenbar von der 
Erkenntnis leiten, daß neue Formen 
der Kriminalität van Banden entwik- 
kdt werden, die konspirativ Vorge- 
hen. Ihre frahi hat rieh offensichtlich 
vergrößert. Die Abteilung wird tun 
eine Gruppe erw ei t ert. 

Die Dienstzeit von BKA-Vizepräsi- 
dent Gerhard Boeden sott auf 
Wunsch von B irm^Mrinngnminict gr 
Friedrich 75mmi»r m qnn (CSU), dem 
Boedens Facfatomtrüsse unentbehr- 
lich scheinen, 1986 um ein weiteres 
Jahr verlängert werden. 


werdenden staa tli c hen Hilfen für die 
Wirtschaft zu finanzieren. 

Dazu heißt es in dem von den Mini- 
stem Zimmermann, Bangmann und 
Schfiubfe unteafzetehneten geroefoa» 
men Brief; solche zusätzlichen finan- 
ziellen Hilfen des Bundes seien nicht 
möglich. Der Bundesrat lasse dabei 
die verfassungsmäßigen Zuständig- 
keiten zwischen Bund und Ländern 
außer acht „Die Verwaltung»- vmd 
yhinzterungihomp etenz für 
nahmen im Umweltschutzbereich 
hegt eindeutig und gussäßießlk^ bä 
den Ländern.“ 

In dem Schreiben werden via- Be- 
reiche auf gelistet, die sich besonders 
belastend für kleine und mittlere Un- 
ternehmen auswirken würden: Ver- 
änderung der Bagatellgrenzen, Ver- 
kürzung der Sanierungsfristen, ver- 
schärfte Emissionsnonnen für be- 
stimmte Stoffe und die Ausdehnung 
der Somlerfellprüfung bei Schwefel- 
emissionen mit der Folge aufwendi- 
ger Prüfverfahren. 

mann rechnet nicht mit einer ernst* 
haften Auseinandersetzung. Zwar ha- 
be er kerne Möglichkeit mehr, in das 
Gesetzgebungsverfehnm einzugrei- 
fen, da der Bundesrat im Oktober sei- 
nen Beschluß gefe^ habe. Allerdings 
stehe es der Ländermtretung offen, 
unter dem Aspekt der besonderen 
Belastung mittlerer Firmen, die erst 
durch die Verschärfung der TA Luft 
im Bundesrat eingetreten sei, seine 
Beschlußfassung zu konigierm. 


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Streit um di 




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Vor der Presse in Bonn zog da - 
Münster eine positive Bilanz der Um- 

wettpo litik Zimmpr m^tiJMinigTPHdfl- 

bei darauf^ daß die Großfeueningsan- 
lageoverordnung zügig umgräetzt 
werde und schon heute ein Drittel der 
deutschen Kraftwerkskapazität mit 

Entg^hwrfplungjgmlagpft 

tet sei. 1986 werde ein weiteres Drittri 

bip^komwMin. Im knrrmwndpn Jahr 

rechnet die Automobilindustrie aurii 
mit einem Anteil von SO Prozent um- 
weltfreundlicher Autos bei den Neu- 
zulassungen. 


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% Mittwoch, 18. Dezember 1985 


WELT DER# WIRTSCHAFT 


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Harter 

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SirÄ 

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. dos. - Dos Votum der Rubenan- 
banerin Hessisch Oldendorf ließ an 
DeatEehkrit nichts zu wünschen 
übrig. Gat 82 Prozent der vertrete- 
nen Stimmen entschieden ach für 

das Angebot des Kölner Zuckerrie- 

sen Pfeifer & Langen, die Aktien 
der Lippe-Weser Zocker AG zu 
übernehmen. "Die Kritiker dieser 
Transaktion, alten voran derMarkt- 
•verband Rübenbau und Zuc ker - 
witsdiaft in Bamover, haben das 
Nachsehen. An der Entscheidung 

Aar Tfan p t w w ciTninltmg vermo chte 

aach dieTatsahe mchts zu ändern, 
daJT eine Gruppe bäuerlich struktu- 
rierter Zuctefehriken im nord- 
deutschen - Rsftim lanzfiistig ein 
' Konkurrenzangebot unt^reilöjt 
. Der Widerstand des Marktver- 
bandes gegen das KSlner Untesnefr- 
men - dies wurde auf der Hauptver- 
sammlung deutlich — fand aHer- 
nur unzureichend Nleder- 


• -U '.\ a*,, 

! V vr jwT 
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' ‘ ’ ‘-‘Illiof!] * 


v ”‘ :i, --M«ur£S 

‘^c der 
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schlag in dem voigdfigten Attema- 
tfr’Konzept Der eher ins Mora-- 
bscbe riefende ffinwcäs, hier weide 
bguexücbgr TScfluB verkauft, weil 
die Rüben anbauenden Landwirte 
auf «ihre* Zuckerfabrik nirht mrftr 
untemetonerisch einwirken kön- 
nen, ve rfehlte die er h o ff te Wirkung. 
In'diw AnltilPUng an PfeHfer Är_ T an. 
gen sehen die Aktionäre die wirt- 
schaftlich beste Lösung. 

Für die niedersächsiche Zucker- 
Wirtschaft, die seit gerauma Zeit 
mit Fusionen und Fabrik-StiHegun- 


©n konfrontiert ist, bedeutet die 
Übe rnahme empfindlichen 

Sc hl a g . Zu befürchten ist, daß der 
westfälische Markt verloren geht 
Das Werfern Lage hat bislang für die 
angrenzenden Gebiete Niedfirsach- 
sens eine wichtige Rolle gp^pirft 
Jetzt wird die Schattenseite des 
Strukturwandels spürbar. 

Faires Angebot 

cd. - Die gestern nach Börses- 
schluß von der Deutschen Bank 
b ekam rigegebene Absicht rin«- 
breiten Plazierung des Fücksohen 
Daimler-Paktes ist zu g^ eh ein 
Dementi der während der letzten 
Tage kursierenden Borsengerüchte, 
wonach der größte Teil dieser Akti- 
en bereits untergebracbt seL Diese 
Gerücht hatte den Daimler-Aktien- 
kzxrs von 11M Mmfe am !<***«> 
Dienstag auf vorgestern über 1250 
Mark geradezu explodieren 
Es ist anerkennenswert, daß tfie 
Deutsche Bank die Neuerwerber 
von Daimler- Aktien aus demFfick- 


BUNDESFTN ANZEN / Stoltenberg hält jweitere Steuersenkungen für möglich 


GROSSBRITANNIEN 


Konsolidierung kann nur gelingen, wenn Reform der Sozialpolitik 
Anstieg der Sozialkosten gebremst wird liberalisiert Rentensystem 


( HEINZ HECK, Bonn 

Bei **wie<m Wtr fayhflfrft i ranhghiTn von durchschnittlich nominaf fünf 

Prozent und fortgesetzter HaiishaTtsdferiptin (Au^abenzuwachs Jährlich 


die Zeit von 1989 Ms 1995 an weiteres Votanten fite Steuersenkungen von 
bis zi 60 Milliarden Mark. Das ist das Fazit einer gestern vorgelegten 
Studie mit dem Titel „ Anfgaivn Trpd Zirfe ema neuen Finanzpolitik - 
Grenzen gfaurtHrhpr Verschuldung“. / 


Ku rs spr ung nicht »hfa» t5Rt son- 
dern daß säe die Papiere praktisch 
zu dem Kars anbietet, mit dem sie 
vor dem Auftauchen der Gerüchte 
gehandelt wurden. Deswegen wäre 
es eine Fehlinterpretation, aus dem 
Abschlag von gut 100 M»fe vom 
gestrigen Börsenkurs auf Schwie- 
rigkeiten bei der Unterbringung zu 
schüft Ben. Wenn die Papiere ver- 
kauft sind, hat die Deutsche Bank 
berate alles in dar Kasse, was siean 
Flick zahlt 


deFt 


Streit um die Geldmenge 

Von CLAUS DERTTNGER 

jyjorgen beschließt der ZenbaL 


Die größte Sorge des Finanzmim- 
«rfm ist, die Soast 

ausgaben die Steoerenflastung wie- 
der verzehren. Die Konsolidie- 
nmgspolitik „würde um ihren Ertrag 
gebracht, wem der Anstieg der Sozi- 
alausgaben im Tempo der 70er Jahre 
wertergnge“, betonte Stoltenberg. Er 
bezeichnet es als „fast die schwierig- 
ste -jedenfalls die wichtigste - poli- 
tische Aufgabe*, diesen Anstieg zu 
bremsen. Nach seiner Auffassung ist 

es Bur mit großen Anctn»rtgiiwgi»w 
rfio R fnrTalaHggahgn etahU m 

}iaHar\ 

Für die kommende Legislaturpe- 
riode siebt er drei Aufgaben: 

L eine Steuerreform, für die er bei 
anderer Gelegenheit Entlastung 
von netto deutlich mehr als 20 Milliar- 
den Mark genannt hat (so daß für die 
Legislaturperiode 1991-1995 eine wei- 
tere Entlastung von knapp 40 Milliar- 
den Hark verbliebe); 

2. ein wextezgriresdes Konzept zur 
Kostendfimpftmg m Gernndhritswe. 
CP» (nach dar in An griff geno mmenen 

rtmgi und 

3. pmp ftrnn^onMiMiftmg ZUT 

Rentenrefonn. 


.bankrat der Bundesbank das 


• JlflinnDmg ■ 

Gddmengenzid für 1986. Anders als 
i- V.: sr S Rda «5 ® ^oberen Jahren hat es 1985 vor 
. V* ' dieser Grobeinstelhmg der gddpoliti- 

* . sehen Iinie keinerlei hrtrig p Bf fen t- 

' : p ' •' : Sehe Diskussionen über dieses The- 

*' r o.ui xna g^eben. Erwähnenswert wäre 
' ; ' ■" undenu^ hier teth^ich die Kritik, die der Sadt- 

■*' A«nri^ « l ve nflndig ennt aus dän Hanse der 
- • £ ti.h« w-Jjh Bundesbank mit seme* Tgmpfrhh^g 

- ■ '.Tschaift herausforderte, die GddpoBtik sollte 
■••••■••! -:ä: «njssn, jetzt mehr Raum für Whtscbafts- 
Wachstum geben, nachdem praktisch 


Wiife 
7:.z sasoc 
'itf Gwfc 


Geldwertstabilität erreicht sei- Nach 
dem Vorschlag des Sachverständi- 
gexirates sollte der Zteüunridor für 


. teeoge von drei bis fünf Prozent in 
. ^ t * “^diesän Jahreuf vier bis sechs Pro- 
r *^ cz zerrt im kommendem Jahr angAoben 
■ ■ werden, ein Fetitüm, das übrigens 

•.sr.cjs&&gs < yoQ anderer Söte unterst ü tz t 
. » ,-x ■«••lui-eta w j r d, so vom Sparkassen verband. Im 

* ” ,,r> - Zprrt raThanVTg f giht es d epMI» Tte- 

Vi,, 5 1 ^ fürworter emes Gekjmengenzkäkor- 
. •. • V’U'. 1 reJe ndore von vier bis sechs Prozent 

. . .;.-r Acute 

- • Die meisten dieser Plädoyers für 

^ ein etwas reichlicher bemessenes 
G ddmBng enrid and freilich ni ch t 
. mit einer Aufforderung an die Bun- 
' deshank gfeichznsetaea, dax. Wirt- 
schaftsaujfechwung mit mehr Geld zu 
schmier en »nd dabei die Gelriwert- 
stabiütät auf der Prioritätöiskala 
hintanzu steBen. Diese Vorschläge be- 
inhalten vielmehr eine kontinuier- 
liche Fortsetzung des bisherigen 
geldpolitischen Kurses, der den^ Wirt 
• 1 » . L schafrsaufschwung in diesem Jahr 

/)7'1 Q II mi entgegen manchen Behauptungen in 
C keiner Weise behindert. Das GeM- 

mengenwachstum ltegt Ja bereite bei 

* _L 4,7 Prozent Um 1M6 eine Gddmen- 
“ C|( || genauswötung mneahalb eines Ziel- 

komdors von bis sechs Prozeit 
anzustreben, brauchte die Bundes- 
bank als» den Geldhahn überhaupt 
nicht weiter aufzudräten. 

D ie Frage ist nur, ob das in da- 
Offentiichkait ztehtig verstanden 
wird. Gibt eine Erhöhung des Geld- 
menganzidi de n Unternehmen und 
besondos auch den Tarifpartnecn 
möglicherweise Signale? Fme 
weitere Überlegung: Wird man der 
Bundesbank nicht ekae zu laxe 
Geldpolitik vorwerfen, wenn es um 
die Gekiwertstabüitat Ende nächsten 
Jahres vielleicht nicht mehr so gut 
stehen sollte wie jetzt? Dahinter steht 


die Befürchtung, daR emp Vollausla- 
stung der Kapazitäten, wie sie sich in 
einigen Bereichen für 1986wohiab- 
zuzeichnen beginnt, nach alten frühe- 
ren Erfahrungen in fortgeschrittenen 
Konjnnktuizyklen in die Preise zu ge- 
hen pflegt 

Oh rliesp Bedenken rinri 

oder nicht, wird sich erst später her- 
»nssfcpllgn. Tatsache ist jedenfalls, 
daß in der Bundesbank ein Kurs- 
wechsel überhaupt nicht zur Diskus- 
sion steht und d»B die No tenbank 
ihre bisherige Politik bei einem Gdd- 
mengenriel von vier Ms sedis Pro- 
zent äiensogut fortsetzen kann wie 
beFeinßn unveränderten. Zielkonv 
dor von drei bis fünf Prozent Sie 
maß den Wißen nm- unmißver- 

wtaiuTKnh HarmapJiw. 

einem Geldmengenzid von 
1 drei bis fünf Prozent das nun 
Beispiel die Sparerschutzgemem- 
achaft fordert, wäre firflirh abzuse- 
hen, daß die CteMmengeaauswestuzig 

Über das Ziplhflid hmanwa«hipRt. Da. 
mit müßte man jedenfalls rechnen, 
wenn rieh das konjunkturelle Tempo 
1986 nicht w Tfanggamt \nui wOUV 
rieh die Geldmnlau^esdiwmdi^teit 
nicht denflicher beschleunigt Dann 
t rtnrwip Tt ii^dpahpTilr rinpip Di. 

jpmTTva ließe rie die Gddmengerin- 
fach laufen, drohte ihre Gddpctitik 
un^aubwüidig zu wexdmi, so wie die 
der «mw iln minphMi imH britischen 
Notenbank, die rieh den Teufel um 
ihre eigenen Geldmengenziele sche- 
ren, wenn sie ihnen nicht mehrmden 
Kram passen. Die Alternative, näm- 
lich die» daß rieh die Bundesbank 


AUF EIN WORT 


Stoltenberg rieht »gute Chancen', 
bis Mitte» der 90er Jahre die Beilrags- 
test der Bundesanstalt für Arbeit „er- 
heblich^ zu ver ri ngern. Neben den 
erwarteten Anstieg der Beschäfti- 
gung mlrtrp » rioh die demographische 
Entwicklung positiv aus. Eine Ko 
stendämpfong im Gesundheitswesen 
erscheine schon wegen d es zuneh- 
menden fffhcpHniffaaiRpi^ schwie- 
riger. JSr steht in empr „ungefähren 
StabOSrierung" bereits einpri Erfolg. 
Bei dcnReöterwersidieningsbeiträ- 
gen rechnet er ab Mitte der 90er Jahre 
mit einer Erhöhung. 

Diegestem^ veröffenffichte Studie - 
naph Mptnu p g Stoltenbergs die wich- 
tigste theoretische Studie seines Bau.- 
st j wiMj niw n Jahr — hält ffleKooioB - 
dtemfFttmfE ahp trotz der aneiten 
Fortschritte noch nicht fijr gelöst De 1 
Zfawntefl an den Gesapüausgaben 
steigej weiter (altern beim Bund von 
1970 bis 1984 von 2A auf df Prozent). 

Zu jwenig sei in der -Vergangenheit 
beachtet worden, welche Daueibete- 
gOBgh sich aus einem fortlaufend 
zunehmenden SchnMenstand iür die 
Volkswirtschaft und die Waffidm 
Haushalte ergäben, erst recht vor 
dm Hintergrund einer rückläufigen 

BERLIN-FÖRDERUNG 


BevSkenmgszahl. Für Stoltenberg 
ist ein Gleichgewicht erst erreicht, 
„wenn der Anteil der Zinsausgaben 
an den staatlichen Gesamtausgaben 
wieder zurückgehr. Zwar hält er „ei- 
ne gewisse Hexibflitat der Finanzpo- 1 
litik" bei Konjunkturschwanbrn^ [ 
auch in Zukunft für erforderlich, er- ; 
telt aber dex Rezepten der 70er Jan- i 
re, die zu einer dauerhaft überhöhten 1 
NaiymchuMung geführt hätten, mit ! 
dem Attribut »unbrauchbar und ] 
schädlich“ ein*» deutliche Absage. 

Ungeachtet der seit dem Kurv \ 
Wechsel im Hebst 1982 ausgegebe- ; 
oen Prognosen vom „Totsparen“ sei 
das »genaue Gegenteil eingetreten“; 
neues wirtschaftliches Wachstum | 
und »ein geradem spektakulärer J 
Rückgang der Preissteigenmgsrate“ j 
seien gefordert worden. Als positiv j 
aus gdd- und währungspolitischer i 
Suiit vermerkt die Studie die venin- 1 
gerte Inanspruchnahme privater i 
Ersparnis durdi den Staat- 38 Prozent 
im ersten Halbjahr 1981 und 28 Pro- 
zent im ersten Halbjahr 1985. 

Ein Abbau der Staatsquote wie der j 
Steuerlast sei nicht möglich, solange i 
ein immer größerer Teü der Steuer- 
einnahmen für Zinsausgaben gebun- 
den werde. Bis zum Ende der 80er 
Jahre steige die Zinsquote weiter an. 
HartdlungRg pipi raum für Steuersen- 
kungen <*nt?dphp nur „durch eine ver- 
läßliche Rückführung der Staatsquo- 
te“. Heute liege sie mit 48 um zwei 
Prozent unter dem Wext von 1982 und 
werde bis 1989 voraussichtlich auf 
rund 45 Prozent zurückgehen. 


WILHELM FÜHLER. London 
Die britische Regierung hat ihre 
Vorschläge für die weitreichendste 
Reform der Sozialpolitik seit dem 
Krieg in detaillierter Form vorgelegt 
Im Mittelpunkt des Programms, das 
von Gesundheit»- und Sozialminister 
Fowler vor dem Unterhaus erläutert 
wurde, steht die völlige Neufassung 
und Liberalisierung des Rentensy- 
stems. Dabei hat die Regierung dem 
Druck von allen Säten nachgegeben 
und ihre noch im Juni angekündigten 
Pläne, das erst 1978 eingeführte Sy- 
stem staatlicher Zusatzremen (State 
eamings related penison scheme - 
„Serps“) in Phasen abzuschaffen und 
ganz durch persönliche Zusatzversi- 
cherungen abzulösen, fallengelassen. 

Vielmehr wird dem jetzt vorgeleg- 
ten Regierungs- Weißbuch zufolge das 
System staatlicher Zusatzrenten bei- 
behahen, wobei allerdings der staat- 
liche Kostenacteil bis zum Jahre 2033 
von ursprünglich vorgesehenen 25 
MrtL Pfiind (90 Mrd. DM) auf 13 Mrd. 
Pfund halbiert wird. Damit soll der 
steifen Entwicklung der Rentenan- 
sprüche ins nächste Jahrhundert hin- 
ein Rechnung getragen werden, ohne 
daß sich die Regierung dem Vorwurf 
aussetzen muß, sich - nie noch im 
Sommer geplant - ganz der Verant- 
wortung zu entziehen. 

Auf die einkoxnmensbezogene Zu- 
satzrente „Serps“ haben gegenwärtig 
rund zwölf Millionen Briten An- 
sprach. Ste wird zusätzlich znr staatli- 
chen Grundrente (rund 220 DM für 
ein Ehepaar) bezahlt. Den Reformvor- 


schläg&n zufolge soll aber das System 
der beruflichen und privaten Renten- 
vorsorge so liberalisiert und mit An- 
reizen versehen werden, daß ui ab- 
sehbarer Zeit ein Stadium erreicht 
sein wird, wo es als außergewöhnlich 
Ölt, wenn Jemand ohne eine persön- 
liche Rentenvorsorge (sei es beruflich 
ode* privat) in den Ruhestand tritt 

So wird, wenn die Sozialreform 
voraussichtlich im Frühjahr 1988 i r. 
Kraft tritt, Banken, Bausparkassen 
und Investmentfonds das Recht ein- 
geräumt, private Renten-SparpTo- 
graznme anzubieten. Jeder Brite wird 
damit in der Lage sein, sich an einem 
konkurrierenden Markt die ideale 
Rentenvorsorge auszusuchen. 

Die Rentenansprüche werden 
künftig „Eigentum des Arbeitneh- 
mers“ sein, das heißt, sie werden ent- 
gegen der bisherigen Regelung bei 
Berufswechseln voll übernommen. 
Außerdem werden alle Arbeitnehmer 
das Recht haben, aus einer berufli- 
chen Rentenversicherung oder aus 
„Serps“ auszusteigen und eine priva- 
te Rentenvorsorge zu wählen. 


Bi 



Bangemann: Das Konzept 
muß nicht geändert werden 


Weitere Reformpunkte sehen vor, 
das völlig unübersichtliche System 
zahlloser sogenannter „Ergänzungs- 
Begünstigungen“ durch eine einfa- 
che Einkommensunterstützung für 
sozial schwache Familien zu ersetzen; 
sie wird auf die Lohnzahlungen auf- 
geschlagen. Entsprechend wird die 
Reform für andere Gruppen bedeu- 
ten, daß sie schlechter als bisher ge- 
stellt sein werden. 


WIRTSCHAFTS # JOURNAL 


rken. 


unter restriktiven Handlungszwang 
gesetzt fühlt, obwohl eine restrikti- 
vere Politik überhaupt nicht in die 
Landschaft paßt, erscheint ebenso 
unbefriedigend. 

hi einer Situation wie jetzt zeigt 
sich, daß öffentlich verkündete Geld- 
mengenziete eine janusköpfige Ange- 
legenheit sind* jedenfalls dgim , weim 
ihnen in da OfEentÜchkeft eine grö- 
ßere Bedeutung beigemessen wird 
als ihnen in der Praxis de utscher 
Geldpolitik zukmnmt Die Bundes- 
bank muß klaraimachpTi versuchen, 
daß säe nipfot mwn fhereotiscben 
Geldmengenzid nachjagt, sondern 
daß inflationsfreies Wirtschafts- 
wachstum oberstes Ziel ihrer Politik 
ist 


99 Es ist kaum zu leugnen: 
Sobald die gesefl- 
schafts- und wirt- 
schaftspolitischen Si- 
gnale auf Optimismus 
stehen, beginnt auch 
die Mbde wieder den 
Spaß und die Beach- 
tung zu finden, die ihr 
gebühren. 79 

H«nram Tr ■ myr, Vfag-PrMitent dg« 
MrhMi i nphwti i- 

strie e-V„ Köln. FOTO; DIEWH.T 

BDL Wettbewerb 
im Verkehr nötig 

DW.Bonn 

Mehr Wettbewerb im Vericehr hat 
der Präsident des Bundesverbandes 

flg f 1 Jir>gmarTYn | 

gestern in Essen gefordert Die 
deutsche Verfeehrsmarktordnung 
weise einej bedien Grad an Re^e- 
m w i tien mg nnd Bürokratisierung 
auf; dfeBundesrejpcbHkll&rtschland 


t tb. Berlin 

Es besteht käse Abricht die Ber- 
ün-Forderung zu ändern. Das betonte 
Buudes wir l sc haftsmhrister Martin 
Bangemann *misHiirh der 10. Konfe- 
renz der Berim-Bea uftragtea der 
Deutschen Industrie, die auch dem 
Erfahrungsaustausch über die Novel- 
le zum Berim-Fürderangsgesegz dien- 
te. Er wies daraufhin, daß vor allem 
Beständigkeit für die Wirtschaft 
-wichtig sei. Nach, der Rgaktinn dm 
Wirtschaft habe rieh die neue Beriin- 
FBrdenmg positiv ansgewirict 
Auf der Konferenz wurden zwo 
neue Projekte v o rgestellt So sollen 

regelmäßige PexsomdchefkoiDferen' 

gpri. an der Personalvorstänide aus 
führenden deutschen T T n t w rylmyw 
teflnriunen, und die von Bundesar- 


britsrnmister Norbert Blüm geleitet 
wmden soll, in BerimstattfindgL Ziel 
wird es sein, Berlin noch mehr als 


bisher zu prnpm Innovationszentrum 
der beruflichen Qualifizierung in 
Deutschland zu machen. Außerdem 
werden im Februar nächsten Jahres 
die großen Anlagenbauer 

mit mittelständischen Berliner Fir- 
men, die als Zulieferer für die Um- 
writtachnik in Frage kommen, spre- 
chen. Damit soll erreicht werden, daß 
die Stadt nicht nur als Zentrum der 
Umwelttechnik-lärtwickhing be- 
trachtet, sondern auch Einkaufszen- 
trum in diesem Bereich wird. 

Künftig BOllBP, ~Rflngpmann, aiis- 

BmKsche Unternehmen, die für ein 
Engagement in Fräge kommen, bes- 
a» mit den Vorteilen des Standortes 
Bwlin bekannt gemacht werden. Ber- 
lins Wirtschaftssenator Elmar Pieroth 
bedauer te die noch immer geringe 
Präsenz von Bundesunteroehmen in 
der Stadt. Hier stehe der Fmanzmini- 
ster in einer Bringschuld. 


GESETZLICHE KRANKENVERSICHERUNG 


Bundessozialgerichts-Urteil 
zur Kostenerstattung 1986 


könne es sich nicht ) ä Pg^~ feisten, 
ihre TnHngtrie mit den Kosten 

sten. Dar Vafeehrsbericht der Bun- 
desregtening und die verköirspolrti- 
schen Markierungen auf europäi- 
s ch «* Ebene enthielten darum die 

tii»htigpn Zide: M a , *t ü ff h irng nnd 
Reregulierung. 


Py. Düsseldorf 

Das Bundessozialgericht (BSG) 
wird 1988 über die Rechtmäßigfegt 
der KostencTgtatfaing errfcorheiden, 
die verschiedene gesetzhebe Kran- 
kenkassm ihren freiwilligen Mäghe- 
dem mit Sn kommen oberhalb der 
Kmnl u» n w »r g iphgnmgtt. Pflir : htg renaie 
wahlweise anstelfe desi- Kranken- 
scheins anbieten. Das hat der Präsi- 
dent des BSG, Heinrich Rester, in ei- 
nem Interview mit dem Organ des 
Vert>ands de r priv aten K ra nke n vegri- 
chenmgen, „FKV-Pubhk* 1 , angekün- 
digt Das Urteü werde notwoidig, 
wen sich mdirere Krankenkassen 
darüber beschwat haben, daß ihre 
Aufsichtsbehörden die Gerahmigtmg 
g m«r Satzung vosagtm, durch die 
die Kostenerstattung emgeführt wer- 
den sollte. 

Reiter hält das Nebendnander der 
T ugtäTidig kinton vnn SOZZBÜ- Und Va- 
wahun^eridrtsbaifeeit fax das 


KrankAnhausw eapn für „ändenmgS- 
bedürftig“. Er habe rieh mehrfach da- 
für eingesetzt, daß die Sozialgericbfe 
für das gesamte Krankenhauswesen 
einschlfeSBch Planung und Pftege- 
safczrecht zuständig rind. 

Des BSG erfüllt die Kostenent- 

m folrhiTig rn fflCy im Hip bli^k arrf 

die unbedingt notweidige Beitrags- 
Stabilität mit großer Sorge. Sicher 
gibt es nach den Worten Reiters keine 
Patentrezepte für eine Korrektur der 
Entwicklung, „aber wir rind doch gut 
beraten, wenn wfr uns bei e iner k ünf- 
tigen Strakturreform da GKV auf 
folgendes wieder besinnen: Solidari- 
tät und Subsidiarität dürfen keine 
Gegensätze sein, sondern müssen 
sich ergänzen.“ Und: Jm Rahmen 
der stationären Behandlung müßten 
wir sorgfältig darauf achten, daß An- 
reize zu äußerster Sparsamkeit gege- 
ben und fibexkapazitaten abgebaut 
werden.“ 


Daimler-Paket wird 
breit plaziert 
Frankfurt (cd.) - Die Deutsche 
Bank bietet rund 3,4 Millionen Aktien 
aus Flick-Besitz über ein internatio- 
nales Konsortium zum Preis von 1120 
Mark je Aktie an und damit um gut 
100 Mark unter dem gestrigen 
Schlußkurs an der Frankfurter Börse 
(1220,50). Die Zeichnung der für 1985 
voll dividendenberechtigten Aktien 
beginnt sofort, die Zeichnungsfrist 
läuft bis mm 3. Januar, Zahltag ist 
da 8. Januar. Dem Bankenkonsorti- 
um gehören mein als 100 Institute an 
i inH damit all* 1 ? Adressen, die im inter- 
nationalen Plarierungsgeschäft Rang 
und Namen haben. Auf diese Weise 
soll eme mn gürhst weite Stiftung da 
Aktien im Zuge der größten Aktien- 
palrienxngsaktion, die es je an der 
deutschen Börse gegeben hat, er- 
reicht werden. 


Wertiger Aufträge 
Wiesbaden (dpa/vwd) - Der Auf- 
tragseingang im Bauhauptgewerbe 
ist im Oktober wertmäßig um 0,5 Pro- 
zent im Vergleich zum Oktober 1984 
gesunken. Im Hochbau rind 0,7 Pro- 
zent weniger und im Straßenban 9,7 
Prozent mehr Aufträge angegangen, 
berichtete gestern das Statistische 
Bundesamt. Danach ergab rieh im 
Wohnungsbau ein Minus von 14,6 
Prozent, während da gewerbliche 
Hochbau 7,5 und da öffentliche 
Hochbau 15,6 Prozent zulegten. 


Landesbank klagt 
München (DW) - Die Bayerische 
Landesbank, München, hat gegen 
den Kölner Rechtsanwalt Bond 
Schafe: Klage aufWiderruf, Unteriaa- 
sung S chaden ser sa tz erhoben. 
Die Klage hat die Bank nach eigenen 
Angaben anstelle da beantragten 
Einstweiligen Verfügung gegen die 
Vorwürfe im sogenannten „Sonder- 
prüfungsgutachten“ Schäfers zum 
Paß Mega-Petrol erhoben. Schäfer, 
Vorsitzender des Verwaltungsrates 
des Mega-Petrol-Gesellschaften, hat- 
te da Landesbank eine sittenwidrige 
Schädigung da Mega-PetrolGesdl- 
schafter durch leichtfertige Vorfinan- 
zierung eines Schneeballsystems wi- 
der besseres Wissen vorgeworfen. Ei- 


ne GeseUschaftervereammlung der 
Mega-Petrol in da vergangenen Wo- 
che hatte auf da Grundlage des 
Schäfer-Gutachtens eine gemeinsa- 
me Klage gegen die Landesbank be- 
schlossen. 

Schaden entstanden 
Bonn (DW)- Schwerer Schaden sei 
da gemeinnützigen Wohnungswirt- 
schaft durch die Art und Weise ent- 
standen, in da die Neue Heimat die 
in ihren Mfetwohnbeständen liegen- 
den Reserven zur Deckung ihrer Ver- 
luste mobilisiert hat Das betonte 
Bundesbaurainister Oscar Schneider 
gestern in Bonn. Staatliche Präferen- 
zen seien künftig nur noch dann ge- 
rechtfertigt, wenn sie bei den Mietern 
als soziale Entlastung auch tatsäch- 
lich sichtbar würden. Darauf weide 
man vorrangig bei der Novellierung 
des Gemeinnützigkeitsrechts achten. 

Nur geringe Wirkungen 
Bonn (DW) - Die Auswirkungen 
des technischen Fortschritts auf den 
Arbeitsmarfet sind wesentlich gerin- 
ger als angenommen. Das ist das Fözit 
einer Bestandsaufnahme, die im Auf- 
trag des bundesministers für For- 
schung und Technologie vorgenom- 
men worden ist Danach haben ande- 
re ökonomische Fairtoren wie Struk- 
turwandd, Wachstum oder interna- 
tionaler Wettbewerb weitaus mehr 
Gewicht Da technische Fortschritt 
habe sogar positiven TOnfhift 
auf den Arbeitsmarkt, er helfe, 
die Wettbewerbsfähigkeit da deut- 
schen Wirtschaft zu verbessern. 


Stromverbrauch steigt 
Frankfurt (DW) - Die deutsche 
ISrirtrizitätswutsdhaft rechnet für 
1988 mü einem Anstieg des Stromver- 
brauchs um drei Prozent Das erklär- 
te Horst Mageri, Hauptgeschäftsfüh- 
rer da Vereinigung Deutscher Elek- 
trizitätswerke in Frankfurt Damit 
werde da Stromverbrauch mit der- 
selben Rate wachsen wie die Wirt- 
schaft Auch 1985 sri hier ein enger 
Zusammenhang deutlich geworden: 
Bei ei ner Zunahme des realen Brut- 
to-Inlandsprodukts um 3£ Prozent 
stieg der gesamte Brutto-Stro Ölver- 
brauch in dar ersten neun Monaten 
umrund drei Prozent 



Unverändert hohe Ausschüttung: DM 3,50. 
Unverändert günstiger Wiederanlage-Rabatt: 3%. 
Unverändert attraktiv: DespaFonds 5 . 


Wieder einmal hat DespaFonds - der offene Immobilien- 
fonds der Sparkassen - etwas zu bietdf 


Ausschüttung pro Anteil 

DM3£0 

Ausschüttungs-Datum 

16,12.1985 

Ertragsschein 

Nr.18 

Wiederanlage-Rabatt 

3 Prozent 

Wiederanlage-Zeitraum 

16.12.1985 -142.1986 


Wenn Sie bereite DesoaFonds-Anteile besitzen, können Sie 
sich über Wertzuwachs und Ertragsausschüttung freuen. 


Nutzen Sie die Chance, Ihre Erträge zu Vorzugspreisen 
wieder anzulegen. 

Wenn Sie sich bisher noch nicht am Erfolg von DespaFonds 
beteiligt haben, liegt das vielleicht daran, daß Sie zuwenig 
über die Stärke dieser Geldanlage wissen. Etwa über den 
kontinuierlich guten Wertzuwachs oder die steuerlichen 
Vorteile. 


Mehr über DespaFonds erfahren Sie beim Geldberater der 
S parkasse. __ • 

Despa 5 


SparkassenFonds: Die hohe Schule der Geldanlage 





WELT DER m WIRTSCHAFT 


DIE WELT - Nr. 2&4 - Mittwoch, 18 . Dezember XBgg 


MBB 


An Großauftrag 
beteiligt 


SCHULDENKRISE / Die Cartagena-Gruppe elf lateinamerikanischer Länder berät über ihre Finanz-Situation 


WMF / Entwicklung beim Ergebnis unbefriedigend 


Kapitaltransfer an Industrieländer reduzieren Kanada-Tochter liquidiert f ; 




J. Sch. Paris 

Das deutsch-französische Rahe- « 
tenfeonsortiura Euromissile hat aus r 
den USA den Auftrag zur Erstellung i 
eines Luftverteidigungssystems er- I 
halten, das aus 4000 Flugzeugabwehr- t 
rateten vom Typ „Roland“ und 115 , 
Abschußeinrichtungen besteht und ] 
aim Schutz der in der Bundesrepu- 
blik stationierten amerikanischen 
und deutschen NATO-Basen be- 
stimmt ist Der Auftragswert betragt 
700 Millionen Dollar. Darin teilen sich 
die staatliche Aerospatiale und Mes- 
serschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) 
entsprechend ihrer Euromlssüe-An- 
teüe (je 50 Prozent). Hinzu kommen 
die Trägerfahrzeuge, die von der 
deutschen MAN geliefert werden. 

Bei der Aerospatiale, welche die 
Roland-Rakete entwickelt hat, sieht 
man in dem Gemeinschaftsauftrag ei- 
nen neuen Beweis für die Leistungs- 
fähigkeit der französischen Rü- 
stungsindustrie. Auf das Roland-Sy- 
stem erteilten bisher neun Länder 
Aufträge für 25 000 Raketen und 600 
Abschußeinrichtungen. Die Amerika- 
ner (Hughes Aercraft Co. und Boeing 
Aerospaee Co.) eiwarben darauf vor 
zehn Jahren die Lizenz, haben aber 
nur 400 Raketen nachgebaut 
Nunmehr hofft man in Paris, daß 
die amerikanische Armee der Euro- 
missile einen direkten Großauftrag 
erteilt, nachdem sie ihr eigenes Rake- 
tensystem David aufgegeben hat 
Auch hätten die Ame rikan er nach ih- 
rem Großauftrag für das elektro- 
nische Telefonsystem „Rita“ des 
staatlichen Thomson-Konzems gro- 
ßes Vertrauen in die französische Mi- 
litärtechnologie gezeigt 
Andererseits scheint sich der 
Markt für Flugzeugabwehrraketen in- 
zwischen seinem Sättigungsgrad zu 
nähern. Dazu erklärt allerdings 
Aerospatiale, daß die Roland-Rakete 
in den verbesserten Versionen 
(Reichweite 6,3 und acht KQomter) 
über die 90er Jahre hinaus getont 
und auch nach dem Jahre 2000 im 
Dienst stehen werde. Ein besseres Sy- 
stem gebe es in diesem Verteidi- 
gungsbereich zur Zeit nicht 
Für die deutsch-französische Ko- 
operation ist der Auftrag ein Licht- 
blick, nachdem das gemeinsame Müi- 
tärQugzeugprojekt gescheitert ist 


rtr, Montevideo 
Die in der Cartagena-Gruppe zu- 
sammengeschlossenen elf lateiname- 
rikanischen Staaten haben zur Linde- 
rung der Schuldenlast von rund 360 
Milliarden Dollar konkrete Vorschlä- 
ge entwickelt Zu den Beratungen der 
Außen- und Wirtschaftsminister ver- 
lautete aus Delegationskreisen, die 
Vorschläge zielten darauf ab, den 
Nettotransfer an die Industrienatio- 
nen, der in diesem Jahr auf 65 Milliar- 
den Dollar geschätzt wird, zu reduzie- 
ren. Das Konzept, das auf die Füine 
von US-Rnanzminister James Ba ker 
reagiere, mußten die Minister noch 

fert igst»)!«*" 

Die Vorschläge der Cartagena- 
Gruppe, der Argentinien, Brasilien, 
Kolumbien, Ecuador. Mexiko, Peru, 
Venezuela, Bolivien, Chile, Uruguay 
und die Dominikanische Republik 
angehören, stellten eine erste gemein- 


same Antwort auf den Baker-Plan 
dar. Baker hatte im Oktober vorge- 
schlagen, daß die Geschäftsbanken 
über drei Jahre 20 Milliarden Dollar 
an neuen Krediten einräumen und 
die internationalen Finanzorganisa- 
tionen ihr Kredit volumen von 18 auf 
27 Milliarden Dollar aufstocken. 

Zur Eröffnung der Konferenz hatte 
der uruguayische Präsident Julio 
Sanguinetti erklärt, der «fob ver- 
schlechternde Handelsaustausch und 
die hoben Realzinsen hätten zu einem 
gewaltigen Mittelabfluß aus Latein- 
amerika geführt „Jetzt sind mutigere 
Schritte nötig, um der Notlage entge- 
genzutreten.“ 

Die Grundlage der neuen Vorschlä- 
ge, die den Informationen zufolge in 
einem Abschlußkommunique aufge- 
nommen werden Soßen, bildet ein Ar- 
beitspapier, das in der vergangenen 
Woche bei einem Vorbereitungstref- 


fen erstellt worden war. In den Dele- 
gationskreisen hieß es, darin sei ein 
Appell an die Geschäftsbanken ent- 
halten, das Kreditvolumen an T ^toir). 
amerika real beizu behalten, damit ein 
Ausgleich für die internationale Infla- 
tion geschaffen weide. 

Die internationalen Finanzorgani- 
satianen sollen auf gefordert werden, 
ihre Kreditzusagen deutlich zu erhö- 
ben. Dabei soll aber weder ein einzel- 
nes Land noch eine Gruppe beson- 
ders begünstigt werden. Nach An- 
sicht der Cartagena-Gruppe sollten 
die Mittel des In ternationalen Wäh- 
rungsfonds (IWF) zum Ausgleich von 
Exportausfällen auch für Ereignisse 
ei n gesetzt werden, die von den 
Schuldnerländem nicht beeinflußt 
werden können. Hierzu zähl e das hö- 
be Zinsniveau up ri Naturkatastro- 
phen, hieß es in den Kreisen. 

Die Ministerrunde befaßt sich auch 


mit einer Koppelung des Schulden- 
dienstes an die Exporteinnahmen. 
„Wir haben Margen zwischen zehn 
und 36 Prozent erörtert, aber ein ho- 
her Grenzsatz würde Lander wie Bra- 
silien, das hohe Exporte bat, prljudi- 
zieren“, sagte ein venezolanischer De- 
legierter. 

Bislang hat lediglich Peru einseitig 
seine Schuldenzahlungen auf zehn 
Prozent der Exporterlöse begrenzt 
Der ^ penj^^to^f ^nisterptäsident 

sagte, die Konferenz habe zwar Perus 
Schuldenpolitik nicht offen unter- | 
stützt, doch seien die bmnenwirt- 

benbegrenzung und Inflationsbe- 
kämpfung, ausdrücklich gewürdigt 
worden. Diese Erfolge seien aber nur 
durch die Begrenzung des Schulden- 
dienstes möglich, geworden, sagte Al- 
va Castro zu Journalisten. 


nl Stuttgart 

Molltöne läßt die Württember- 
gische Metallwarenfabrik AG (WMF), 
Geislingen, im Aktionärsbrief anklin- 
gen: Die Ergebnisentwicklung des 
laufenden Jahres sei durch die nicht 
planmäßig verlaufenden Umsätze be- 
einträchtigt Hinzu kämen Sonöerbe- 
lastungen, auch aus Struktunnaßnah- 
men. So zieht sich die WMF aus ihrem 
Engagement bei der kanadischen 
Produktionstochter Burke & Wallace 
Ltd. zurück, wobei die Liqtuditation 
zu einer „erheblichen Ergebnisbela- 
stung“ fuhren wird. Für diese Gesell- 
schaft, bei der 1984 ein Verlust von 5,3 
MUL DM entstanden war, sei keine 
nachhaltige Besserung zu erwarten. 

In den eisten zehn Monaten 1965 
hat der Gruppenumsatz der WMF um 
1,7 Prozent auf 492 MDL DM zuge- 
nommen, bei der AG um 1,9 Prozent 
auf 443 MUL DM. Nach den Maßstä- 


ben der WMF sei diese Entwicklung 
noch nicht befriedigend. Relativ flau 
verlief das Geschäft in den Sparten 
BesteckoGeschenke/Glas mm 
Kochgesdtine/Haushaltswaren. Bes- 
ser war die Situation im Objekt®, 
schäft (Ausstattung von Hotökjfe 
und Gastronomie). Der Auslasdsaa. 
teil am Giuppenumsafa stieg hfrfr 
auf 20,9 (20,1) Prozent Unterschied, 
hei ist die Beschäftigungslage: Üb«. 

stunden und Mehrarbeit im Objekt^ 
schäft stand Kurzarbeit in anderen 
Sparten gegenüber. 


Zum Jahreswechsel bekommt die 
WMF in dem Wiesbadener Rechtsan- 
walt Wolfgang Schuppli einen neuen 
Großaktionär. Dieser erwirbt ein Ak- 
tienpaket von 47 Prozent, nachdem 
Rheimnetall die Ausskhlsloagktit 
des Kartellstreits ges&enhat und sei- 
ne Beteiligung an WMF von 57 auf IQ 
Prozent rechteren wird. 


UNTERNEHMEN UND BRANCHEN 


Neue Asko-Vorzugsaktien 

Saarbrücken (dpa/VWD) -Die As- 
ko Deutsche Kaufhaus AG, Saarbrüc- 
ken, hat ihr Grundkapital um 3 MiTl. 
auf 45 MilL DM erhöht Dazu werden 
60 000 Vorzugsaktien ohne Stimm- 
recht im Nennbetrag von je 50 DM auf 
der Grundlage des aktuellen Börsen- 
kurses neu ausgegeben. Damit flie- 
ßen der Gesellschaft rund 72 MilL DM 
neue Eigenmittel zu. Die Aktien sol- 
len vor Jahresende von einem inter- 
nationalen Konsortium am Londoner 
Fmanzmarkt plaziert werden. Die 
Einführung an der Börse Frankfurt 
ist für Anfang Februar 1386 vorgese- 
hen. 1985 erwartet die Asko-Gruppe 
einen Umsatz von rund 1,9 MrcL DM 
(plus 13 Prozent). 


Gewinnung erreichte ein Ergebnis 
wie im Vorjahr, die Chemie schnitt 
besser ab. Wie aus einem ersten Über- 
blick hervorgeht, haben die Raffine- 
rien 8,3 MilL Tonnen durchgesetzt 
Die Erdölförderung lag bei 2,5 MUL 
Tonnen, die Naturgasproduktion bei 
5,6 Mrd. Kubikmeter. 


Bosch stärker in Österreich 


Texaco schreibt schwarz 


Hamborg (JB.) - Die Deutsche Te- 
xaco AG. Hamburg, hat das Ergebnis 
im Jahr 1985 klar verbessert Seit lan- 
ger Zeit sind im Mmeralolgeschaft 
wieder schwarze Zahlen geschrieben 
worden. Der Bereich Aufschluß und 


Stuttgart (nL) - Die Bosch-Gruppe 
wird über ihre österreichische Ver- 
triebsgesellschaft, die Robert Bosch 
AG, Wien, ihre bisher 26prozentige 
Beteiligung an der Friedmann + 
Maier AG nach einem Kapitalschnitt 
auf fast 90 Prozent des wiederaufge- 
stockten Kapitals von 50 MilL Schil- 
ling ausbauen. Friedmann + Maier 
fertigt Einspritzausrüstungen, be- 
schäftigt rund 450 Mitarbeiter und 
kommt in diesem Jahr auf einen Um- 
satz von 240 MiH- Schilling. 


schon mit einer Schachtel an der Hof- 
brauhaus Wolters AG, Braunschweig, 
beteiligt war, hat jetzt die Mehrheit 
am Wolters-Grundkapital von 5 Mül. 
DM übernommen. Die Erbengemein- 
schaft Dt. Wolters bleibt mit einer 
Schachtel beteiligt. Gilde-Bräu ist die 
größte niedersächsische Brauerei 
und repräsentiert einen Ausstoß von 
rund L3 MBL Hektolitern sowie einen 
Umsatz von zuletzt 141 MilL DM. Der 
Wolters-Bierausstoß liegt bei 400 000 
hL der Umsatz bei 87 MüL DM. 


Starke Mehrheit für SCHOTT / Investitionsprogramm kräftig aufgestockt 

Pfeifer & Langen nu ntiAAti nrannf^W 


dos. Hessisch Oldendorf 


Gebotene Chancen genutzt 


Wolters-Mehrheit bei GQde 


Hannover (dos) -Die lindener Gö- 
de-Bräu AG, Hannover, die bislang 


Messeplatz Deutschland 

Köln (DW.) - Alle wichtigen Messe- 
und Ausstellungstennine für die Jah- 
re 1986 bis 1988 sind im Kalender 
„Messeplatz Deutschland“ aufge- 
fuhrt, den dar Aiisstellungs- und Mes- 
seausschuß der Deutschen Wirtschaft 
(AUMA), Köln, jetzt vorlegL Gleich- 
zeitig hat AUMA den „Terminer 
1986“ als Poster im Format DIN Al 
herausgegeben, der neben dem Mes- 
seplatz Deutschland auch das offiziel- 
le deutsche Auslands-Messepro- 
gramm enthält 


Die Aktionäre der Lippe-Weser 
Zucker AG. Lage, haben auf der au- 
ßerordentlichen Hauptversammlung 
in Hessisch Oldendorf mit großer 
Mehrheit der Übernahme d ur ch das 
Kölner Unternehmen Pfeifer & Lan- 
gen zugestimmt. Gut 82 Prozent der 
Aktionäre (rund 1600 Bübenantouer 
aus Ostwestfalen-Lippe und Nieder- 
sachsen) folgten dem Vorschlag der 
Verwaltung, sich dem zweitgrößtem 
deutschen Zuckerhersteller anzu- 
schhefien Pfeifer & Langen hatte den 
Eigentümern angeboten, pro Aktie 
i 750 DM zu bezahlen. Bei einem 
Grundkapital von 6,03 MOL DM be- 
deutet dies ein Kaufpreis von über 45 
MilL DM. Das Angebot soll bis zum 
10. Januar aufrechterhalten bleiben. 


COLONIA / Besseres allgemeines Geschäft - Höhere Überschüsse bei Leben 


KONKURSE 


„Angemessene Dividende“ angekündigt 


Ai i ssefafegg eben d für das eindeu- 
tige Votum der Hauptversammlung 
war die Garantie von Pfeifer & Lan- 
gen, den Besitzstand der Weser-Lippe 
zu wahren. Ein kurzfristig abgegebe- 
nes Konkurrenzangebot von einem 
Konsortium bäuerlicher Zuckerfa- 
briken in Nnr ddeiitseh'land, das eben- 
falls 750 DM für die Übernahme offe- 
rierte, sei qualitativ schlechter, Hieß 
es auf da Hauptversammlung. 


adh. Mainz 

„Das positive wirtschaftspolitische 
Umfeld der Bundesrepublik hat uns 
Chancen eröffnet, die wir genutzt to- 
ben und auch weiterhin nutzen wer- 
den.“ Die von Vorstandssprecher 
Heinrich J. Klein so umrissene Ein- 
stellung der Schott-Gruppe bat im 
vergangenen Geschäftsjahr 1984/85 
(30. 9.) bei Schott zum mit 130 Mül- 
DM bisher größten Investitionspro- 
gramm und zu weltweit 800 neuen 
Arbeitsplätzen, davon 500 in der Bun- 
desrepublik, geführt. Eine positive 
wirtschaftliche Entwicklung im zwei- 
ten Jahr hintereinander tot nämlich 
bei dem zur Zeiss-Stiftung gehören- 
den Technologie-Unternehmen zu 
neuem Elan geführt, der sich auch in 
einer Intensivierung der Forschung 
und Entwicklung (u. a. wird ein For- 
schungslabor neu gebaut) ausdrückt 

In einem ersten Überblick kenn- 
zeichnete Hein das Jahr mit „zufrie- 
denstellend“. Zum eisten Mal seit 

gehn Jahren hab e di» Tnlnnrisnarfifra- 


ge bei Schott (Schott Glaswerke 
Mainz und zwölf deutsche Tochterun- 
ternehmen) mit einem Plus von 14 
Prozent stärker zugenommen tot als 
da- Export (plus drei Prozent). Insge- 
samt fegte die deutsche Gruppe mit 
den fünf Sparten Elektro, Optik, 
Rohr, Chemie und Gebrauches 
beim Umsatz 8 Prozent auf L35 Mrd. 
DM zu; mit der gleichen Rate stieg 
der Weltumsatz auf 1,7 Mrd. DM. Die 
Exportquote der deutschen Gruppe 
macht jetzt 52 (53) Prozent aus. 




Auch in diesem Jahr rechnet Klein 
damit, daß die Geschäfte im Inland 
stärker als im Ausland. 

In den ersten beiden Monatei des 
ryp^tyn Geschäftsjahres l iefen freüich 
beide Beröche mit einem zweistelli- 
gen Plus dem Han (Umsatz {dos 8 
Prozent) weit davon. In das neue Jahr 
war die Schott-Gruppe Inland mit 
11300 Mitarbeitern und einem Auf 
tragsbestand von 1,44 Mrd. DM ge- 
gangen. Investiert werden sollen 100 
MDL DM. 


HERT1H / Jürgen Krüger neuer Vorstandsvörsitzender 




Konkurs eröffnet: Bad Segcberg; 
Wilfriede Beate Niederau geb. Dett- 
loft, gesch. Fleischhauer. Bremen: Be- 
tonst ein vertrieb Nord GmbH & Co. 
KG; Essen: Mensing GmbH; Frank- 
furt: Sam Bobkcr. Hagen: Nach! d. 
Kurt La dach. Steuerberater. Schwer- 
te; Hamborg: Glasbau Kuball GmbH; 
Nachl. d. Oswald Paul August Neu- 
mann; Lübeck: Bernd Sandmann; Mo- 
nika Sandmann; Niebüll: Rossen 
GmbH; Ravensburg: NacbL d. Niko- 
laus Josef Kruppa; Regensburg: BE- 
FA- Metall- Hand eis GmbH. Cham; 
Rheine: Reinhold Kemper, Kraftfahr- 
zeugmeister, Ochtrups Stade: Willi 
Dieckmann GmbH, Wischhafen; St. 
Wendel: Nikolaus Bracketti Möbelfa- 
brik GmbH; Ulm: Komplett-Bau Ti- 
schendorf GmbH; Weiden Ld. OpL: 
NacbL d. Michael Wild, Eslanx Wolf- 
ratshansen: Helmut Häring, Schlos- 
sermeister; Aman Alfred Tburnhuber, 
Metzgermeister. Holzkirchen; 

Wuppertal: Finkenrath Reisen GmbH; 
Zweibrücken: NacbL d. Anton Sporn- 
berger, Kindsbach. 

Vergleich beantragt: Alfeld (Leine): 
Vorwallungsges. Tonindustric Nieder- 
sachsen Jacobi GmbH, Coppengrave; 
Tonindustric Niedersachsen Jacobi 
GmbH u. Co., Coppengrave. 


HARALD FOSNY, Köln 
Die Colonia Versicherung AG, 
Köln, erwartet für 1985 ein gegenüber 
dem Vorjahr deutlich verbessertes 
versicherungstechnisches Bruttoer- 
gebnis. Vorstandsvorsitzender Dieter 
Wendelstadt hob darüber hinaus in 
einem ersten Jahresrückblick hervor, 
daß wie auch 1984 im noch laufenden 
Jahr das direkte deutsche Geschäft 
brutto „schwarze Zahlen" schreibt 
und durch generelle Besserungsten- 
denzen sowie geschäftspolitische 
Maßnahmen die Verluste im Rück- 
und Auslandsgeschäft merklich ver- 
ringert worden seien. 

Das gute Ergebnis aus dem allge- 
meinen Geschäft (die laufenden Er- 
träge Stegen bis Jahresende um acht 
Prozent auf 190 MilL DM aus eben- 
falls um acht Prozent auf 2,4 Mrd. DM 
gewachsenen Kapitalanlagen), aber 
auch die günstige Kostenentwick- 
lung führten zu einem höheren Jah- 
resüberschuß vor Steuern als im Vor- 
jahr (56,3 MilL DM). Die freien Rück- 
lagen würden verstärkt die Dividen- 


de werde wieder „angemessen“ (1984: 
zehn Prozent) sein. 

Insgesamt erwartet die Colonia 
Versicherung ein Beitragsvolumen 
von 2£1 Mrd. DM (plus fünf Prozent), 
von dem 1,73 Mrd. DM (78 Prozent) 
auf das direkte deutsche Geschäft 
entfallen. Hierbei schnitt das Privat- 
kundengeschäft besonders gut ab. Im 
industriellen Bereich wurde im Zuge 
weiterer Sanierungsbestrebungen be- 
wußt auf untertarifiertes Geschäft 
verrichtet Diese Politik prägte auch 
das Auslandsgeschäft 

Die Schadensituation hat sich 1985 
verbessert Die Schadenquote ging 
nochmals leicht zurück, nicht zuletzt 
auf Grund der günstigeren Situation 
in den technischen Versicherungen. 
Sorgen bereiten die industriellen 
Haftpflichtversicherungen und die 
„fast beängstigenden Ausmaße“ der 
(internationalen Produzentenhaf- 
tung sowie der Gewässerschadenhaf- 
tung. 

Anhaltend auf Erfolgskurs segelt 
die Colonia Lebensversicherung AG, 


die- so Wendelstadt- 1985 ein „sehr 
gutes Jahresergebnis voriegen wird“. 
Der höhere Bruttoüberschuß ermög- 
liche ein weiteres Mal eine deutliche 
Verbesserung des Überschusses aus 
Direktgutschrift und Zuführung zu 
Rücks tell u n g für Beitragsrückerstat- 
tung. Die Dividende soll auch hier 
„angemessen“ Ausfallen (1984: zehn 
Prozent). Zudem wird das Eigehkapi- 
tal verstärkt 

Das Neugeschäft weist eine Steige- 
rung um 10 Prozent auf 3,4 Mrd. DM 
auf Günstig habe sich auch die Stor- 
noquote (4^ nach 4,7 Prozent) ent- 
wickelt Der Bestand an Versiche- 
rungssumme wird knapp 29 Mrd. 
DM. die Beitrags e i nn a hme knapp 1 
Mrd. DM (plus 4 Prozent) er re ic he n 
Aus den Kapitalanlagen von 7,5 Mrd. 
DM (plus 9,5 Prozent) werden laufen- 
de Erträge von 560 MUL DM (plus 8 
Prozent) fließen. Hier wurden vor al- 
lem die Aktienbestände auf Grund 
der g ünstig en Börsenlage deutlich 
aufgestockt. Sie machen 7,8 (Branche 
4) Prozent des Bestands aus. 


NAMEN 


„Junge“ setzen sich durch 


. Reinhard C. Schroetter, persönlich 
haftender Gesellschafter der Georg 
Hauck & Sohn Bankiers KGaA, 
Frankfurt, wird am Jahresende in Ru- 
hestand treten. Als neuer persönlich 
haftender Gesellschafter wird Dr. 
Burkhard Kopf (42), seit 1981 ITnanz- 
chef der Himer Baustoffunterneh' 
mensgmppe E. Schwenk und früher 
persönlicher Mitarbeiter von Franz 
Heinrich Ulrich bei der Deutschen 
Rank au tooBBUffl Hans-Dieter 
Bauerofeind und Rainer Laon wurde 
Generalvollmacht erteilt 
Dr. Manfred T. Wellenbeck, Mit- 
glied der Geschäftsführung der 
Deutsche AG für Unterhaltungsefeo- 
tronic OHG der Holding und Manage- 
mentgesellschaft des Bereiches Urt- 
terhaltungselectronic der Thomson- 
Giuppe, Vülingen/Schwemnngen, 
und Löter des Geschäftsbereiches 
Zentrale Dienste wird zum Jahresen- 
de auf eigenen Wunsch ausscheiden. 


adh. Frankfurt 
Bei Hertie hat sich die Garde der 
„Jungen* durchgesetzt: Das Waren- 
hausuntemehmen sucht krin q i Vor- 
standsvorsitzenden von außen mehr. 
Der Posten war seit dem. Ausscheiden, 
von Bruno Lippmann im Februar die- 
ses Jahres vakant In dem fünfköpfi- 
gen Herbe-Vorstand wird vom 1. Ja- 
nuar an Jürgen Krüger (44) als Spre- 
cher fungieren, denn, so Hans-Georg 
Karg als Vertreter der Hertie-Gesell- 
schafter zum Hintergrund der Ernen- 
nung: „Der Vorstand tot als kollegia- 
les Team in hervorragender Zusam- 
menarbeit rin umfassendes Sanie- 
rungskonzept entwickelt und ent- 
scheidende Maßnahmen eingeleitet“ 
Neben Krüger, der für den Verkauf 
verantwortlich ist und der nach. 16 
Kaufhof-Jahröi über die Metro Inter- 
national im Januar 1984 zu Hertie ge- 
kommen war, gehören dem Vorstand 
Lothar Deppe (46, Finanzen), Jürgen 
Holst (51, Betriebswirtschaft), Lothar 
Schumacher (51, Einkauf) und Ar- 
thur Weitert (51, Personal) an. Chri- 


stoph Schwfexhölz (59), bisher im V.“ 
Vorstand für den Einkauf von Hart- * 71 .... J . 
waren und Lebensmitteln zuständig, 
scheidet aus; sein Bereich wird von . 
Schumacher (bisher mir Textü-En- 

kauf) mit iihi»mnniTw*n. 

Die Ernennung von Krüger zum „C? . 
Vorstandssprecher setzt my»n ; 

Schhißstrichunter eine lange vergeh 
liehe Suche nach einem neuen Vor- IV • 
Standsvorsitzenden für den seit Jab- 
ren in der Verhistzone operierenden ’ Y""’’ 

War wihauskrmTgr n der mH Tipp- 

mann erstmals einen - glücklosen - 77 ; J; 
Vorsitzenden ernannte hatte, Ke Be- ‘y * 
nriting Krügers ist aber auch Aus- ’■ 

druck der Erfolge, die der Gesamtvor- 
stand inzwischen erzielte. Mt seiner 
neuen Konzeption, die bei gestrafften <' 
Sortimenten überall den Rotstift an- 
setzte, »zielte Hertie in diesem Jahr ^ -- • 
bisher kumuliert ein Umsatzphis von 
rund 4 Prozent (und liegt damit bes- Kur^, 
ser als andere Warenhausknnzeme) 
und dürfte den Betriebsverlust des 
Vorjahres (146 MDL DBä) auf rund 100 
MUL DM drücken. '•Vitljh 


•• fr j; 


'- .vr. ?jt 




'• ■ :v: 


. . 


lauf nicht 


• ’ Prankft 








r SSEN / Nach zweijähriger Pause nun Dividenden-Rückkebr mit fünf Mark 

i^Auf gutem Weg zur Gewinnbesserung 


J. GEHLHOFF, Düsseldorf 
Zur Januar-BOauzsifzuog des Auf- 
.sichtsrates schlagt der Vorstand vor, 

) rima 220 000 Aktionären aus dem 

-I des Geschäftsjahres 1984ß5 

- V:i !j , &pSj5i‘(3Ö.9.) den Neubeghin der Dhöden- 
jvVj 1 denzsMung mit dm Satz von 5 DM 
%Ä£pro Aktie zum B eschlu ß der Baupt- 
• is." u * d am 2L Marz 1938 vor- 

'•r..-,'., Kw»y zuJfigen. Die Thyssen AG, Duisburg, 

bkibt mit solcher Dwidendenprogno- 
s se zwar hinter der vorherrschenden 
Entartung des Borsenpubhkuins (die 







icen 


, «als 2 DM ^»flegedmdencte“ be- 
1 dachten Jahren schwenkt -die Thys- 
soi AG, FühruiigsgeseDschaft der 
groflten privatwirtsdbafükhen StahJ- 
erTPi ig ung, Europas.mit diesem Divi- 
dendenvorschlag . auf beatältliche 
Hofihungsiime ein. 

Zwei in der Stahlkrise erfolgreich 


!u " f Säuen kräftigen Sprung voran hat 


filrti^nka pitals (die letzte im Frühjahr 
1385 mit der Bezugsrelation 5:1 und 

.... iw T 

(^wiimabfuhrung 
. ^51 wurde verdoppelt 

arih. Frankflirt 

.-Ute [Jl _ 

.‘■Mü* mf' <fiß. MAN-Roland 
\\ 1 ^tSfSL^'AG, Offenbach, im Geschäftsjahr 
. ■’ 1 mn <j w T^i; ^gS4/85 (30.6.) gemacht Er beschert 

,* ' '''■!ti!rnsa^ 3 2^ : der Mutter MAN eine auf gut 12,8 (0) 

• ‘ ^ um. DM mehr als verdoppelte Ge- 

*■ '* Ms 5: i 53 ^ wimöbführung. Die wenigen außen- 
t ^ stehenden Aktionäre erhalten ver- 

. tragsgemaß wieder eine Aus- 

■ • L - an dw g^phgrahbiTig von 20,20 DM 
.>‘T - \|>jndier B1 ^- (Grundkapital 39 MüL DM). 

'-r-ii'u jj^* En a ffphaitondpr Aufschwung in 
‘ ‘ jatlm Bereichen“ sorgte bei dem 

k :< " . '■ '■* ^riu. m £ DnickxnaschinenhersteDö- für ein 

• Am pfcu ^ Umsahqplus von 27 Prozent auf 1061 

• :iw, :!dav(n£ (832) MH DM, nachdem schon im 

^oii-Gru«^ vnrangegangenen Jahr der Auftrags- 

• •‘•■^.<^eaen»a^ eingang die Mflliarden-Grenze über- 

*?' *-!ui veniiti stiegen batte. Als „hearausragemde 

> i ;tKTi ftw 5 Märkte“ kennzeichnet das Untemdi- 
: ^ rr yn die Bundesrepublik, die Verei- 


änem vom Börsenkurs nun ver- 
doppelten Emissionspreis von 90 DM 
pro Aktie) bedeuten für die Eigentü- 
mer des erstmals voll gewixmberecb- 
iägten neuen Aktienkapitals von 1,5 
MreL DM immerhin, daß mit 5 DM 
Dividendfirivorschlag jetzt die höch- 
ste Ausschüttungsaimme seit dem 
für »TU* atto Prod u z en ten unwieder- 
bringlich letzten Stahlboom jahr 1974 
geleistet wird. 

Altem mit der diesjährigen Ge- 
winnübemahme aus dem Massen- 
stahlg eschäft ihrer Thyssen Stahl AG 
(WELT v. 17.12^ hätte die Thyssen 
AG zwar schon 8 DM Dividende zah- 
len ftf frmpn, Dies erst recht mit Blick 
auf »ttf» anHgrg n mul mm durchweg 
positiven Bereiche des nur noch mit 
gut einem Drittel seines Gesamtpo- 
♦gntfofe» am Massenstahl hängenden 

Kop?lpmg 

Aber Vorsorge für neue Risiken 
des Stahlgeschäfts, von der Import- 
bremse der USA bis zum daheim teu- 
ren Umweltschutz, hat den Thyssen- 
Vorstand nun doch bewogen, den 
Neubeginn der Dividendenzahlung 


auf ein Niveau zu limitieren, das 
nachhaltig als Untergrenze behauptet 
werden i™m. Mehr äs das, bislang 
nur mit „Verstärkung der Rückla- 
gen“ vage angekündigt, hat der Kon- 
zern 1984/85 vedient 
Der Weihimsatz stieg um sieben 
Prozent auf 318 MreL DM mit einer 
um zwei Prozent auf 128 372 vermin- 
derten Belegschaftszahl Nebst kon- 
zeminteraen Lieferungen glanzten 


der Massenstahl mit zwölf Prozent 
UmsatzpkiE auf 11,5 Mrd. DMund dar 
Edelstahl mit Anstieg um df Prozart 
auf 32 JSe d. DM. Im großen Konzern- 

bereich »Investitionsgüter und Verar- 
beitung* ging es sechs Prozent 
Plus auf 10,4 Mid. DM deutÜdier als 
zuror aufwärts. Auf Wachstnmskurs 
an ch der Bereich TTnnHwT/ n ipngäei. 

»faing Bn mit änpm UmSatZphlS VOTl 

fünf Prozent auf 18,6 Mrd. DM. Ins- 
gesamt sei der Konzern, resümiert 
der Vorstand, „auf gutem Weg“ zur 
Stärkung seiner Ertragskraft- Das 
.Umsteoem“ auf neue Schwerpunk- 
te des Geschäfts komme voran und 
werde 1985/86^ weitere Früchte zeigen. 


Mehr Teilnehmer Unionzeiss säeht 
und höhere Preise Nachholbedarf 




sich durd 


■ni gtafn Staaten, Großbritannien »nd 
Italien, ln einigen Absatzgebieten 

* ■'Kindsi’oijj hätten sich Umsatz und Anftragsem- 
gan g mehr als vadoppett Der 
ExportantfiÜ habe mit 77 (67) Prozent 
wieder die „übliche Größenordnung“ 
erreicht 

• i.'uAj'r ft Bei der Auslieferung von Bogm- 
maschinen hg der Schwerpunkt wie- 

• ; Uivsaaei^ hei mittelformatigen Mas c hinen, 

: .{j während.beidfin Rotations- 

... . • . . k,^ r -, mnjtfhirmn vraraflen (fie 1 großen Zä- 

, . . T . Bd den Neuaufbagen sorgten vor 

" ; ‘ altem die ‘Bdgesimas££uten für hohe 

: Y ^Steigerungsraten. Der Auftragsbe- 
' ' lag zu - Beginn des neuen Ge- 

s ’ ^ schäftsjabres um 29 Prozent über 
;r , : ' iv ; 5:1 dem Vorjahreswert und sichere »st- 
r V r:t 5^ ™ h i* 1 beiden Produktbereichen Gm 
x. viT. Vorjahr stagniertm die Bogenma- 
schteen) die kontinuierifch hohe Aus- 
' • lastung über einen längeren Zeit- 

; N~.:crr iS atei xaum. Di c Mitaibeitmahl wurde um 
r mkt gut neun Prozent auf 5730 Beschaftig- 

. .4 , >r. eofel te aufgestockt Die Situation im 

i . - : neuen Geschäftsäahr schätzt das Un- 

' . -.vr. tanduhen „anbätend posttiv* eiiL 


ww. Bremen 
Die Bapag Lloyd Reisebüro 
GmbH, Bremen, - hundertprozentige 
Tochter der Hapag Lloyd AG und mit 
82 Vprtrap fi ^hf n w t im Tn. nrvT Ausland 
größte deutsche Reisebüro-Organisa- I 
trän - überspringt mit 1,035 (0J983) I 
Mrd. DM im Jahr 1985 die Müliäiden- 
Umsat^renze. Dabei haben «inh die 
Touristik bn Ladengeschäft und das 
Firmenreisegeschäft besonders posi- 
tiventwickelt 

Das Umsatzplus von Afi Prozent ist 
wegen der geringeren Steigerungsra- 
te von 22 Prozent bei den Teilneh- 
mern auf <*itwn erhöhten Durch- 
schnittspreis zmfi ckzuführe n. Er be- 
trug 1198 DM pro Pereon und lag 
damit um 2,6 Prozent höher als 1984. 

Den Zuwachs bei den Pauschalrei- 
sen, insbesondere bei den Fhig-Pau- 
schaheisen, fuhrt der Direktor für 
Touristik, Wolfgang Mate , auf das 
au^ewogene Preis-Leistungs-Ver- 
hathiis zurude „Qualität bei vernünf- 
tigen Preisen macht sich bezahlt“ 
Während im Vorjahr ein Trend zu 
kurzfristigen Buchungen vor allem 
bei den Sommerurlaubsreisen zu be- 
obachten war, haben sich die Bu- 
chungen laut Matz 1985 wieder wie 
früher stark auf die ersten Monate des 
Jahres konzentriert. 

- Ausgeweitet wurden 1985 von den 
JGbpag-Lloyd-Reisebdros die Thges- 
ftugr . und TrnT7T pifM*npmgramTTit* 
Matz: „Mit neuen Angeboten auf lo- 
kaler und regionaler Ebene konnten 
wir neue Kundenkreise ansprechen. 
Besonders beüebt waren die Fluge in 
die Mitternachtssonne nach Tromsoe 
oder zu den Opem&stspielen nach 
Verona. Solche Programme werden 
wir weiter ausbauen.* Bei den Ge- 
schäftsreisen nahm der Verkauf von 
Iftugscheinen bis Ende November um 
9,6 Prozent gegenüber dem Vorjah- 
reszeitraum zu. Aufwärts entwickelte 
sich im Firmenreisegeschäft auch der 
Bahnumsatz. . 


adh. Frankfurt 
Noch einen erheblichen Nachhol- 
bedarf an moderner Ausstattung für 
das Büro sieht Hans Viktor Howaldt, 
geachäütefDhrmd er Gesellschafter 
der Heinrich Zeiss (Unionzeiss) 
GmbH. Von den gut zwei Millionen 
Betrieben in der Bundesrepublik 
icfiTHTWA noch immer gut die Hälfte 
mit einer m^hawig rfiwi Schreibma- 
schine irari unwm Telefon als 
der Bürotechnik aus. Vor diesem Hin- 
tergrund ist Howaldt für seine Büro- 
farhhandelsgruppe, die zu den drei 
TT ntgmphmpn y iif rlitmpm Ge- 
biet in der Bundesrepublik zählt, 
auch für das neue Jahr optimistisch. 

Im zo r ückhegmden Geschäftsjahr 
1984/85 (30. 6.) steigerte die Union- 
zäss-Gxuppe ihren Umsatz um 7,5 
Prozent auf 98 (91) MIL DM. Darin ist 
der Umsatz dis v-rQertzen-Gruppe 
(grafische Djen<iilg«ti m g en und Ver- 1 
lag! entsprechend der 50-Prozent-Be- 
tf>ni g im g erhalten, v. Oerteen er- 
reichte im vergangenen Jahr 152 
(14,4) MiD. DM Umsatz. 

Auf Wunsch des Partners 
Triumph-Adler (TA) hat sich Union- 
zeiss von der Computer-Union ge- 
trennt, da TA die Computedäden in 
eigener Regie führen wQL Nach wie 
vor. ist Unionzeiss in Frankfurt TA- 
Generalvertreter für die übrige Buro- 
maschinenpalette. Daneben werden 
Personal-, Home- und Micro-Compu- 
ter anderer Anbieter vertriebOL 
Preiserhöhungen waren auch im 
letzten Jahr, betont Howaldt, nicht ' 
mö^ich. Gleichwohl steigerte die Fb- 
miliengruppe mit Betrieben in Frank- 
furt und Beim ihren Cash-flow (Ab- 
schreibung und Gewinn u^eb Steur 
em und Abgaben, ohne Gesellschaf- 
ter-Steuer) auf 42 (32) Prozent vom 
Umsatz. Der Veräußenmgsgewmn 
aus dem Verkauf der Computer- 
Union, ist darin nicht enthalten. Am 
Jahresende waren bei Unionzeiss 433 
(422) Mitarbeiter beschäftigt 


LBS HESSEN / Selbstgenutztes Wohneigentum zunehmend zur Alterssichenipg 

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- 4 • *; 1 'V ‘ 


„Kauf nicht anf die lange Bank schieben“ 


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cd. Frankfurt 

Wer Irnnmbüiöoeägentuin «wer- 
ben will, egal ob Neubau oder Altbau, 
sollte s ein Vorhaben »nicht auf die 
lange Bank schieben“, empfiehlt Wal- 
ter Schäfer, Dezernent der Landes- 
bausparkasse Hessen im Vorstand 
der Hessischem Landesbank. Die 
Bau- und Grundstückspreise sowie 
die Pinanzienmg skoDdftionen seien 
so günstig wie schon sat sieben Jah- 
ren nicht mehr. Man dürfe jedoch 
nicht auf automatische Wertsteige- 
rungen spekulieren. 

Die Ausrichten für das Bausparge- 
schäft bis zum Ende dieses Jahr- 
zehnts beurteilt Schäfer optimistisch. 
Er begründet dies mit steigenden 
Rf»a1 prnknmmgn nicht zuletzt auf- 
grund der Steuerreform, höheren 
T rangfawnknmriw»rt und einer Bele- 
bung des privaten Konsums, der er- 


fahrungsgemäß auch das Bausparen 
beflügele. Anregungen erwartet 
Schäfer auch, wäl selbstgenutztes 
Wohneigentum wegen der wenig rosi- 
gen Aussichten der gesetz liche n Resi- 
ten verricherung zunehmend als vier- 
te Säule der ABmricherungbetrach- 
tet werde. 

Dem Gesetzgeber warf Schäfer vor, 
seine erklärten wohnungspolitischen 
75pte nur halhihemg zu verfolgen. Er 
bezeichnete die Aufstockung der seit 
elf Jahren unveränderten Btokom- 
mensgrenzen für die Erlangung der 
Wohnungsbauprärme als überfiffig 
und sprach rieh für die Einbeziehung 
des Bausparens in den Förderung s tob- 
talog des 2 Vermögensbildungsgeset- 
zes aus. 

Als sehr gut bewertete Schäfer das 


um 52 Prozext bei d*n Verträgen und 
um 92 Prozent beim Volumen in den 
ersten df Monaten 1965 erwartet er 
für das Gesamt jahr ene deutlich über 
12 Mrd. DM liegende Bausparsum- 
me. Mit diesen über dem hessischen 
B ran^hwv hrTpb« y.hnitt liegenden Zu- 
wachsraten stehe die LBS Hessen au 
der Spitze der öffentlichen Banspar- 


einer Steigerung des Neugeschäfts 


Die Anspiuzeiten bis zur Zuteilung; 
winden bei dar Standardtarifen (51 
Monate für 40prozeutige Sofortesn- 
zahler und 35 Monate bei 50prozen- 
tiger Eimabhmg) nalȊzu konstant ge- 
halten. Der gesamte G ddemgan g 
(1,02 Mrd. DUÜ stieg leicht um 0,4 
Prozeit infolge erhöhts 1 Zins- und 
Tügungsleistungai der Bausparen 
während die Sparzahhingeu auf 
Bauspaikonten um 12 Prozent ge- 
ringfügig sanken. 


MÜNCHENER MESSE / Mit 1985 zufrieden - Weltweit harter Wettbewerb 

Marzin: Über den Tellerrand schauen 


DANKWARD SETTZ, München 
Zunehmend erweist rieh die Mes- 
sewirtschaft weltweitals eine eicpan- 
skmsfreudige Wachstun^branche. So 
stieg die Zahl der in den letzten zehn 
Jahren in all» Welt durchgefühiten 
Messen und Ausstellungen um knapp 
70 Prozent Die Folge dieses Booms: 
ein harter Wettbewerb, den auch der 


* 

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zu spüren bekommt Eine Entwick- 
lung, die nach Ansicht von Werner 
Martin, Hauptgeschäftsfuhrer der 


veranlassen muß, 
über den Tellerrand hinauszu- 
schauen, statt selbstzufriedene Eücfc- 
Khau zu halten. 

«Der Stern des Messeplatzes 
Deutschland*, so Maizm, Jst nicht 
2 Sinken“, sondern mit rund 100 
Fachmessen „nach wie vor das inter- 
nationale Zentrum“. Doch die auslän- 
dische Konkurrenz hole spürbar auf 
und entwickele riefe zunehmend 


einem echten und ernst zu nehmen- 
den Wettbewerber*. Und auch dieser 
Markt kenne „kein Erstgeburt*- 
mehr. Man werde gemeinsam viel 
-Phantasie und Tatkraft aufwenden 
damit die Bundesrepublik 
wel t we it die Nummer eins bleibt 
„Hmrermeidlich“ werde der inter- 
nationale Wettbewerb zu einer Messe- 
platz-Auslese ffibrea, ziunal auch eine 
Studie des Ife-Instituts zeige« daß 
rund 60 Prazeut der ausstölenden 
Wirtschaft künftig kritischer und ko- 
stenbewußter werden vriü. Zum ei- 
nen müßten die deutschen Messen 
darauf, so Martin, mit eine: weiteren 
QuaB atsvabesaerung ihrer Service- 
lostungen sowie einer Optimierung 
des internationalen Angebots im 
Rinne on£r noch öSrkeren Transpa- 
renz und Übersichtlichkeit der ausge* 


Zum anderen sollte man ericennen, 

Haft Regionalisierungstendenzen bei 

Großmessen ein Rückschritt säen. 


Die „ Afaimisigning von Messethe- 
men“ und sie „kunstikfe hoch- 
zupäppdn 0 nütze niemanden. Wer 

Jan- 


dete^kurzahnig* 1 , bewirke eine’ 

schneidung von Themeu und er- 
reiche genau das GegsdeilvtHi mehr 
Transiaienz beim Prodnktangebot 
Zufrieden zeigte siife Marzin mit 
Jahr 1965 der Unternehmens* 
gruppe Messe München Internatio- 
nal, deren Umsatz übe 181 (170) MBL 
DM erreichen wird. Dazu steuerten 
die Münchener Messe- und Ausstel* 
hmgsgeseDschaft 1052 (102) MiD. DM, 
fee Mode-Wotfee 21 08) M2L DM, räe 
Gesellschaft für Handwerksausstel- 
hmg gp 20 (222) M3L DM und die 
international arbeitende Tochter 35 
(27) NBEL DM bei. Insgesamt kamen 1 
1985 »«eh München 21461 @3 857) 
Aussteller ans 69 ländern und über 1 
125 CM)) MDI Besucher aus 117 Staa- 
ten. Die Ansstpihmgrifächft (105000 
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Nach langer, schwerer Krankheit, die er mit unendlicher Tapferkeit ertragen hat, 
verstarb am 14. Dezember 1985 mein geliebter Mann, mein geliebter Vater und 
Freund, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel 


Oskar Joachim Claussen 


Im Namen der Familie 


Vera Claussen 
Carlos Claussen 


Tannhäuserweg 4 
2000 Hamburg 56 


Truutrfcier am Freitag, dem 20. Dezember 1985. um H Uhr in der Kirche Nienstedten. 
Elbchaussce 4(0. 


Am 14. Dezember verstarb nach schwerer Krankheit Herr 


Oskar Claussen 


im 73. Lebensjahr. 


Herr Claussen war durch viele Jahrzehnte mit unserer Gesellschaft eng verbun- 
den. Von 1971 bis 1975 gehörte er dem Aufsich ts rat an. Auch nach seinem 
Ausscheiden aus diesem Gremium nahm er ein reges Interesse an der weiteren 
Entwicklung unserer Finna. 


Wir verlieren mit ihm einen guten Freund, den wir in Zukunft sehr vermissen 
werden. 


Beiersdorf AG 

Aufsichtsrat Vorstand Betriebsrat 


Hamburg, 16. Dezember 1985 

Trauerfeier Freitag, den 20. Dezember 1985. um 11 Uhr in der Kirche Nienstedten. Elbdiavssee 410. 


Helft 
Hindert 

DEUTSCHER 


OV. ESSEN, Saarbrücker Str. 2 - Ruf 0201 / 28 17 17 
Postscheck Esn 91177-431 



Der wni-.de Punkt 1 
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Wir trauern um unseren Firmengründer 


Oskar Joachim Claussen 


Reederei Oskar Claussen 


PalmaiHe 35 
2000 Hamburg 50 


Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nach kurzer, 
schwerer Krankheit unser lieber Vater, Großvater, Bruder, 
Schwager und Onkel 


Walter Schilmann 


im 85. Lebensjahr. 


im Namen der Familie 
Peter Schümann 
Henning von Ondana 
Christiane von Ondarza 
geb. Freiin von Reitzenstem 


5100 Aachen, den 14. 12. 1985 

Mo rillen hang 16 


SecEcnamn Donnerstag, 19. 12. 1985. 18.15 Uhr. Kirche St. Marien. 
Hamburg. Danager Straße 60. 

Die Beisetzung findet Freitag, den 20. 12. 1985. um 9 Uhr auf dem 
Ohbdorier Friedhof (Kapelle 2) m Hamburg statt. 


FamiUenanzeigeti 
und Nacimite 


können auch telefonisch 
oder fernschriftlich 
durchgegeben werden 


Telefon: 

Hamburg 
<0 40j 3 47-43 80, 
oder -42 30 
Berlin 

(0 30) 25 91-29 31 
Kettwig 

(0 20 54) 1 01-5 18 
und 5 24 


Telex: 

Hamburg 
2 17 001 777 as d 
Berlin 1 84 611 


Kettwig 8 579 104 


. .This is a well produced newspaper 
wifh several firstdass correspondents 


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Das schrieb die Londoner TIMES in einer Dokumentation zum 
Thema „Weltpresse” über die WELT. 


DIE »WELT 


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Wir arMie« an den Gräbern der Opfer Don Krieg und Gewalf 
für den Rieden zwischen den maischen 
für den Frieden zwischen den Völkern 


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ITln VOLKSBUND DEUTSCHE KRIEGSGRÄBERFÜRSORGE 

WEBNCT-HILPEflT STRASSE I 3500 KASSEL POSTSCHECKKONTO FRANKRJRT/M 4300-60 BLZ 50010060 


Wegen der Arbeitsruhe an den Feiertagen 
fehlt uns wichtige Zeit bei der Vorbereitung 
unserer Wochenendausgaben vom 28. Dezem- 
ber 1985 und 4. Januar 1986. 


Wir bitten deshalb unsere Inserenten: 


Schicken Sie 
Anzeigenaufträge für 
die Samstag- Ausgaben 
vom 28. Dezember und 
4. Januar 

möglichst frühzeitig 
an uns ab. 


Sie helfen uns damit, Ihre Aufträge ürit 
üblicher Sorgfalt ausführen zu können. 


DIE 



WELT 


UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNC FÜR DEUTSCHLAND 


4300 Essen 18/Kettwig 

Im Teelbruch 100 

Telefon (0 20 54) 10 11 

Telex 8 579 104 

- 

1 Berlin 61, Kochstraße 50 


Telefon (0 30) 2 59 11 


Telex 1 84 611 



2 Hamburg 36, Kaiser-Wilhelm-Str. 1 
Telefon (0 40) 34 71 
Telex 2 17 001 777 



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AKTIENBÖRSEN/EFFEKTEN/OPTIONSHANDEL/ ANLEIHEN 


Konsolidierung bei den Aktien 

Gegen Börsenschluß aber wieder aufkommende Nachfrage ^ 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch, 18, Dezember 1935 


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DW. - Noch den ungewöhnlichen Korsstetge- 
raagootna Wochoebegtaa kam es an der 
Dwasiagböise zu dar allgemein erwarteten 
KoMoffriterong. Sie war tedoch niete so ausge- 
pragt, wie es noch vorbörslich den Anschein 
beuA. In der zwetten BBnenctonde setzten ln 


zahlreichen Standardaktion wieder Käufe von 
in- and ausländischen Anlegen ein. Sie gli- 
chen vielfach die zunächst durch GsurimaMt- 


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m eingetrotenen Kuneinbofien wieder 
Ki bei lagen wie schon ln den letzten 
1 Bankaktien wieder Im Vontefgnmd, 

deren der Berlin: Detewe und Tempellio- 
Odcschfag fer Feld wurden um je 10 DM hö- 
, Hoechst her bewertet. DUB-Scfaultheiss 
kräftigen icnnnte^ äch um 4 DM und Bgrh- 
ner Bank um 2 DM verbessern. 


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Die Siemens-Aktie hat an der Thüringer Gas DSS a BertSMMm!en8DMri? 

Hausse der vergangenen Wochen PfaSffiwannen ß^O MÄ und SEL DB * ab - Herthold büßten 5 DM ein. 

nur unterdur c hschnittlich teilge- 850 DM, Aescutop gaben um 10 BOnribem Electro 2000 befestig- 
OTnMMnixMgatindergegenwär- DM, En ke um 15 DM und Holz- ten sich um 10 DM, Deckel um 4*50 
UgenSttuauon als vernachlässigt, mann um 1 DM nach. DM und Leonische Draht um 550 

Sr Ti S s ^° die Ankündigung Düsseldorf: Balcke Dürr zogen DM, Aigner gaben um 5 DM nach, 
mer DivmeMe von fünf DM eine um 5 DM, kabelmetal um 350 DM Audi sanken um 750 DM und Süd 
gewisse Enttäuschung hervorge- und Leffera um 10 DM an. BQfm- Chemie um 20 DM. 

dwelse Dis ger gaben um 2 DM nach. Concor- Stuttgart; sahnwnrt^ zogen um 


Ko« o. Berit 

Komodi 


— ■— uo um viwaiiic awuncu um 4 vül uno 

Mannesmann kam es zu Glattste!- DAT verminderten sich um 5 DM. 
jungen. Am Markt für Autoaktien Hamburg: Beiersdorf verbes- 
Oapden VW mit werteren Kurs- serten sich um L50 DM, Hapae 
««genmgen im Vordergrund. Die Lloyd stiegen um L70 DM und 
Verwaltungsausführungen über Bremer Vulkan gingen mit ohis 2 


™c n. ^oncor- Stuttgart; Salamander zogen um 
um 2 DM und 550 DM an. Zeag Zement erhöhten 
echumäDM sich um 850 DM und SEL stiegen 


“““W veibes- um 13 DM. Daimler ermäßigten 

äch um 30 DM und Mercedes um 


«50 DM. 

die D^s'd^TSS Nachböwe: uneinheitlich 

offensichtlich neue Käufe ange- mußten mit plus 3 DM bezahlt - — — — — 

tockt, auch wenn bisher auf eme werden und Triton stiegen um 250 WELT-Aklienbdax: 259,94 (141,15) 
Dtvidendenprognose verachtet DM. MtHhoatiMBC 555t (7mm 


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VonorynngrtMKE 154/7 056AQ; fcnfcmc 374/5 gHj4fc 
WtaMobBuMR WM 025/»); BaowlilsdMft: 579/2 (353/3); 
XdOMangDModmifa; 132/7 OHSh VMdwna«: 1SB/2 

(13*WD; SuHmplorK I7H57 (175/ZJ 



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26071 7/G: 270710, B0M: 4-2107440; 2WÄ; 
250(370: 260732. 270725A 2807t«/: 290/14,5; 


Jung« Aktien 

l « ^i I l« im W 830, 801, BMum T90000B. VA| aOBJOT 
W n i y i it BASF ZgjOU OMflai SO0Q. Mnc 508JH ünA* 
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20/0, Caoagai 32^m FmfcOM-. INK 30S/aU«k*» 557/0. 
M ng m a »n a»r Fwar SOU» Q, Magdabwgar üner NA 
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SM SdMfcg 61«m VW 134A Mm- 
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S%i»be. Fiankana -v Iw Aap«rMyD0aO.mC30Ua bG. 
Unda 56000 bG. M mc dg m. JW/O M hnorf-naw . SdnKfag 
605/0, Stop« HO/O TO, VA8 370000 70, VW 13110 bG. 
Wandorar -m/OG 

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\ Mittwoch, 18. Dezember 1985 - Nr. 294 - DIE WELT 



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Eine Branche gibt Gas 


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Bm.- Das neue Jahr ist in Sicht- 
ein Jahr, von dem alle Prognosen 
beute schon wissen wollen, daß es 
ein blendendes Jahr für das Fman- 
nenin grin strument Leasing wer- 
den wird. 

Die Zahl da - für das Leasing ge- 
eigneten Ausrüstungsgüter wird 
fr>Tr>er größer, und neue Vertrieb s- 
taHizepte erlauben in höherem Ua- 
ße die Nutzung des Leasing als In- 

vestüionsalteniatäve für die mittel- 
ständische WIrtschsfL 
Das jedenfalls sagt das Ifb-lnsti- 
tut in seiner jüngsten Analyse. Und 
es kommt zu dem Schluß, daß Fi- 
nanziemngs- und Hersteller-Lea- 
5 mg 1986 zum erstenmal in der jun- 
gen. Geschichte dieser Branche die 

Anzaig» 


Flexibel. 
Erfahren. 

Markenunabhängig. 
Und bundesweit 
aktiv. 


tli Hmsa Automobi 
QjleasngGnM 


Hcnto Au!crr,obil Leasing GmbH 
Bce-enweg 5 - 2COO Homburg 50 
Telefon 040 S 53 06 02 • Telex 02 12T38 


Traummarke von - 100 Milliarden 
Mark überschreiten werden. 

Auch die Leasing-Gesellschaften 
selbst sind sicher, daß nach einem 
sehr guten 1985 einwahrscheinlich- 
noch besseres 1986 folgen wird. Al- 
len voran die Auto-Leasing-GeseQ- 
schaften. Sie haben 1885 durchweg 
zweistellig zugelegt, obwohl ihnen 
die Katalysator- imd Geschwindig- 
keits-Diskussion die Butter vom 
Brot zu nehmen schien. 

Aber gerade den Markt des Auto- 
Leas^ muß man wohl etwas diffe- 
renzierter betrachten. 

Sicher ist,' daß mit weiterem Auf- 
schwung der Konjunktur gerade 
das gewerUkhe Leasing an Boden 
gewinnen wird, denn die Mittel and 
. knapp, und um die Kreditlinien zu 
schondp^^BtühAb ^ig^s diqg lie- - 
ber Leasrng-Fatazeuge.' Bei denen 

_ jn'uB Iwii^iphT for Wnt »m itat Vahr . 


Zeuges finanziert weiden (plus Zin- 
sen, versteht sich). 

Aber nicht nur die Industrie be- 
klagt ihre Unterkapitalisierung. 
Audi der Autohandel ist nicht so 
betucht, daß er prob lemlo s die ver- 
leasten Fahrzeuge ywrnririraiifen 
kann. Das kann für eine gan»» Rei- 
he von Firmen, die mit Auto-Lea- 
sing sch nel les Geld marhpn woll- 
ten, das baldige Aus bedeuten. 

Überhaupt ist der Leasing-Neh- 
mer gut beraten, sich seinen Ver- 
tragspartner mit Umsicht auszusu- 
cfaen. Denn der heftige Wettbewerb 
auf diesem atomisierten Markt läßt 
die Renditen der Auto-Vedeaser 
schrumpfen. 

Da passiert es durchaus, ein 
Unternehmen Open-end-Leasing 
anbietet, um die Raten so weit wie 
möglich zu drücken. Bei solchen 
"Verträgen ist in der Regel der Lea- 
ser am Ende der Dumme, denn er 
wird nach Vertragsschluß zur Kasse 
gebeten, weil der Bestwert für das 
zu lange gefahrene Fahrzeug nicht 
mehr halt, was vorher versprochen 
wurde. 

Doch solche Auswüchse werden 
I mit der Bereini g un g des M ar * rt * M T 
mehr und mehr verschwinden, je 
eher, um so besser, denn die Bran- 
che muß auf ihren Ruf achten. Ge- 
nerell muß angen ommen werden, 
daß ein Konzentrationsprozeß auf 
die großen Hersteller stattfindet, 
daß die Maschinenleaser das Auto- 
Leasing nur noch ma rginal betrei- 
ben als ein Ges chäft , das mit sonsti- 
gen Aufträg e n anfaTit Ganz scher 
werden sie sich sehr schnell aus 
dem privaten Autoteasing-Geschäft 
zurückziehen, soweit sie sich dort 
überhaupt engagierten. 

Generell wird es wohl etwas stil- 
ler werden um das Privatleasing, 
nachdem hm Falle des Null-Leasing 
eine Gerichtsentscheidung gefallen 
ist Nuß-Leasing ist bereits aus der 
Werbung heransgenommen wor- 
den. Diese zeitlich verzögerten Bar- 
verkäufe im Kleid des Tc««ring per- 
vertieren im Grunde den Leasing- 
Gedanken. 

Daher wäre es gut, wenn die An- 
bieter sich riipscy Instrumentes 
wirklich nur noch dann bedienen 
würden,: ‘wenm ste-yon ;<der Mo- 
deßpolitik dazu vielleicht einmal 
--gezwungen- sind — . — — 


GERICHTSURTEIL 


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Null-Leasing bleibt auch 
künftig im Angebot 


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U m rin Urteil des 6 . Zivilsenats 
des Oberiande^erichtes Frank- 
furt (AZ 6 U 133/84) in Sachen Auto- 
kasmg hat es Mißverständnisse gege- 
ben. Mit der ALD Autolearing D 
GmbH nimmt ein führendes Unter- 
nehmen wie folgt Stellung: 

Die Gemeinschaft der VW- und Au- 
di-Häncüer klagt gegen einen Opel- 
Händler und die Opel Kredit Bank, 
um die Werbung mit dem sogenann- 
ten Nuß-Leasing untersagen, zu las- 
sen. Beim Nuß-Leasing macht die 
Summe aüw Zahlung en des Kunden 
am Ende nur so viel aus wie der vom 
Hersteller empfohlene Preis: Erwirbt 
da- Kunde das Auto nach Ablauf der 
IcagmgTp h hat ihn die Finanzierung 
»nufl“ Zinsen gekostet Hierin - und 
nicht etwa allgemein im Privatleasing 
- sieht das Gericht einen Verstoß ge- 
gen das Rabattgesetz. Gegen dieses 
Urteil soll allerdings Revision einge- 
legt werden. 

ALD Autoleasmg D weist darauf 
hin, daß es den Autoleasing-Unter- 
nehmen unbenommen ist ihrerseits 
mit dem Hinweis auf Nuß-Leasing zu 
woben und dieses durchzuführen. 
Für den Verbraucher bedeutet dies, 
daß er derzeit ein neues Auto im Pri- 


WEIT »REPORT 


Auto-Leasing 


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Bei Tempo Null liegt cfie Anschaffung brach - mit Leasing aber nur zur Hälfte 


FOTO CHE. WUT 


DER MARKT / Wer least, fährt stets das neueste Modell 


Das Abo- Auto überzeugt die Fahrer 


Kölner Anwalt: 
Leasing 
mit Sportlern 

N eben Gebrauchs güiero sollen In- 
teressenten in Zukunft auch 
i Fußballspieler leasen können, plant 
! Georg Je müssen, Rechtsanwalt in 
I Köln und Mitinhaber eines Leasing- 
j Unternehmens. Verschuldeten Yerei- 
■ nen solle so die Verpflichtung neuer 
■ Spieler erleichtert werden. Justitiar 
I GoetzEilers erhob für den Deutschen 
• Fußball-Bund iDFBt „große Beden- 
! ken, ohne das Modell im einzelnen zu 
i kennen“. Die Bedenken betreffen die 
t mögliche Unvereinbarkeit dieses WV 
! ges mit den Statuten des DFB. Außer- 
• dem besitze für eine solche Form der 
; Arbeits\ - ermitüung die Nürnberger 
. Bundesanstalt für Arbeit das Staat- 
; hebe MonopoL Wie Jennissen dem 
: Deutschlandfunk gegenüber weiter 
. erklärte, werden in diesen Tagen er- 
i ste konkrete Verhandlungen mit ei- 
; • nem Bundesligisten aus dem west 
: deutschen Raum geführt, der an der 
>. Neuverpflichtung eines Abwehrspse- 
j lers interessiert sei. tWRi 

! Mietfinanz kooperiert 
: mit Credito Itaiiano 


W er hätte es nicht schon erlebt? 

Da roßt man mit seinem Wagen 
über die Autobahn. Und man wird 
von der gleichen Marke der glei c h en 
Klasse überholt, doch die ist erst seit 
kurzem auf der Straße. Und man ver- 
gleicht Die eigene Karosse frißt gut 
und gern ihre 13 Liter, der „Neue“ da 
vom begnügt rieh bei mindestens 
gleicher Leistung mit kaum zehn Li. 
tem. Zudem ist er eleganter geschnei- 
dert, hat .ein schickeres Finish »mH 
die Innenausstattung kann auch 
mehr überzeugen. Die Logik ist 
menschlich und furchtbar einfach: 
Man müßte stets das neueste Modell 
fahren können. 

So einfach diese T-ngilr ist, so ein- 
fach ist auch die Realität Man kann» 
Und dflTii muß man nicht gleich ein 
Krösus sein, der stets mit gebündel- 
ten Scheinen in der Tasche herum- 
läufL Man muß nur rechnen und sich 
auf s-ing Vernunft verlassen können. 
Das Ergebnis ist dann sonnenklar 
das Auto im AhmrnpmAnt, das Abo- 
Auto. 

Man kauft ja auch keine Zeitung 
-für einen Monat Manabonniert sie,- 
weil man täglich eine neue haben 
wüL Das gleiche gibt es auch für Au- 
tos. Nur nennt. maPr hier den Erwerb . 


nicht | Abonnement sondern - aus 
dem Amerikanischen übernommen - 
Leasing. Doch bleiben wir bei dem 

K und griffigeren Wort des 
Man kauft es nicht man 
in Anrecht auf das stets 
teil, dessen Besitzer man 
wird, wie die Z ulas sung 
enn es ist auf den Namen 
inten zugelassen. 

Eigentümer des Autos bleibt die 
Leasing-Gesellschaft, mit der man 
den Vertrag abgeschlossen hat - so, 
wie man] eine Wohnung besitzt der 
Eigentümer aber der Hausherr ist 
Mit deml Telefon ist es das gleiche. 
Alle besitzen eines, aber gehören tut 
es der Post und niemand ist erpicht 
darauf, Eigentümer des Telefons zu 
werden, weü man es ja nicht besitzen, 
sondern nur mit ihm telefonieren 
möchte. 

Ist es Wim Auto nicht das gleiche? 
Man möchte es besitzen und benut- 
zen und ei gentlic h immer nur das be- 
zahlen, was man ihm abverlangt wie 
die Gebühren einheit beim Telefon. 
Undenkbar ist daß jemand ein paar 
Jumdert Mark an die Post überweist 
für Gespräche.' die er vießeicht in 
zwei Jahren fuhren wfrd-. . 

Doch beim Auto ist das noch 


selbstverständlich. Da werden 20 000, 
30 000 oder 40 000 Mark bezahlt für 
Arbeit die man dem Wagen im Laufe 
der nächsten Jahre abverlangt. 

Wer rechnet und nachdenkt kann 
sich in den Genuß eines großen Vor- 
teils mit dem Abo-Auto bringen. Man 
kauft es nicht man abonniert es, man 
least den Wagen. Und das ist die ein- 
fachste Sache der Welt 

Die meisten Autoleasmg-Gesell- 
schaften halten ganz individuelle Ver- 
träge parat die so simpel sind wie ein 
normaler Kaufvertrag. Der Kunde be- 
stimmt welchen Wagen er haben 
möchte und für welche Zeit er ihn 
besitzen wilL Normalerweise sind es 
zwei oder drei Jahre. Dann leistet er 
vorab eine Sonderzahlung, die in der 
Regel 20 Prozent des Fahrzeugpreises 
beträgt und die mit dem in Zahlung 
gegebenen Gebrauchtwagen verrech- 
net werden kann. Dann wird festge- 
stellt wie hoch der Wert des Wagens 
sein wird, wenn die Vertragszeit ab- 
gelaufen ist das heißt der Restwert 
wird ermittelt denn der ist wichtig 
für die Errechnung der monatlichen 
Raten, die der Kunde bezahlen muß. 

Der Witz des Abo-Autos ist also: 
Der Besitzer bezahlt nicht den ganzen 
Kaufpreis, sondern das, was der Wa- 


gen im Laufe der Vertragszeit an Wert : 
verliert und die Zinsen auf das im 
Auto steckende Kapital. ’ 

Eine grobe Faustregel sagt daß der ! 
Besitzer des Abo-Autos nur rund die i 
Hälfte des Wertes des Wages aufbrin- ; 
gen muß. wenn er ihn 36 Monate i 
least Die andere Hälfte, die er sonst \ 
zinslos spazierenfahrt bleibt auf sei- j 
nem Konto oder wird für andere, 
nützlichere Dinge verwendet. 

Die Frage muß erlaubt sein, warum 
wohl rund 75 Prozent afler in der 
Bundesrepublik Deutschland laufen- 
den Abo-Autos von Unternehmen ge- 
least worden sind. Die Antwort ist 
einfach: Sie rechnen in der Regel mit 
einem spitzeren Bleistift als der Pri- 
vatmann. Sie wissen, daß sie mit dem ! 
Abo-Auto - oder dem »Abo-Fuhrpark 

- wirtschaftlicher fahren, als mit dem 
gekauften. U nd sie wissen, daß sie nie 
einen überalterten Fuhrpark haben 
werden mit den üblichen hohen 
Reparaturaufwendungen. Und damit 
sind wir für den Privatmann beim 
Ausgang unserer Überlegungen: Wer 
ein Abo-Auto für drei Jahre nutzt bei 
dem steht alle drei Jahre das neueste 
Modell vor der Tür. so wie jeden Mor- 

- gen die neueste Zeitung im Briefka- 
sten steckt C.B. 


M ietfinanz GmbH, Mülheim 
(Ruhr), hat mit Credito Italüino. 
Mailand, der mit umgerechnet rund 
80 Milliarden Mark Bilanzsumme 
viertgrößten italienischen Bank, und 
deren Tochtergesellschaft Credit Lea- 
sing einen Kooperationsvertrag abge- 
schlossen. Beide Banken bieten im 
Austausch ihren Kunden die jeweili- 
gen speziellen Dienstleistungen im 
Bereich des lnvestitionsgüter-Lea- 
singan. IWR) 

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Wir lensen Ihnen 
jeden Fuhrpark- 
Wunsch von den 
Augen ab. 




Hmsa Automobi 
Leasing GmbH 


Hanta Automobil Leating GmbH 
Betrtnwtq 5 - 2000 Hamburg 50 
Telefon 040/8 53 0402 • 02^12 T3B 


DAS PORTRÄT / Hansa Automobil-Leasing in Hamburg - Der Trend führt jetzt zum kleinen, aber teureren Diesel 


Mit 22 Mitarbeitern werden 45 Millionen Mark umgesetzt 


vaüearing günstig finanzi eren kann, 

7ii mal ihm das T ^nsnigi into melimen 

in der Regel eine gleichbleibende 
Miete während der Laufzeit des Ver- 
trages garantiert 

Die zitierten Gründe haben zur au- 
ßerordentlichen Popularität des Pri- 
vatleasing beigetragen. ALD rechnet 
damit, daß 1985 rund 14 Prozent aller 
Neufahrzeuge in da Bundesrepublik 
uba das Tuning in den Markt kom- 
men, ein beträchtlicher Teü davon 
auf dem Weg über das Privatleasing. 

BMW-Rate: 716 Mark 

Im letzten WELT-Report „Auto- 
Leariog M hieß es im Leitartikel, daß 
die Leasing-Raten der drei großen 
Hersteßer-Leaser BMW, VJLG. und 
Mercedes sehr nahe beieinanderlä- 
gen. VAG. nannte 700 Mark pro Mo- 
nat, Daimler 723 Mark und BMW 716 
Maik. Im Bericht aber hieß es irrtüm- 
lich 916 Mark. Kriterien waren rin 
Listenpreis von 30000 Mark für ein 
Fahrzeug mit einer Fahrieistung von 
30000 Kilometern bei einer Vertrags- 
laufzeit von 24 Monaten. Die genann- 
ten Raten gelten netto, ohne Mehr- 
wertsteuer. (WR.) 


D ie Mutter heißt Autobetriebe Mo- 
tor-Company GmbH und sie 
selbst Hansa Automobil-Leasing 
GmbH. Und beide ritzen in Hamburg. 
Mutter feierte im vorigen Jahr ihren 
50. Geburtstag, und die Leasing- 
Tochter iri srit 1970 amMaikt Mutter 
hat ein Stammkapital vonfünfMDlio- 
nen Mark, die Tochter beachtliche 
vier Millionen, denn Mutter beschäf- 
tigt rund 200 Mitarbeiter und der Lea- 
sing-Ableger in der Zentrale 22. 

Beide Kapitalanteile werden von 
drei Gesellschaftergrappen gehalten, 
die wiederum alle drei zu der Ham- 
burger Kaufrnannsfamilie Krüll gehö- 
ren. Der Geschäftsführer der Hansa 
Automobil-Leasing GmbH ist Fritz 
S chumacher , Diplom-Kaufmann, 
Jahrgang 1942, früher zehn Jahre bei 
Ford im Markt tätig, Hann seit 1978 in 
der Motor-Company beschäftigt 
TTan«a Autoleasing hält nichts von 
spektakulären Schritten. Der Erfolg 
muß schon sehr solide, ja hanseatisch 
kommen, sonst kann er gleich blei- 
ben. So verwundert es n icht, daß 
Schumacher für 1985 einen Bestands- 
zuwachs von neun Prozent auf 5850 
Fahrzeuge melden kann und einen 
Anstieg des Umsatzes von 38 auf 42 
bis 45 Milli onen Mark. Daß der Um- 
satz überproportional zum Absatz 


stieg, begründet Schumacher mit ei- 
nem strukturellen Wandel des Kraft- 
fahrzeugbestandes. Der Trend geht 
zum klrinPTi, teureren DieseL 

Hier muß angemerkt werden, daß 
Hansa Autokasing heute nur noch 60 
Prozent Ford-Automobile im Bestand 
hat 40 Prozent sind Fremdfabrikate, 
von denen wiederum den Löwenan- 
teil V. A G.-Produkte halten. Es ist 
also der Golf-Diesel, der den Umsatz- 
anstieg bringt, Vpine Kanmbalisie- 
rung der Fordprodukte, sondern eine 
Umstrukturierung auf das höherwer- 
tige Produkt - und damit zwangsläu- 
fig auf den besseren Ertrag. 

Wie verkauft man als gewachsener 
Fordhändler einem Kunden einen 
Leasing-Vertrag über ein V.A.G.- 
Produkt? Das ist für die gesamte 
Branche der Automobil-Leasingge- 
sellschaften kein Problem. Der 
Wunsch des Kunden hat höchste 
Priorität Und wenn der einen ganz 
bestimmten Wagen für seine ganz in- 
dividuellen Bedürfnisse haben will, 
dann beschafft man ihm das Fahr- 
zeug, auch wenn man dafür „fremd- 
gehen“ muß. 

Was ist denn bei Hansa Autoleasing 
expansiv, das Flottengeschäft oder 
der Privstvertrag? »Privatleasing ist 
bei uns gleich Null“, sagt Fritz Schu- 


macher. Expansiv sei dagegen nur 
der Fuß-Service, das Operating-Lea- 
sing, also das Geschäft mit der Ver- 
mietung ganzer Flotten. 

Hier rieht er auch noch die größten 
Chancen für die Branche, von der er 
sicher ist, daß sie sich im Laufe da* 
Jahre vornehmlich auf die großen 
Hersteller konzentrieren wird. Die 



Fritz Schumacher ist Geschäftsfüh- 
rer der Hansa Auto- Leasing GmbH, 
Hamburg FOta die weit 


marginalen Autoleasing-Anbieter 
würden spätestens beim zweiten Ver- 
trag mit einem Kunden wissen, ob sie 
die Kraft hätten^rich Ln diesem Markt 
der Haken und Ösen zu behaupten. 

Aber auch innerhalb des gewerbli- 
chen Leasings wird sich die Struktur 
verändern. Die großen Flotten seien 

im Prinzip vergeben - bis auf die ganz 
Feinen, die immer noch unter dem 
Eindruck stünden, wer least, habe es 
nötig. Das gelte gerade im Hambur- 
ger Raum für so traditionsbewußte 
Häuser wie jene aus dem Tabak- oder 
Kaffee-Bereich. Gerade diese Häuser 
seien sich darüber im klaren, daß nur 
jener leasen kann, der auch laufend 
die erforderlichen Raten verdient 
Und dies seien nun die großen Häu- 
ser mit den feinen Namen, die auch 
mit sehr spitzem Bleistift rechnen, 
aber dennoch Beruhrungsangst zum 
Leasing hätten. 

Augenmerk muß die Branche nach 
Schumacher auf jene Firmen richten, 
die zwischen zwei und zehn Wagen 
für ihre Betriebe benötigen und die 
den Weg noch nicht zum Leasing ge- 
funden hätten, weil sie sich mit der 
Philosophie des Auto-Leasings noch 
rächt angefreundet batten - . Bezahle 
nur für das, was du nutzt, und fahre 
die übrigen rund 50 Prozent deines 


Kapitals für ein Auto rächt jahrelang 
zinslos über die Straßen spazieren. 

Und wie hält es Hansa Autoleasing 
mit der Bonitätsprüfung der neuen 
Kunden, nachdem in den letzten Jah- 
ren doch einige Verträge zumindest 
notleidend geworden sind? „Wir ha- 
ben sogar Firmen ausgemustert, die 
unseren Renditevorstellungen nicht 
entsprachen" , sagt Fritz Schumacher. 
Auto-Leasinggesellschaften, die auf 
rieb hielten, pflegten die Bonitatsprü- 
fung „beinahe so wie bei Großban- 
ken“. Zumindest versuche man, sich 
Einblick in die Bilanzen zu verschaf- 
fen. Und wie sehr man bei der Hansa 
auf Solidität achtet, beweise auch, 
daß man rund zehn Prozent der Ver- 
träge selbst refinanziert. 

Und sein Ausbück? Auch bei wei- 
terer Aufhellung der Konjunktur ist 
für Schumacher sicher, daß der 
Druck, Kosten zu sparen, anhalten - 
wird. Da wird noch manches Unter- 
nehmen überlegen, ob es nicht doch 
besser ist, den eigenen Fuhrpark ab- 
zuschaffen und die Verwaltung - bis 
hin zu den Spesenabrechnungen - 
dem Leasing-Unternehmen zu über- 
tragen, das es besser kann. Schuma- 
cher. „Weil wir Benzinduft atmen, 
weü wir was vom Auto verstehen.“ 
HANS BAUMANN 


Geschäftlich fahren Sie wirtschaftlicher mit ALD 


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Denn wir haben uns seit über 20 Jahren auf die Lösung Ihrer 
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18 


WELT • REPORT 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch, 18. Dezember lggj 


DAS INTERVIEW / Georg Kaiser, ALD: „Auch in naher Zukunft noch eine Wachstumsbranche“ 


Attraktiv ist die niedrige Leasing-Rate 


D as FahraeugLeasing, zeigte die 
diesjährige IAA, hat sich eta- 
bliert Mit zum Teil außerordentli- 
chen Wachstumsraten haben sich 
mehr als zwei Dutzend Leasingfir- 
men einen Anteil von drei Prozent 
oder 650 000 bis 700 000 Fahlzeugen 
am Bestand in der Bundesrepublik 
gesichert Ist das Autoleasing damit 
an seine Grenzen gestoßen? Mit Ger- 
hard Kaiser, Geschäftsführer der 
ALD Auto-Leasing D - mit 70000 
Fahrzeugen größtes marfeenunabhän- 
giges Leasingustemehmen in der 
Bundesrepublik - sprach Georg We- 
den. 


WELT: Sie haben sich endgültig 
für Hamburg als Zentrale des 
ALiD-Niederlassungsoetzes ent- 
schieden und mit dem Bau eines 
fünf Millionen Mark teurem 
tungsgebiudes begonnen. Woher 
nehmen Sie den Optimismus für 
diesen Entschluß? 


mit dem sogenannten Null-Leasing, 
einer von den AutohersteDem aus 
Gründen der schnellen Absatzsteige- 
rung zeitweilig stark geförderten Lea- 
singform. Für den Kunden rechnet es 
sich, wenn er das Fahrzeug anschlie- 
ßend kauft 85 Prozent unserer Kun- 
den, das hat die erste Befragung die- 
ser Art ergeben, haben dieses Prinzip 
verstanden und entsprechend gehan- 
delt Jetzt stellen wir einen Wandel 
fest Über Null-Leasing wird - mit 
unterschiedlichen Schwerpunkten in 
der Bundesrepublik - weniger ge- 
sprochen. Ein ganz normales Privat- 
leasing mit all Yorteümi — 

niedrigere Monatsraten gegenüber ei- 
ner klassischen Finanzierung und 
stets ein neues Auto durch Laufzeiten 
von zwei bis drei Jahren - setzt sich 
durch. 


gleichsweise niedrige Leasingrate als 
besonders attraktiv angesehen wird. 
Unsere Kunden haben verstanden, 
riaB sie hpim Leasing nicht T oehr das 
komplette Fahrzeug bezahlen, son- 
dern nur den Wertverlust beziehungs- 
weise die Nutzung. Damit bleibt man 
flüssig, hat also Geld frei für wichtige 
Vorhaben oder Anschaffungen, die 
Bargeld erfordern. 

WELT: Die Autohändler werben 
stark mit Leasing, inzwischen ei- 
gentlich schon mehr als mit der 
Fmanzferung. Liegt hier außer dem 
Absatzinteresse noch ein andere: 
Grund vor? 


merks beim Studium der Bedingun- 
gen sollten die Punkte „Vorzeitige 
Vertragsbeendigung“ und generell 
die Form der Abrechnung bei Ver- 
tragsschluß sein. Ein guter Händler 
berät hier inzwischen umfassend. Um 
den privaten Kunden entgegenzu- 
kommen, haben wir eine „Sarglos- 
Leasing" entwickelt. Für eine geringe 
Zusatzprämie bieten wir Leistungen 
wie: Übernahme der Inspektionsko- 
sten emsrhließlirh Öl sowie kosten- 
freie Vertragsauflösung bei Arbeitslo- 
si gkgft. oder Ableben. Das Inte resse 
für dieses Angebot nimmt stark zu. 


Die Konjunktur 
stützt auch 
den Automarkt 


Kaiser: Das Autoleasing ist auch in 
naher Zukunft noch eine Wachstums- 
branche. Auf dem amerikanischen 
Markt, und von dort kam das Autolea- 
sing zu uns, wird jedes fünfte neue 
Auto über das T<easing zugelassen. 
Bei uns war es im vergangenen Jahr 
erst jedes siebte bis achte. Aber 1985 
nähern wir uns ebenfalls der 20-Pro- 
zent-Marke. 

WELT: In Frankfurt haben Sie er- 
klärt, daß der Anteil privater Kun- 
den bei ALD etwa 40 Prozent aus- 
mache. Das T -gasing als ngm» Fi- 
nanrierungsform für Autokäufer? 
Kaiser: Seit mähr als zwei Jahren 
verzeichnen wir eine starke Z unahme 
des Privatleasing. Vorher schwankte 
der Anteil bei uns zwischen vier und 
sechs Prozent Der Aufstieg begann 


WELT: Was antworten Sie einem 
Kunden, wenn er Sie fragt mit wie- 
viel Prozent Zinsen er im „norma- 
len“ Leasing zur Zeit rechnen 
muß? 


Kaisen Die Verhandlungen werden 
in der Regel zwischen Kunden und 
Autahändliem geführt denn ALD be- 
trachtet sich als Leasingunternehmen 
des Autohandäs. Wir haben zur Zeit 
rund 1000 Partner. Die konkrete An- 
wort dürfte lauten, daß zwar unter- 
schiedlich nach Kalkulation des Au- 
tohändlers, aber nicht mehr als die 
vergleichbaren Kieditzinskosten in 
der Miete enthalten sind, und das 
kann ich bestätigen. 

WELT: Was ist daran gegenüber 
der klassischen Autofinanzierung 
so attraktiv? 

Kaiser: Von unseren Kunden wissen 
wir nach der schon erwähnten reprä- 
sentativen Umfrage, daß die ver- 


Kaiser Ja, der Händler spürt eine 
stärkere Bindung - besser Loyalität 
- des Kunden. Die Kontakte zum 
Kunden reißen nicht ab. Spätestens 
beim Ankäufen des Leasingvertrages 
hat der Händler wieder eine Chance, 
mit dem Kunden 711 sprechen. 

WELT: Was hat sch bei den von 
Verbraucher verbänden im vergan- 
genen Jahr kritisierten Leasing- 
Vertragsbedingungen geändert? 
Kaiser: Wir mußten ja auch erst Er- 
fahrungen reit der neuen Kundschaft 
sammeln, denn bis 1982 dominierte 
das gewerbliche Leasing. Diese Er- 
fahrungen haben wir selbst in Anpas- 
sungen der Vertragsbedingungen 
umgesetzt, und zwar in Abstimmung 
mit Verbänden, besonders dem 
ADAC. Ich weiß «lterding R . da ft dies 
noch nicht bei aifen t ,*ggm p r|gpgpn. 
schäften geschehen ist Wir raten den 
privaten Leasingkunden deshalb, 
sich gründlich beraten zu lassen und 
nur zu akzeptieren, was sie auch wirk- 
lich verstanden haben. In den Grund- 
zügen ist t^flsing eine einfa che 
Sache Schwapunkte des Augen- 


WELT: Ihr Sorglos-Leasing erin- 
nert stark an das Fuü-Service-Lea- 
smg aus dem gewerblichen Be- 
reich. Ist gewerbliches Leasing für 
Sie kein Thema mehr? 


Kaisen Aber sicher, auch hier 
haben wir —trotz wirtschaftlicher Be- 
ruhigung - weiterhin gute Zuwachs- 
raten. Unsere B emühung en zielen auf 
eine stetige Verbesserung der Servi- 
celeistungen, so daß zum Beispiel die 
Fuhrparkhaltung erleichtert wird. 
Uns kommen hier umfang reiche Er- 
fahrung® mft da elektronischen Da- 
tenverarbeitung zugute. Auch die ge- 
straffte Führung des Unternehmens 

mit gehn in der Ri in. 

desrepublik und Berlin hat die Effek- 
tivität stark verbessert Daß wu Ham- 
burg als Standort der ALD-Zentrale 
gewählt haben, geht auf einen 
Wunsch unseres Mehrheitsgesell- 
schafters und Aufsichtsratsvorsitzen- 
den Hans Ravenborg zurück, der 
Hamburger ist Das neue Verwal- 
tungsgebäude an der „Automeüe“ in 
Hamburg-Lokstedt bietet 100 Mitar- 
beitern Platz und wird im Marz 1986 
bezugsfertig sein. 


J üngste Umfragen der Mietfinanz 
GmbH, Mülhäm/Ruhr, bä ihren 

Kurvten Hafen PTj jghpn, ria 8 die Inve- 
stitionen im la ufenden Jahr um über 
fünf Prozent steigen weiden. Die 
Wirtschaft ist der Meinung, daß diese 
Steigerungsrate im neuen Jahr noch 
übertroffenwird. 


Für diese Meinung spricht, daß 
sich die wirtsti&ftspolitischen Rah- 
meabedingungen verbessert haben, 
daß sich die Untem ehmenser trage er- 
holen und daß sich der Export noch 
weiter verbessert Hinzu kommt, daß 
viele Betriebe bereits an ihre Kapazi- 
tatsgrenzen stoßen. Deutlich wird 
jetzt auch, daß die Wirtschaft nach 

fund ser hffihriger Ahctinengnnnanf 

breiter Front ihre Anlagen moderni- 
siert Mietfinanz bat auch ermittelt 
daß nun Ejweüenmgsmvestitionen 

anlanfen 


Nach wie vor aber fühlt die Wirt- 
schaft Klage über die unzureichen- 
den Eigenmittel, die in der Industrie 
inzwischen auf 18J> Prozent ge- 
schrumpft sind, nachdem sie Enite 
der sechziger Jahre noch rund 30 Pro- 
zent betragen hatten. In den USA 
7 i im Beispiel stützt sich die Industrie 
auf Ei genmittel m »faer Größenord- 
nung von 65 Prozent Begründet wird 
der Vertust an Ei genmitteln mit dein 
Substanzverlust in den letzten 
schlechten Jahren. 


Dieser Mangel an Reserven eröff- 
net auch für das Auto-Leasing beson- 
ders gute Perspektiven für die kom- 
menden Jahre. Mehr und mehr wer- 
den die Gewerbebetriebe dazu über- 
gehen, ihre Fuhrparks nicht mehr zu 
kaufen, sondern zu leasen, um so Mit- 
tel für andere Investitionen frei zu 
bekommen. (WB.) 


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DL 1: Übernahme aller War- 
tungsarbeiten und normalen 
Verschleißreparaturen. 

DL 2: Ersatz von Reifen, 
Montage und Auswuchten 
eingeschlossen. 

DL 3: Abschluß aller 
notwendigen, bzw. möglichen 
Fahrzeug-Versicherungen. 

DL 4: Übernahme der Kraft- 
fahrzeugsteuer. 






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FUHRPARK. / Sparen für Investitionen 


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d no 


In novation ruft nach 
hoher Kapitaldecke 


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D ie Investitionen in der Bundesre- 
publik Deutschland haben zum 
Frühling 1985 eine besondere Quali- 
tät bekommen. Wie aus Umfragen 
von Leasing-Gesellschaften hervor- 
geht, investieren Unternehmen zum 
erstenmal seit Jahren wieder in den 
Ersatz ihrer Anlagen. Die Zeit der 
R^tinnalirimingjdnv eatitionen, die 
jahrelang in der Reihenfolge der Inve- 
stitionsgrimde führten, scheint zu- 
nächst vorüber zu sein. Neue Anlagen 
lösen die alten ab. Innovation ruft 
nach Kapital. 

In einer solchen Zeit hohen Investi- 
tion<äwter fc hei gleichzei tig schmaler 
Kapitaldecke der deutschen Wirt- 
schaft von unter 20 Prozent der Bi- 
lanzsumme (vor zehn Jahren; 30 Pro- 
zent) werden die Unternehmer die 
Mark zweimal umdrehen, ehe sie sie 
einsetreu. Grund genug, rieh des Lea- 
sing zu erinnern, und hier vornehm- 
lich des Leasing von Fhmenfahrzeu- 
gen. Bei den größeren Unternehmen 
stecken im Fuhrpark Riesenkosten, 
von der Anschaffiing der Fahrzeuge 
bis zur zum Teil sehr aufwendigen 
Administratio n 


V. A.G. Leasing um 23 Prozent auf 
L075 Milliarden Mark gestiegen. 19 ^ * 

erhöhte sich der Umsatz weiter um i 1 0 ’ ~ ' 

fest 23 Prozent auf 1,321 MillianW t U C S II 

Mari, Uli** 1 ' 

Leasing von Automobilen ist bei 3 
V. A. G. Leasing langst zu einer aus. 
gefeilten Dienstleistung geworden. 

Die gewerblichen Kunden nutzende 
Serviceleistungen, um sich von der 
kosten- und nervenraubenden V&. 
waltung von Dienstwagen za be- 
freien. Ob Reparaturen, Schadens^, 
gelungen, Inspektionen oder de Ab- 
rechnung mit den Mitarbeitern, 

V. A.G. Leasing übernimmt die Re- 
gulierung und entlastet so das Unter- 
nehmen. 


K-: 


Exakte Kalkulation 
des Restwertes 


Diese Aufwendungen können in 
flüssige Mittel umgewandelt werden, 
wenn Beispiel der Fuhrpark 
verkauft und im Wege des Sale-and- 
lease-back zuxückgeteast wird. Das 
Auto ist geradezu das klassische Inve- 
stitionsgut, auf das die Formel paßt, 
nach der man least, was an Wert ver- 
liert, aber kauft, was an Wert hinzuge- 
winnt 

Wer seinen Fuhrpark least, schont 
seine Eigenmittel. Und wann ist das 
sinnvoller als in einer Zeit in der 
wieder kräftiger investiert wird, um 
der Konjunktur mit seinen Produk- 
tionsmitteln fol gen zu knimm. Beim 
Autoleasing setzt «»hKpBKgh in 
Form von Leasingraten rmnw nur 
gerade die Mittel ein, die dem Ver- 
schleiß entsprechen, plus Zinsen. Die 
gpw)wnti»n belasten nicht die 
Liquidität und schaffen Reserven in 
d en KrpHMinten bei den Geldinstitu- 
ten. 

Hin tu kommt beim Autoleasing, 
daß der Bestwert des Wagens (oder 
der flotte) exakt kalkuliert und bei 
der Ermittlung der Leasingraten em- 
bezogen werden kann. Die Leasngra- 
ten sind über den gesamtenVertrags- 
zeitraum konstant . -.*-«• „• • 

Da Automobile in der Regel über 
Zeiträume zwischen zwölf ur^l 42 Mo- 
naten geleast werden, ist der 
Fuhrpark vor Überalterung ge- 
schützt, was automatisch die Repara- 
tur- und Inspektionskosten drückt 
Da sich in einem Fuhrpark auch die 
Kilometerleistung während der Lea- 
smgzeit relativ genau kalkulieren 
läßt empfiehlt es sich, in dem Ver- 
trag die Verwertung des gebrauchten 
Kraftwagens der Leasing-Gesell- 
schaft zu überlassen. 


Drei Servicepakete sind es, die 
V. A. G. Leasing der Wirtschaft an- 
bietet 

L Die Übernahme da Kosten für 
Wartung und Werkstattleistimgen bei 
Verschleißreparaturen. Diese Arbei- 
ten können bei jeder Vertragswerk- 
statt in der Bundesrepublik Deutsch- 
land und in West-Berlin sowie in 14 
weiteren europäischen Ländern aus- 
geführt weiden, und dies obendrein 
noch bargeldlos. 

2. V. A. G. Leasing übe rnimmt die 
Bezahlung der Kfz-Steuer und den 
kompletten, Versicherungsschutz. 
Der Unternehmer befreit sich damit 
auch von der Begleichung dort 
bedingten Reparaturkosten tind 
versicherungstechnischen und 

' arischen Aii<teinanrii>r sp tmng pft- 'BjjL 
se Aufgaben werden bei V. A. G.Lea- 
sing von Fachleuten übernommen 
die in der Regel rationeller und preis- 
werter arbeiten als die untenieg- 
menseigene Fuhrparkverwaltung.^ ; 

3. Reifenersatz für die Leasing^r- 
zeuge einschließlich Montage. 

Aber damit erschöpft sich die 
Dienstleistung rund um den Flotten- 
kunden noch nicht Betriebswirt- 

Anzetge . / vi£ 



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Sie haben sich 
selbständig gemacht? 
Und Ihren 
Firmenwagen nicht 
geleast? 




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Honia Automobil Leasing GmbH 
ßecrenweg 5 2000 Homburq 50 
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Kein Ärger mit dem 
Flottenaustausch 


Die V. A. G. I.easmg zum Beispiel, 
lOOprozentige Tochter von Volkswa- 
gen, verfügt über ein eingespieltes 
Händleraetz mit über 3300 Verkauf s- 
und Reparaturstalionen, das über das 
gesamte Bundesgebiet gespannt ist. 
Hier weiß man aus reicher Erfahrung, 
Gebrauchtwagen zu kalkulieren und 
wieder im Markt unterzubrmgen. So 
schaßt sich der Unternehmer das 
Problem der Gebrauchtwagen-Ver- 
wertung vom Halse. 

Die V.A.G. Leasing GmbH ist 
jetzt 19 Jahre im Markt Allem in den 
letzten sechs Jahren hat rieh der 
Fahrzeugbestand von 52 000 auf über 
148 000 erhöht Mit 75 Prozent davon 
führt das gewerbliche Leasing. Aber 
auch das private Aulolearing ist im- 
merhin schon mit 25 Prozeit an die- 
sem Bestand beteiligt Nur zwei Pro- 
zent dieses Bestandes entfallen auf 
Kraftwagen, die nicht von Volkswa- 
gen und Audi stammen. Der größte 
Teü dieser zwei Prozent wiederum 
sind Porsche-Modelle. 

Im Jahr 1983 ist der Umsatz bei 


schaftlich wertvolle Daten - und dar 
mit hohe Transparenz -beschafft sch 
der Unternehmer durch den zusätzli- 
chen Service der Betriebskosten-Ab- 
rechnung und Analyse. Dieser Ser- 
vice kann auch von Unternehmen in 
Anspruch genommen werden, die ih- 
ren Fuhrpark nicht geleast haben 
V. A.G. Leasing übernimmt die Ab- 
rechnung für Kraftstoff, öl, Pflegeko- 
sten, Parkgebühren, rechnet mH dem 
Mitarbeiter die privat gefahrenen & 
lometer ab. Der Unternehmer, der 
diesen Service in Anspruch nimmt, 
erhält die daraus resultierenden Ko- 
stenubersichten und -anaiysen auf 
Wunsch monatlich, vierteljährlich 
oder jedes halbe Jahr. 

Der Leiter des Fuhrparks wird so- 
mit von mühevoller und tosteninien- 
siver Verwaltungsarbeit befreit Er 
kann sich seinen wesentlichen Aufga- 
ben, der Einsatzplanung, Rentabili- 
tätsüberlegungen und der innerbe- 
trieblichen Kontrolle und Steuerung 
widmen. Und wenn der Leasing-Ver- 
trag abgelaufen ist, stehen am näch- 
sten Tag die neuen, zugelassenefl 
Fahrzeuge auf dem Hof des Betrie- 
bes. 



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Autoleasing hat sich in der Bundes- 
republik durchgesetzt, den Vergleich 
mit den Alternativen KaufffHtanzie- 
rung hält es gut und gern aus. Aber 
sein Magnetismus liegt auch im indi- 
viduellen Angebot, in der Sachbera- 
tung und im Service, zu dem die Fair- 
neß von kundeofreimdlichen Allge- 
meinen Geschäftsbedin gu n g en hin- 
zukommt, die aus einem Kontakt 
Partner im Markt macht 

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Mittwoch- 18. Dezember 1935 - Nr. 294 - DIE WELT 


WELT 9 REPORT 


19 


Es wird noch einmal durchgestartet 

Das Jahr 1985 war für das Auto-Leasing ein sehr erfolg- Bürger erkennt, daß es zweckmäßig ist, das Fahrzeug 
reiches Jahr. Die Wirtschaft greift immer häufiger zum nicht mehr zu kaufen, wenn die mit spitzem Bleistift 
Mietwagen. Der geleaste Fuhrpark hält Mittel frei für rechnenden Firmen es ihm vonnachen. Über die Progno- 
Investitionen während des Konjunkturaufschwungs, se für das Jahr 1986 befragte die WELT führende 
Aber auch das Privatleasing kommt gut voran. Der Mitgliedsfinnen der Autoleasing-Branche. 


V.A.G. -Leasing, 
Braunschweig 

F ür die VAG. Leasing GmbH ist 
das Jahr 1965 sehr erfolgreich ver- 
laufen. Gegen Ende des Jahres wird 
sich der Bestand an Fahrzeugen auf 
über 160 000 belaufen, was gegenüber 
den 148000 Fahrzeugen Ende 1984 
eine beachtliche Steigerung darstellt 
Für das kommende Jahr wird mit 
einer weiteren Ausdehnung des Fahr- 
zeugbestandes gerechnet 
Unsere Aktivitäten werden sich im 
kommenden Jahr auf die kleinen und 
mittelständischen Unternehmen so- 
wie auf das Privatauto-Leasing kon- 
zentrieren. Hier ist der Durchdrin- 
gungsgrad des Leasings noch nicht 
sehr groß, so daß noch genügend Po- 
tential für ein weiteres Wachstum des 
Automobil-Leasing vorhanden ist 
Der kleine und mittlere Unterneh- 
mer ist mit dem Leasing inzwischen 
weitgehend vertraut und hat seine 
Vorteile erkannt Leasing setzt die in 
den Fahrzeugen gebundenen Mittel 
frei, die dann für notwendige Investi- 

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Leasing heißt auch 
Verwaltungskosten 

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tionen zur Modernisierung und Ratio- 
nalisierung seines Betriebes zur Ver- 
fügung stehen. Insoweit ist Leasing 
für ihn ein ganz wichtiges Instrument 
zur Erhöhung seiner Wettbewerbsfä- 
higkeit 

Wir wollen diese Zielgruppe im 
kommenden Jahr verstärkt auf unser 
umfas sendes Angebot an Dienstlei- 
stungen hinweisen. wie Einschluß 
von Wartung und Verschleißrepara- 
turen. Versicherungen mit Schaden- 
service, RetfehferSätz, 'Rundfunkge- 
bühren. Gerede diese Dienstleistun- 
gen geben dem Unternehmen die 
Möglichkeit die Kosten für seine 
Fahrzeuge besser in den Griff zu be- 
kommen und sich von unnötiger Ver- 
waltungsarbeit zu befreien, so daß er 
sich besser auf seine eigentlichen un- 
ternehmerischen Aufgaben konzen- 
trieren kann. 

Der private Kunde hat zumindest 
von Leasing gehört Es kommt darauf 
an, dem Kunden diesen Begriff 
transparenter zu machen, um ihm ei- 
ne häufig festzustellende Verunsiche- 
rung zu nehmen. Der einfache Grund- 
gedanke des Leasings heißt Man be- 
zahlt nur soviel, wie das Auto durch 
Benutzung an Wert verliert Hinzu 
kommen natürlich die Kapitalkosten 
für die Finanzierung des Autos. Der 
entscheidende Unterschied gegen- 
über Bar- oder Ratenkauf liegt darin, 
daß der Gebrauchtwagenwert des 
Autos nicht amortisiert weiden muß. 


so daß die monatlichen Raten ent- 
sprechend niedriger sind. Der Kunde 
muß aber nicht nur diesen Grundge- 
danken verstanden haben, sondern 
auch Vertrauen zu seiner potentiellen 
Leasing-Gesellschaft haben. Die her- 
stellergebundenen Leasing-Gesell- 
schaften sind dabei, ein einheitliches 
Bedingungswerk zu schaffen unter 
dem Titel .Allgemeine Geschäftsbe- 
dingungen Auto-Leasing". Wir sind 
der Überzeugung, daß nur kunden- 
freundüche und rechtlich abgesicher- 
te Regel u n g en eine Vertrauensbasis 
schaffen können, die uns zu weiterem 
Wachstum verhilft 

ALD Autoleasing D 
Hamburg 

D as Autoleasingjahr 1986 wird 
nach unserer Einschätzung posi- 
tiv verlaufen. Wir sehen zwei wesent- 
liche Gründe hierfür. Zu m einen 
rechnet der Automobilhandel mit ei- 
ner insbesondere im Frühjahr verbes- 
serten Absatzlage- Zum anderen wird 
immer mehr erkennbar, daß Autolea- 
sing sich durchgesetzt hat und auch 
im Privatbereich als Fmanzieningsal- 
temative inzwischen eine wesent- 
liche Rolle spielt 

Unsere Geschäftsentwicklung 
wird auch dadurch positiv beeinflußt 
daß wir uns bei der Betreuung der 
mit uns zusammenarbeitenden Händ- 
ler viel Mühe geben. Das betrifft die 
Schulung des Verkaufspersonals, 
aber auch die schnelle Abwicklung 
eingehender Aufträge. Auf der ande- 
ren Seite sehen wir natürlich die Be- 
mühungen der Banken, verlorenes 
Terrain bei der Autoabsatzfinanzie- 
rung wettzumachen. 

Das Leasing mit der Firmenkund- 
schaft wird einen langsamen, aber 
noch steten Aufwärtstrend haben. 
Der Servicegedanke steht in diesem 
Bereich immer mehr im Vorder- 
grund. Unternehmen mit größeren 
Flotten wünschen in der Regel um- 
fangreichen Service, der es ermög- 
licht, sich auf das eigentliche Unter- 
nehmensziel zu konzentrieren. Wir 
rechnen im kommenden Jahr mit ei- 
nem Investitionsvolumen von über 
einer Milliarde Mark. Im auslaufen- 
den Jahr werden es rund 850 Millio- 
nen Mark sein. Die Steigerung steht 
allerdings im Zusammenhang mit der 
Eröffnung und Aktivierung neuer 
Niederlassungen. .. 

Wir gehen davon aus, daß zur Zeit 
auf dem Markt jedes siebte Auto im 
Leasing zum Einsatz kommt Nach 
Schätzung von Fachleuten wird der 
Gesamtmarkt aller zur Zeit laufenden 
Leasingfahrzeuge rund 750 000 Ein- 
heiten betragen. 

Mercedes-Leasing- 
GmbH, Stuttgart 

D ie Mereedes-LeasingGmbH 

wird im Jahre 1985 eine weitere 
Steigerung des Leasinggeschäftes zu 
verzeichnen haben. Im einzelnen 
wird sich dies wie folgt darstellen: 
Neu-Investitionen rund 370 Millionen 
Mark (Vorjahr 290 Millionen Mark) 
gleich plus 28 Prozent; Umsätze rund 
400 Millionen Mark (Vorjahr 360 Mil- 
lionen Mark) gleich plus elf Prozent 
Ausmaß und Entwicklung des Lea- 
singgeschäftes der Mercedes-Lea- 


sing-GmbH liegen weit überwiegend 
im gewerblichen und frei beruflichen 
Bereich. Strukturell ergeben sich zu- 
nehmende Anteile bei Pkw, die ge- 
genwärtig etwa zwei Drittel des Ge- 
schäftsval umens ausmachen. Auch 
für 1986 erwartet die Gesellschaft ein 
weiteres Wachstum von rund 15 Pro- 
zent Unveränderter Schwerpunkt ist 
hierbei der gewerbliche Bereich. 

Der Fahrzeug-Leas Lngmarkt insge- 
samt der letzten zwei bis drei Jahre 
war besondere von der Entwicklung 
des" ,, Privat-Leasing“ geprägt Dieser 
Boom der jüngsten Vergangenheit ist 
unseres Erachtens nicht symptoma- 
tisch für die weitere Entwicklung des 
Leasingmarktes. Die „bestimmen- 
den" Kriterien kommen auf Dauer 
gesehen hauptsächlich aus dem ge- 
werblichen Bereich. Hier kann, wie 
wir meinen, auch in den nächsten 
fünf bis zehn Jahren mit durch- 
schnittlichen jährlichen Wachstums- 
raten einer Größenordnung von rund 
TP-hn Prozent gerechnet werden. 

BMW-Leasing 
GmbH, München 

I mmer mehr gewerbliche und pri- 
vate Nutzer erkennen den Vorteil 
durch das Leasen ihres Automobils. 
1985 wurden rund 15 Prozent aller 
neu zu gelassenen Pkw geleast Des- 
halb sehen die Automobil-Leasingge- 
sellschaften zuversichtlich auf das 
Jahr 1986. Dieser Optimismus wird 
gestutzt durch die Daten der gesamt- 
wirtschaftlichen Entwicklung. 

In Zeiten des Aufschwungs müs- 
sen alle Betriebe mehr Rohmaterial, 
größere Vorräte und wahrscheinlich 
auch höhere Forderungen finanzie- 
ren. Das strengt -mittlere und kleinere 
Betriebe mit knappem Eigenkapital 
besonders an. Durch das Leasen der 
Automobile schonen die Gewerbe- 
treibenden ihr Eigenkapital und er- 
halten sich einen Spielraum bei den 
Kreditlinien ihrer B anken. Die Steu- 
ersenkung 1986 wird auch den priva- 
ten Konsum anregen. Nach Beseiti- 
gung der Ungewißheiten bei Abgas- 
nonnen und Tempolimit erwarten die 
Automobilhersteller eine größere 
Entscheidungsfreudigkeit ihrer Kun- 
den für schadstoffarme Autos. 

Die BMW-Leasing GmbH betreut 
derzeit 33 000 Kunden und hat 1985 
mehr als eine halbe Milliarde Mark 
investiert Die Planung für 1986 liegt 
über diesen Werten. 

Leasing- u. Handel 
GmbH, Stuttgart 

N ach einem fast abgeschlossenen 
Geschäftsjahr 1985 ist festzustel- 
len, daß die LHS-GeseUschaften am 
Wachstum des deutschen Automo- 
bil-Leasingmarktes teilgenommen 
und ihre Konkurrenzposition be- 
hauptet haben. 

Ende 1985 führen die LHS-GeseU- 
schaften 14 000 Verträge, gegenüber 
dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 
17,6 Prozent Das Investitionsvolu- 
men liegt erheblich über 100 Millio- 
nen Mark. Der Umsatz der deutschen 
LHS-Gruppe, bestehend aus 
9 Leasing- und Handelsgesellschaft 
Schwaben mbH, Stuttgart, 

9 Leasing- und Handelsgesellschaft 
mbH Hann over und 


9 Leasing- und Handelsgesellschaft 
mbH, Düsseldorf 

wird die 120 Mfllionen-Maik-Marke 
deutlich überspringen. Die Zufüh- 
rung neu abgeschlossener Verträge 
liegt bei 7500, davon knapp ein Vier- 
tel Privatkunden. 

Wir schätzen den derzeitigen Auto- 
mobü-Leasm gbestand in Deutsch- 
land auf 850 000 bis 900 000 Fahrzeu- 
ge und rechnen mit einem weiteren 
stetigen Wachstum in den nächsten 
Jahren. Die LHS-Gesellschaften bie- 
ten Wagenparkbesttzem die gesamte 
Palette aller Dienstleistungen rund 
um das Auto an. Hier wird verstärkt 
von der TreibstoCEabrechnung Ge- 
brauch gemacht, die bei Fuhrparks 
nicht allein zu erheblichen Verwal- 
t e ngg ypre j nferhn ngen führt, sondern 
durch laufende Verörauchsüberwa- 
chungen dazu beiträgt, Kosten- 
einsparungen zu erzielen. 

Unter der Überschrift JDienstwa- 
genleasing - eine Auszeichnung für 
leitende Mitarbeiter" offerieren die 
LHB-GeseHschaft»m an Programm, 
das den Firmen erlaubt, ihren Leiten- 
den die Nutzung eines Autos ohne 
eigene Investition zu verschaffen. 

Die LHS rechnet mit einer besse- 
ren Inlandszulassung fabrikneuer 
Kraftfahrzeuge in 1986 als im abge- 
laufenen Jahr. In Verbindung mit der 
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 
und da Tatsache, daß die aus da 
Katalysator-Diskussion entstandene 
Zurückhaltung bei den Verbrauchern 
pinw nüchternen Finsrhafaiing künf- 
tig besserer Umwelttechnik gewi- 
chen ist, wird auch das Automobil- 
Leasinggeschäft als weiterhin positiv 
verlaufend erwartet 

GEFA-Leasing, 

Wuppertal 

E in Schwerpunkt des Geschäftes 
der zur Deutschen Bank gehören- 
den Gefa liegt traditionell auf dem 
Leasing und der Finanzierung von 
Pkw und Nutzfahmaigen. Beim Lea- 
sing stehen Finanzieiungs-Leasing- 
verträge im Vordergrund des Ge- 
schäftes; die Gefa übernimmt keine 
Fufi-Service-Leistungen wie Repara- 
tur- und Versicherungskosten. In die- 
sem Bereich sowie im Privat-Leasing 
arbeitet die Gefa mit ihrer Beteili- 
gungsgesellschaft ALD zusammen. 

Das Neugeschäft verlauft für die 
Gefa aufgrund der gestiegenen Inve- 
stitionsneigung der Unternehmen 
auch 1985 erfreulich. An dieser Ent- 
wicklung hat das Auto-Geschäft ei- 
nen wesentlichen Anteil Das Nutz- 
fahrzeuggeschäft konnte um 15 Pro- 
zent, das Pkw-Geschaft um 24 Pro- 
zent gesteigert werden. 

Auch im kommenden Jahr erwar- 
tet die Gefa im Kfz-Bereich ein gutes 
Neugeschäft. Die Investitionsnei- 
gung der Unternehmen wnd, wie aus 
einer Umfrage bei den Kunden her- 
vorgeht, anhälten; speziell im Kfc-Be- 
reich ist nach Beendigung der Dis- 
kussionen über Katalysator und Ge- 
schwindigkeitsbegrenzung die Be- 
reitschaft zu Neuanschaffungen groß. 
Dabei wird der Anteil des Leasing 
künftig weiter zu nehmen, weil ange- 
sichts einer yiel&ch knappen Eigen- 
mittelausstattung alternativen Finan- 
zierungsüberlegungen eie» immer 
größere Bedeutung bei Investitions- 
entscheidungen zukommt 


SOLVENZ / Wer least, sollte sich seinen Partner genau anschauen 

Mit der Checkliste auf der Suche 
nach dem geeigneten Institut 


M ehr als 7,6 Prozent der gesamt- 
wirtschaftlichen Investitionen 
(ohne Wohnungsbau) werden bereits 
im Wege des Leasing realisiert. Rund 
18,7 Miliiardpn Mark mac ht*» das Mo- 
bilien- und Immobilien- Volumen so- 
wie die Herstellervermietung im Jah- 
re 1983 aus (Ifo- Institut für Wirt- 
schaftsforschung). Auch in Zukunft 
wird dieser Bereich noch an Bedeu- 
tung gewinnen: 

9 Leasing ist für Investoren mehr 
und mehr F inanrierungsalte rnative 
9 Da Leasingverträge im Regelfall 
(in Abhängigkeit von der AfA-Zeit) 
im Möbiliea-Bereich über einen Zeit- 
raum von vier bis acht Jahren und im 
Immobiiien-Bereich über einen Zeit- 
raum von mehr als 20 Jahren abge- 
schlossen werden, sollte der Leasing- 
nehmer eine langfristige Zusammen- 
arbeit mit der Leasinggesellschaft an- 
streben. 

Rund 700 Leasinggesellschaften 
werden derzeit am Markt gezählt, von 
denen allerdings nur etwa 50 Gesell- 
schaften eine erhebliche Maxktbedeu- 
tüng haben und diese 50 Gesellschaf- 
ten rund 75 Prozent des Gesamtlea-. 
smgaufkommens bestreiten. Der Lea- 
sing-Partner sötte mit Sorgfalt und 
System augesucht weiden. 

Großunternehmen aus Industrie 
und Handel haben daher seit länge- 
rem eigene Mitarbeiter für Beobach- 
tung und Bearbeitung des Leasing- 
marfcts eingesetzt Dem Mittelstand 
und Kleingewerbe steht diese Mög- 
lichkeit nicht offen, obwohl gerade in 
diesem Bereich verstärkt Leasing- 
engagements realisiert werden. Für 
diese Unternehmen wurde eine 
„Checkliste“ entwickelt 
L Qualitative Prüfung 
Geprüft werden sollte vor Ab- 
schluß eines Leasing-Engagements: 
mögliche Kreditlinien-Entlastung, 
vorhandene Eigenkapitaldecke (bei 
einem Eigenkapitalanteil von weni- 
ger als 25 Prozent an der Bilanzsum- 
me ist Leasing auf jeden Fall zu emp- 
fehlen), mögliche Liquiditätsverbes- 
serung durch Leasing, der Wunsch 
nach Bflanzentlastung, mögliche Ver- 
einfachung der Kalkulation durch fe- 
ste Leasingraten, periphere oder ra- 
tionalisierende Investition (dann 
spricht vieles für Leasing) oder 
„ Kerninvestitio n “ (dann kann sowohl 
Leasing als auch Kauf empfehlens- 
wert sein), ist die tatsächliche Nut- 
zungsdauer des Investitionsgutes er- . - 

heblich länger als die AfA-Zeit (dann . geboten anderer Anbieter verglichen, 
kann Kauf oder Leasing in Frage , 7. Verhandlungen mit lieferantea 
kommen), oderist die Nutzungsdauer ~ . ... Bevor^ übe* ^Leasing _ gesprocten 
genausolang wie oder kurzer als die wird: Rabatte und Skonti ausftän* 

deln, wie bei einem Barkauf üblich. 


3. Auswahl der Leasinggesellschaft 
Empfehlenswert ist, mehrere Ange- 
bote einzuholen. Der Bundesverband 

r ^»flgin ggpcpRschaftep eV 
(BdL; Hohenzollenring 85-87, 5000 
Köln I) übersendet auf Anforderung 
die Mitgliederliste. Bei Nichtmitghe- 
dem ist eventuell die Beschaffung ei- 
ner Auskunft von Vorteil 

Ist es gewünscht, mit einer Lea- 
singgesellschaft aus dem Einflußbe- 
reich der Hausbank (Banken) zusam- 
menzubeiten? Oder sollen bewußt 
Kontrapunkte gesetzt werden? Auch 
hierüber sollte Klarheit bestehen. 

Hat die in Aussicht genommene 
t ^asing ges eHschaft einen Außen- 
dienstmitarbeiter oder dezentrale Bü- 
ros in Ihrer Nähe, damit Sie vor Ab- 
schluß des Vertrages und während 
der Laufzeit persönlich beraten wer- 
den? 

4. Wahl des richtigen Vertragstyps 

Vollamortisationsvertrag mit Kauf- 
option (full-pay-out-Leasing). 

Teüamortisationsvertrag mit An- 
dienungsrecht der Leasinggesell- 
schaft (non-full-pay-out-Leasing). 

T eilam ortisati on mit Aufteilung 
des Mehrerlöses. 

Kündbare Verträge. 

Sonstige Vertragstypen. 

Bei der Auswahl des richtigen Ver- 
trages sollte folgendes beachtet wer- 
den: 

Stehen Laufzeit, Abschreibung 
und Bestwert in einer sinnvollen Re- 
lation zueinander? 

Wird die Besonderheit des Investi- 
tionsgutes bei der Vertragsgestaltung 
berücksichtigt? 

5. Steuerliche Fragen 

Werden die steuerlichen „Leasing- 
erlasse" bei der Vertragsgestaltung 
berücksichtigt? (Erlaß für Immobi- 
hen-Leasing vom 21. Man 1972, Erfaß 
für Mobflien-Leasing, VoQamortisa- 
tionsverträge vom 19. April 1971, Er- 
faß für Mobüien-Leasing, Teflamorti- 
sationsverträge und kündbare Ver- 
träge vom 22. Dezembver 1975). 

6. Konditional und Miet- 
bedingnngen 

Vergleichbarkeit für alle Vertrags- 
faktoren feststellen (Monatsmiete, 
Restwert, Zahlung smodus mit oder 
ohne Versicherung, Abschlußgebüh- 
ren, Lauf reit). Wenn die Vertragrfak- 
toren vergleichbar gemacht wurden, 
wird letztlich die Leasingrate mit An- 


AfA (dann spricht vieles für Leasing) 
und schließlich die Frage der Sen- 
kung des Verwaltungsaufwandes 
durch Leasing. 

2. Kostenvergleich zwischen Leasing 
and konventioneller Fmanztenmg 
Notwendig sind: eine allgemeine 
oder speziell auf Ihre Investition be- 
zogene Kasten Vergleichsrechnung 

der Leasinggesellschaft. Geprüft wer- 
den sollten Prämissen (Steuersätze, 
Fremdkapifalzinsen, kalkulatorische 
Zinsen und Eigenkapitaleinsatz) und 
die Vergleichsrechnung beim Steuer- 
berater. Beachten Sie bei Kostenver- 
gleichsrechnungen stets, daß im Falle 
der konventionellen Finanzierung in 
der Regel (zusätzliches) üSgenkapital 
eingesetzt werden muß, und daß die- 
ses Eigenkapital mit einem wesent- 
lich höheren kalkulatorischen Zins- 
satz anzusetzen ist als das Fremd- 
kapital. 


Die Möglichkeit des spateren Ein- 
tritts einer Leasinggesellschaft in den 
Vertrag absichern. 

Eigene Leasing-Vorschläge des 
Lieferanten kritisch prüfet und mit 
Direktangeboten der Leasinggesell- 
schaft vergleichen. 

& Lieferung des Lcasfuggcgm- 
standes,Vertragsbegmn 

Die von der Leasinggesellschaft 
ausgestellte Übemahmebestätigung 
erst dann unterschreiben, wenn d& 
Leasinggegenstand auch geliefert, ge- 
prüft und störungsfrei im Einsatz ist 
Bei Mangeln unverzüglich Lieferant 
und Leasinggesellschaft verständi- 
gen. Wartungsvertrag mit einer vom 
Lieferanten autorisierten Service- 
stelle abschließen, und Mängelrügen 
und Gewährleistungsansprüche di- 
rekt gegenüber dem Lieferanten gel- 
tend machen; Kopie des Schriftver- 


kehß jeweils ar. die Leasingge*«- 
schaff. . 

Bankeinzugsermächtigung ooer 
Dauerauftrag für die ivüetzahlungpn 
erteilen, außerdem sollte unbedingt 
darauf geachtet werden, daß die ver- 
tragsgemäßen Versicherungen abge- 
schlossen worden sind. 

9. Bedingungen während 

der Laufzeit 

Besteht die Möglichkeit, das Lea- 
singobjekt vor Ablauf des Leasing- 
vertrages umzutauschen, zu erwei- 
tern oder aufzustocken? 

Fristen in Zusammenhang mit 
Kauf und Mäetveriängerungsoptio- 

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nen beachten und terminieren. 

Bei Veränderungen, Beschädigun- 
gen und Zerstörungen des Leasing 
Objektes sofort mit der Versicherung 
und der Leasinggesellschaft Kontakt 
airfhphmen. Sofern vereinbart, die 
rechtzeitige Übersendung der Jahres- 
abschlüsse an die Leasinggesellschaft 
terminieren. 

Iß. Regelung für die Zeit nach 
Ablauf des Leasingvertrages 
Soll der Mietgegenstand zurückge- 
geben werden? Wer muß verpacken 
und versenden, wer trägt die Gefahr 
und die Kosten? 

Ist die Restwertregehing günstig? 
Wie ist die weitere Nutzung des Ob- 

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jektes sichergesteltt? 

Soll das Objekt nach Ablauf even- 
tuell verkauft werden oder ist eine 
AOetverlängerungmogtirix? * 

Sind möglichst viele der vorge- 
nannten Möglichkeiten auch vertrag- 
lich abgesicbert? 

Diese Checkliste kann gerade beim 
mitteistandischen Unternehmen da- 
zu beitragen, aus einer Vielzahl von 
Leasingangeboten ein qualitativ und 
quantitativ optimales Vertragswerk 
zu realisieren. 

HERMANN J. DAHLHAUS 



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la Dezember 1985 - Nr. 294 - DIE WELT 


KULTUR 


21 



Geruch der 
Erinnerung 

M.V.Z. - Zuast schien es nur 
darTtäjutaneine Mode zu sein, ein 
PR-Cflg> am dasZweitausend-See- 
jeaJ)orf Kfive di Santo Stefano ins 
.Gespräch :zn. : bringen. Denn die 
^Geschidässclireibimg von unten“, 
der vonden Soziologen als von 
den inspiriert, lauft mir 

^noft auf das große Jammern Über 


ner Trainer Hangfran von Twute. 

Am Ende schwankte mah zwi- 
schen den Briefen des Österreichi- 
schen Offiziös Ernst Woirnfarandt, 
dessen Mftteflnngen aus d«n Itali- 
en des Ris/ir grm««nto rin ’Htiit wiVpI 


^■®at 

? vtll ^ak t i QB 




rlin 


M. 


deflgi es märt so gut wie den F.riten 
tbA AdHgen ging. Das Jfetiönalar- 
chhr fö'xmveröffimüichte Tagebü- 
cher, Memohen und Briefeammhm- 
Hau das Dorf im tnskanischp^ 
*Bb»-Hochtal - verbunden mit ei- 
ym Preis -ins Leben rie£ schien 

TV - 1 *^9- - » 


Wie 


'«.■II- 

>L- 


*«« 

und 


Ll -‘ | lplan 
,:, n\au 
' l»Wl I 


Doch das Ergebnis überraschte, 
jfehr als 100 Manuskripte gingen 
ein. Zehn davon kamen in die End- 
arswahL Die Entscheidung fiel 
nfot Tefcht dran iederText war anf 
söne Art interessant Da konkur- 
das Testament eines Kräuter- 
van lggfl mit Hph Memo i- 
-im eines Arbeiters aus den 50er 
Ir Tahrpcnnriden Anfapichnnnppa eä- 


un 


den Aufzeichnungen rirmr jungmi 
SebnBausmasterin ans foTngw* 
Die Jury sprach die zwei Mfltinnen 
Lire schfipBfirh der Lebenden zu. 
Dran was diese in ärpm Waisen- 
haus anfgewaräsene Frau, die Wit- 
we eines Drogenloten, sich in Brie- 
fen an ihren toten Vater von der 
Sede s c hrieb , war so Irewegend, 
daß di e H is to rie dahinter verfalaBte. 

Das Jtfationalarehn^wird aller- 
dings bald nicht mehr der richtige 
Hatz für das Manuskript sein, dem 
inzwischen hat sieh ein Verleg» ge- 
funden. Auch die Texte 

. s t ie ßen auf großes Interesse. Pro- 
fessoren verschiedener italienischer 
Universitäten, haben bereits 

auf den Weg gemacht, um die Gold- 
ader naiver Erzählkunst zu sräür- 
fen und in Barren soziohüstorischs; 
sozfoh t erarischer Ausdeutungen 
UTTTzageSen. Perm: «Wie Geruch zn 
Geschmack, so verhaft sich Erinne- 
rung zur Gegenwart", notierte 
höchstambivalent schon Jean PauL 


Der eleganteste Mephisto, den es je gegeben hat: Ein Porträt des Schauspielers Martin Benrath 


Jetzt beißt und schlägt er mit Wörtern 

w 


Bielefeld: „Zur Weitsicht des Expressionismus' 

Belustigt? Zerrissen? 


■»«- T7raiien auf der Straße - das sind 
jl bä Emst: Ludwig Kirchner keine 
\ Menschen mehr,- sondern Signale, 
auch Auslaß keine IndividueJi, sondern Reize, kei- 
ne flrächBchen Wesen mehr, sondern 
j, Un . . . KfejderstSnderfur Ausdrucksmotive. 

Die Wdt ist zogestegt mit Hüten, 
Seiten, Tüchern. Die Gesichter ent- 
kam sich zu hellen D reiecken, aus 
denen nur das künstliche Rot ge- 
^cfanrinkter MBndgleuchtet 


! j' m l-.nittiiri Gni. 


u;i. 


‘dtTBcbö^ 


‘hisvW.xfl. 


Das ist die expressionistische Sicht 
des “«*"«***>- Er ist nicht mehr bei 
sich selbst, aus sich selbst Einzelhei- 
ten, Schicksale gar . oder Biografien 
sind untergegangen. Was blieb, ist ei- 
ne dynamische Bewegung aus Fär- 
ben, Flächen und Linien^ Die Masse 
Mensch steht für eine neue Ästhetik, 
the sich aus Rmzen uud Affekten be- 
kundet I 


MJtc Martitwgg 
•• ^iilktwOajuSI 

SfHHBd ; 

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(tun, 

Ludwig Klrck- 

fOTO; KATALOG 


Ein anderes Bild aus der gl ei chen 
Zeit: Paula Modersohn-Beckers 
„Mädchen am Baumstamm“. En Ge- 
ächt aas braun» Erde geformt Die 

BanHp T&dklnmpcn Das KteM wie 

ein bestellter Acker. Der Baum, selbst 
der weißgraue Himmel, der Boden 
bis zum Horizont - alles gleichsam 
an Ma teri al , wn Tpn , pfa? S timmung . 
Natürlich ist auch hier das Indivkht- 
nm Mwi«g ch aufj gehobap, aher in einer 
ganz anderen „Melodie”: Nicht zerris- 


taphyräch bes timmten E inheit . 


i!« r 




Diese beiden BBder sind in einer 
Ausstellung der Bielefelder Kunst- 
halle zu sehen. Und diese Ausstellung 
hat sich unter der expresskmisti- 
_schen GedkhtzeOe H 0 meine Zeit! So 
namenlos z»rissen. . “ (von Wühdm 
KtwniYi) einen hohen Anspruch ge- 
setzt .Zur Wdtächt des Expressio- 
nismus“ - so derUntertitd - möchte 
sie einen erhellenden Beitrag feisten. 
Entsprechend ist tteaudi thematisch 
Landschaft, Technik, 


Großstadt oder so ähnlich bu rt ra die 

Titel ihrer Aht eihmg pn 

Aber wie die G^nübexsteQung 
der beiden eingangs beschriebenen 
Bilder schon zeigt, hat es damit so 
ränge Schwierigkeiten. Man be- 
schrankte sich in kluger- 

weise auf das expressionistische 
Kernjahnehnt zwischen 1905 und 
dem Beginn des Ersten Weltkriegs. 
Aber eine Weltsirät des Expressionis- 
mus? Kirchner und Mbdersohn-Bek- 
ker, Heckei und Maro, Mackn und 
Mnelter trennen bei alten formalen 
Gemeinsamkeiten gerade in d»Wdt- 
gjpht T jeh^jahm 

Und so erlebt man in de- Bielefel- 
der Kunsthalle ein merkwürdiges 
Phänomen Die rinrrfnpn T hemen 
b leiben blaß imH diffus, und im Kopf 
formt sich ein ganz anderes Büd^ - die 
regionalen ntipdp-m-ng en, die man 
kennt, stehen steh g»n* von selbst 
wieder her. Da rheinische Expressio- 
nismus und der Münchner, der Dres- 
deuez/Beriiner und der norddeutsche 
behaupten sich in ihrer ganren Eigen- 
standigkeit 

Das Hegt zum Teil an der unklaren, 

nicht hnmpr pmaichtigen Z uordnung 
der Bilder zu draThemra selbst Da 
hat man znm Beispiel in jener Abtei- 
lung, die sich mit der Sicht defiech- 
nischen Wdt beschäftigt, August 
Mannes Werk J)te Bonner Martenkir- 
die im Schnee“ auf gehängt Das Büd 
ist gewiß kein typischer Macke. Es ist 
härter und kälter, als man das sonst 
von dem Rheinländer kennt Die Kir- 
che ist hinter wenig schönen Miets- 
häusern und Werkraumen kaum 
noch zu sehen. 

Ab» ein Gegenbfld zur traditionel- 
len Stadisichtist das nun doch nicht 
Der Schnee deckt vorhandene B rär 
die eher wieder idyllisch zu. .Und 

Mncka hat sicher pny. arwtereg im 
Sinn gehabtals etwa Heckdmit sei- 
ffyy Bild „Stadtbahn in Beriin“, in 

dp m dje Hjj^iwnrilw ) dr ohen d auft a^ 

gen imd steh zu beängstigenden 
Schluchten verengen. 

Grundsätzlicher bleiben doch die 
grätigen Gegensätze zwischen den 
Regionen. Marcs Natunnythos hat 
mit Kirchners Zävüssatinnskritik zu 
wenig zu tun, als daß steh daraus eine 
„Weitsicht* ablesen ließe. Noch nicht 
riwmai im Kontrast bildet das ein 
Spektrum, eher eine Fremdheit ge- 
geneinander. Und jffii ch da« Thema 
„So namenlos zerrissen" ist kein gei- 
stiges Dach, unter dem man den Ex- 
pressionismus subsummieren kram- 
te. 

Selbst in OmnzfgTien bleibt das 
Thema problematisch. Der Bhrädan- 


enn einer och unübersehbar 
herausgehalten hat aus Sepp 
Bierbfchlera T firirachTWticham Ver- 
such, das Mmtehpcf T teäkn7^i»ffw 
auf die 68er Art im Namen des En- 
sembles direkt zu politisieren durch 
AntkAparfireid-Bekenatnisse wah- 
rend der VorsteDnng, dänyi ist es un- 
ter den bekanntesten Schauspielen 
der 59jährige, in Berlin geborene und 

am f WriffKaiwfrtan^ThiqtAf gZOß- 

gewradene Martin Benrath, der just 
1968 in Mftnchgn beschloß, künftig 
fedzusrärundrmtdemBay ertechw) 
Staatsschauspiel nur noch Jahresver- ' 
tragp ausarlmndfiln Er kann es sich 
kästen zu sagen: Jrä bin «im> En- 
Maim-Krma " Aber nicht, weil er von . 
Natur aus ein Außenseiter wäre, ein 
Schwierig» oder Abgründiger. Erat 
die veränderten Verhältnisse am 
Theater haben ihn vielleicht so er- 
scheinen lassen. 

Wenn Benrath heute überiegt, war- 
um er nach dem Krieg seiner 
GenerationderLufiwaffimhelferaus- 
brechea wollte in ein anderes Leben 
anf den Theater, wird’s fest eine Ele- 
gie auf die goldene Stunde NuD. „Ich 
hatte das Gefühl, ich müßte mich in 
den Dienst von guten Gedanken stel- 
len, müßte Autoren zu ihrem Recht 
verhelfen“, sa g t er «md lächelt wie 
über einen grimmen Witz. 

Horst Caspar als Hamlet- der war 

in «riner B erliner Schangp tel cchpL 
■»nt das hochgemute Vorbild. Thn hat 
er 25mal in dieser Rolle gesehen und 
nicht wenig von ihm b ehalten. Doch 
gerade Hamlet ist nie Benraths Rolle 
geworden. Und auch am 28. Dezem- 
ber, wenn die J3amlet“-Premiere im 
eigenen Hause steigt, „erschrecke ich 
wieder ran bißchen", sagt», „weil ich 
in dem S tück gar ni c h t voxkomme“. 
Den Regisseur B. K. Tragelehn (Ost) 
habe er gefragt, waxum..Ab» der ha- 
be steh auch bloß gewundert . . . 

Dahinter steckt nicht d» lebens- 
notwendige Klatsch eines hochtouri- 
gen Schauspielbetriebs. Sondern ein 
von an Ben kaum wahrnehmbar» 
Strukturwandel im Theater. JDas ist 
jetzt mehr od» mind» ein Selbstbe- 
dienungsladen der Dramat u rgen", 

meint B enrath , jmd da hat man es 



Jteh btai I raaad, dw vw dat Proben ndt geierntem Text oatriMT: Der 
Sdrampietor Martin Beraath foto; dpa/kemmether 


oft eher mit einer Clique zu tun als 
mit einem Ensemble." 

Spricht daraus die bekannte wohl- 
erworbene Verstimmung eines älte- 
ren Herrn, der seinen Beitrag zum 
Theater der Gegenwart gewöhnlich 


mit den Worten beginnt: t 7Zn meiner 

Zeit . . ."? Im Gegenteil. „Jeder Tag 

ist ein neuer Anfang" - den Satz von 

Christoph» Fry hatte » einmal zu 

.s prechen, und iiwi nimmt er lyifte 
nnch weit üb» das Stück ~hmaua SO 
einst wie möglich. Man könnte sagen: 
ungeachtet der intellektuell verinng- 
hchten An fl ri tt** thBniDo Ganz, an- 


ders als die genialische Zerfahrenheit 
von Ulrich WUdgrub» und weitab 
von der giimme-nrien Dauer-Tronic ei- 
nes Mmetti - ist Benrath der absolut 
unmodiache Grundtyp des Schau- 
spielers, der steh selb» dem Publi- 
kum nicht ■wim Problem macht Der 
nicht anf ^ic h , sondern auf die PcTV 
verweist Und den das Tfoeater heute 
so notig hat wie morgen, wenn die 
Innovations-Schübe ein» manierier- 
ten Regia nicht mehr angpnnrnmcn 

werden als die Verklarung, sondern 
als die Verhunzung rin«« Stücks. 

’ Die bundesweite Bekanntheit ver- 
dankt Benrath w ahrscheinlich weni- 
ger den großen Theatenollen als sei- 
nen Kirnen (der erste 1953: „Meines 
Vaters Pferde") und den etwa 60 
Fernsehspielen (zuletzt abgedreht 
Bernhard Sinke!» im Frühjahr 1986 
haglmiwi^p Serie j, Väter, und Söhne“ 
um die Finnengeschichte von LG. 
Farben; er spielt einen jüdischen 
B ankie r, der, deutsch-national den- 
kemd, in die Hände d» Nazis gerät). 


Auch wer ihn bloß als den Konsul 
in d» Buddenbrooks“ -Verfilmung 
gesehen hat oder als den fliegenden 
„B»linger“ im Film von Sinkd-Bru- 
steDm, d» behält das großflächige, 
von rin» unfeHbedingten Narbe 
maririerte Gesicht im Gedächtnis wie 
ran unverwechsdbares Charakter-Er- 
lebnis. Um es salopper anzudeuteo: 
worum steh in den Werbespots d» 
Rauch» zu Pferd od» Big Boss am 
Steuer vergebens bemühen, weil das 
Publikum dahinter den Dressman 
erkennt, das hat Benrath, ein paar 
Kategorien höh» natürlich, sich» in 
Blick und Geste. Scheinbar ohne was 
zu tun, suggeriert » Energie. 


Binwi kommt eine Stimme, die den 
Text gleichsam dialektisch fo Span- 
nung versetzt: durch ein har tes , nie- 
mals unstilisiertes Artikulieren, ver- 
bunden mit ein» leichten. Wattierung 
von TCnnsonnntim So «*hr gehört die- 
ses Sprechen zur Bannkraft des 
Schauspielers, daß » es noch nie fürs 

Ry nchr om«dgTM\ aiw ylwhw i hat_ 


Das Geheimnis, warum nicht jed» , 
Regisseur einem derart hochentwik- ■ 
keken Darsteller gewachsen ist, liegt 
rieüeicht darin: „Ich bin jemand“, [ 
sagt Benrath, „der vor den Proben ! 
mit gelerntem Text antritt Ich weiß, 1 
was ich denke, und dies» Sub-Text . 
ist das A und O. Das Gerüst mein» ; 
Rohe baue ich vorher.“ Wer die endio- i 
sen Dis k ussionen kennt, durch die i 
manche Regisseure S rhantpiptcr | 
ihre Erfahrung ersetzen od» erneu- | 
em wollen, weiß, wer da was leidet. ; 
Trotzdem, so Benrath ausdrücklich, ! 

* „hätte es mifh wnmri gereizt, ht» | 
total andere Sache bei Peymann oder ; 
Zadek mitzuerleben; auch eine Be- 
gegnung mit Peter Stein hätte ich 
gerne gehrät . . .“ Auf solche Zusam- 
menstöße wäre wohl auch das über- 
reizte Publikum neugierig. 

Zur Zeit ist Benrath in der Münch- 
ner Ev»ding-Iaszpnipiimg von Al- 
bees „Wer hat Angst vor Virginia 
Woolf?“ als Geschichtsprofessor rin 
psychologisch» Zerfieischungs- 
künstl» ersten Ranges. Er kracht 
sich mit Nicole Heesters, daß man 
glaubt, statt mit Wörtern schlagen 
lind beißen sie «inamfor aus BaRlioho 
nach d» Vorstellung erst richtig mit 
Fäusten und Zähnen. Albee müßte 
erschrecken vor ein» so europäisch 
vertieften Inbrunst - d» Schauspie- 
ls bringt eben alles mit, was rin Bou- 
levard-Inferno r»*Th weiter «nhoiri 
So zeigt » in Strindbergs „Vater“ 
das unheimlich Sperrige. Als Mephi- 
sto ist er der elegante, süffisante Herr 
im Haus. Sein Lear unter Uetau : 
eine klinisch genaue Studie d» Al- 
tersvereinsamung. Unvergessen im 
„Kaufmann von Vraiedig“ «wn ab- 
grundböses Zusammenspiel als Anto- 
nio mit dem Shylock von Walter 
Schmiding». D» sensationelle, nicht 
realisierte Plan schlug in jeder Szene 
durch: Bride wollten beide Rollen 
drauf hahpn und imm» »St am 
Abend entscheiden, wer wen spielt 
Wie der große Wem» Krauss sei- 
nen umwerfenden Spaß hatte als 
Chaileys Tante, so wechselt Benrath 
gerne von gewaltigen Gestalten üb» 
zum Schwank. Etwa mm „Doppel- 
gänger" von Hpnnpq um und dem- 
nächst im Januar zum Rgrimpr Bou- 
levarderfolg der 20» Jahre, „Theodo- 
re & Cie“, einem „Gipfel des bravou- 
rösen Unsinns mit Curt Bois", wie 

damals Hat „T v>kat Aiwiaige r“ 

Solche Sprünge hält wahrschein- 
lich nur rin Vollblut wie Benrath aus, 
der das herrliche Gefühl hat „Von 
1000 Leuten tun 900 die Arbeit, 90 
geht es gut, 9 tun Gutes, und 1 Sau- 
kerl bat das Glück, rin Künstler zu 
sein..." Seitdem » das in Tom 
Stoppards „Travesties" zu sagen hat- 


JOURNAL 


Generalmusikdirektor . 
Hans Zender tritt zurück 

war. Hamburg ; 

Hans Zender. seit Herbst 1984 ; 
Hamburgischer Generalmusikdi- ! 
rektor für den Bereich des Philhar- ! 
monischen Staatsorehesters sowie ! 
der Staatsoper, hat seinen bis 1938 
laufenden Vertrag vorzeitig zum ; 
Ende dies» Spielzeit gelöst. Als of- : 
fiziellen Grund für seinen Rücktritt \ 
gab der 49jährige Dirigent an, daß 
er sein Konzept der Verschmelzung • 
von Neuer Musik mit der traditio- : 
nrilen Orchesterliteratur in den ihm j 
verbleibenden zwei Jahren nicht' 
mehr realisieren könne. Zenders j 
Rücktrittserklarung ist vor allem > 
im Zusammenhang mit d» Tat- 1 
sache zu sehen, daß der Senat Al- ' 
brecht und Ruzfeka eine Aufstok- ! 
kung der finanziellen Mittel für die j 
Philharmoniker in Aussicht gestellt 
hat, wahrend Zender Einsparungen \ 
von rund 500 000 Mark hätte ir. , 
Kauf nehmen müssen. 


te, ist es seine innerste Stimme. 

ABMIN ELCHHOLZ 


Meshack Asare kennt keine Zeigefingennoral: Preisgekrönte Kinderbücher aus Afrika Ober Afrika 

Wie Trommelmännchen den Sankofa-Vogel fand 

E s gibt zwei Sorten von Kindertai- 
d 


d» Carlo Mräse zum Beispiel malt 
seine „Straße mit Fahnen", auf dran 
rieh eine Menschenschlange nach 
vom drängt, eh» belustigt Das ist 
vielleicht namenlos. Aber zerrissen? 
(Bis 26. Januar, Katalog 4 2 Mari e) 
LOTHAR SCHMIDT -MÜHL1SCH 


ehern üb» Afrika. Die eine halt 
s mit dem Struwwelpeter-Vers: 
,Was kann denn dies» Mohr dafür, 
daß» so wriß nicht ist wie Ihr?“ Das 
ist sozusagen die traditionelle Dar- 
gteThmg, schwankend zwischen dem 
„edlen" od» „naiven“ Wilden und 
<tem „hinterhältig en Schwarzen“. 
Das wurde inzwischen - oft ohne Vot- 
ttäwfaw ffir die historische Situation 
der Jahrhunderte, in denen dieses 
Bild entstand - allenthalben als „Ras- 
sismus“, ^AvwAnick des Kolonialis- 
mus“, vor allein ab» als böse Ab- 
richt, um beizeiten aus kleinen Wei- 
ßen Herrenmenschen und Imperiali- 
stenknechte zu züchten, „entlarvt". 

Die FOlge ist die zweite Kinder- 
bachsorte, die nun ein Übersoll des 
Verständnisses möchte und 

A>hi»i nur wn»» Rassismus mit um- 
gekehrten Vorzeichen produziert, bei 
dem die Aftikan» die Heroen sind, 
die den begrif&stutzigen od» aus 
Dummheit bösartigen Weißen auf 


den Weg d» Einsicht und d» Ver- 
nunft bringen. Das Normale kommt 
briroviriSdiultekJopferriiaturiich 
nicht ins Büd. 

Diese fetale Entwicklung machen 
drei Büderbücfcer bewuÄ, die von 


solch» Überheblichkeit und Zeige- 
fingennoral frei sind. Sie erzählen 
einfache Geschichten von Kindern in ~ 
Afrika In der ersten, „Tawia will aufs 
Meer“ , geht es um einen Jungen, der 

rnitaröwii Onlrri Bim ’ Pigpliftmg hin. 
ausfehlen möchte: AJo»»istnochzu 
M«n. Aus Blättern und Zweigen ba- 
stelt » sich ein Boot, mit dem » in 
der Brandung spielt Daran e rkenn t 
der Onkel, wie ernst Tawias Wunsch 
ist 1TTM * nimmt ihn deshalb d 9 - q näch- 
ste Mal mit 

Bei JKwajo und das Geheimnis des 
TVn minAbiSnBirhw ia* Stehen die 

Goldgewichte d» Ashanti, kleine Fi- 
guren und Figurengruppen aus Bron- 
ze, im Ifittripunkt Zuerst wird ge- 
schildert, wie sie gegossen werden 
nnri der Junge seinem Vater dabei 
hilft Darm träumt Kwajo, daß ihm 
d» kleine Trommler, den » ge- 
schenkt bekam, den Weg zu einem 
Goldschatz zeigt, d» von ähnlichen 
Figuren bewacht wird. Um rie passie- 
ren zu können, muß » das Sprich- 
wort erkennen, das sie verkörpern. 
Brän letzten, dem. Sankofe-Voget 
nach hinten gebogen» Hals 

sagt: „Lern ans d» Vergangenheit", 
schritert er -und erwacht 
Das dritte Bach, „Die Katze sucht 


sich ainen Freund“, nimmt die anch 
in anderen Regionen bekannte Fabel 
anf, wonach die Katze rieh den aim 
Freunde erwählen will, der am stärk- 
sten ist Ab» immer wied» findet 
rieh ran stärker»- die Affen furchten 
den Leoparden, der Leopard den Lö- 
wen, d» Löwe das Nashorn, das Nas- 
horn den Elefanten, der Elefant den 
Mann, d» Mannsrane Frau, die Frau 
eine Maus, und vor der fürchtet sich 
die Katze natürlich nicht also bleibt 
sie ihr ei g en» Herr. 

Diese Büch» srärirä und zeichne- 
te Meshack Asare, ein 1945 geboren» 
Ghana». Er studierte Kunst in Ku- 
masi, machte in Großbritannien ran 
Journalistik-Diplom und hörte Eme- 
hungspsycholojpe und Öffentlich- 
keitsarbeit in Wisconsin. Seit 1966 
lehrte » dann zwölf Jahre lang an 
zwei aTnp rUranigrhpn Schulen in sei- 
ner Hermat Aufsehen erregten 1969 
seine Ze ic h n ung en und Beiträge zu 
dem Bach „Willkommen in Ghana“, 
das dem Besucher einen Eindruck 
von diesem Land vermitteln s ollte. 
Darm entwickelte » ran Lehrpro- 
gramm, das Aspekte der glumtischen 
Kultur neben vergleichbare Entwick- 
lungen in andpwm Hpimatländpr n 
von Kindern an diesen Schulen, stell- 


te. Diese Idee war so erfolgreich, daß 
» 1977 von dem für die Auslands- 
schulen zuständigen Büro des State 
Department in Washington beauf- 
tragt wurde, ran Programm für alle 
Ausland ggrjmT»w zu erarbeiten. 

Neben der Schularbeit hat Me- 
shack Asare immer gezeichnet und 
Büch» illu striert, vor allem für päd- 
agogische Verlage. Sein erstes Bilder- 
buch, „Tawia", wurde von d» Unes- 
co als bestes afrikanisches Kinder- 
buch ausgezeichnet „Kwajo“ erhielt 
gar den „Noma Awaxd for Publishing 
in Africa“, den wichtigsten Preis für 
ran afrikanisches Buch. D» „Katze 1 
wurde in diesem Jahr d» Östoreichi- 
sche Kinderbuchpreis zugesprochen, 
und gleichzeitig wurde Käthe Rech- 
eis mit dmn österr eichischen KinHw . 
buch-Übersetzraprrä geehrt 
Die Büch» haben dkse Preise v»- 
dient Sie erzählen unkompliziert und 
lebendig vom Alltag d» Jungen in 
Ghana und - die Rüder ver richten anf 

alle Exotismen. 

PETER JOVISHOFF 

„Taarfa «01 aufs Meer ", Vertag St. Gabriel. 
KBdOng. 38 S., 19 Mark. 

„Kwajo und das Geheimnis des Trommel- 
mftimrhfnV , VSA-Veöag, Hamburg, u. Vef- 
; Jungbrunnen, Wien. 17,80 Mark. 

! lT«h«i an-M dph rinn ft f jmf , Vcripg 
. Wien, 32 S, 17^0 Mark. 


Unbekannte Kultur 
im Jemen entdeckt 

AFP, Neapel , 
Eine bisher unbekannte Zivilisa- ! 
tion aus dem dritten vorchristlichen 
Jahrtausend haben italienische Wis- ' 
senschaftier auf der Sanaa-Hoch- | 
ebene im Jemen entdeck! Wie der i 
Leiter d» vom Orientalistik-Insti- ! 
tut in Neapel organisierten Expedi- 
tion, Alessandro de Maigret, erklär- ! 
te, hat sich die Ackerbau und Vieh- j 
zurät betreibende Zivilisation zwi- | 
sehen 2000 und 1000 v. Chr. entwik- | 
kelt Bemerkensw ert sei die fortge- 
schrittene Bewässerungstechnik ! 
der Bauern, die Rind» und Schwei- ■ 
ne gesichtet haben. Die Archäolo- ; 
gen stießen auf Kanalisationsanla- 
gen, mit denen Regenwass» auf ge- 
fangen und auf die Pflanzungen ge- 
leitet wurde. 


Europäische Zeitzeugen 
des Kommunismus 

DW. Freibarg 
Von 1986 an wird der bekannte 
Sowjetologe Wolfgang Leonhard in 
d» Herderbücherei die Dokumen- 
tations-Serie „Europäische Zeit- 
Zengen“ herausgeben. Geplant sind 
zunächst fünf Taschenbuch» pro 
Jahr mit erläuternden Hinweisen 
von den Herausgebern. Anhand von 
authentischen Lebensberichten 
will die Reihe Einblick in die Welt 
des internationalen Knmmnniqmns 
geben und die schneidenden Wider- 
sprüche des Systems, ab» auch die 
Mn gKchkpitpn d» Liberalisierung 
und damit die Chancen für einen 
vernünftigen Ausgleich zwischen 
Ost und West auf weisen. 


Florenz feiert seinen 
großen Sohn Donatello 

AFP, Florenz 
Den Renaissance-Büdhau» Do- 
natello (1386-1466) leert seine Hei- 
matstadt Florenz in dessen 600. Ge- 
burtsjahr sechs Monate lang. Zen- 
trale Punkte des Programms sind 
die Renovierung des BargeQo-Mu- 
seums, in dem die wichtigsten Do- 
nateüo-Werke stehen, sowie die 
WiedereröShung des seit Jahren 
wegen Umbauarbeiten geschlosse- 
nen Ah gti Bwruiswimfr , das mit üb» 
2000 Stücken praktisch einen voll- 
ständigen Überblick üb» die Bild - 
hauerei d» Renaissance bietet Au- 
ßerdem ist eine Ausstellung üb» 
Donatello s Nachwirkung geplant 

Landarbeiter fand 
römischen Münzschatz 

dpa, London 
Eine n rö mischien Hut 

ein Landarbeit» in d» mittelen^i- 
schen Grafschaft Lincolnshire ge- 
funden. Mit einem MetaBdetektor 


„Kulturfrcun^che Medienpolitik“ - Eine Bilanz des Deutschen Kulturrats 

Freundlichkeiten vom Fotokopierer 


%6 


W as ist d» Deutsche Kultunat? 

Diese Frage steifen rieh mcht 
feffdteBoimra&GtLobbyhteaofka- 
bar erst gar rächt Denn Kultur klingt 
respektabel, ein Rat suggeriert 
Kompetenz, und w» wagt es schon, 
gegen jemanden zu sein, d» als Rat 
offenbar die Kultur gepachtet hat? 
Auch „deutsch“ ist unter aR dran 
»bundesdeutsch“, „bundesrepublika- 
oärä“, „westdeutsch", „BRD“ usw. 
als Standortbestnnznung nirät zu ver- 
achten, De: Titel, da ist kein Zwerfd 
ertaub^ wurde , vorzu^kli gewählt 

Dnd so ffinihew ri rä auoh aß die Un- 
tedpbtäes von Künstlern, Kultur- 
^haftenden und Kutturiundrindrai, 
die sich itaDeutschen Kulturrat zu- 
yn nip ngeg dM o gsen haben, vorzug- 


Abs was d» Deutsche KuMunat 


tu* 208 Seiten didse „Dokumenta- 
frön" im JhnEBt DDF A 4 ^ „Für eine 


fo ittin-frmnvTHrhp Medienpohtik“, 
n»te L gedruckt mit ranem Zuschaß 
Kplt urab teilnng desBundesmini- 
steäuns des Lmoen. Daslnhaftsver- 
a»4chnis verspricht zwar, die „Aktivi- 
täten des Deutschen Kulturrats 
1983-1985 und ihr Echo“ vorzustri- 
len, ah» damit ist es nicht weither. 

Es kam «nmifeh nur eine jener 
chaotischen Dokumentationen her- 
aus, mit denen mediokre Bonn» 
Lobbyisten von Zeit zu Zeit auf ihre 
Existenz aufmerksam machen. Dazu 
w»den Zertungsscbnipsel und Emla- 
Tagesordnungen und 
tjrfangfosp Politihafteundtichkeiten, 
PTP 5 P»mTtiMlimg pn und Mranoran- 
den (die schon in der Erstfessung kei- 
ner feggp moräte) zigmal durch den 
Fotokop^» gezogen, zusammraige- 
l^tetund-abgrätdicPosL 

Bern Deutschen Kultuirat scheint 
das nicht and»s zu sein. Er entpuppt 
sich hi» als eifrig» Spr ec h bla se n- 
- Pro d u zent, d» bei Stichworten wie 


„Kulhir“, „Medirai" und Artverwand- 
tem sofort „Ick bin all hier“ ruft und 
zu redenbefpnnt Nur mit dran Nach- 
denken - vor dem Reden - und »st 
recht vor dran Drucken - scheint es 
arg zu hapern. Wer, glaubt man beim 
Deutschen Kutturzat, wird dieses un- 
geordnete Konvolut, mal horäkant, 
mal quer, malinlesbarer Schrift, mal 
in winzigen Typen vervielfältigt, 
überhaupt lesen? Das hrhaftsv»- 


gibt es nicht, Verweise tragen nicht 
Einmal Swtewsräien, und so ertrinkt 
alles in der Belanglosigkeit 
Offenbar ist man beim Kulturrat so 
stark „engagiert“, überall mitzumi- 
sräen, daß mranand die Zst die 
Übersicht and wohl auch die Fähig- 
keit hat kurz und bündig ax 
Das haben wir erreicht, da sind wir 
gescheitert, das würden wir gern ma- 
chen. Statt dessen: die Unfähigkeit, 
zn mfbnni»efl - ab» immer „Kattm* 
im Mund. P.D. 



Kunst in Koloraturen: Rita Streich wird 65 Jahre alt 

Sibirische Nachtigall 


' "t. ' •• “ ’^SS t&' . 

Hao Stfa— Br Cnranilitniiw! Mo 
Sopcoräthi Kta Strafch 

FOTOtRBnCYOKSB. 


D » Vergleich mit d» Nachtigall 
hat hnm» wied» hmhalten 
müssen, wenn Kta Streich sang: ein 
Koloratursopran, süberiteU, jubüie- 
rend und trüfernd. Solche Singvögd 
waren die 2» der Op» seit Jenny 
Lind, d» legendären „schwedischen 
Nachtigall". Nun, Rita Streich müßte 
Hwnnaeh als „sibirische Nachtigall" 
in die Sängergeschichte emgehen, 
denn sie wurde - heute vor 65 Jahren 
- weit hinter dem Ural in Bamaul 
geboren. 

Ab» bald siedelte die Familie um, 
heim nach Deutschland. Maria Ivo- 
gün und deren Schülerin Erna B»g» 
wurden die Lehrerinnen von Rita 
Streich: drei Generationen eines 
hoch virtuosen Ziergesangs in unmit - 
te&ar» Folge. In den fünfzig» und 
geräriger Jahren war Rita Streich ei- 
ne Spezialistin, um die rieh, die 
Opernhaus» und Festivals rissen, 
d enn niemand konnte zuverlässig» 
so halsbrecherische Partien wie die 


Zerbinetta, Mozarts Königin d» 
Nacht, od» der Singautomaten 
Olympia bewältigen. 

Dabei war die Stimme der Streich 
vom Volumen h» eigentlichem biß- 
chen klein für die ganz großen Hau- 
ser. Das „ Klrine Festspielhaus“ in 
fiairänTg ndPT dqg CuvilKöstheatg in 

Wmrhert hr aohten dieson rgrte\ 

pran hingegen zu sräönst» Gettung. 
Rita Strrähs Stimme war eben etwas 
für den kleinen Kims d» Connais- 
seurs. 

Die heile Stimme dunkelte, Rita 
Streich verlegte sich von der Op» 
mehr und mehr auf den Liedgesang, 
wobei vor allpm die Volkslied» aus 
alten mö glichen Ubyfem und Land- 
schaften ihr Spezialgebiet wurden. 
Als Lrärerin feie ist seit 1976 ordentli- 
ch» Professor d» Musikhochschule 
Wien) und Gastdozentin, bei Ferien- 
kursen zwischen Salzburg und Aix- 
en-Provence wir kt rie noch munter 
für ihre Kunst den Gesang. ebl 


spurte » ran vergrabenes Tongefäß 
auf, das 48000 Münzen aus dem 
vierten Jahrhundert nach Christus 
enthielt Es ist d» zweitgrößte 
Münzschatz, der je in England ent- 
decktwurde. 

Video-Kunst-Preis für 
1986 ausgeschrieben 

DW.Hari 

Zum zweiten Mal wird im kom- 
menden Jahr d» Marl» Video- 
Kunst-Preis von den Stiftern ausge- 
schrieben. T Vflnrämriraprbtigt 

■and alte Künstl», die iFiTpn ersten 
Wohnsitz in der Bundesrepublik 
od» Berlin haher^ Ipfrter Abgabe- 
termin ist d» 30. April 1986. Das 
ZDF-Kulturmagaän „aspekte“ will 
das prämierte Band „den Möglich- 
keiten d» Sendung entsprechend 
vorstellen und an gpor>p»8H«\ hono- 
rieren“, außerdem ermöglicht das 
Skulp tur emnuseum Glaskasten, 
Mari, dem Prrassträg» 1987 eine 
RmTplausstrihing. 


Raoul-Dufy* Ausstellung 
an der Cöte d’Azur 

dpa, Nina 

Nach Serail und Tokio ist nun in 
Nizza eine dem franzörischenMater 
Raoul Dufy (1877-1953) gevridmete 
Ausstellung zu sräen. Die bis Mitte 
Januar geöffiiete Schau im neuen 
Kunst- und Kongreß-Palast umfaßt 
rund 100 Büd», Gouachen, Aqua- 
relle, Zeichnungen und Drucke so- 
wie Entwürfe für Stoffe. Zu den 
bekanntesten Werken gehört „Le 
nu ä la coquüle“ und „La console 
jaune aux deux fen&tres“. 


A ; 


y 


t»"-. •- 




AUS ALLER • WELT 


DIE WELT - Nr. 294 - Mittwoch, IS. Dezember .lifo 


Mafia-Boß auf 
offener Straße 
erschossen 


In der rumänischen Hauptstadt werden Kirchen versetzt und Klöster abgerissen - zur höheren Ehre des Sozialismus 

i ■ 


Glykol ist „Wort 
des Jahres“ - 
vor SDI und Aids/* 1 


SADTW. New York ] 

Es war wie im Drehbuch eines 
Gangsterfilms. Mafia-Boß Paul Ca- 
stellano (73) ließ sich. Montag abend 
von seinem Chauffeur und Leibwäch- 
ter, „Hauptmann“ Thomas Bilotti 
(45), in seiner schwa nen Limonsini» 
nach Manhattan fahren, um ein 
Steak-Restaurant zu besuchen. Als 
sie an der 46. Straße hielten und gera- 1 
de ausstiegen, traten drei Mann« auf 
sie zu, zogen Maschinenpistolen un- 
ter ihren Trenchcoats hervor und er- 
öffnten das Feuer aus nächster Nä- 
he. Castellano und sein Begleiter wa- 
ren auf der Stelle tot Passanten t 
schrien und warfen sich auf den Geh- I 
steig. Die Polizei zahlte später an bei- I 
den je sechs Einschüsse in Kopf und g 
Oberleib. Die unbekannten Tater 
konnten im Gewühl der Rush-houx 
entkommen. 

Castellano, „Pate“ der Mafia. 
„Familie“ Gambino, des mächtigsten : 
Gangstersyndikats von New York, 
war in mehrere Gerichtsverfahren 
verwickelt, in denen es um Mord und 
organisierten Autodiebstahl geht In 
einem der Prozesse war er zusammen 
mit mutmaßlichen Anführern der 
vier anderen New Yorker Mafia- 
Familien“ wegen gemeinsam began- 
gener Auftragsmorde angeklagt Die 
Staatsanwaltschaft wirft ih n^n vor, 
Mitglieder einer Mafia-Ko mmissio n 
zu sein, die die Morde g enehmig t hat 
Nach Polizeiangaben gehören der 
Gambino-,, Familie“ 200 bis 250 Mit- 
glieder an, die zur Tarnung ihrer Ver- 
brechen in den verschiedensten 
Branchen tätig sind. Außer in New 
York soll das Verbrechenssyndikal 
auch in Florida und in den Spielerpa- 
radiesen Las Vegas und Atlantic City 
aktiv sein. Castellano übernahm das 
Amt des „Paten" von seinem ermor- 
deten Schwager Carlo Gambino. Sein 
Stellvertreter AnieQo DeHacroce, der ! 
„MHitarchef“ des Syndikats, starb 
Anfang Dezember an einem Herrin, 
farkt 

Für den stellvertretenden Chef des 
New Yorker FBI-Büros, Tom Sheer, 
geht es bei dem Mord Castellanos da- 
her um nichts anderes als um die 
Führung der Gambino- „Familie“. Bi- 
lotti wurden gute Chancen für die 
Stettvertreterposxtion ein geräumt 
Sheer „Dies könnte der Auftakt zu 
einem Bandenkrieg sein. Es gibt viele 
Jungtürken im organisierten Verbre- 
chen und die sind des Wartens müde. 
Sie wollen die Dinge jetzt erledigen.“ 
Wie, das zeigten sie an der 46. Straße. 


m. 


mm. 



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f ; V h I 


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Dos Erbe abgescbobee: Mehrere hundert Meter weit wurde dSe 1591 erbaute Uesturidiche Jfichai Voda" 
versetzt, um sozialistisches Bntea Platz zu machen. Das Ktostergeböude selbst wurde zerstört foto&eupra 


Denkmale für den Parteichef oder 
Die Zerstörung des alten Bukarest 



Glykol, der „Oberbegriff 1 für d® 
Wänskandal 1985, ist von der GeseQ, 
schaff für deutsche Spreche (fifags f- 
zum „Wort des Jahres“ erkoren t 
den. Außerdem war das zu Ende *. 'S 
beide Jahr aus der Sicht der W«**.* 
dener Sprachforscher du Jahr deg 
Fremdworts und de Abkürzung^*, 

Auf den Platzen nach Glykol folgen ^ -' 
nämlich SDI und Sureka, Akte, DL 1 ; 1 
und High-Tech. Mit Glykol Cd&teck 
ste zweiwertiger Alkohol, Gfyzenn.“. - 
ereatz“) wurde ein Begriff zaan Wo« r ■ 
des Jahres, de noch bis Anfang Jufi ’V ■ 
ein Schattendasein in Fachbüchern ' r 
und Lexika fristete. Die „Strategie ' 

Defensive Initiative“, überwiegendia . ,,t 
ihrer Kurzform SDI und selten in da • 
Übersetzung als „wekraumgestütde 
Raketenabwehr“ verwendet, lag in >1 
der Häufigkeit nahezu gleichrangig : ‘ 
mit jenen „European Research Coor- 
dination/Cooperation Agency“, daa . 
als Eureka für die geplante technok 
gische Zusammenarbeit europäi- ’ . ■ 
sehe Lande steht De traurige Ein. 
zug de tödlichen Immunschwäcbe 
Aids auch in Schlagzeilen uzul Um- : ' 
gangssprache deutete sich bereits fo. : '\ 
de 1984 an. 




V’4 ^ S 


j. <-;i * 

<S" 


Lüchen Im Keller 


Am 31. Marz nächsten Jahres soll 
in Chicago das Geheimnis um ein zu- 
gemauertes Gewölbe gelüftet wer- 
den. Die Kammer befindet ach im 
Kelter des zerfallenden Lexington 
Hotels, von 1928 bis 1931 die Schalt- 
zentrale des Capone-Syndikats. Das 
Ereignis soll nach Angaben der Ver- 
anstalter im Fernsehen direkt über- 
tragen werden. Die Behörden hatten, 
als sie Anfang des Jahres von der 
Existenz der Kammer erfuhren, so- 
fort Ansprüche auf 200000 Dollar 
ausstehender Steuern aus den Capo- 
ne-Untemehmungen geltend ge- 
macht. „Da könnte altes drin sein, 
von Leichen über Geld bis zu Alko- 
hol“, sagte ein Sprecher der Veran- 
stalter. 

Der in Neapel geborene Capone, 
auch Narbengesicht genannt, hatte in 
den 20er Jahren mit Prostitution, 
Glückspielen und Alkoholschiebe- 
reien Millionen verdient US-Beamte 
schätzen, daß allein im Jahr 1927 sein 
Chicagoer Syndikat 105 Millionen 
Dollar einnahm. 1932 war Capone we- 
gen Steuerhinterziehung zu einer Ge- 
fängnisstrafe verurteilt worden. Nach 
über sieben Jahren wurde er aus ge- 
sundheitlichen Gründen entlassen. 
Capone starb 1947. 


GAKLG STRÖHM, Bukarest 
Wer das alte Bukarest zu beiden 
Seiten des Flüßchens Dimbovita ge- 
kannt hat - mit seinen von Bäumen 
umrahmten kleinen orthodoxen Kir- 
chen, mit Ikonenwänden, vor denen 
die Kerzen der Gläubigen brannten 
der kann angesichts dessen, was im 
Zentrum der rumänischen Haupt- 
stadt an systematischer Verwüstung 
historischer Bausubstanz geschehen 
ist, nur noch in Tränen ausbrechen. 

Um Platz für eine pompöse „Allee 
des Sieges des Sozialismus“ und für 
einen gewaltigen „Palast der Repu- 
blik“ zu «phnffen, ließ Rumäniens 
knmmnTiigH<a»>\pr Partei- «nd StaatS- 
chef NIcolae Ceausescu ein ganzes 
Viertel der Bukarester Altstadt abrei- 
ßen. Die Bewohner - oftmals alte 
Mansche n — wurden innerhalb weni- 
ger Stunden Tnfoarnt ihrer Habt» auf 
die Straße gesetzt dann führen Bull- 
dozer vor und Sprengkommandos 
machten sich ans Werk. Viele Buka- 
rester Bewohner, die hier zu Hause 
waren, verübten in ihrer Verzweif- 
lung Selbstmord. Unter ihnen sollen 
auch orthodoxe Geistliche gewesen 
sein, die die Zerstörung ihrer Kir- 
chen und Klöster nicht überleben 
wollten. Das Wort des großen jugo- 


slawischen Dichters Ivo Andric kom- 
men Pinpw in ripq Sinn, der ornrnal 
vom „sinnlosen Baum und henkeri- 
schen Vernichten“ in unserer Zeit ge- 
schrieben bat 

Der Spitzhacke fielen unter ande- 
rem zum Opfer, die Kirchen „Spirea 
Veche“, „Spirea Noua“ und „Alba 
Fostavari“ sowie das Kloster „Mihai 
Voda“. Bei ffeym wurden die 
Klostergebäude zerstört, die Kirche 
selber — ein Prunkstück altrumäni- 
sch«: Architektur - wurde um meh- 
rere hunder t Meter verschoben, lim 
Plate für awiaMyte Rauten 711 tna- 

chen. Architekten befruchten, daß 
damit auf Dauer das Urteil für dieses 
Bauwerk gefeilt wurde: Den häufi- 
gen. Erdbeben im Gebiet um Bukar 
rest dürften die neuen Fundamente 
ni gh t standhaften. 

Das kleine Kloster „Schitul Mala- 
ie r“ aus dem Jahre 1724 wurde 
gteirhfaTk ein Opfer von Ceausescus 
Bauwut: Das Klostergebäude wurde 
zerstört, die Kirche zwar erhalten, 
aber von modernen Bauten derart 
umrahmt daß sie praktisch „unsicht- 
bar - geworden ist Der Fachausdruck 
bei den Bukarester Altstadtzerstö- 
rem heißt dafür: „M a ski erung von 
religiösen Gebäuden“. 


Zwei weitere Denkmäler befinden 
sich in großer Gefahr. Die Kirche 
„Spiridon Vechi“ und die große Kir- 
che D fvrrmfta Batesa“, beid e 
dem 1K Jahrhundert Auch ist noch 
offen, ob das Regime Ceausescu 
nicht auch noch die Bukarester Patri- 
archalkxrche Hnn Sitz des Patri- 
archen Justin zerstören wird, weü an- 
stelle dessen em ,rwnkmal des Sie- 
ges des Sozialismus“ errichtet wer- 
den soll Dem Patriarchen der rumä- 
nisch-orthodoxen Kirche, Justin, 
wurde bereits angekündigt er müsse 
ans «teitym Amtsgebäuden gegenüber 
rinr Nationalv er sammlung a| 1 «rinbnn 
Einstweilen scheinen die Proteste 
des Oberhaupts da rumänischen Or- 
thodoxie ri«» S chlimms te verhindert 
zu haben - aber niemand weiß, wie 
lange die Patriarchalkirche — eines 
der schönsten rumänisch-orthodo- 
xen Gotteshäuser — noch verschont 
bleiben wird. Patriarch Justin ist ein 
alter, kranker Mann - und er hat im 
Regime Ceausescu nicht nur keine 
Macht sondern wird vom Parteichef 
auch demonstrativ ignoriert 
Neben den alten unersetzlichen 
Sieben sind auch drei Synagogen 
zerstört worden. Aber das Werk der 
„Erneuerung“ beschrankt sich nicht 


nur auf ri a * Viertel um die Dimbovi- 
ta. Im Bukarester Stadtbezirk Pante- 
limon- dem Wahlkreis Ceausescus- 
wurde erst vor wenigen Monaten die 
historische Pantelimnnkireh^ die 

hörte, dem^dpoto^chgemarS 
Die ehemaligen Ktestergebäude sol- 
len zu «MTwm Hotel nm griiant wer- 
den. Noch zu Beginn dieses Jahres 
waren offizielle Pläne über p*™» Re- 
staurierung und Renovierung des 
Komplexes veröffentlicht worden - 
dann aber teuren dig Bulldozer vor. 

Teilweise zerstört wurde das Klo- 
ster „Vacaresti“. Die Kirche steht 
nnrh, aber die Turme und Klosterge- 
bäude wurden abgerissen. Im ver- 
gangenen Jahr fiel ?ucb die Kirche 
des Klosters Cotrocem (erbaut 1679), 
weil Ceausescu an dieser Stelle für 

geh Ainon P alast gm Vhten will Titer 

hatte einst die Dynastie Hohenzol- 
lern-Sigmaiingen, die in “Rumänten 
bis 1947 harschte, ihren Sitz. Von da 
aus soll die „Allee des Steges des 
Sozialismus“ über mehrere Kilome- 
ter zum neuen Palast der Republik 
fuhren - ein Forum für gigantische 
Massenaufmär sche «Tut D enkmal für 
den Mann, der den Befehl zur Ver- 
nichtung des alten Bukarest gab. 


Fast alle zerstörten Bukarester Kir- | 
eben standen unter Denkmalschutz. | 
Das kommunistische Rumänien hat 
noch Anfeng des siebziger Jahre ei- 
nes der strengsten Denkmalschutz- 
gesetze Europas erfassen. Das aber 
störte den Parteichef nicht Als die 

MHfriiaripr der Kommission für 

D enkmalschut z 1977 gegen die Ver- 
nichtung der Kireht» En tn“ — sie 
stand einst gegenüber dem Bukare- 
ster Hotel Jntercontinental“ -prote- 
stierten, nnri als sich Widerstand von 
KiingthiWornrem, Architekten und 
Intellektuellen gegen das geplante 
Venticbtungswerk regte, wurde die 

pgamte Kommission einfach aufge- 
lö st Rumänien 5 sfr hfU lte ein T and 1 in 

dem es einen ernst zu nehmenden 
D eriknwtedmtZ Tli rht mehr giht. 

Die Zerstörung des alten Bukarest 
wird von seltsamen Nebenerschei- 
nungen begleitet In Schweizer Pri- 
vabsanurihingen sind kostbare Iko- 
nen aufgetaucht, die nach Mefaim g 
von Knns teTpOTten aus den zerstör- 
ten Kirrh*»n Alt-Bukarests stammen. 
Der Sieg des Sozialismus ist also kein 

Hmriomis, um reli yn se Runs tgegeH- 

stände, die ein Erbe der rumänischen 
Nationalgeschichte sind, bei dar 
Ka pitalis ten zu Geld zu myhpn. 


Übermüdete Ärzte 

dpa,Karbruhe ■]-•: 

Krankenhausträger müssen anV-*' a 
Schutz der Patienten sichmtäkn, 
daß durch Nachtdienste übermüdete | 5S Äjb- rJ,: L 
Ärzte nicht zu Operationen dngeteöt - , 
weiden. Nach einem gestern vom VI ’ -. 
Zrvüsenat des Bundesg^ichtsho&s 
veröfeatttüchiep Urteil muß der KB- 
niktrager entsprechende Anweäsun- - 
gen erlassen. Nach den Feststeüun- T ; - 
gen der Karlsruher Richter kann : 
nicht allein der Arzt danäberentschet 
den, ob er sich trotz eines vorange- 
gan g enm Nachtdienstes dem Ein- _ - 
griff gewachsen fühlt (Az: VI ZR f’- - - ■ 
85/84) 


•. l: .*: 


Warenlager wird Kirche 

rtr, Vatikanstadt 
Die während der Kulturrevahition 
als Warenlager genutzte größte katho- 
lische Kirche Pekings soll wiederals 
Gotteshaus dienen. Die katholisch« 
Missionsagentuz ADOS mrfriwte ge- 
stern, die Neueröfflumg der „Kirche 
des Retters“ sei eine Versöhnungsge- 
ste der düneäsdwn Behörden gegen- 
über den Gläubigen. 


/HAT i 




LEUTE HEUTE 


Ohne Auto 


Nach 61 Jahren Fahrpraxis und 
mehreren Millionen Kilometern „auf 
dem Buckel“ hat Peter Seibert, der 
letzte Fahrer Konrad Adenauers, ge- 
stern in Bonn freiwillig seinen Füh- 
rerschein abgegeben. Als Termin 
wählte er seinen 82. Geburtstag. „Ei- 
nem passionierten Autofahrer wie 
mir SUt das ja schwer, aber man muß 
im Alter ja Vorbild sein“, meinte Sei- 
bert lächelnd. Nach einer Herzattacke 
habe ihm sein Arzt geraten, das Auto- 
fahren aufzugeben. 


Mit der Bahn 

Der „Interdty Experimental“ 


(ICE), der neue Hochgescbwindig- 
keitszug der Deutschen Bundesbahn 
ICE fuhr mit 148 Sachen nur halb so 
schnell, wie er eigentlich gekonnt 
hätte - wegen der kurvenreichen 
Strecke von Bonn nach Koblenz, am 
Rhein entlang. Trotzdem war Bun- 
deskanzler Helmut Kohl begeistert 
„Ich atze in einem wunderbaren 
Zug“, sagte er, und „ich eriebe ein 
Stück Zukunft“. Der Kanzler hatte 
bei sein» ersten Fahrt auf dem ICE 
ein» beachtliche „Mannschaft* an sei- 
ner Seite: Neben Verkehrsminister 
Werner DoUinger begleiteten ihn 
Rainer Goblke, der Vorstandsvorsit- 
zende der Deutschen Bundesbahn, 
sowie Friedhelm Ost und Horst TeR- 
schik in die LoldührerkanzeL 


Raubpressungen: 
Sogar Copyright 
war gefälscht 


Komet Halley lieferte ein 
Lehrstück für Astronomen 


Kräk Wdhnachlsgeld? - ■ 

rtr, Bonn B 

Die B undesbeauft ragte für Aas- 
land erfragen, Liselotte Funcke, hat 
gestern Sozialämter kritisiert, die 
nichtchristlichen asylsuchenden So- ^ ; 
mlhüfeempfiiigem die Weömadrts- :,.i 
bexhüfe vewergem. Sie forderte in . 

Bonn die Ämter aüfi von dieser Pra- . 
xis Abstand zu nehmen und sagte f,y ' 
„Wir sollten in einem eh riKHjchm _ 

Land nidit ausgerechnet zu Weih- 
nachten die Bedürftigstem leer auage- ' 
hen lassen.“ 




\V!R* 


N.jrhtri» 

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■i- hui; 


WETTER: Unbeständig und mild 


Temperaturen in Grad Celsius und 
Wetter vom Dienstag, 12 Uhr (MEZ): 


Lage: An der Nordostflanke eines 
sich abschwächenden Hochs über 
Südwest-Frankreich liegt Deutsch- 
land im Zustrom milder Meeresluft. 


Vorhersage für Mittwoch: Nur im 
Süden aufgelockerte Bewölkung, 
sonst zumeist bedeckt und zeitweise 
Regen oder Sprühregen. Höchst- 
temperaturen nördlich und östlich 
der Elbe'bei 2, sonst zwischen7 und 
10 Grad. Tiefstwerte nachts 8 bis 4 
Grad, in Schleswig-Holstein leichter 


Frost Mäßiger bis frischer Wind aus 
Richtungen um West 

Weitere Aussichten: Übergang zu 
wechselnder Bewölkung mit einzel- 
nen Schauem, leichter Temperatur- 
rückgang. Ab Freitag wieder unbe- 
ständig und milder. 

Sonnenaufgang am Donnerstag: 
S_24 Uhr*, Untergang: 16.14 Uhr, 
Mondaufgang: 12.53 Uhr, Unter- 
gang: Uhr (* in MEZ, zentraler 

Ort Kassel). 


Deutschland: 


Berlin 

Bielefeld 

Braonlage 

Bremen 

Dortmund 

Dresden 

Düsseldorf 

Erfurt. 


Fteldberg/S. 

Flensburg 

Ftankfnrt/U. 


Votfaenogekarto 

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Iß. Dez., 7 Uhr 


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Obersbdorf 

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Saarbrücken 

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Ausland: 


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Neapel 

New York 

Nizza 

Oslo 

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Paris 


Algier 

Mad erdam 

Athen 

Barcelona 


Boren 

Brüssel 

Budapest 

Bukarest 

Casablanca 

Dublin 

Pub rovalk 


ST" 

Stockholm 

SüaSburg 

Tel Aviv 

Tokio 

Tunis 

Vater»* 

Varna 

Venedig 

Warschau 

Wien 

Zünch 



DIETER F. HERTEL, Hamburg 
Im Hamburger Polizeipräsidium 
und in den Unterkünften der Harn- ! 
burger Bereitschaftspolizei stapeln 
rieh seit Montag naphnuttag riesige 
Mengen von Schallplatten und Mu- 
sikkassetten. Bä einer Großrazzia 
sind in der Hansestadt und in mehre- 
ren Orten der Umgebung Hundert- 
tausende von Tonträgern beschlag- 
nahmt worden. Rund 50 Tonnen wur- 
den auf 16 Last- und Lieferwagen zu 
den polizeilichen SaHmwlgt«»npi\ 
transportiert Es handelt sich vermut- 
lich um Raubpressungen oder 
-schnitte. 

Die Razzia war von langer Hand 
vorbereitet Schon seit Monaten hat 
die deutsche Landesgruppe der IFPI 
(International Federation of Produ- 
cers of Fhonograms and Video- 
graxns), die die seriösen Hersteller 
vertritt, den norddeutschen Markt be- 
obachtet Immer wieder fielen dabei 
Schallplatten und Kassetten au£ die 
nicht von Originalherstellem stamm- 
ten. Selbst die Copyright-Vermerke 
waren in manchen Fällen nachge- 
ahmt Am Montag wurde Hann die 
Ha m burger Kripo tätig. 50 Mann wa- 
ren im Einsatz. In Kaltenlrirrhpn , Lü- 
neburg, Henstedt-Ulzburg und See- 
vetal schwärmten ihre Kollegen aus 
Schleswig-Holstein und Niedersach- 
sen aus. Se<üis Beamte hatte das Bun- 
deskriminalamt (BKA) abgestellt 

Durchsucht wurden nicht nur 
Schallplattengeschäfte, auchinPreß- 
werken, einem Tonstudio, Lagerhal- 
len, einer Glanzfolienfabrik und Pri- 
vatwohnungen wurde die Krimi- 
nalpolizei fündig. Insgesamt 26 Ob- 
jekte Stenden auf der laste der Fahn- 
der. Mit der Beschlagnahme ist die 
Hauptarbeit noch nicht getan. Jetzt 
muß nachgewiesen werden, daß es 
sich bei den sichergestellten Platten 
und Kassetten um Fälschungen han- 
delt Das kann in EmzelfeBen wegen 
der Originaltreue mancher Schwarz- 
pressungen schwer Men. 

Bei Raub- und Schwarzpressungen 
werden nicht nur die Hersteller der 
Orighalauftahmen und die Künstler 
geschädigt ln der Regel werden auch 
noch Steuern hinterzogen. Der Justi» 
üar der deutschen Landesgruppe da 
IFPL Bernd Bockhoff, schätzt, daß 
1984 das Umsatzvolumen mit illega- 
len Tonträgern in der Bundesrepu- 
_ blik rund 60 Millionen Mark betrug. 


RUDOLF MERGET, Hamburg 

Schon vor seinem Schwenk um die 
Sonne überraschte der Komet Halley 
jetzt die Astronomen. Er schleuderte 
auf seiner rasenden. Fahrt eine unge- 
wöhnliche Fontäne („Jet“) Hundert- 
tausende von Kilometern weit ins A1L 
Wie der Direktor der Hamburger 
Sternwarte, Professor Heinrich 
Wendker, berichtete, wurde der in- 
tensive Auswurf aus dem Kometen- 
kopf im Deutsch-Spanischen Astro- 
nomischen Zentrum auf dem Calar 
Abo in Südspanien mit dm dort sta- 
tionierten 80-Zentimeter-Schmidt- 
Spiegel aus Hamburg beobachtet 

Lubos Kohoutek, Hauptobservator 
an der Sternwarte in Hamburg-Berge- 
dorf und im März 1373 Entdecker ei- 
nes nach ihm be na nn ten Kometen, 
konnte am 12J13. November die min- 
deste» 730 000 Kflometer lange, etwa 



Von Hamburger Astronomen ent- 
deckt: die gigantische Matoriu- 
Foutflnci da* Halley fot&opa 


senkrecht zur Kometenbahn und zum 
gerade wachsenden Schweif stehen- 
de Fontäne ans. Gas und Staub mit 
der Schmidt-Kamera Festhalten. 

Niemals zuvor ist nach Wendkers 
Wissen ein derartiges Kometenphä- 
nomen dieser Größenordnung so 
deutlich und nahe der Erde beobach- 
tet worden. Da dabei entstandene 
Raketeneffekt könnte nach Anächt 


Kohouteks die Bahn des Schweif- 
stems geringfügig ändern und Be- 
deutung für den Kurs des europäi- 
schen Raumfahrzeuges „Giotto“ be- 
kommen. Die Sonde soll am 13. März 
nächsten Jahres aus einem Pulk von 
fünf VftT a»himpfi>hT7M igM\ bis min- 
destens 500 Kilometer an den HaL 

lpy. Kpm lyr anflipgPTv 

Als Kohoutek Mitte November die 
Erscheinung fotografierte, sauste der 
Halleysche Komet mit etwa 112 000 
St undenkilo meter Geschwindigkeit 
genau in Richtung Erde und war von 
dieser noch rund 117 Millionen Kilo- 
meter entfernt Der Durchmesser der 
Koma, der den relativ Manen und 
rätselhaften Kometehkern umgeben- 
den Atmosphäre aus Gas und Staub, 
betrug 370000 Kilometer (etwa die 
Entfernung Erde-Mond), wahrend 
die Teilchen des gekrihnmten. und 
nach Süden zeigenden „Jet“ mit einer 
Geschwindigkeit von mindestens 
drei Kilometern pro Sekunde aus 
dem Kometenkexn herausschossen. 

Der H alley, einer der brillantesten 
Zeugen aus der weit draußen am Ran- 
de unseres Sonnensystems driften- 
den Wolke von Milliar den eisiger Ko- 
metenkeme, wird am 9. Februar 
nächsten Jahres seinen sonnennäch- 
sten Punkt (Perihel) mit über 200 000 
Stundenkilometern Geschwindigkeit 
in der Distanz von etwa 85 MtTO*ypmi 
K ilometern zum Zentralgestim pas- 
sieren. Seine nächste Position, zur Er- 
de errieft der von der Schwerkraft auf 
eine elliptische Bahn um die Sonne 
gezwungene Schweäfstern am 
11. April in der Entfernung von 60 
Millionen Kilometern, dann aba- 
schon auf der Rückäse zu seinem 
sonnenfernsten und Wendepunkt 
(Aphel) irgendwo zwischen den Bah- 
nen der Planeten Neptun und Pluto. 
Dort siegt im November 2023 die Son- 
ne n a n z fe hung über die Fliehkraft 
und bringt die einzigartige Erschei- 
nung zurück zum neuen Schwenk um 

die Sonne im Jahre 2062. 

Nach der erhöhten Aktivität ist der 
Komet nach den Worten von Kohou- 
tek heller geworden und mit einem 
Feldstecher gut sichtbar, zur Zeit am 
südwestlichen Abendhinunel im 
Sternbild Fische und Ende Dezember 
* kn Sternbild Wassermann, Ab Mitte 
Januar wird der Komet von der Son- 
i ne überstrahlt und dann bis Anfang 
t März hinter dieser verschwinden. 


Ältestes Gasthaus 

rtr, Berlin 

Die älteste Gaststätte, in der 
„DDR“ feiert in diesem Jahr ihr 
500jähiiges Bestehen. In dem unter 
Denkmalschutz stehenden Hotel 
„Zum Anker“ in Saalfeld im Bezirk 
Gera, haben schon Kaiser Karl V. und 
Kurfiirst Johann Friedrich der Groß- 
mütige übe rnachte. Letzterer nac h 
der Schlacht bei Mühlberg kn Jahre 
1525 als Gefangener des Kaisers im 
KpTIw renommierten das 
seinerzeit „Zur Güldenen. Gans“ hieß. 


'hnbrrriin^:»'- lv- 

St 


italiir.: 

& JWirr.». 

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■ÄJDiRJvj;. 


•••<' E-tänc 
Abgabt-nr 


-.m. 

^ - ,-r ,s 


Von Mauer erschlagen 

AP.Wten 

Heftig Stürme haben gestern im 
Osten Österreichs ein Menschenle- 
ben gekostet. Wie die Pohzd mitteil- 
te, wurde dn Arbeiter getötet, der von 
einer umstüraenden Mauerbegrabei 
wurde. Die Stürme erreidrten nach 
Angaben der Meterologen in Wen 
Spitzenwerte bis zu 112 Stunderikflo- 
meter. 


\V r Jahren ! 


Ctrv ,: ;-* uir 

■ tafcTv ‘ ' JM geh 

" ri r h ™. 

f! {l,„ . ■ • ei 


ni 

•‘■r teji*rt 


ABdton V: iVuu-hLi: 


Roboter bohnert ivuu-hi 

AP, Takte ‘'V';' wm 

Gestern wurde in Tokio die Lösung " "‘"'•‘h*.' I«».; 

frir alle die vorgestellt, denen Aufräu- 
men und Saubörmadiöi ein Greuel i i s 

ist ^utoSweepy“, der erste Roboter- hfen ' - — - 

der putzt und bohnert. Und all das . «*i! llt ., 

auch noch zehn Mal schneller als ^ j. 

Menschen es könnten. Bülig ist „Auto 
Sweepy“ mit rund 12 BQQ 0 .llkfa -"rV.-r i „ k ™. 

nicht Und auch nicht gerade klein- 1,1 ■'•hu . . 

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mann: Die „ Weihnaelifefra n“. metä* 
te dpa aus Rio de Janeiro. 


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